In dieser Arbeit möchte ich untersuchen, ob die Erzählung, „Die gute Botschaft der Valeska in 73 Strophen“, einen feministischen Utopieentwurf darstellt. Zunächst möchte ich den Begriff: ‚Literarische Utopie’ charakterisieren. Da eine klassische ‚literarische Utopie’ Frauenbilder beinhaltet, die wie ich zeigen werde, auf ein patriarchalisches System zurückgehen, werde ich die Erzählung anhand des ‚feministischen Utopie Begriffs’ analysieren. Dabei stütze ich mich hauptsächlich auf die Arbeit von Monika Shafi: „Utopische Entwürfe in der Literatur von Frauen“, in der sie unter anderem die Abweichungen und Veränderungen in weiblichen Utopieentwürfen deutlich macht und in vier Thesen zusammenfasst. Das Hauptinteresse dieser Arbeit ist es, Konzeptionen von Weiblichkeit offen zu legen und zu untersuchen. „Es gibt keinen Konsens über die Bedeutung des Begriffs, und dennoch vermag dieser Begriff, ein bloßes Wort, einen Zusammenhang zu stiften: den einer Kontroverse um seine Bedeutung.“
‚Utopia` ist ein griechisches Kunstwort und setzt sich aus ‚uo` (nicht) und topos (Ort) zusammen. Der Terminus taucht zum ersten Mal 1516 in dem Werk von Thomas Morus: De optimo rei publicae statu sive de nova insula uotpia, auf. Thomas Morus beschreibt den fernen Inselstaat als Idealstaat, auf dem die Menschen in einer harmonischen Ordnung glücklich zusammenleben. Der Leser erfährt von Utopia durch einen Augenzeugenbericht des fiktiven Haupterzählers, der von den Bräuchen und Sitten sowie von einem`frühsozialistischen`Gesellschaftssystem der Insulaner berichtet. Die detaillierten Beschreibungen sollen zur Glaubwürdigkeit der Geschichte beitragen und dadurch die literarische Fiktion in den Bereich des Möglichen rücken. Zwar zweifelt der Leser ob dieser Inselstaat mit seiner Lebensform selbst zu beurteilen. Zum einen besteht die Beurteilung darin, eine subjektive Entscheidung zu treffen, ob der Text unwahr oder wahr ist. Zum anderen befindet der Leser darüber ob der dargestellte Gesellschaftsentwurf als nachahmenswert oder als nicht erstrebenswert gilt. Beide Beurteilungsformen sind dabei miteinander verknüpft. Diese zwei diametralen Positionen von Möglichkeit und Unmöglichkeit kennzeichnen heute weitgehend die Definition des Begriffs ‚Utopie'. Der Versuch den Begriff der Utopie eindeutig festzulegen bleibt jedoch nur ein Versuch.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Literarische Utopie und Dystopie
- Frauenbilder in männlichen Utopien.
- Weibliche/Feministische Utopie
- Analyse der Erzählung, „Die Gute Botschaft der Valeska in 73 Strophen“, in Bezug auf einen utopischen Entwurf..
- Konzeptionen von Weiblichkeit vor dem Geschlechtertausch
- Weibliche Konzeptionen nach dem Geschlechtertausch
- Bewegt sich die „Gute Botschaft der Valeska in 73 Strophen“ innerhalb binärer Oppositionen?
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, ob die Erzählung, „Die gute Botschaft der Valeska in 73 Strophen“, einen feministischen Utopieentwurf darstellt. Der Fokus liegt auf der Analyse des Begriffs „Literarische Utopie“ im Kontext von Frauenbildern und der Untersuchung, wie diese in weiblichen Utopieentwürfen abweichen. Die Arbeit untersucht auch die Konzeptionen von Weiblichkeit in der Erzählung und analysiert, ob diese innerhalb binärer Oppositionen agieren.
- Analyse des Begriffs „Literarische Utopie“
- Frauenbilder in männlichen und weiblichen Utopien
- Konzeptionen von Weiblichkeit in „Die Gute Botschaft der Valeska in 73 Strophen“
- Binäre Oppositionen in der Erzählung
- Feministische Utopieentwürfe in Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und erläutert die Forschungsfrage, die untersucht werden soll. Kapitel 1 definiert den Begriff „Literarische Utopie“ und diskutiert die Rolle von Frauenbildern in Utopien männlicher Autoren. Kapitel 2 beleuchtet den feministischen Utopiebegriff und analysiert die Erzählung, „Die Gute Botschaft der Valeska in 73 Strophen“, in Bezug auf Konzeptionen von Weiblichkeit.
Schlüsselwörter
Feministische Utopie, Literarische Utopie, Frauenbilder, Konzeptionen von Weiblichkeit, binäre Oppositionen, „Die Gute Botschaft der Valeska in 73 Strophen“, Monika Shafi, Thomas Morus, Utopia.
- Arbeit zitieren
- Simone Bender (Autor:in), 2005, "Die Gute Botschaft der Valeska in 73 Strophen" - ein utopischer Entwurf, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88648