Wie der Titel vorliegender Arbeit bereits vorwegnimmt, soll in den folgenden Ausführungen die Manifestierung des Orthographieunterrichts innerhalb der gültigen Input – und Output – Einheiten anhand eines einheitlichen Kriterienkatalogs in vier exemplarischen Bundesländern näher charakterisiert werden.
Da jene Inhalte gerade auch im Hinblick auf diverse Bildungsstudien (TIMSS, PISA, IGLU, etc.) und jahrelange Rechtschreibdiskussionen keinesfalls trivial sind, müssen selbige Themen umso mehr ins Bewusstsein gerufen werden. Deshalb ist es Ziel dieser Arbeit, in einer strukturierten Systematik eine sachgerechte und vergleichende Darstellung innerhalb der repräsentativen Länder zu erreichen. Leitender Interessengegenstand des Beleges wird die zu untersuchende Explizität einzelner, landesspezifischer Lehrpläne im Hinblick auf deren Konkretheitsgrad sowie deren Spezifik unterschiedlicher Jahrgänge und Schularten sein.
Im ersten Abschnitt erfolgt unter diesem Gesichtspunkt zunächst eine die Gemeinsamkeiten und Unterschiede erfassende, kommentierte Überblicksdarstellung der Lehrplaninhalte. Die Bedeutsamkeit einer solchen Bestandsaufnahme des Orthographieunterrichts (und damit auch Grund genug zur Thematisierung) ergibt sich bereits daraus, dass der Erwerb der sog. Rechtschreibkompetenz einen wesentlichen Pfeiler von solider schriftlicher Kommuni-kations- & Darstellungsfähigkeit bildet. Ferner sei natürlich auch an die „Multivalenz“ der Bedeutsamkeit des Schulfachs ‚Deutsch’ erinnert: Die deutsche Sprache ist vom fachlichen Grundverständnis her bekanntlich Medium, Gegenstand und Unterrichtsprinzip zugleich. Infolge dessen muss jene Schulung eine zentrale und längerfristige Säule schulischer Bildung markieren. Die Rechtschreibkompetenz verkörpert in ihrer Eigenschaft als elementare Basisqualifikation insofern einen Kernbereich des Deutschunterrichts, als welche sie für die weitere berufliche Karriere auch unentbehrlich ist.
Auf die jedoch durchaus kontroverse Bandbreite der Einstellungen zur Rechtschreibung und der Schulung dieser weisen u.a. Abraham et al. hin: So stehen sich ältere Auffassungen („Fehler müssen vermieden werden; sie dürfen weder an der Tafel noch im Heft stehen bleiben; Rechtschreiben als ‚heimliches Hauptfach’; große Bedeutung des Rechtschreibens in der Öffentlichkeit“) und neuere („Fehler sind notwendige Durchgangsstadien auf dem Weg zum richtigen Schreiben; es geht um Inhalte und um die Freude am Schreiben; Rechtschreiben nicht zum Selbstzweck, sondern hat dienende Funktion“) gegenüber.
Der Erfassung relevanter Lehrplanauszüge der einzelnen BL schließt sich im zweiten Teil der Arbeit zunächst die Vorstellung der Konzeption von Bildungsstandards des Primarstufen-bereichs und der Mittelstufe an. Dabei soll gleichermaßen auch auf den Sinn und Hintergrund der Einführung solcher Outputs eingegangen werden. Im Anschluss daran erfolgt schließlich noch eine Gegenüberstellung der Lehrplaninhalte mit den innerhalb der sog. Bildungs-standards fixierten Zielformulierungen.
Der vorliegende Beleg erhebt mit den exponierten Aspekten keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. So können beispielsweise keine flächendeckenden Datenerhebungen aller Bundesländer im Zuge der sich zwangsläufig ergebenden Abgrenzungsproblematik erfolgen. Dies könnte jedoch der Vollständigkeit halber innerhalb weiterführender Arbeiten thematisiert werden. Die Erhebung dessen zum Untersuchungsgegenstand würde den gegebenen Rahmen jedoch sprengen und ist von daher nicht leistbar, wenngleich diesem Aspekt für eine weitere Bearbeitung ein hohes Maß an Erkenntnisinteresse innewohnt.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Zur Explizität der Input-Einheit „Lehrplan“
- Die Primarstufe in Bayern, NRW, Sachsen und Thüringen (Exzerpt)
- Kommentar
- Überblicksdarstellung der Sekundarstufe I der Bundesländer
- Kommentar
- „Bildungsstandards“ als ergebnissteuernde Output – Einheit?
- Konzeption und Hintergrund der Einführung von Bildungsstandards
- Skizzierung der Primarstufenkonzeption
- Der Mittlere Schulabschluss
- Vergleich der Input- und Output-Standards
- Fazit und Schlussbemerkungen bzw. weiterreichende Ausblicke
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung des Orthographieunterrichts in den Lehrplänen und Bildungsstandards von vier Bundesländern. Ziel ist ein vergleichender Überblick über die Explizität der Lehrplaninhalte bezüglich Orthographie in der Grundschule und Sekundarstufe I. Die Arbeit beleuchtet Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Konkretisierung der Lehrziele und Methoden.
- Vergleichende Analyse der Explizität von Lehrplaninhalten zum Orthographieunterricht in verschiedenen Bundesländern.
- Untersuchung der Unterschiede zwischen Input (Lehrpläne) und Output (Bildungsstandards) im Orthographieunterricht.
- Analyse der didaktischen Konzepte und Ansätze zum Orthographieunterricht in den ausgewählten Bundesländern.
