Eine Anpassung an den fortschreitenden Globalisierungsprozess beinhaltet für jeden Kulturkreis die Notwendigkeit, seine gemeinsamen Identitäten möglichst zu bewahren, um in diesem dynamischen Prozess funktionstüchtig und konkurrenzfähig zu bleiben. Die sich ausbreitende „Globalkultur“ wird nicht überall akzeptiert, sondern jeweils auf der Basis einer eigenen kulturellen Identität verarbeitet .
Ein mächtiges Netzwerk zunehmender Warenströme macht aus der Welt eine globale Wirtschaft. Der stetige Fall der Transportkosten und die Informationstechnologie sind die Beschleuniger der aktuelen Globalisierungswelle. Für die hieraus resultierenden internationalen Kooperationen, Joint Ventures und länderübergreifenden strategischen Verbindungen gewinnen die interkulturellen Faktoren und das interkulturelle Marketing zunehmend an Bedeutung.
Ein Eintritt in neue Ländermärkte bedeutet immer, dass man sich mit differenzierten Gesetzgebungen, anderen Konsumentenbedürfnissen, nicht vergleichbaren Wettbewerbssituationen und kulturellen Unterschieden auseinandersetzen muss. Eine einheitliche, standardisierte, traditionell geprägte Marketing-Ausrichtung im internationalen Rahmen ignoriert dabei oft die interkulturellen Differenzierungen der jeweiligen nationalen Geschäftspartner und deren Märkte.
Ein erfolgreiches Marketing- Konzept erreicht man aber nur durch Maßnahmen, die darauf ausgerichtet sind, so weit wie möglich standardisiert und so weit wie nötig lokalisiert zu sein. Die Globalisierung und die damit zusammenhängenden wirtschaftlichen Aktivitäten verursachen Reibungspunkte mit fremden Wirtschaftsräumen und Kulturen. Bei der Analyse und Überwindung dieser Probleme nehmen verschiedene Kulturen, die auf eigenen Werten begründet sind, eine wichtige Rolle ein.
Interkulturelle Fragestellungen werden jedoch oft erst dann berücksichtigt, wenn in der Unternehmenspraxis bereits enorme Probleme auftreten. Durch die Fähigkeit von Management und Mitarbeitern, Beziehungen zu anderen Kulturen aufzubauen sowie interkulturelle Synergieeffekte bewusst einzusetzen und zu nutzen, wird es möglich sein, vor dem Hintergrund der fortschreitenden Globalisierung Wettbewerbsvorteile zu erzielen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Abbildungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Ausgangslage und Problemstellung
- 1.2. Ziel dieser Arbeit
- 2. Kulturdimensionen gemäß Hofstede
- 2.1. Das Hofstede- Modell und seine Bedeutung für das interkulturelle Marketing
- 2.1.1. Hofstedes Kulturdimensionen
- 2.1.2. Machtdistanz
- 2.1.2. Individualismus versus Kollektivismus
- 2.1.3 Maskulinität versus Femininität
- 2.1.4. Unsicherheitsvermeidung
- 2.2. Darstellung der Hofstede- Werte von Polen mit Deutschland im Vergleich
- 2.1. Das Hofstede- Modell und seine Bedeutung für das interkulturelle Marketing
- 3. Kulturdimensionen gemäß Hall/ Hall
- 3.1. Das Modell von Hall und seine Bedeutung für das interkulturelle Marketing
- 3.1.1. Die Direktheit der Kommunikation
- 3.1.2. Schnelle und langsame Botschaften
- 3.1.3. Zeitverständnis
- 3.1.4. Territorialität
- 3.2. Mögliche Unterschiede Polens zur deutschen Ausprägung nach Hall/ Hall
- 3.1. Das Modell von Hall und seine Bedeutung für das interkulturelle Marketing
- 4. Interkulturelle Einordnung Polen
- 4.1. Die kulturelle Identität Polens und ihre Besonderheiten
- 4.2. Die Assoziationen der Polen zu Deutschland und deren Ursachen
- 4.3. Einflüsse der post- kommunistischen Phase auf das polnische Management
- 4.4. Probleme deutscher Unternehmen in Polen
