‚Hitler in der Filmkomödie’ ist der Titel der vorliegenden Arbeit. Untersucht werden Filme, die den Diktator Adolf Hitler und sein nationalsozialistisches Umfeld im Modus des Komischen darstellen. (The Great Dictator, To be or not to be, Remake, Mein Führer) Die Beschränkung auf vier exemplarische Filme ermöglicht nicht nur eine detaillierte Betrachtung der einzelnen Werke, sondern darüber hinaus auch das Bereitstellen einer theoretischen Basis, die sowohl für die anschließende Analyse als auch für die Bewertung der Filme von großer Bedeutung ist.Eingestiegen wird mit einem Überblick zur Theorie der Komik. Dieser Überblick wiederum untergliedert sich in eine historische Rückverfolgung der Komikbetrachtung, in einen strukturellen Erklärungsversuch des Phänomens und in eine Abschätzung des dem Komischen inhärenten Potentials. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Kontroverse um die allgemeine, später auch um die spezifisch komische Annäherung an den Nationalsozialismus im weiten Feld der Ästhetik. Es geht dabei um die Auseinandersetzung mit Argumenten und Gegenargumenten und schließlich um die Frage nach einer potentiellen Lösung des allgemeinen Darstellungsproblems
Das dritte Kapitel stellt schließlich den Einstieg in die praktische Auseinandersetzung mit dem Thema dar. Das Hauptinteresse der Betrachtung liegt dabei in der Spezifik der Darstellung Hitlers im Modus des Komischen.muss geprüft werden, nach welchen Strategien sie kombiniert sind und inwiefern sie zusammengenommen ein umfassendes Gesamtkonzept der Komik darstellen. Im Anschluss an die Beschreibung der Komposition des Film sowie der Konstruktionsprinzipien, geht es darum, das herausgearbeitete Strukturmuster des Komischen mit den Faktoren Rezeption und Wirkung kurzzuschließen. Der hier erreichte Kern der Betrachtung befasst sich mit der Frage nach der Funktion der Komik im Rahmen der Hitler-Darstellung. Das Ziel der Analysearbeit ist es, ein Funktionsmodell auszumachen, das die Teilaspekte Muster und Prinzipien der komischen Momente, deren Funktionsweise im Sinne von ‚technischer’ Wirkungsweise und schließlich deren Gesamtfunktion verdeutlicht. Im Rahmen der Thematisierung der Funktion des Komischen stellt sich die Frage nach der expliziten Bedeutung der komischen Form hinsichtlich des Sujets, welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringt und in welchen Punkten sich dieser Annäherungsweg von anderen Darstellungsmodi unterscheidet. (...)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Theorie des Komischen
- Zwei Traditionslinien
- Modell zur Erklärung komischer Erscheinungen
- Komik als „Verarbeitungsprinzip“
- Zum Potential von Komik
- Zur ästhetischen Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus
- Historischer Wandel in der Darstellung Hitlers und des Dritten Reiches
- Der Nationalsozialismus im Film – Argumente für und wider die Darstellung
- Ausweg aus dem Dilemma? Zur Darstellung des Dritten Reichs mit den Mitteln der Komik
- Komik im Medium Film
- Zur Entwicklung der Komik im Film
- Kriterien zur Analyse der Komik
- Exemplarische Fallstudien
- Charlie Chaplin: The Great Dictator (1940)
- Produktionskontext und Rezeption
- Beschreibung der Komik: Stummfilmkomik und Satire
- Komposition und Konstruktionsprinzipien des Films
- Zur Funktion des Komischen
- Ernst Lubitsch: To Be or Not To Be (1942)
- Produktionskontext und Rezeption
- Beschreibung der Komik: ein Spiel zwischen Sein und Schein
- Komposition und Konstruktionsprinzipien des Films
- Inszenierung von Inszeniertheit
- Zur Funktion des Komischen
- Mel Brooks: To Be or Not To Be (1983)
- Produktionskontext und Rezeption
- Beschreibung der Komik: Revuenummern und Plakativität als Differenzen zu Lubitsch
- Komposition und Konstruktionsprinzipien des Films
- „Ein Salut für den toten Meister“
- Zur Funktion des Komischen
- Dani Levy: „Mein Führer. Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler“ (2007)
- Produktion und Rezeptionskontext
- Beschreibung der Komik: Lachen über inkongruente Hitler-Bilder
- Komposition und Konstruktionsprinzipien des Films
- Herausstellen von Fiktionalität und Medialität
- Zur Funktion des Komischen
- Charlie Chaplin: The Great Dictator (1940)
- Auswertung der Analysen
- Zur Spezifik komischer Geschichtsdarstellungen
- Tendenzen in der Entwicklung von Komik und Selbstreflexivität
- Konzeptionsvergleich: „Funktionieren“ die Filme?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit „Hitler in der Filmkomödie“ befasst sich mit der Verwendung des Komischen in Filmen, die sich mit dem Nationalsozialismus und der Figur Adolf Hitlers auseinandersetzen. Die Arbeit untersucht die Funktion des Komischen in diesem Kontext und analysiert exemplarisch vier Filme, um die Entwicklung und die verschiedenen Aspekte dieser Darstellungsform zu beleuchten.
- Die theoretischen Grundlagen des Komischen
- Die Herausforderungen der filmischen Darstellung des Nationalsozialismus
- Die Entwicklung und Funktion des Komischen im Film
- Die Analyse von vier exemplarischen Filmen, die Hitler und den Nationalsozialismus in komischer Weise darstellen
- Die Untersuchung der spezifischen Funktion des Komischen in historischen Darstellungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema „Hitler in der Filmkomödie“ ein und erläutert die theoretischen Grundlagen des Komischen, indem sie verschiedene Ansätze und Definitionen beleuchtet. Es wird auf die komplexe Frage der Darstellung des Nationalsozialismus im Film eingegangen und die spezifischen Herausforderungen und Dilemmata aufgezeigt, die mit dieser Thematik verbunden sind.
Das erste Kapitel befasst sich mit der Theorie des Komischen und verfolgt zwei Traditionslinien, die sich mit der Erklärung komischer Erscheinungen befassen. Es wird das Potential von Komik als „Verarbeitungsprinzip“ diskutiert.
Das zweite Kapitel untersucht die ästhetische Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus im Film. Es wird der historische Wandel in der Darstellung Hitlers und des Dritten Reiches beleuchtet und die Argumente für und wider die Darstellung des Nationalsozialismus im Film diskutiert.
Das dritte Kapitel konzentriert sich auf Komik im Medium Film. Es wird die Entwicklung der Komik im Film und verschiedene Kriterien zur Analyse der Komik vorgestellt.
Das vierte Kapitel präsentiert exemplarische Fallstudien zu vier Filmen, die Hitler und den Nationalsozialismus in komischer Weise darstellen. Es werden die Produktionskontexte, Rezeptionen und die spezifischen Arten der Komik in den Filmen von Charlie Chaplin, Ernst Lubitsch, Mel Brooks und Dani Levy analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit „Hitler in der Filmkomödie“ beschäftigt sich mit den Themen Komik, Nationalsozialismus, Adolf Hitler, Film, Filmgeschichte, Filmtheorie, Geschichtsdarstellung, Komiktheorie, Satire, Stummfilmkomik, Filmgenres, Filmkomödie, Medienwissenschaft, Medialität, Fiktionalität, Rezeption.
- Arbeit zitieren
- Frauke Beigel (Autor:in), 2007, Hitler in der Filmkomödie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88449