In Jane Austens Pride and Prejudice und Leo Tolstois Anna Karenina spielt das Konzept der Ehe eine maßgebliche Rolle. In dieser Hausarbeit soll es jedoch nicht um die Probleme gehen, die nach der Eheschließung auftreten, sondern um den komplizierten Weg bis zum Traualtar. In beiden Romanen benötigen zwei Paare, nämlich Elizabeth Bennet und Fitzwilliam Darcy sowie Konstantin Dmitrijewitsch Lewin und Kitty Schtscherbatzki, zwei Heiratsanträge, um ans Ziel zu gelangen. Es stellt sich also die Frage, was beim ersten Antrag falsch gelaufen ist und was beim zweiten Antrag zum erwünschten Erfolg geführt hat. Wie die Analyse zeigen soll, haben – neben den ganz persönlichen Gründen – gesellschaftliche Konventionen einen großen Anteil an Zustimmung oder Ablehnung. Weiterhin wird sich zeigen, dass die bei den Anträgen und Liebesgeständnissen die verwendeten Worte alleine nicht über Erfolg oder Misserfolg entscheiden, sondern nonverbale Kommunikation und mit ihr die Körpersprache weitere bedeutende Faktoren darstellen. Was sich auch in diesem Bereich vom ersten zum zweiten Heiratsantrag ändert, wird zu klären sein. Zu diesem Zweck gebe ich zuerst einen kurzen Überblick zu wichtigen Theorien über (nonverbale) Kommunikation und zeichne daraufhin ein kurzes Bild der in den Romanen behandelten Gesellschaften mit ihren ganz eigenen Regeln und Normen. Anschließend widme ich mich der ausführlichen Textanalyse der Heiratsanträge.
Im begrenzten Rahmen der Hausarbeit ist es nicht möglich, ausufernd die ganze Thematik der Romane zu besprechen; ich beschränke mich also im Wesentlichen auf die vier für mein Thema entscheidenden Kapitel: II,11 und IV,16 in Pride and Prejudice sowie I,13 und IV,13 in Anna Karenina. Gelegentlich gebe ich kurze Erläuterungen zu Geschehnissen vor und zwischen den Anträgen, setzte den gesamten Inhalt aber als bekannt voraus.
Zur Analyse verwende ich Pride and Prejudice im englischen Original und ziehe zur Verdeutlichung und besseren Lesbarkeit gelegentlich meine eigene Übersetzung hinzu. Bei Anna Karenina bin ich auf die deutsche Übersetzung angewiesen. Hier beziehe ich mich auf die Übertragung von Fred Ottow, erschienen im renommierten Deutschen Taschenbuch Verlag. Ich selbst vermag nicht zu beurteilen, inwieweit dies eine ‚gute’ Übersetzung ist, habe aber den Text mit zwei russischen Muttersprachlerinnen besprochen und werde ihre Anmerkungen mit in die Analyse einfließen lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Nonverbale Kommunikation und Körpersprache
- Gesellschaft und Konvention
- Der erste Heiratsantrag
- Der zweite Heiratsantrag
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit den Heiratsanträgen in Jane Austens Pride and Prejudice und Leo Tolstois Anna Karenina, wobei der Fokus auf dem komplizierten Weg bis zum Traualtar liegt. Die Analyse untersucht die gesellschaftlichen Konventionen und die Rolle der nonverbalen Kommunikation bei den Heiratsanträgen und erklärt, warum die ersten Anträge fehlschlagen und die zweiten zum Erfolg führen.
- Einfluss gesellschaftlicher Konventionen auf Heiratsanträge
- Bedeutung nonverbaler Kommunikation und Körpersprache
- Unterschiede zwischen den ersten und zweiten Anträgen
- Analyse der Heiratsanträge in Pride and Prejudice und Anna Karenina
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit analysiert die vier zentralen Kapitel, die sich mit den Heiratsanträgen befassen: II,11 und IV,16 in Pride and Prejudice sowie I,13 und IV,13 in Anna Karenina. Sie beleuchtet die Bedeutung der nonverbalen Kommunikation und die Rolle gesellschaftlicher Konventionen bei den Anträgen und untersucht, wie die Protagonisten auf die Anträge reagieren und warum die ersten Anträge fehlschlagen. Die Kapitelübersichten bieten einen Einblick in die Entwicklung der Beziehungen und die Herausforderungen, die die Paare auf dem Weg zum Traualtar bewältigen müssen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Heiratsanträge, Gesellschaftliche Konventionen, Nonverbale Kommunikation, Körpersprache, Pride and Prejudice, Anna Karenina, Elizabeth Bennet, Fitzwilliam Darcy, Konstantin Dmitrijewitsch Lewin, Kitty Schtscherbatzki.
- Quote paper
- Marion Klanke (Author), 2006, Heiratsanträge in 'Anna Karenina' und 'Pride and Prejudice' unter besonderer Berücksichtigung gesellschaftlicher Konventionen und nonverbaler Kommunikation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88704