Warum heiratet Laudine den Mörder ihres Mannes?
Aus politischer Notwendigkeit? Aus Liebe?
Oder spielen hierbei mehrere Motive eine Rolle?
Iwein bezwingt Laudines Ehemann, den Landesherrn Askalon, im ritterlichen Kampf, verfolgt ihn bis zu seiner Burg und versetzt ihm schließlich den tödlichen Hieb (V. 1122). All dies geschieht im Rahmen der geltenden Ordnung und ist nicht als hinterhältiger Mord, sondern als gerechter Sieg zu klassifizieren. Sein Motiv für den Angriff auf Askalon und dessen Tötung ist nicht das Streben nach der Landesherrschaft, sondern das Erlangen von êre (V. 1071). Es ist die Zofe Lunete, die Iwein vor den Gefolgsleuten des erschlagenen Askalon rettet, indem sie ihm einen magischen Ring überreicht (V. 1202) [...].
Inhaltsverzeichnis
- Warum heiratet Laudine den Mörder ihres Mannes?
- Aus politischer Notwendigkeit?
- Aus Liebe?
- Oder spielen hierbei mehrere Motive eine Rolle?
- Laudines Situation und die politische Notwendigkeit einer schnellen Heirat
- Laudines Sinneswandel und die Minne als Rechtsterminus
- Die politische Ehe: Laudines und Iweins Motiv
- Die Hochzeit: Die rechtliche und gesellschaftliche Bedeutung
- Iweins Verteidigung der Quelle und die Entwicklung der Beziehung zwischen Laudine und Iwein
- Die Herzenstauschszene und die Doppelte Motivation zur Ehe
- Die Bedeutung des Goldrings und die Verantwortlichkeiten des Ehemannes
- Laudines und Iweins unterschiedliche Perspektiven auf die Ehe
- Laudines Situation als Witwe und die Notwendigkeit einer neuen Heirat
- Iweins Qualitäten als Ehemann für Laudine
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay befasst sich mit der Frage, aus welchen Gründen Laudine, die Königin des Landes, den Mörder ihres Mannes, Askalon, in Hartmanns „Iwein“ heiratet. Die Analyse untersucht dabei die verschiedenen Motive, die Laudines Entscheidung beeinflussen, und beleuchtet, wie sich die Beziehung zwischen Laudine und Iwein im Verlauf der Geschichte entwickelt.
- Die politische Notwendigkeit einer schnellen Heirat
- Die Rolle der Minne als Rechtsterminus und die Bedeutung der Ehe als Rechtsvertrag
- Die Unterscheidung zwischen politischer Motivation und persönlicher Neigung
- Die Entwicklung der Beziehung zwischen Laudine und Iwein
- Die Verantwortlichkeiten des Ehemannes in der mittelalterlichen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Im ersten Kapitel wird die Situation Laudines nach dem Tod ihres Mannes, Askalon, dargestellt. Es wird deutlich, dass die politische Notwendigkeit einer schnellen Heirat für Laudine besteht, um ihr Land und ihre Ehre zu schützen.
- Das zweite Kapitel beleuchtet Laudines Sinneswandel und die Bedeutung der Minne als Rechtsterminus. Laudine erkennt, dass der Sieger über ihren Ehemann der würdige Nachfolger ist.
- Das dritte Kapitel untersucht die politische Motivation für die Heirat sowohl bei Laudine als auch bei Iwein. Laudine heiratet aus Staatsraison, während Iwein von Liebe zu Laudine angetrieben wird.
- Im vierten Kapitel wird die rechtliche und gesellschaftliche Bedeutung der Hochzeit zwischen Laudine und Iwein beleuchtet. Die kirchliche Eheschließung und die anschließenden Hochzeitsfeierlichkeiten unterstreichen den formalen Akt der Vereinigung.
- Das fünfte Kapitel zeigt Iweins Verteidigung der Quelle und die Entwicklung der Beziehung zwischen Laudine und Iwein. Laudines Freude über Iweins ritterliche Leistung und der Besuch des Königs Artus deuten auf eine stärkere emotionale Verbindung hin.
- Das sechste Kapitel analysiert die Herzenstauschszene und die Doppelte Motivation zur Ehe. Laudine empfindet Zuneigung für Iwein, aber ihre Motivation bleibt primär politischer Natur.
- Im siebten Kapitel wird die Bedeutung des Goldrings und die Verantwortlichkeiten des Ehemannes in der mittelalterlichen Gesellschaft beleuchtet. Der Goldring symbolisiert Iweins Pflicht, Laudine und ihr Land zu beschützen.
- Das achte Kapitel untersucht Laudines und Iweins unterschiedliche Perspektiven auf die Ehe. Laudine betrachtet die Ehe als Rechtsvertrag, während Iwein sie als Liebesheirat begreift.
- Das neunte Kapitel beleuchtet Laudines Situation als Witwe und die Notwendigkeit einer neuen Heirat. Laudine ist gezwungen, schnellstmöglich wieder zu heiraten, um ihre Position als Herrscherin zu sichern.
- Im zehnten Kapitel werden Iweins Qualitäten als Ehemann für Laudine beleuchtet. Seine Ritterschaft, seine Königsherrschaft und seine Jugend machen ihn zu einem standesgemäßen Partner.
Schlüsselwörter
Dieser Essay befasst sich mit dem Thema der Ehe in Hartmanns „Iwein“ und beleuchtet die unterschiedlichen Motive für Laudines Heirat mit Iwein. Zentrale Begriffe sind: politische Notwendigkeit, Minne, Rechtsterminus, Staatsraison, Liebesheirat, Verantwortung, Herrschaft, gesellschaftliche Normen.
- Arbeit zitieren
- Robert Bliedung (Autor:in), 2008, Warum heiratet Laudine den Mörder ihres Mannes?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88357