Untersuchungen zur Einführung eines CMS an der HTWM

Typo3, Joomla und Contenido im Vergleich


Masterarbeit, 2008

84 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Vorwort

1 Einleitung
1.1 Motivation
1.2 Kapitelübersicht

2 Grundlagen
2.1 Content Management Systeme
2.1.1 Unterscheidung in Open Source CMS und kommerzielle Systeme
2.2 Kriterienkatalog
2.2.1 Beschreibung der Funktionsweise eines Kriterienkataloges
2.2.2 Vorstellung des Kriterienkataloges
2.2.3 Unterteilung des Kriterienkataloges
2.3 Festlegung zu bewertender CMS

3 Prototypische Implementation
3.1 Vorbereitungen zur Implementation
3.1.1 Templateerstellung
3.2 Überprüfung von Kriterien des Kataloges
3.2.1 Ansichtsmodi
3.2.2 Importfunktion
3.2.3 Modularität
3.2.4 Nutzerverwaltung
3.2.5 Rechteverwaltung Autor
3.2.6 Rechteverwaltung User
3.2.7 Rechtschreibekontrolle
3.2.8 Lizenzkosten
3.2.9 Mehrsprachigkeit
3.2.10 Nichtstatische Inhalte
3.2.11 Workflow
3.2.12 Strukturierung
3.2.13 Autorenfreundlichkeit
3.2.14 Suchfunktion
3.2.15 Umstellung
3.2.16 Support / Updatefähigkeit

4 Ergebnisse und Ausblick
4.1 Bewertung der Kriterien
4.2 Problemanalyse
4.3 Ergebnisse
4.4 Zusammenfassung

Anlagen

Literaturverzeichnis

Referat:

Es soll das am Besten für die Einführung an der HTWM geeignete Content Management System gefunden werden. Die Art und Weise der Implementation von nicht enthaltenen, aber notwendigen Modulen soll aufgezeigt werden.

Den Gremien der Hochschule Mittweida sollen alle notwendigen Informationen zur Implementation eines CMS gegeben werden. Diese umfassen eine Empfehlung für ein konkretes CMS, die Art und Weise wie benötigte Zusatzmodule eingebunden werden können sowie eine Abschätzung für den zeitlichen Ablauf bei der Einführung des CMS. Dabei liegt der Eigenanteil bei der Untersuchung von CMS, der beispielhaften Einbindung von Seiten der HTWM und der prototypischen Implementation von Kernkonzepten.

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 - Frameaufbau

Abbildung 2 - Darstellung des PDF- und Drucken-Buttons in Joomla

Abbildung 3 - Typo3 Extension Manager - Erweiterungen entfernen & hinzufügen

Abbildung 4 - Joomla User Manager - Rechtevergabe

Abbildung 5 - Beispiel zur Rechtevergabe Bearbeitung des Inhaltes in Contenido

Abbildung 6 - Rechteanzeige im Typo3-Backend

Abbildung 7 - Rechtevergabe im Typo3-Backend

Abbildung 8 - Werbung auf www.xhtmlsuite.com für den Editor mit integrierter Rechtschreibeprüfung

Abbildung 9 - Workflow - Archivierung und Veröffentlichung von Artikeln

Abbildung 10 - Contenido Wiedervorlagesystem

Abbildung 11 - verfügbare Funktionen im WYSIWYG-Editor von Contendio

Abbildung 12 - Bearbeitungsmöglichkeiten für das Einfügen eines Bildes in TinyMCE

Abbildung 13 - Auswertung der Suchstatistik im Joomla Backend

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1 - Betrachtung der CMS-Anschaffung aus Kostensicht

Tabelle 2 - Noten im Kriterienkatalog

Tabelle 3 - Auswertung eines Kriterienkataloges

Tabelle 4 - Übersicht der Bewertungen der drei CMS

Tabelle 5 - Unterteilung in kritische und unkritische Kriterien

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Vorwort

Die vorliegende Masterarbeit wurde in der Zeit vom September 2006 bis Februar 2008 in der Professur Telekommunikation der Hochschule Mittweida angefertigt.

Das bei der Verteidigung vorliegende Vorwort enthält noch persönliche Danksagungen, die den Umständen der Entstehung der Arbeit Rechnung tragen.

