Mit Beginn des letzten Jahrhunderts gewann der Bereich der Produkthaftung für den Schutz der Allgemeinheit sowie der Natur und Umwelt, insbesondere im Bereich der strafrechtlichen Produkthaftung, immer mehr an Bedeutung. Mit dem Terminus Produkthaftung wird allgemein nach wie vor die zivilrechtliche Einstandspflicht des Herstellers für durch fehlerhafte Produkte entstandene Rechtsgutverletzungen verbunden, jedoch ist die Produkthaftung auch in anderen Rechtsgebieten von wesentlicher Bedeutung. Durch die Produkthaftung werden die Verantwortlichen eines Unternehmens belangt, wenn eine Rechtsgutverletzung die notwendige Folge ist, die auf ein in den Verkehr gebrachtes fehlerhaftes Produkt zurückzuführen ist.
Dem Produzenten werden zahlreiche Pflichten auferlegt, an die er sich strikt zu halten hat, um Gefahren für die Allgemeinheit, die von seinem Produkt ausgehen könnten, zu verhindern. So obliegen dem Hersteller im zivilrechtlichen Bereich die Konstruktions-, Fabrikations-, Instruktions- und die Produktbeobachtungspflicht. Besteht auch nur die geringste Vermutung, dass sich ein Produkt schädlich auf ein Rechtsgut des Produktnutzers auswirken könnte, so ist der Produzent verpflichtet, umgehend seiner Rückrufpflicht nachzukommen und das Produkt aus dem Verkehr zu nehmen. Der Produzent kann jederzeit aber auch in strafrechtlicher Hinsicht belangt werden, wenn ein im Strafrecht geschütztes Rechtsgut durch ein fehlerhaftes Produkt verletzt wird.
Der zivilrechtlichen und der strafrechtlichen Produkthaftung liegt jeweils die Verletzung eines Rechtsgutes, allgemein die Verletzung von Leib und Leben, zugrunde. Die zivilrechtliche, wie auch die strafrechtliche Produkthaftung, setzen die Kausalität, also den Ursachenzusammenhang, Verschulden und Vorsatz bzw. Fahrlässigkeit, des Herstellers voraus. Der strafrechtlichen Produkthaftung wird im Allgemeinen eine größere Bedeutung beigemessen, da hier ein hohes Medien- und Öffentlichkeitsinteresse besteht, wie dies aus in der Vergangenheit öffentlich bekannten Fällen, wie beispielsweise des Lederspray-Falles oder des Contergan-Falles, um nur 2 bedeutende Fälle zu nennen, ersichtlich wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ziel der Arbeit
- Vorgehensweise
- Theoretische Grundlagen
- Definition Produkthaftung
- Produkt i. S. d. der Produkthaftung
- Begriff des Fehlers gem. § 3 ProdHaftG
- Hersteller i. S. d. Produkthaftung
- Haftung
- Zivilrechtliche und strafrechtliche Produkthaftung
- Vertragsrechtliche Produkthaftung
- Deliktsrechtliche Produkthaftung
- Strafrechtliche Produkthaftung
- Praxisbeispiele
- Contergan-Fall
- Lederspray-Fall
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der zivilrechtlichen und strafrechtlichen Produkthaftung und analysiert die Relevanz dieser Themen für die Allgemeinheit. Im Mittelpunkt steht die Verantwortung des Herstellers, fehlerfreie Produkte auf den Markt zu bringen und so Gefahren für Konsumenten zu vermeiden, die durch fehlerhafte Produkte entstehen könnten.
- Definition der Produkthaftung und zugehöriger Begriffe
- Unterscheidung zwischen vertragsrechtlicher, deliktsrechtlicher und strafrechtlicher Produkthaftung
- Analyse von Praxisbeispielen, wie z. B. dem Contergan-Fall und dem Lederspray-Fall
- Bewertung der Bedeutung der Produkthaftung für den Konsumentenschutz
- Bedeutung der Produkthaftung für die Allgemeinheit, insbesondere im Hinblick auf den Schutz von Leib und Leben
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, in der das Ziel der Arbeit erläutert und die Vorgehensweise beschrieben wird. Anschließend werden in Kapitel 2 die wichtigsten Begriffe der Produkthaftung definiert, darunter Produkt, Fehler, Hersteller und Haftung.
Kapitel 3 widmet sich der Unterscheidung zwischen der vertragsrechtlichen, der deliktsrechtlichen und der strafrechtlichen Produkthaftung. Es wird erläutert, welche Rechtsgrundlagen jeweils Anwendung finden und welche Besonderheiten die einzelnen Bereiche aufweisen.
Kapitel 4 beleuchtet zwei in der Öffentlichkeit bekannte Praxisbeispiele: den Contergan-Fall und den Lederspray-Fall. Die Arbeit endet mit einem Fazit, das die wichtigsten Erkenntnisse zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Bereiche der zivilrechtlichen und strafrechtlichen Produkthaftung. Zu den zentralen Themen gehören die Definition des Produkts, des Fehlers, des Herstellers und die Haftungsbedingungen. Weitere wichtige Aspekte sind die Unterscheidung zwischen vertragsrechtlicher, deliktsrechtlicher und strafrechtlicher Produkthaftung sowie die Analyse von Praxisbeispielen.
- Arbeit zitieren
- Jeanette Petzold (Autor:in), 2007, Zivilrechtliche und strafrechtliche Produkthaftung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88854