In dem Proseminar „Dinge des Alltags“ beschäftigten sich die Teilnehmer mit der Betrachtung von alltäglichen Gegenständen. Dabei stand neben der Geschichte und Entwicklung des Gegenstands auch die Bedeutung, die er für Menschen hat und beigemessen bekommt, im Vordergrund der Untersuchungen. In dem Seminar wurde klar, daß Dinge mehr sind als nur ihre materielle Existenz und der sich aus ihr ergebende Gebrauch.
Eine Vogelfeder beispielsweise ist einerseits nur ein Teil des Gefieders eines Tieres. Stellt man sie sich aber im Zusammenhang mit einem Buch oder Tinte vor, erkennt man die Symbolhaftigkeit der Feder. Sie ist ein Zeichen für Schreibfertigkeit und für Bildung. Man denkt an Aussprüche wie „die Feder ist stärker als das Schwert“ und sieht alte Gelehrte, wie sie im Kerzenlicht kunstvolle Linien auf altes Pergament schreiben.
Man kann daran, wie und wofür Dinge gebraucht werden, erkennen, welche Bedeutung ihnen zugeordnet wird. Für Emilie Durkheim sind Sachen verfestigte Formen gesellschaftlichen Handelns, auf derselben Stufe wie immateriell institutionalisierte Verhaltensregeln und Zwänge . Das bedeutet, von einem Gegenstand kann man auch viel über den Besitzer, Benutzer, die Gesellschaft usw. erfahren. Insbesondere Kleidung besitzt einen hohen Grad an Zeichenhaftigkeit und bildet ein eigenes kommunikatives Regelsystem . Kleidung soll eine Aussage über unsere Person machen und uns in unserer Umwelt darstellen.
Das Kopftuch ist unzweifelhaft eines der am meisten mit Bedeutung aufgeladenen Kleidungsstücke unserer Zeit. Die aktuellen Diskussionen über das Für und Wieder von Kopftüchern in öffentlichen Ämtern, über Integrations- und Migrationspolitik sind noch nicht beendet und werden noch lange Zeit ein kontrovers diskutiertes Thema bleiben.
Diese Hausarbeit beschreibt die Funktionalität, den Symbolcharakter bzw. die Zeichenhaftigkeit des Kleidungsstücks Kopftuch und leitet Schlußfolgerungen daraus ab. Zudem gibt sie einen Überblick über die aktuelle politische Debatte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Funktionen des Kopftuchs
- Kopftuch als Kleidungsstück
- Das Kopftuch als Symbol
- Das Kopftuch in der aktuellen Debatte
- Der Kopftuchstreit
- Kopftuchstreit als Katalysator
- Zusammenfassung und Perspektiven
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht das Kopftuch als Kleidungsstück und Symbol. Sie beleuchtet die vielfältigen Funktionen des Kopftuchs, von seiner praktischen Verwendung als Schutz und Befestigung von Haaren bis hin zu seiner symbolischen Bedeutung als Ausdruck von Religion, Kultur und Identität.
- Funktionen des Kopftuchs als Kleidungsstück
- Symbolcharakter des Kopftuchs
- Kopftuch in der aktuellen Debatte
- Kopftuch als Katalysator für gesellschaftliche Debatten
- Zusammenhang von Kopftuch und Identität
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema „Kopftuch“ im Kontext des Seminars „Dinge des Alltags“ vor und betont die Bedeutung von Gegenständen als Träger gesellschaftlicher Bedeutungen.
- Funktionen des Kopftuchs: Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Funktionen des Kopftuchs als Kleidungsstück, zum Beispiel als Schutz vor Sonne und Kälte oder als Befestigung von Haaren. Es werden zudem die verschiedenen Bedeutungen des Kopftuchs als Symbol für Religion, Kultur und Identität beleuchtet.
- Das Kopftuch in der aktuellen Debatte: Dieses Kapitel befasst sich mit der aktuellen Debatte um das Kopftuch, insbesondere im Kontext von Integrations- und Migrationspolitik.
Schlüsselwörter
Kopftuch, Symbol, Kleidungsstück, Religion, Kultur, Identität, Debatte, Integration, Migration, Gesellschaft, Bedeutung, Zeichenhaftigkeit, Funktionalität.
- Arbeit zitieren
- Ole Bartussek (Autor:in), 2006, Das Kopftuch als religiöses Symbol - Zum aktuellen Kopftuchstreit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88855