Entwurf eines Parkhauses


Seminararbeit, 2002

15 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Baubeschreibung

2. Anbindung des Parkhauses an das Straßennetz

3. Dimensionierung der Ein- und Ausfahrbereiche
3.1 Einfahrbereich
3.2 Ausfahrbereich

4. Erschließung des Parkhauses
4.1 Erschließung mit dem Fahrzeug
4.2 Erschließung für Fußgänger

5. Berechnungen

6. Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
6.1 Anzahl der Parkstände, Umbauter Raum
6.2 Bau-, Grunderwerbs- und Investitionskosten
6.3 Gesamtkosten pro Jahr
6.4 Erforderliche Parkgebühren

Literaturverzeichnis

Anlagen

1. Baubeschreibung

Die gegebenen Grundstücksabmessungen, die geforderte Parkplatzanzahl, die Forderung nach einer übersichtlichen und eindeutigen Verkehrsführung und die Berücksichtigung einer Grundrisssymmetrie führten nach Abwägung verschie- dener Möglichkeiten zur Planung eines Parkhauses mit Vollrampen und Einrich- tungsverkehr.

Das Parkhaus umfasst 5 Etagen, die sich auf eine maximale Gebäudehöhe von 10,50 m aufteilen. Die Erschließung erfolgt über das 2,50 m unter Geländeoberkante liegende Tiefgeschoss. Die Außenabmessungen des Gebäudes entsprechen denen des Grundstücks von 34,56 m x 97,76 m. Das Grundstück ist somit komplett überbaut. Im verkehrstechnischen Entwurf wurden bezüglich der Normalgeschosshöhe und der minimalen lichten Höhe die Vorgaben von 3,00 m bzw. 2,20 m angesetzt. Eine Verringerung der Konstruktionshöhe der Decken nach erfolgter statischer Berechnung und der damit verbundenen Vergrößerung der lichten Höhe, stellt kein Problem dar.

Die Gründung des Parkhauses erfolgt auf Streifen- bzw. Einzelfundamenten. Das Tiefgeschoss ist von Stahlbetonwänden mit einer Konstruktionsdicke von 0,50 m umgeben. Auf Grund der fast kompletten Geschlossenheit (außer Ein- fahrbereich) des Tiefgeschosses wird hier eine automatische Zwangslüftung vorgesehen.

Die oberen Geschosse sind an allen vier Seiten offen, so dass eine ausrei- chende natürliche Belüftung stattfindet. Des Weiteren sind die Brandschutzan- forderungen hier niedriger als bei geschlossenen Systemen. Die Lasten werden vom 3. Obergeschoss bis zum Erdgeschoss in Stützen ein- getragen, und dann im Tiefgeschoß auf die Stahlbetonwände bzw. die in der Mitte weitergeführten Stützen übertragen um letztendlich zu den Fundamenten zu gelangen. Die Stützweiten betragen 16,50 m bzw. 17,56 m. Die leicht unter- schiedlichen Stützweiten resultieren aus der geringen Ausmittigkeit der mittle- ren Stützenreihe. Der daraus entstehende Freiraum kann für die Führung der Fußgänger in der Parkhausmitte verwendet werden. Das Stützenraster ist ent- sprechend den Abmessungen der Parkplätze mit größtenteils 5,00 m gewählt.

Zur Betonung der Offenheit der Konstruktion werden die Stützen aus Stahl ge- fertigt und die Decken als Plattenbalken ausgebildet.

Die Absturzsicherung bzw. Abgrenzung der Parkdecks übernehmen vom Erdgeschoss bis zum 3. Obergeschoss Stahlbetonbrüstungen mit einer Höhe von 1,00 m zuzüglich Stahlrohrgeländer.