1 Einleitung

1.1 Motivation

Das Internet spielt im Leben der Menschen eine immer größere Rolle. Das führt dazu, dass immer mehr Institutionen immer mehr Informationen online publizieren. Auf Grund des schnellen und kostengünstigen Zugriffes auf diese Informationen nimmt auch die Beliebtheit bei den Nutzern weiter zu.

Diese Entwicklung bereitet aber auch Probleme. Während früher eine einzelne Person für wenige Webseiten zuständig war, so wäre dies heute bei großen Institutionen mit vielen zu publizierenden Informationen undenkbar. Es wurden oft zu Dauerlösung gewordene Provisorien zur Vergrößerung der Komplexität eines Webauftrittes ge- schaffen. Diese Provisorien halten aber meist nur so lange stand, wie es zu keinen erneuten Änderungen der Anforderungen oder einer nochmaligen Erhöhung der Komplexität des Auftrittes kommt.

Zu den von dieser Entwicklung betroffenen Webauftritten zählt auch das Webange- bot der Hochschule Mittweida (FH). Anforderungen wie zum Beispiel Barrierefreiheit oder einheitliches Design müssen von immer mehr Redakteuren beachtet werden.

Hier setzt die vorliegende Masterarbeit an. Es wird versucht, eine Antwort darauf zu geben, ob und unter welchen Bedingungen sich der Einsatz eines CMS (Content Management Systems) für die Hochschule Mittweida realisieren lässt. Am Ende der Arbeit soll eine Empfehlung für eine Portierung zu einem konkreten CMS an die ent- scheidenden Stellen gegeben werden und für die Umsetzung eine Handlungsanwei- sung aufgezeigt werden.

1.2 Kapitelübersicht

Kapitel 1 erläutert die Beweggründe zur Erstellung dieser Masterarbeit und gibt einen Ausblick auf die Inhalte der einzelnen Kapitel.

In Kapitel 2 wird das Konzept der Content Management Systeme vorgestellt. Dabei wird erläutert, welche Vorteile der Einsatz von CMS gegenüber herkömmlichen Webauftritten hat. Zur Zeit der Erstellung des Hochschulwebangebotes gab es keine CMS in der heutigen Form. Deshalb soll überprüft werden, ob der Einsatz von CMS mit den heutigen Bedingungen und zukünftigen Anforderungen einen Vorteil darstellt.

Dafür werden drei CMS zur Untersuchung in dieser Masterarbeit ausgewählt. Zur Bewertung des am besten geeigneten CMS für den Einsatz an der FH Mittweida wird ein sich an den Anforderungen orientierender Kriterienkatalog erstellt. Aufgrund der unterschiedlichen Priorisierung der einzelnen Anforderungen wird der Kriterienkata- loges gewichtet.

Im Kapitel 3 werden die CMS in Hinsicht auf die geforderten Funktionen des Kriterienkataloges geprüft. Die Erfüllung dieser Anforderungen wird gemäß des Kriterienkataloges bewertet. Bei Nichterfüllung von Kriterien sollen Wege aufgezeigt werden, die zur Abstellung des Mangels führen können.

Kapitel 4 wertet die Ergebnisse der vorhergehenden Kapitel aus und zeigt am bewerteten Kriterienkatalog das am besten zur Realisierung an der HTWM geeignete CMS auf. Dabei werden besonders schwer erfüllbare Kriterien benannt und Wege, damit umzugehen, aufgezeigt. Eine Übersicht über die vom Autor geleistete Arbeit runden das Kapitel und die Masterarbeit ab.

2 Grundlagen

2.1 Content Management Systeme

Ein CMS ist ein Anwendungsprogramm, welches die gemeinschaftliche Verarbei- tung von Informationen ermöglicht und realisiert. Ziel des Einsatzes eines CMS ist stets die Erleichterung von Arbeitsvorgängen und Rationalisierung in der Verwaltung von Webprojekten, bei denen der Administrator mit einer manuellen Pflege überfor- dert wäre. Dabei sollte man sich im Klaren sein, dass bei der Installation und War- tung des CMS ein nicht unerheblicher Aufwand betrieben werden muss. Diese Auf- wendungen werden sich über lange Zeit aber durch Rationalisierungen im Arbeitsab- lauf amortisieren1. Verschiedene Autoren und Administratoren können an der Erstel- lung, Veröffentlichung und Bearbeitung von Informationen mitwirken. Es ermöglicht den Autoren, je nach eingesetztem CMS, das Erstellen und Bearbeiten von Websei- ten ohne jede Programmierkenntnisse. Der Inhalt der Webseiten wird je nach ver- wendetem CMS in einer Datenbank oder im Filesystem gespeichert. Zusätzlich ist serverseitig ein Layout festgelegt, mit dem der Inhalt beim Seitenaufruf verknüpft wird. So wird nicht manuell jede einzelne Seite mit dem Layout verknüpft, sondern ein zeitsparender Automatismus eingeführt.

