Der italienische Einfluss auf die französische Sprache im 16. Jahrhundert


Hausarbeit, 2007

12 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhalt

1.Einleitung

2. Du Bellay und Estienne

3. Linguistische Einflüsse auf den französischen Wortschatz
3.1. Die Suffixe
3.2. Dubletten

4. Italianismen in den verschiedenen Sachbereichen
4.1. Das Bankwesen und der Handel
4.2. Das Kriegswesen
4.3. Schiffs- und Seewesen
4.4. Musik
4.5. Architektur, Malerei und Literatur
4.6. Weitere Entlehnungsbereiche

5. Die Italianismen bei den französischen Autoren des 16. Jahrhunderts

6. Schluss

7. Literaturangaben
7.1. Bibliographie
7.2. Webographie

1.Einleitung

Die französische Sprache wurde im Laufe ihrer Entstehung von vielen Sprachen beeinflusst. Die Hauptzugänge im Lehnwortbereich des Französischen kommen im 16. Jahrhundert aus dem Latein und dem Italienischen. Daneben sind auf Grund von Kontaktsituationen auch Wörter aus anderen Sprachen ins Französische aufgenommen worden. Der Kontakt zu Spanien vollzog sich im 16. Jahrhundert vor allem in Form kriegerischer Ereignisse.[1]

Die gewaltige Flut der Italianismen, die in den französischen Wortschatz eingedrungen ist, ist dem sechzehnten Jahrhundert zuzuschreiben. Die 1494 beginnenden Italienfeldzüge brachten Frankreich in engen Kontakt mit Italien, welches zum Vorbild in militärischer, wirtschaftlicher, kultureller und sprachlicher Hinsicht. Es kam zu dynastischen Verbindungen des französischen Königshofes mit dem ökonomischen und potenten Haus der Medicis in Florenz. Der Sohn von François Ier, Henri II heiratete 1533 Cathérine de` Medicis.[2] Aufgrund dieser Hochzeit sehen gewaltige Massen italienischer Höflinge und Intellektuelle den richtigen Anlass dafür nach Frankreich auszuwandern. Sie beherrschen bald den Hof, die Kultur und das Geistesleben. Dieser kulturelle Einfluss spiegelt sich in der französischen Sprache wider. Tausende von Wörtern haben den Weg in die französische Sprache gefunden, kriegsbezogene Wörter (canon, alarme, escalade, cartouche, etc.), bankbezogene Wörter (banquerote, crédit, trafic, etc.), Wörter, die sich auf die Kunst beziehen (coloris, profil, miniature, etc.) und diese, die sich auf die Architektur beziehen (belvédère, appartement, balcon, chapeau). Des Weiteren wurden Wörter aus dem Bereich der Kleidung, der Ernährung, der Musik und aus vielen mehr in die französische Sprache aufgenommen. Etwa 8000 Wörter sind zu dieser Zeit in den französischen Wortschatz eingedrungen und etwa 800 Wörter werden auch heute noch verwendet.[3]

2. Du Bellay und Estienne

Im 16. Jahrhundert gab es Befürworter und Gegner des italienischen Einflusses. 1549 veröffentlichten die Dichter der Pléiade, deren bekanntesten Vertreter Ronsard und Du Bellay waren, das Werk Deffence et illustration de la langue françoise “, geschrieben von Du Bellay. Er verteidigt die französische Sprache, sieht sie dem Latein als ebenbürtig an und illustriert durch französische Texte. Dieses Werk ist trotz des Titels ein Werk der Offensive, der bewussten Lobpreisung, der Pflege, der Bereicherung und des Ausbaus der Nationalsprache. Die für den Sprachausbau empfohlenen Mittel und einen großen Teil der vorgetragenen Ideen hat Du Bellay dem Italiener Sperone Speroni entnommen. Für Du Bellay sind Quellen für die lexikalische und syntaktische Bereicherung des Französischen: Entlehnungen aus dem Latein und dem Italienischen, Archaismen, Dialektismen, Fachwörter, Neologismen, Wortbildung durch Suffigierung, z.B. doucelette, Wortbildung durch Komposition.[4]

Henri Estienne schrieb 1578 sein Werk „Deux dialogues du nouvueau langage francois italianizé et autrement desguizé“ und 1579 „Proiect du livre intitulé de la precellence de langage François“, zwei Hauptwerke, die die antiitalienische Diskussion bestimmen. Er klagt den Vorrang und die Überlegenheit des Französischen ein und weist die Italianisierung der Muttersprache energisch zurück. Estienne ist nicht zu Unrecht für den Beginner des sprachlichen Purismus in Frankreich gehalten worden. Er fordert die pureté des Französischen. Schuld an der sprachlichen Überfremdung sind für ihn die Messieur les courtisans.[5]

[...]


[1] Klare, Johannes: Französische Sprachgeschichte. Stuttgart, 1998: S.106

[2] Klare, Johannes: Französische Sprachgeschichte. Stuttgart, 1998: S.102f

[3] www.tlfq.ulaval.ca/axl/francophonie/HIST_FR_s5_Renaissance

[4] Klare, Johannes: Französische Sprachgeschichte. Stuttgart, 1998: S.94f

[5] Klare, Johannes: Französische Sprachgeschichte. Stuttgart, 1998: S.103

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Der italienische Einfluss auf die französische Sprache im 16. Jahrhundert
Hochschule
Universität Trier
Note
1,7
Autor
Jahr
2007
Seiten
12
Katalognummer
V88829
ISBN (eBook)
9783638032322
ISBN (Buch)
9783638931052
Dateigröße
396 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Einfluss, Sprache, Jahrhundert, Italianismen
Arbeit zitieren
Lisa Helfer (Autor:in), 2007, Der italienische Einfluss auf die französische Sprache im 16. Jahrhundert, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88829

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