2. Anbindung des Parkhauses an das Straßennetz

Die Anbindung des Parkhauses an das Straßennetz sollte möglichst ohne, bzw. nur mit geringer Behinderung des Durchgangsverkehrs realisiert werden. Beim Entwurf wurde für die Alexanderstraße ein schon bestehender Zweirichtungs- verkehr vorausgesetzt. Die Erschließung des Parkhauses erfolgt von der Ale- xanderstrasse. Es ist neben den Rechtsabbiegern auch den Linksabbiegern, die aus Richtung der Goethestraße kommen, erlaubt in das Parkhaus einzufah- ren. Um dies erreichen zu können, war es notwendig, die Alexanderstraße um einen Fahrstreifen zu ergänzen. Die erforderliche Fahrbahnbreite beträgt bei einer möglichen Begegnung von Bus/Bus bzw. Lkw/Pkw mindestens 6,50 m zuzüglich des geplanten Linksabbiegestreifens von 3,00 m. Die zur Verfügung stehenden Breite von 10,00 m wird folgendermaßen aufgeteilt: 3,50 m für Rich- tungsfahrbahn 1, 3,00 m für den Linksabbiegestreifen und 3,50 m für Rich- tungsfahrbahn 2. Der entstandene mittlere Fahrbahnstreifen wird weiterhin für eine Linksabbiegerspur in die Goethestraße genutzt. Die Länge des Linksab- biegestreifens für die Einfahrt in das Parkhaus beträgt 30,00 m und für das Ab- biegen in die Goethestraße 34,00 m.

Der Verkehr Goethestraße / Alexanderstraße wird über Ampeln geregelt. Die Regelung des Verkehrs Porschestraße / Alexanderstraße kann je nach Ver- kehrsstärke auch ohne Ampeln erfolgen. Der aus dem Parkhaus abfließende Verkehr wird der Goethestraße übergeben. Hierzu wird die Ausfahrt aus dem Parkhaus, die sich auf der Seite der Alexanderstraße befindet, um das Park- haus herumgeführt. Die Parallele zur Goethestraße bietet einen Aufstellbereich von 36,00 m. Eine Anbindung an die Goethestraße kann je nach Verkehrsstär- ke entweder mittels Einfädelungsspur oder einer Ampelregelung erfolgen.

3. Dimensionierung der Ein- und Ausfahrbereiche

3.1 Einfahrbereich

Aus dem Diagramm für den Zu- und Abfluss eines vergleichbaren Parkhauses wird der maximale Zufluss in der Zeit von 8.00 - 9.00 Uhr mit 330 Kfz/h abgele- sen. Gewählt wird eine Abfertigungseinrichtung mit automatischer Parkschein- ausgabe auf Knopfdruck. Die Leistungsfähigkeit beträgt 340 Kfz/h. Somit ist es möglich, das Parkhaus mit nur einer Einfahrt zu betreiben, ohne die Leistungs- fähigkeit der Abfertigungsanlage auch in Spitzenzeiten zu überschreiten. Sollte sich zu einem späteren Zeitpunkt der Spitzenzufluss dauerhaft deutlich erhö- hen, so gibt es die Option, eine Abfertigungsanlage mit automatischer Park- scheinausgabe nach überfahren einer Induktionsschleife und einer Kapazität von 600 Kfz/h zu installieren.

Der Abstand zwischen dem Ort der Parkkartenanforderung und der Schranke soll 3,00 m nicht unterschreiten und liegt im konkreten Fall bei 3,11 m. Die Fahrbahnverengung der Einfahrt von 4,00 m auf 2,50 m dient der besseren Heranführung der Fahrzeuge an die Geräte zu Parkscheinausgabe. Die Abfertigungseinrichtungen sind zum Zweck der sofortigen Störungsmeldung mit einer Gegensprechanlage versehen. Die Wartung und Überwachung des Parkhauses erfolgt über parkhauseigenes Haustechnikpersonal. Die Kontrollräume befinden sich im Tiefgeschoss unter der Vollrampe.

3.2 Ausfahrbereich

Der maximale Abfluss wird aus dem Diagramm mit 200 Kfz/h abgelesen. Die Schrankenöffnung erfolgt automatisch nach Kontrolle einer Codekarte. Die Leis- tungsfähigkeit mit 360 Kfz/h einer solchen Anlage ist weit mehr als ausreichend und hält noch Reserven bereit. Somit ist auch bei der Ausfahrt nur eine Aus- fahrspur notwendig. Innerhalb des Parkhauses wird zur besseren Verkehrsfüh- rung an der Ausfahrt die 6,00 m breite Fahrgasse in zwei Fahrstreifen aufgeteilt. Ein Fahrstreifen dient dem Geradeausverkehr, und der zweite dem aus dem Parkhaus abfließenden Verkehr. Die Bezahlung erfolgt an Parkautomaten die sich an den Treppenhäusern befinden. Es wird jeweils ein Kassenautomat für jedes Treppenhaus im Erdgeschoss mit einer Leistungsfähigkeit von 150 Kunden/h aufgestellt.