2.1.1 Unterscheidung in Open Source CMS und kommerzielle Systeme

Dem Markt stehen über 300 CMS zur Verfügung2. Dabei bestehen grundsätzlich zwei verschiedene Herangehensweisen für die Auswahl eines CMS. Zum einen kann ein Open Source System den eigenen Bedürfnissen angepasst werden. Zum ande- ren kann eine Agentur ihr eigenes, kommerzielles CMS für die Hochschule anpas- sen. Es wäre auch noch der Fall denkbar, dass die Hochschule Mittweida ein kom- merzielles System kauft und selber anpasst. Hier spricht jedoch dagegen, dass man unter Umständen für jede zukünftige Erweiterung des Systems, für jedes Update und die Wartung zahlen muss und trotzdem Anschaffungskosten hat. Im umgekehrten Fall, wenn eine Agentur ein Open Source System verwendet, entstehen für die Er- stellung und die Wartung trotzdem Anschaffungskosten.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1 - Betrachtung der CMS-Anschaffung aus Kostensicht

Die beiden zu betrachtenden Lösungen - die Eigenentwicklung mit Hilfe eines Open Source Produktes und der Erwerb einer Agenturlösung - unterscheiden sich deutlich hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile.

Die Kosten beider Lösungsmöglichkeiten setzen sich aus den initialen Kosten, die bei der Implementation und dem eventuellen Kauf des CMS anfallen, und den Be- triebskosten, die während des Einsatzes anfallen, zusammen. Für die Open Source Variante wären sowohl die Initialkosten als auch die Betriebskosten auf den Perso- naleinsatz und die damit verbundenen Ausgaben beschränkt. Es fallen also größten- teils fixe Kosten3 an, die Kosten sind also relativ gut im Voraus planbar. Für die A- genturlösung bestehen ebenfalls der große Teil der Kosten aus fixen Kosten - näm- lich den Kosten für den Wartungsvertrag und eventuell für die Mitarbeiter, die hoch- schulseitig als Screener und Redakteure an dem System mitarbeiten. Zusätzlich ent- stehen am Anfang des Projektes einmalige Kosten für den Erwerb der CMS-Lizenz und der dazugehörigen Module sowie der Anpassung an die Bedürfnisse der HTWM. Sollten Module später hinzugebucht werden, so fallen die entsprechenden Initial- kosten erst später an.

Insgesamt ist die Planung der Kosten sehr schwierig. Für die Agenturlösung besteht schon eher Kostensicherheit, da im Vorhinein eine Aussage über die Lizenzkosten getroffen wird. Hier sind aber schon deutlich über 60.000 Euro4 nur für die Lizenzkos- ten ohne die Anpassungen einzuplanen. Auch die monatlichen Kosten des War- tungsvertrages sind fix, jedoch wird der eigene Personalaufwand für Screener, Re- dakteure und Administration nicht berücksichtigt. Bei der Open Source Lösung kann nicht so sicher geplant werden, denn im Vorfeld ist nicht genau klar. wie lange die Anpassung des CMS an die eigenen Bedürfnisse dauert. Hier trägt die Hochschule selber das Risiko über das ungewisse Maß an Arbeitsaufwand. Die eventuellen Mehrkosten für eine Agenturlösung entsprechen demnach einer Risikominimierung. Eine genauere Erläuterung der Unterschiede, Vor- und Nachteile von Open Source und kommerziellen CMS erfolgt jeweils bei der Besprechung der sie unterscheiden- den Punkte.