- Bewertung des Stellenwerts von Orthographie im Kontext der schriftlichen Kommunikationsfähigkeit.
- Diskussion unterschiedlicher Auffassungen zum Orthographieunterricht.
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort: Das Vorwort erläutert die Zielsetzung der Arbeit: eine vergleichende Analyse der Darstellung des Orthographieunterrichts in den Lehrplänen und Bildungsstandards ausgewählter Bundesländer. Es betont die Relevanz des Themas im Kontext von Bildungsstudien und der anhaltenden Diskussion um Rechtschreibung. Die Arbeit fokussiert auf die Explizität der Lehrpläne, also den Konkretheitsgrad und die Spezifität der Formulierungen für verschiedene Jahrgänge und Schularten. Es wird die Bedeutung der Rechtschreibkompetenz als Grundlage schriftlicher Kommunikation und deren zentrale Rolle im Deutschunterricht hervorgehoben. Schließlich werden unterschiedliche didaktische Positionen zur Rechtschreibung und deren Berücksichtigung in den Lehrplänen angesprochen.
Zur Explizität der Input-Einheit „Lehrplan“: Dieses Kapitel analysiert die Lehrpläne als Grundlage der Unterrichtsgestaltung. Es beschreibt die Struktur der Lehrpläne und deren Rolle bei der Umsetzung bildungspolitischer Ziele. Die Arbeit hebt die oft offenen Formulierungen hervor, die Lehrenden und Lernenden Freiräume für die Unterrichtsgestaltung bieten. Im Mittelpunkt steht ein Vergleich der expliziten Verankerung des Orthographieunterrichts in den Grundschulen und Gymnasien der ausgewählten Bundesländer (Bayern, NRW, Sachsen, Thüringen), präsentiert durch tabellarische Exzerpte. Die Analyse beleuchtet die Unterschiede in der Detailliertheit und der Schwerpunktsetzung bezüglich der Vermittlung orthographischer Kenntnisse und Fähigkeiten.
Schlüsselwörter
Orthographieunterricht, Lehrplan, Bildungsstandards, Rechtschreibung, Grundschule, Gymnasium, Bundesländer, Vergleichende Analyse, Explizität, Didaktik, Schriftliche Kommunikation, Rechtschreibkompetenz.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse von Lehrplänen und Bildungsstandards im Orthographieunterricht
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht vergleichend die Darstellung des Orthographieunterrichts in den Lehrplänen und Bildungsstandards von vier deutschen Bundesländern (Bayern, NRW, Sachsen, Thüringen). Der Fokus liegt auf der Explizität der Lehrplaninhalte bezüglich Orthographie in der Grundschule und Sekundarstufe I, sowie auf dem Vergleich zwischen den Vorgaben der Lehrpläne (Input) und den Bildungsstandards (Output).
Welche Bundesländer werden untersucht?
Die Analyse umfasst die Bundesländer Bayern, Nordrhein-Westfalen (NRW), Sachsen und Thüringen. Es werden die Lehrpläne und Bildungsstandards dieser Länder im Hinblick auf den Orthographieunterricht verglichen.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Ziel ist ein vergleichender Überblick über die Explizität der Lehrplaninhalte zur Orthographie in der Grundschule und Sekundarstufe I. Die Arbeit beleuchtet Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Konkretisierung der Lehrziele und Methoden und untersucht die Unterschiede zwischen den Vorgaben von Lehrplänen und Bildungsstandards.
Welche Aspekte werden im Einzelnen betrachtet?
Die Arbeit analysiert die Explizität der Lehrplaninhalte zum Orthographieunterricht, vergleicht Input (Lehrpläne) und Output (Bildungsstandards), untersucht didaktische Konzepte und Ansätze, bewertet den Stellenwert von Orthographie und diskutiert unterschiedliche Auffassungen zum Orthographieunterricht.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in ein Vorwort, ein Kapitel zur Explizität der Lehrpläne (mit Unterkapiteln zu Primar- und Sekundarstufe I), ein Kapitel zu Bildungsstandards als Output-Einheit (mit Unterkapiteln zur Konzeption, Primarstufe, Mittlerem Schulabschluss und Vergleich von Input und Output), ein Fazit und ein Literaturverzeichnis.
Wie wird die Explizität der Lehrpläne untersucht?
Die Analyse konzentriert sich auf den Konkretheitsgrad und die Spezifität der Formulierungen in den Lehrplänen für verschiedene Jahrgänge und Schularten. Es werden tabellarische Exzerpte aus den Lehrplänen verwendet, um die Unterschiede in der Detailliertheit und Schwerpunktsetzung aufzuzeigen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Orthographieunterricht, Lehrplan, Bildungsstandards, Rechtschreibung, Grundschule, Gymnasium, Bundesländer, Vergleichende Analyse, Explizität, Didaktik, Schriftliche Kommunikation, Rechtschreibkompetenz.
Welche Bedeutung hat die Rechtschreibkompetenz?
Die Arbeit betont die Bedeutung der Rechtschreibkompetenz als Grundlage schriftlicher Kommunikation und deren zentrale Rolle im Deutschunterricht. Die unterschiedlichen didaktischen Positionen zur Rechtschreibung und deren Berücksichtigung in den Lehrplänen werden ebenfalls angesprochen.
- Arbeit zitieren
- Stud. phil. Annabelle Senff (Autor:in), 2007, Vergleichende Analyse der Rolle des Orthographieunterrichts auf Grundlage der Standards von Grundschulen und Gymnasien ausgewählter Bundesländer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88776