In etwas mehr als einem Jahr sind die Bürger der USA wieder aufgerufen, einen neuen Präsidenten zu wählen. In diesen Tagen haben die ersten Veranstaltungen des Wahlkampfes für die Primaries stattgefunden. Vermehrt setzen die Kandidaten auf Wahlkampf mittels Neuer Medien: Foren auf Internetseiten, Popsongs verbreitet via Myspace oder YouTube, Web-Blogs et cetera. Ebenso richteten die französischen Präsidentschaftskandidaten in der Cyber-Parallelwelt „Second Life“ ihre Wahlkampfbüros ein und hofften so auf Stimmenfang.
Es ist anzunehmen, dass auf diese Art und Weise mehr Bürger erreicht und begeistert werden sollen für die Programmatik der jeweiligen Parteien sowie das damit möglicherweise verbundene fortschrittliche Image.
Doch stellt sich dadurch eine der wichtigsten und effizientesten Fragen, nämlich wen überhaupt welche Art von Wahlwerbung erreicht?
Mit Beantwortung dieser Frage ließe sich Wahlwerbung maßgerechter auf die jeweiligen Zielgruppen zuschneidern und relevante Informationen zielgerichteter lancieren. Hierzu sollten zunächst weitere, untergeordnete Fragen gestellt und beantwortet werden.
Zunächst wird geklärt werden, in welche Gruppen sich Wähler sinnvoller Weise differenzieren lassen und welche Medien in diesem Zusammenhang Sinn machen untersucht zu werden. Unter Medien sind sämtliche Informationsvermittlungsträger wie Wahlplakat, Zeitung, Zeitschrift, Radio, Fernsehen, Internet, Info-Faltblatt, Info-Stand, Wahlkampfveranstaltung et cetera zu verstehen. Daraufhin wird ermittelt, welche dieser Wählergruppen welche Medien in ausreichend großem Maße konsumiert. Doch kann nicht davon ausgegangen werden, dass jeder, der ein spezifisches Medium nutzt, dieses bezüglich der Richtigkeit der verbreiteten Informationen auch für vertrauenswürdig hält. So sollte darauf folgend untersucht werden, welche Wählergruppe welchem Medium auch soweit vertraut, dass dessen Informationen als reliabel eingestuft werden.
Im Weiteren soll – gestützt auf eine Studie von Richard R. Lau und David P. Redlawsk – aufgezeigt werden, wie die Informationssuche im Vorfeld von Wahlen vonstatten geht. Hier wird der Fokus auf dem Ausmaß der Suche und dem Themengebiet der Informationen liegen. Ebenfalls soll darauf auch hier das Ergebnis daraufhin nach Wählergruppen differenziert betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Prämissen
- Das Ziel des Wahlkampfe
- Die Konzentration auf Medien
- Die Wichtigkeit des Wahlkampfes
- Die Differenzierung der Wählergruppen
- Mediennutzung
- Umriss der Entwicklung von Mediennutzung
- Motive der Mediennutzung
- Mediennutzung differenziert nach Bildungsgrad
- Informationssuche
- Umriss des Versuchsaufbaus
- Allgemeine Ergebnisse
- Ergebnis differenziert nach Bildungsgrad
- Der Bürger und die Information
- Verfolgung des Wahlkampfes
- Informationen, die im Gedächtnis bleiben
- Entscheidungsrelevante Informationen
- Fazit
- Synthese
- Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die Effektivität von Wahlkampfkommunikation zu analysieren, indem untersucht wird, welche Informationen welche Wählergruppen erreichen. Der Fokus liegt dabei auf der Rolle von Medien und der Frage, wie Wahlwerbung gezielter auf die jeweiligen Zielgruppen zugeschnitten werden kann.
- Die Bedeutung der Mediennutzung in Wahlkämpfen
- Die Differenzierung von Wählergruppen nach Medienkonsum
- Die Relevanz von Informationen und deren Einfluss auf die Urteilsbildung der Wähler
- Die Effizienz von Wahlwerbung und die zielgerichtete Ansprache der Zielgruppen
- Die Auswirkungen des Internet-Zeitalters auf die Wahlkampfkommunikation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Entwicklung der Wahlkampfkommunikation im digitalen Zeitalter und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor. Im Kapitel „Prämissen“ werden die wichtigsten Ziele und Dimensionen eines Wahlkampfes dargelegt. Es werden insbesondere die drei Dimensionen nach Kepplinger erläutert: die interne, die externe und die intervenierende Dimension.
Kapitel 3 widmet sich der Mediennutzung und analysiert die Entwicklung des Medienkonsums im Kontext von Wahlkämpfen. Es werden zudem Motive der Mediennutzung und die differenzierte Mediennutzung verschiedener Bildungsgruppen untersucht.
Kapitel 4 befasst sich mit der Informationssuche im Vorfeld von Wahlen. Es wird der Fokus auf die Intensität der Informationssuche sowie das Thema der gesuchten Informationen gelegt. Ebenso wird das Ergebnis nach Wählergruppen differenziert betrachtet.
Das Kapitel „Der Bürger und die Information“ beleuchtet die Verfolgung des Wahlkampfes, die im Gedächtnis bleibenden Informationen und die entscheidungsrelevanten Informationen. Diese Aspekte werden ebenfalls in Bezug auf die verschiedenen Wählergruppen analysiert.
Schlüsselwörter
Wahlkampf, Mediennutzung, Informationssuche, Wählergruppen, Zielgruppen, politische Wahrnehmung, Urteilsbildung, Effektivität, Konversion, Aktivierung, Medien, Internet-Zeitalter, Digitalisierung, Bildungsgruppe, Informationsverarbeitung, Entscheidungsprozesse.
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- Tilman Scheipers (Author), 2007, Effektiver Wahlkampf - Welche Informationen welchen Wähler erreichen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88547