- 4.5. Interkulturelles Marketing als Lösungsansatz
- 5. Fallbeispiel: Ein deutsch- polnisches Logistikunternehmen
- 5.1. Logistikunternehmen im Globalisierungsprozess
- 5.2. Ein deutsch- polnisches Joint Venture
- 6. Empirische Untersuchung
- 6.1. Festlegungen der Untersuchungsziele und Methoden der Befragung
- 6.2. Die Expertenauswahl
- 6.3. Kritische Analysen der Werteerhaltungsumfrage nach Hofstede
- 6.4. Kritische Analyse der Fragen von Hall/ Hall, angepasst an die Landeskultur
- 7. Resümee
- 8. Literaturverzeichnis
- 9. Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit zielt darauf ab, die Verbindung von Marketing und interkulturellen Faktoren deutsch-polnischer Joint Ventures zu untersuchen. Die Arbeit befasst sich mit den Kulturtheorien von Geert Hofstede und Hall/ Hall, die seit einiger Zeit die kulturtheoretische Diskussion dominieren. Die Untersuchung soll die Verwendbarkeit dieser Modelle für international agierende Unternehmen und deren Marketingstrategien aufzeigen.
- Die Kulturdimensionen nach Hofstede und Hall/ Hall im Vergleich mit Deutschland und Polen.
- Der Einfluss kultureller Unterschiede auf das interkulturelle Marketing deutsch-polnischer Joint Ventures.
- Die Rolle der post-kommunistischen Erfahrung auf das polnische Management.
- Die Herausforderungen und Chancen des interkulturellen Marketings in deutsch-polnischen Joint Ventures.
- Ein Fallbeispiel eines deutsch-polnischen Logistikunternehmens.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Die Einleitung stellt die Ausgangslage und Problemstellung dar. Sie erläutert die Relevanz des Themas im Kontext der Globalisierung und beleuchtet die Herausforderungen, die mit der Zusammenarbeit zwischen deutschen und polnischen Unternehmen verbunden sind. Kapitel 2: Dieses Kapitel widmet sich der Kulturtheorie von Geert Hofstede. Es stellt das Hofstede-Modell vor, beschreibt die einzelnen Kulturdimensionen und analysiert die Werte von Polen im Vergleich zu Deutschland. Kapitel 3: Das Kapitel erläutert die Kulturtheorie von Hall/ Hall und zeigt die Bedeutung des Modells für das interkulturelle Marketing auf. Es analysiert die Unterschiede zwischen Polen und Deutschland in Bezug auf die Direktheit der Kommunikation, Zeitverständnis und Territorialität. Kapitel 4: Dieses Kapitel befasst sich mit der interkulturellen Einordnung Polens. Es analysiert die kulturelle Identität Polens, die Assoziationen der Polen zu Deutschland und die Einflüsse der post-kommunistischen Phase auf das polnische Management. Außerdem werden die Probleme deutscher Unternehmen in Polen betrachtet. Kapitel 5: Dieses Kapitel stellt ein Fallbeispiel eines deutsch-polnischen Logistikunternehmens vor. Es beleuchtet die Herausforderungen und Chancen des interkulturellen Marketings im Kontext des globalen Logistikprozesses. Kapitel 6: Dieses Kapitel befasst sich mit der empirischen Untersuchung der Arbeit. Es beschreibt die Methoden der Befragung, die Expertenauswahl und die kritische Analyse der Werteerhaltungsumfrage nach Hofstede sowie der Fragen von Hall/ Hall, angepasst an die Landeskultur.
Schlüsselwörter
Interkulturelles Marketing, deutsch-polnische Joint Ventures, Kulturdimensionen, Hofstede-Modell, Hall/ Hall-Modell, Globalisierung, post-kommunistische Erfahrung, Logistikunternehmen, Fallbeispiel, empirische Untersuchung.
- Arbeit zitieren
- Diplom-Betriebswirt Kai Gerkens (Autor:in), 2007, Interkulturelle Faktoren deutsch-polnischer Joint Ventures, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88933