4. Erschließung des Parkhauses

4.1 Erschließung mit dem Fahrzeug

Die Erschleißung des Parkhauses erfolgt über das Tiefgeschoss, welches 2,50 m unter OKG liegt. Aus diesem Grund müssen außen liegende Rampen angeordnet werden. Die Neigung der Rampen beträgt 7% und ist damit kleiner als der Höchstwert von 10% der eingehalten werden sollte, um eine sichere Befahrbarkeit auch bei ungünstiger Witterung zu gewährleisten. Sollte es bei der Einfahrt in das Parkhaus zu Verzögerungen kommen, steht ein ausreichender Stauraum von 35,00 m zur Verfügung.

Für die Verteilung der Fahrzeuge vom Tiefgeschoss in das Erdgeschoss und die darüber liegenden Geschosse stehen Vollrampen zur Verfügung. Sie haben eine Neigung von 14% bzw. 8°. Ihre Breite beträgt 7,00 m und gestattet somit die Aufnahme von Zweirichtungsverkehr bei einer baulichen Trennung der bei- den Richtungsfahrstreifen. Auf den einzelnen Parkdecks wurde zu Gunsten der besseren Übersichtlichkeit nur Einrichtungsverkehr geplant. Die Entscheidung zur Senkrechtaufstellung liefert beim bequemen Einparken für die Fahrgassen- breite 6,00 m und für die Parkplätze 2,50m x 5,00m. Die Parkstände in den Eckbereichen sind 2,85 m breit und die 16 Behindertenparkplätze im Erdge- schoss 3,50 m bzw. an den Rändern 2,50 m. Um für die Kunden das Parkhaus verständlich und übersichtlich zu gestalten, ist dieses weitestgehend doppel- symmetrisch. Die gewählte Anordnung von Rampe und Einfahrt im Tiefge- schoss ermöglicht ein sofortiges Erschließen der oberen Geschosse, ohne vor- erst das Tiefgeschoss durchqueren zu müssen.

Ein wesentlicher Nachteil der Erschließungsform mit Vollrampen besteht beim Verlassen des Parkhauses. Die erforderlichen Geschoßumfahrten führen durch Fahrgassen, in denen Rangiervorgänge die Sicherheit und die Qualität des Verkehrsablaufs ungünstig beeinflussen. Auf Grund der dadurch entstehenden relativ langen Ausfahrzeiten muss auf eine ausreichende Frei-Zeit zwischen dem Bezahlen an den Kassenautomaten und dem noch möglichen Verlassen des Parkhauses geachtet werden.

4.2 Erschließung für Fußgänger

Das Parkhaus verfügt über 2 Treppenhäuser mit je einer Aufzugsanlage. Durch die als abgeschlossenes System ausgeführten Treppenhäuser gelten diese gleichzeitig als Fluchtweg.

Über einen in der Mitte des Parkhauses befindlichen Fußweg werden die Kun- den direkt zu den Fahrstühlen bzw. Treppen geführt. Dies bringt sowohl Sicher- heit als auch Übersichtlichkeit mit sich. Die Treppen sind als Podesttreppen ausgebildet und winden sich um den Aufzugsschacht. Dieser hat eine lichte Breite von 1,80 m und eine Tiefe von 2,10 m und kann von ca. 8 Personen gleichzeitig benutzt werden. Im Erdgeschoss befindet sich zu jeder Seite des Parkhauses jeweils ein Ein- bzw. Ausgang. Der Höhenunterschied von 0,50 m zur Geländeoberkante wird mit Fußgängerrampen, die auch von Rollstuhlfah- rern benutzt werden können, überwunden. Von den Ausgängen führen Wege zu den Knotenpunkten der angrenzenden Straßen. Über Ampelregelungen bzw. Fußgängerüberwege kann das nahe liegende Kaufhaus dann von den Kunden problemlos erreicht werden.

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Entwurf eines Parkhauses
Hochschule
Hochschule Anhalt - Standort Dessau  (FB 3)
Note
1,3
Autor
Jahr
2002
Seiten
15
Katalognummer
V8874
ISBN (eBook)
9783638157308
Dateigröße
1016 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Vorstellung der fiktiven Planungsaufgabe, Erläuterungsbericht zu den gewählten Werten, Grundrisse und Schnitte, inklusive der Parkhauserschließung, im A0 - Format. 867 KB
Schlagworte
Parkhaus, Verkehrsplanung
Arbeit zitieren
Lars Schumann (Autor:in), 2002, Entwurf eines Parkhauses, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8874

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