2.2 Kriterienkatalog

Ein erstes Ziel dieser Arbeit ist es die beste Möglichkeit herauszufinden, um ein CMS an der Hochschule Mittweida einzusetzen. Logischerweise muss das dafür am bes- ten geeignete CMS dazu gefunden werden. Diese Aufgabe muss mit großer Sorgfalt durchgeführt werden, schließlich wirkt die Entscheidung noch viele Jahre später nach. Bei dieser Entscheidung muss erst einmal hinterfragt werden, welche Funktio- nen das gewünschte CMS an der Hochschule Mittweida bieten muss. Hier kann nicht auf eine allgemeingültige Untersuchung zurückgegriffen werden, schließlich sind die Anforderungen vom individuellen Einsatzgebiet abhängig. Außerdem muss auch auf eine objektive Bewertung der Kriterien geachtet werden, um persönlich motivierte Entscheidungen auszuschließen. Persönlich motivierte Entscheidungen sind zum Beispiel die Wahl eines bestimmten CMS aufgrund bereits gemachter subjektiver Erfahrungen bei anderen Projekten. Um die Gefahr einer subjektiven Entscheidung zu verringern, wird vor der Testinstallation der CMS ein Kriterienkatalog mit allen notwendigen Eigenschaften des CMS aufgestellt. Dabei muss darauf geachtet wer- den, dass die zu bewertenden Kriterien präzise formuliert werden und ein Vergleich zwischen den einzelnen CMS hinsichtlich der Kriterien möglich ist.

2.2.1 Beschreibung der Funktionsweise eines Kriterienkataloges

Für den Kriterienkatalog werden grundlegende Vorgehensweisen und Bestimmungen festgelegt. Bevor es zu der Auswahl der an den Anforderungen orientierten Kriterien kommt, wird die Form und Beschreibung der Kriterien erörtert. Für die Bewertung der Kriterien stehen eine Reihe von Modellen zur Verfügung. Diese unterscheiden sich hinsichtlich der Komplexität und Genauigkeit der möglichen Bewertungen. Im Modell ohne Wichtungsfaktor wird jedes Kriterium bei Erfüllung mit „1“ und bei Nichterfül- lung mit „0“ bewertet. Um eine feinere Abstufung zu gewährleisten, kann man hier

Notensysteme mit beliebigen Abstufungen, wie zum Beispiel Note „0“ für nicht erfüllt bis Note „10“ für voll erfüllt, benutzen. Dabei tritt allerdings das Problem der Nuancie- rung der Bewertungen auf. Es müssten objektive Kriterien festgelegt werden, nach denen zum Beispiel zwischen der Vergabe von sechs und sieben Punkten unter- schieden wird. Deswegen verwendet der hier benutze Kriterienkatalog eine Notenab- stufung von Null bis Vier. Diese einzelnen Noten werden zusätzlich auch in Worten ausgedrückt, um einen gleichen Maßstab für alle Kriterien zu gewährleisten5.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 2 - Noten im Kriterienkatalog

Da aber nicht jedes Kriterium mit der gleichen Priorität erfüllt sein muss, kann zusätz- lich noch diese Bewertung mit dem Wichtungsfaktor multipliziert werden. Im ein- fachsten Falle sind dies die Prozente, mit denen dieses Kriterium in die Gesamtnote eingehen soll. Dabei kann die Summe der Wichtungsfaktoren der Einfachheit halber 100 % betragen. Dies birgt allerdings wieder die Gefahr, dass die Wichtungsfaktoren so zurecht gebogen werden, dass sich genau diese 100 % ergeben und eben nicht nach objektiven Maßstäben gemessen wird. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass man so auf einfache Art und Weise nicht nur einen Vergleich zwischen den einzelnen CMS hat. Als zusätzliches Ergebnis erhält man noch den Vergleich zur erreichbaren Höchstnote. Bei einem Notenspektrum bis 10 wäre die beste Gesamtnote demzufol- ge auch 10. Zu beachten ist, dass die Festlegung der Kriterien und Wichtungsfakto- ren unbedingt vor der Auswahl der zu bewertenden CMS zu erfolgen hat. Hinter- grund dafür ist die Vermeidung der gezielten Entscheidungslenkung durch subjektive Auswahl der Wichtungsfaktoren. Der Bewertungsvorgang lässt sich auch auf ver- schiedenste Art und Weise durchführen. Zumeist wird die Bewertung durch eine Großzahl von Stellen vorgenommen. So könnte man den hier verwendeten Kriterien- katalog Institutionen vorlegen, die schon eines der zu bewertenden CMS einsetzen. Dabei würde jede Institution nur das selber benutzte CMS bewerten. Dadurch wür- den trotz der hier verwendeten Notenbeschreibungen Unterschiede in der Interpreta- tion von Kriterien auftreten. Diesen negativen Einfluss auf die Genauigkeit der Be- wertung kann man durch eine genaue Beschreibung der einzelnen Kriterien verrin- gern. Nicht verhindern kann man allerdings, dass die CMS immer im Kontext der Anwendung in der jeweils bewertenden Institution gesehen werden würden. Um dies zu verhindern, wird der hier verwendete Kriterienkatalog lediglich vom Autor und den entscheidenden Stellen der Hochschule Mittweida bewertet, da diese die konkreten Anforderungen im Detail kennen und ihre Wichtigkeit zu würdigen wissen. Die zu verwendeten Kriterien werden im Anschluss an die Auswahl der Bewer- tungsmethode nummeriert und ausführlich beschrieben, um bezüglich der verwen- deten Begriffe Klarheit zu schaffen. Danach erfolgt die tabellarische Auflistung der Kriterien. Dabei wird in je einer Spalte neben der Nummerierung und des Kriterien- namens Platz für den Wichtungsfaktor und die Bewertungsbreite geschaffen. Danach wird das Kriterium ausführlich beschrieben.

