Das Kino ist eines der letzten weitestgehend analog funktionierenden Medien im 21. Jahrhundert. Doch auch das soll sich ändern: Die komplette Digitalisierung der Wertschöpfungskette Kinofilm von der Produktion und Postproduktion über die Distribution bis hin zur Projektion verspricht zu einer Revolution des Kinos seit der Erfindung des Tonfilms zu werden, da er die Abkehr vom analogen, seit über 100 Jahren bewährten 35mm-Film bedeutet.
In Zukunft sollen Kinofilme nur noch als Bits und Bytes per Satellit, Breitbandkabelverbindung oder auf Datenträgern statt als schwere und teure Filmrollen durch die Lande geschickt werden, was zu erheblichen Kosteneinsparungen und mehr Flexibilität für Produzenten, Filmverleihe und Kinos führen soll. Durch die digitale Distribution einschließlich der Projektion eröffnen sich für Kinobetreiber, Werbemittler und -kunden neue Einnahmequellen dank der möglichen Programm- und Angebotserweiterung um alternative Inhalte und Nutzungsmodelle sowie flexiblere Werbemöglichkeiten.
Letztlich wird sich das digitale Kino durch eine verbesserte Vorführqualität und vielfältigere Programmgestaltung auch beim Publikum bemerkbar machen. Theoretisch könnten also alle Marktteilnehmer und Kinobesucher vom digitalen Kinoerlebnis nur profitieren, wenn es nicht mindestens genauso viele Nachteile wie Vorteile bei der Umstellung auf die neue Technologie gäbe.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Prinzip und Technologie des digitalen Kinos
- Begriffsbestimmung D- und E-Cinema
- Funktionsweise des digitalen Kinos
- Filmproduktion und -distribution
- IT-Infrastruktur und Projektion im Kino
- Chancen und Risiken der Markteinführung
- Chancen
- Kostenersparnis und Flexibilitätssteigerung
- Alternative Inhalte und Nutzungsformen
- Aufwertung des Kinos als Werbeträger
- Qualität der Projektion
- Neue Schutzmechanismen vor Filmpiraterie
- Etablierung neuer Marktteilnehmer und Berufsfelder
- Risiken
- Hohe Investitionen
- Fehlende Finanzierungs- und Geschäftsmodelle
- Fragliche Technologiestandards
- Verfügbarkeit des Contents
- Verkürzung des Kinofensters
- Subjektive Risiken einzelner Marktteilnehmer
- Aktueller Status der Digitalisierung
- Marktsituation in Deutschland
- Geschäftsmodelle für E- und D-Cinema: CinemaNet Europe und XDC
- Internationale Entwicklung digitaler Leinwände und Kinostarts
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Digitalisierung des Kinomarktes, insbesondere mit den Prämissen, Folgen und dem aktuellen Status der digitalen Filmdistribution in Deutschland. Ziel ist es, die Chancen und Risiken der Digitalisierung für alle beteiligten Akteure zu beleuchten und die aktuelle Marktsituation in Deutschland sowie die internationale Entwicklung zu analysieren.
- Prinzip und Technologie des digitalen Kinos
- Chancen und Risiken der Digitalisierung
- Aktuelle Entwicklung und Marktsituation
- Finanzierungs- und Geschäftsmodelle
- Stand der Digitalisierung in Deutschland und international
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Digitalisierung des Kinomarktes ein und skizziert die Bedeutung der digitalen Filmdistribution für die Zukunft des Kinos. Kapitel 2 bietet eine Einführung in das Prinzip und die Technologie des digitalen Kinos, einschließlich der Begriffsbestimmung von D- und E-Cinema, der Funktionsweise des digitalen Kinos und der Rolle der IT-Infrastruktur. In Kapitel 3 werden die Chancen und Risiken der Markteinführung des digitalen Kinos für alle beteiligten Marktteilnehmer wie Produzenten, Verleiher, Kinobetreiber, Werbevermarkter und Intermediäre analysiert. Kapitel 4 beleuchtet den aktuellen Status der Digitalisierung auf nationaler und internationaler Ebene, beschreibt die deutsche Marktsituation, bereits existierende Geschäftsmodelle und die internationale Entwicklung digitaler Leinwände und Kinostarts.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der Digitalisierung des Kinomarktes, der digitalen Filmdistribution, den Chancen und Risiken der Digitalisierung, der IT-Infrastruktur, den Geschäftsmodellen, der Marktsituation in Deutschland und der internationalen Entwicklung.
- Arbeit zitieren
- Melanie Trümper (Autor:in), 2006, Digitalisierung des Kinomarktes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88606