Unter dem Begriff „wage penalty in care work“ hat der empirische Nachweis der vergleichsweise geringen Entlohnung von Arbeitnehmern im Pflegesektor Eingang in die wirtschaftswissenschaftliche Literatur gefunden. Diese Beobachtung kann mithilfe eines Modells erklärt werden, das die „Berufung“ des Pflegepersonals in den Mittelpunkt seiner Argumentation stellt. Die Modellergebnisse wirken provokant: Ein höherer Lohn würde die Pflegequalität verschlechtern; zur Erreichung des Produktivitätsoptimums im Pflegesektor ist vielmehr eine weitere Senkung des Lohnniveaus erforderlich.
Das zugrunde liegende Modell wird in dieser Arbeit einer kritischen Betrachtung unterzogen und alternativen Erklärungsansätzen für den Lohnnachteil im Pflegesektor gegenübergestellt. Am Ende der Arbeit steht eine Relativierung und Erweiterung der Modellannahmen mit dem Ziel, die Übertragbarkeit des Modells auf andere Berufungen, wie beispielsweise die Arbeit als Lehrer, Arzt oder Seelsorger, anzudeuten.
Inhaltsverzeichnis
- Fragestellungen
- Die Argumentation von Heyes
- Erläuterung der ersten These
- Erläuterung der zweiten These
- Kritische Betrachtung des Modells von Heyes
- Kritik an den Annahmen von Heyes
- Alternative Erklärungsansätze im Pflegesektor
- Relativierung der Annahmen Heyes'
- Erweiterung des Modells
- Schlussfolgerungen
- A Mathematische Herleitungen
- Erste These
- Zweite These
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit befasst sich mit dem Phänomen der vergleichsweise geringen Entlohnung von Arbeitnehmern im Pflegesektor, insbesondere im Hinblick auf die „Berufung“ des Pflegepersonals. Ziel ist es, das Modell von Anthony Heyes zu analysieren, das dieses Phänomen mit der Berufung als Erklärungsfaktor in den Mittelpunkt stellt. Dabei werden sowohl die Stärken als auch die Schwächen des Modells diskutiert und alternative Erklärungsansätze für die beobachtete Lohnunterschiede im Pflegesektor untersucht.
- Kritik an der Annahme der Berufung als alleinige Ursache für niedrige Löhne im Pflegesektor
- Analyse der Annahmen des Modells von Heyes und deren Relevanz für die empirische Wirklichkeit
- Bewertung der Auswirkungen von Lohnänderungen auf die Anzahl der Berufenen im Pflegesektor
- Untersuchung der Übertragbarkeit des Modells auf andere Berufungen, wie beispielsweise Lehrer, Ärzte oder Seelsorger
- Diskussion von alternativen Erklärungen für die Lohnunterschiede im Pflegesektor
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Fragestellungen der Arbeit vor, die sich auf die Analyse der Argumentation von Heyes und die Untersuchung der Gültigkeit und Anwendbarkeit seiner Thesen auf die Entlohnung im Pflegesektor konzentrieren. Das zweite Kapitel erläutert Heyes' Argumentation, die auf der Annahme basiert, dass die Arbeit als Krankenpfleger für viele eine „Berufung“ darstellt, die einen nicht-monetären Zusatznutzen mit sich bringt. Die These besagt, dass ein höherer Lohn die Anzahl der Berufenen im Pflegesektor verringern würde. Das dritte Kapitel widmet sich einer kritischen Betrachtung des Modells von Heyes. Hier werden sowohl die Annahmen des Modells in Frage gestellt als auch alternative Erklärungsansätze für die geringe Entlohnung im Pflegesektor vorgestellt. Der vierte und letzte Abschnitt des Textes, der in dieser Vorschau nicht dargestellt wird, wird die gewonnenen Erkenntnisse zusammenfassen und Schlussfolgerungen für die Entlohnung von Berufenen im Pflegesektor und möglicherweise auch in anderen Berufsfeldern ziehen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen "wage penalty in care work", Berufungsmodell, Pflegesektor, Lohnniveau, Arbeitsmarkt, Alternative Erklärungsansätze, und dem Einfluss der Berufung auf die Berufswahl und das Berufsumfeld.
- Quote paper
- Dipl.-Betriebswirt (FH) Holger Sandker (Author), 2007, Entlohnung von "Berufenen", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88777