Gehen wir ins Kino!?
Was steckt hinter dieser Satzkonstruktion? Ist es eine Frage, auf die der Produzent eine Antwort erwartet, oder ist es ein Ausruf in Form einer Aufforderung?
Bereits dieses Beispiel zeigt, wie wichtig die Satzzeichen für die Ausübung der Sprache sind. Durch sie erfährt der Rezipient, ob es eine Information, Aufforderung oder Frage ist, und erst dann ist er in der Lage entsprechend darauf zu reagieren. Das oben angeführte Beispiel kann trotz der identischen Wortstellung zum einen als Frage gestellt werden, folglich stellt es einen Interrogativsatz dar, aber auch zum anderen als Aufforderung gebraucht werden, d.h. als Imperativsatz. In diesem Fall entscheidet das Satzabschlusszeichen über die Interpretation.
Im Bereich der Interpunktion werden drei Hauptgruppen von Satzzeichen unterschieden: zum einen die Satzschlusszeichen, die Satzmittezeichen und die paarigen Satzzeichen. Jedes Satzzeichen hat eine besondere Aufgabe. Übereinstimmend erfüllen alle Satzzeichen eine Grenz- und Gliederungsfunktion, die es dem Leser ermöglichen, umfangreiche Textstrukturen zu erfassen. Innerhalb des Zeichensetzungssystems nehmen die Satzzeichen ein hierarchisches Verhältnis ein, worin die Satzabschlusszeichen die höchste Stufe belegen, da sie sich nicht nur auf ein Wort, sondern auf den ganzen Satz beziehen.
Im Satzmodussystem stehen die Funktionstypen für die rein strukturelle Bedeutung der entsprechenden Satztypen. Diese reine Strukturbedeutung kann vom Produzenten durch den Einsatz von zusätzlichen Ausdrucksmitteln modifiziert oder vollständig verändert werden.
Die folgende Bearbeitung stellt die Satzabschlusszeichen in den Mittelpunkt der Analyse. Die gemeinsame Grundfunktion der Satzabschlusszeichen, Punkt, Fragezeichen und Ausrufezeichen, ist die Gliederung von Texten. Neben dieser Grenz- und Gliederungsfunktion besitzen aber auch einige Satzzeichen die Fähigkeit, die Aussageabsicht des Schreibenden darzustellen und die kommunikative Funktion des Satzes deutlich zu machen. Da die Satzzeichen ein stilistisches Mittel zur Schreibung von Texten sind, bleibt folglich dem Produzenten innerhalb der aufgestellten Normen immer noch ein gewisser eigener Gestaltungsspielraum.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Satzmodus
- Die Satzabschlusszeichen
- Die Hauptnormen des Punktes
- Die Hauptnormen des Fragezeichens
- Die Hauptnormen des Ausrufezeichens
- Mischtypen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem System der Interpunktion und konzentriert sich insbesondere auf die Satzabschlusszeichen. Ziel ist es, die Funktionen und Normen von Punkt, Fragezeichen und Ausrufezeichen im Kontext der Satzmodi zu analysieren und die Herausforderungen bei Mischtypen zu beleuchten.
- Die Bedeutung der Satzzeichen für die Sprachverwendung
- Die Funktionen der Satzabschlusszeichen im Rahmen der Satzmodi
- Die Unterscheidung von Form und Funktion bei Satztypen
- Die Herausforderungen bei Mischtypen und ihre Interpretation
- Der Gestaltungsspielraum des Schreibenden innerhalb der Interpunktionsnormen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Satzzeichen für die Kommunikation dar und führt in die Thematik der Satzabschlusszeichen ein. Das zweite Kapitel beleuchtet die verschiedenen Satzmodi, die die Grundlage für die Verwendung der Satzabschlusszeichen bilden. Das dritte Kapitel analysiert die Hauptnormen und Funktionen der einzelnen Satzabschlusszeichen. Schließlich wird im vierten Kapitel auf Mischtypen eingegangen und die Schwierigkeiten bei ihrer Interpretation beleuchtet.
Schlüsselwörter
Interpunktion, Satzabschlusszeichen, Punkt, Fragezeichen, Ausrufezeichen, Satzmodus, Deklarativsatz, Interrogativsatz, Imperativsatz, Desiderativsatz, Exklamativsatz, Mischtypen, Sprechakt, Satzform, Funktionstyp, Formtyp, Intonation, Syntax, Morphologie, Gestaltungsspielraum, Normen, Kommunikation, Rezipient, Produzent.
- Arbeit zitieren
- Rebecca Stabbert (Autor:in), 2007, Das System der Interpunktion - Die Satzabschlusszeichen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89067