Dynamik und Komplexität der Unternehmensumwelt nehmen stetig zu. Dies spiegelt sich vor allem seit den 90er Jahren in den Veränderungen der Wettbewerbsbedingungen durch Globalisierung und Deregulierung, rasante Entwicklung neuer Technologien, wie dem Internet, und die steigenden Kundenanforderungen durch individualisierte Kundenbedürfnisse wider.
Durch die Globalisierung, insbesondere auch durch die zunehmende Harmonisierung in der Europäischen Union und dem damit einhergehenden Abbau von Handelsbarrieren, wächst die Anzahl der Wettbewerber, die durch Preissenkungen den Kostendruck auf die Unternehmen erhöhen.
Um unternehmensinterne Optimierungen zu erreichen und somit unter diesen verschärften Wettbewerbsbedingungen konkurrenzfähig zu bleiben, werden Konzepte wie das Lean Management angewandt. Sind durch Konzepte zur unternehmensinternen Optimierung die Rationalisierungspotenziale annähernd erschöpft, ist es notwendig, diese in der überbetrieblichen Zusammenarbeit zu finden. Ein Management der unternehmensübergreifenden Wertschöpfungskette erweist sich daher als notwendig.
Das Supply Chain Management könnte hierzu ein geeignetes Konzept darzustellen. In der Literatur stellen zahlreiche Autoren fest, dass sich durch die Realisierung von Supply Chain Management Optimierungspotenziale erreichen lassen. Aber auch die betriebliche Praxis misst dem Supply Chain Management hohe Rationalisierungspotenziale bei, was sich in der steigenden Zahl von Einführungen dieses Konzeptes in der Unternehmenswelt widerspiegelt.
Durch ein Supply Chain Management, d.h. also eine Steuerung der unternehmensübergreifenden Wertschöpfungskette, ergeben sich neue Herausforderungen bzgl. Abstimmung und Kommunikation.
Zur Lösung dieser Führungsprobleme benötigt das Supply Chain Management ein Controlling.
Es ergibt sich daraus die Frage, mit welchen Controlling-Instrumenten die Anforderungen des Supply Chain Managements erfüllt werden können. Ebenso stellt sich die Frage, ob die traditionellen Controlling-Instrumente, wie die Balanced Scorecard, schlicht übernommen werden können oder den Besonderheiten eines Supply Chain Controlling angepasst werden müssen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- 2. Das Supply Chain Management als ganzheitliches Führungskonzept
- 2.1 Die ,,klassische\" Unternehmensführung
- 2.1.1 Das Unternehmen und seine Umsysteme
- 2.1.1.1 Systemtheoretische Grundlagen
- 2.1.1.2 Das Unternehmen als System
- 2.1.1.3 Die Umsysteme des Unternehmens
- 2.1.2 Ziele und Aufgaben der Unternehmensführung
- 2.1.3 Die Führungsstufen
- 2.1.3.1 Die normative Führungsstufe
- 2.1.3.2 Die strategische Führungsstufe
- 2.1.3.3 Die operative Führungsstufe
- 2.2 Die Führung der Supply Chain
- 2.2.1 Die Supply Chain
- 2.2.2 Supply Chain Management – Eine Begriffsdefinition
- 2.2.3 Grundprinzipien und Ziele des Supply Chain Managements
- 2.2.4 Die Führungsstufen im Supply Chain Management
- 2.2.4.1 Die normative Führungsstufe
- 2.2.4.2 Die strategische Führungsstufe
- 2.2.4.3 Die operative Führungsstufe
- 2.2.5 Abgeleitete Aufgaben des Supply Chain Managements
- 2.2.5.1 Konfiguration von Produkt und Netzwerk
- 2.2.5.2 Produktentwicklung in der Wertschöpfungskette
- 2.2.5.3 Gestaltung des Produktionsnetzwerkes
- 2.2.5.4 Prozessoptimierung in der Wertschöpfungskette
- 2.3 Kapitelfazit
- 3. Controlling der Supply Chain
- 3.1 Controlling
- 3.1.1 Begriffsvielfalt
- 3.1.2 Ausgewählte Controlling-Konzeptionen
- 3.1.2.1 Informationsorientierte Controllingkonzeptionen
- 3.1.2.1.1 Rein informationsorientierte Konzeption nach REICHMANN
- 3.1.2.1.2 Planungs- und kontrollorientierte Konzeption nach HAHN
- 3.1.2.2 Koordinationsorientierte Controllingkonzeptionen
- 3.1.2.2.1 Planungs- und kontrollsystemorientierte Konzeption nach HORVÁTH
- 3.1.2.2.2 Führungssystemorientierte Konzeption nach KÜPPER
- 3.1.2.2.3 Metaführungsorientierte Controlling-Konzeption nach WEBER
- 3.1.2.3 Rationalitätssicherungsorientierte Konzeption nach WEBER/SCHÄFFER
- 3.1.2.4 Reflexionsorientierte Controlling-Konzeption nach SCHERM/PIETSCH