2.2.2 Vorstellung des Kriterienkataloges

In diesem Kapitel sollen die Anforderungen an das CMS aufgelistet, erklärt und in den Kriterienkatalog übernommen werden. Die Anforderungen betreffen jeweils die drei mit dem CMS in Berührung kommenden Gruppen beziehungsweise Institutio- nen. Im Kontakt mit dem CMS stehen die Benutzer, Editoren und Betreiber. Während Kriterien, die für den Betreiber wichtig sind, meist einen einmaligen Aufwand bedeu- ten, haben Kriterien für den Benutzer eine vielfache Auswirkung auf den täglichen Betrieb. Der Grund ist, dass das CMS ja von vielen Benutzern täglich aufgerufen wird, während der Betreiber ja nur den einmaligen Installations- und gelegentlichen Wartungsvorgang vollziehen muss. Eine Mittelposition nehmen die Editoren ein, deren Bearbeitungen häufiger als gelegentlich, jedoch weniger als die Aufrufe durch Benutzer geschehen. Es ist sicher, dass Kriterien, die den Betreiber allein betreffen, im Allgemeinen weniger wichtig sind als die Kriterien, die den Editor und weit weniger wichtig als die den Benutzer betreffen sind.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Das Kriterium Lizenzkosten stellt eine Sonderrolle dar. Dieses wird im Kriterienkatalog lediglich mit „Ja“ für erfüllt beziehungsweise „Nein“ für nicht erfüllt bewertet. Diesem Kriterium ist kein Wichtungsfaktor zugeordnet, es ist ein so genanntes Ausschlusskriterium. Da alle zu testenden Systeme zwingend das Kriterium einhalten müssen, ist auch eine Bewertung unnötig. Ein Wertungsblatt für den Kriterienkatalog ist in der Anlage 1 - Kriterienkatalog Wertungsblatt zu finden.

Im Idealfall müssen die getrennt ausgefüllten Kriterienkataloge nur hinsichtlich der Gesamtpunktzahl verglichen werden. Das CMS mit den meisten Punkten sollte, die ideale Verteilung der Kriterien und Wichtungen vorausgesetzt, den Zuschlag erhal- ten. Zur besseren Ergebnispräsentation kann noch eine Übersicht mit den Kriterien und den einzelnen Bewertungen erstellt werden (siehe Tabelle 3 - Auswertung eines Kriterienkataloges).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 3 - Auswertung eines Kriterienkataloges

2.2.3 Unterteilung des Kriterienkataloges

Im Kriterienkatalog wird jedes Kriterium einzeln benannt, geprüft und bewertet.