- 3.2 Controlling als Rationalitätssicherung des Supply Chain Management
- 3.2.1 Bestehende Supply Chain Controlling-Konzeptionen im Überblick
- 3.2.2 Die Grundkonzeption einer rationalitätssicherungsorientierten Grundkonzeption des Supply Chain Controllings
- 3.2.2.1 Ziele des Supply Chain Controllings
- 3.2.2.2 Aufgaben des Supply Chain Controllings
- 3.2.2.2.1 Konfiguration von Produkt und Netzwerk
- 3.2.2.2.2 Produktentwicklung in der Wertschöpfungskette
- 3.2.2.2.3 Gestaltung des Produktionsnetzwerkes
- 3.2.2.2.4 Prozessoptimierung in der Wertschöpfungskette
- 3.3 Instrumente des Supply Chain Controlling
- 3.4 Kapitelfazit
- 4. Die ,,klassische\" Balanced Scorecard
- 4.1 Entstehung der Balanced Scorecard
- 4.2 Die Balanced Scorecard als Kennzahlensystem
- 4.2.1 Vier Perspektiven
- 4.2.1.1 Finanzielle Perspektive
- 4.2.1.2 Kundenperspektive
- 4.2.1.3 Interne Prozessperspektive
- 4.2.1.4 Lern- und Entwicklungsperspektive
- 4.2.1.5 Weitere Perspektiven
- 4.2.2 Ursache-Wirkungskette
- 4.3 Die Balanced Scorecard als Managementsystem
- 4.4 Kapitelfazit
- 5. Die Balanced Scorecard als Instrument des Supply Chain Controlling
- 5.1 Anforderungen an eine Supply Chain Balanced Scorecard
- 5.2 Bestehende Ansätze
- 5.2.1 Die Balanced Scorecard im Supply Chain Management nach WERNER
- 5.2.2 Das Supply Chain Balanced Scorecard Framework von BREWER/SPEH
- 5.2.3 Die Netzwerk Balanced Scorecard von LANGE/SCHAEFER/DALDRUP
- 5.2.4 Die Integration der Balanced Scorecard im Supply Chain Management-Konzept von STÖLZLE/HEUSLER/KARRER
- 5.2.5 Konzeption einer Balanced Scorecard für das Controlling von unternehmensübergreifenden Supply Chains von WEBER/BACHER/GROLL
- 5.3 Vergleich der Ansätze
- 5.4 Kapitelfazit
- 6. Resümee
- Die Arbeit analysiert zunächst die Grundlagen des Supply Chain Managements und die verschiedenen Controlling-Konzeptionen.
- Danach werden die zentralen Elemente der Balanced Scorecard vorgestellt und ihre Anwendbarkeit auf das Supply Chain Management untersucht.
- Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse verschiedener bestehender Ansätze zur Integration der Balanced Scorecard in das Supply Chain Management.
- Die Arbeit untersucht die spezifischen Anforderungen an eine Supply Chain Balanced Scorecard und ihre Bedeutung für die Steuerung und Optimierung von Wertschöpfungsketten.
- Abschließend werden die Ergebnisse zusammengefasst und die Relevanz der Balanced Scorecard für die Praxis des Supply Chain Controllings diskutiert.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Anwendung der Balanced Scorecard im Kontext des Supply Chain Managements. Das Hauptziel ist die Entwicklung einer konzeptionellen Grundlage für ein Supply Chain Controlling, das auf der Balanced Scorecard basiert.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 beleuchtet das Supply Chain Management als ganzheitliches Führungskonzept und stellt die wichtigsten Grundlagen und Ziele dar. Dabei werden die Führungsstufen und die zentralen Aufgaben des Supply Chain Managements detailliert erläutert. Kapitel 3 fokussiert auf das Controlling der Supply Chain und analysiert verschiedene Controlling-Konzeptionen, bevor es sich auf die Rationalitätssicherung des Supply Chain Managements konzentriert. Kapitel 4 stellt die Balanced Scorecard als Instrument des strategischen Managements vor und erläutert ihre Entstehung, ihre vier Perspektiven und ihre Bedeutung für die Steuerung von Unternehmen. Kapitel 5 widmet sich der Anwendung der Balanced Scorecard im Supply Chain Controlling. Hier werden verschiedene Ansätze zur Integration der Balanced Scorecard in das Supply Chain Management vorgestellt und verglichen.
Schlüsselwörter
Supply Chain Management, Balanced Scorecard, Supply Chain Controlling, Rationalitätssicherung, Wertschöpfungskette, Kennzahlen, Strategisches Management, Integration, Konzeption, Ansätze.
- Arbeit zitieren
- Mike Ackermann (Autor:in), 2005, Supply Chain Controlling mit der Balanced Scorecard, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88550