Nichtsdestotrotz unterscheiden sich die einzelnen Kriterien gegeneinander nicht voll- ständig, sondern haben Schnittstellen. Zum Beispiel können die einzelnen Punkte hinsichtlich der betroffenen Gruppen unterscheiden. Dies wären im vorliegenden Fall die Gruppen der Betreiber, der Autoren und der Benutzer. Dabei ließe sich eine Ge- wichtung auch aus diesen Gruppen ableiten. Der Grund dafür ist die Ableitung der Wichtigkeit des Faktors aus der Häufigkeit seiner Benutzung im laufenden Betrieb und der Erstellung des CMS. Hier wird den Kriterien, die die Nutzer betreffen, das höchste Gewicht zugesprochen, da diese am häufigsten mit dem System in Kontakt treten und ihre Zugriffe häufig wiederholen. Auf der anderen Seite steht die Gruppe der Betreiber. Diese haben zumeist nur einen Einmalaufwand, zum Beispiel für die Installation des CMS. Dementsprechend sollten diese Kriterien geringer gewichtet sein.

Eine andere Art der Unterscheidung der Kriterien besteht in der Möglichkeit, Kriterien nach ihrem Einsatzgebiet zu beurteilen. Die Einsatzgebiete würden in Frontend-, Ba- ckend- und den Betriebsbereich unterschieden werden können. Dabei betrifft der Frontendbereich die Art und Weise der Informationsdarstellung. Dies ist der am häu- figsten genutzte Bereich, wenn man davon ausgeht, dass Informationen häufiger ab- gerufen werden als sie letztendlich in das System eingestellt werden. Der Backend- bereich ist der Bereich, in dem Informationen geordnet dem System zur Verfügung gestellt werden und sie mit der Art und Weise ihrer beabsichtigten Darstellung ver- knüpft werden. Der Betriebsbereich beschäftigt sich mit der Verwaltung und Ordnung des Gesamtsystems, also dem erfolgreichen Zusammenspiel zwischen Front- und Backendbereich.

2.3 Festlegung zu bewertender CMS

Bei der Recherche nach Content Management Systemen findet man auf Grund des Anwendungsgebietes die meisten Produkte im Internet. Grundsätzlich findet man zwei verschiedene Arten von Systemen. Es gibt einige Open Source Systeme, die ständig durch Nutzer weiterentwickelt werden können und lizenzpflichtige Systeme, die von einem Anbieter kommerziell angeboten werden und deren Programmcode zum Teil nicht öffentlich ist. Dabei stellt man fest, dass viele dieser kostenpflichtigen Produkte maßgeschneiderte Systeme für ein anderes Einsatzgebiet waren. Aus die- sen Produkten möchten die betreffenden Firmen nun noch weiter Profit herausholen. Jede Individualisierung ist allerdings erneut mit Programmieraufwand verbunden und führt zu einer Kostenerhöhung.6 Hier sieht man auch schon den Schwachpunkt von kommerziellen Systemen. Es entstehen Grundkosten für die Lizenzierung des Grundsystems, das noch nicht an die eigenen Bedürfnisse angepasst ist. Die Kosten erhöhen sich aber noch mit dem Grad der gewünschten Individualisierung. Das heißt, die Anpassung auf die eigenen Bedürfnisse durch die Programmierung zusätz- licher Module oder an andere Hardwarebedingungen kostet zusätzlich Geld. Im Ge- gensatz dazu sind Open Source Systeme meist an eine GNU GPL7 (Gnu’s not Unix General Public License) gekoppelt. Das bedeutet, dass der Quellcode frei verfügbar ist und von jedem an seine Bedürfnisse angepasst und weiterverbreitet werden darf. Dies hat den großen Vorteil, dass Erweiterungen und Anpassungen für ein Open Source CMS immer schneller zur Verfügung stehen. Der Grund dafür ist, das zusätz- liche von Nutzern zur Verfügung gestellte Erweiterungen auch die Bedürfnisse ande- rer Anwender treffen. Das Wachstum des Gesamtsystems ist das Resultat, da ja jeder zusätzliche Anwender ein potentieller Entwickler für weitere Module ist. Die Wahrscheinlichkeit auf ein gut ausgebautes, sicheres System mit vielen nützlichen Erweiterungen zu treffen, ist bei Systemen mit hohem Verbreitungsgrad besonders groß.

Das größte Open Source CMS Projekt der Welt ist Joomla, welches weltweit mit über 5 Millionen öffentlichen Installationen aufwarten kann8. Es ist aus dem ursprünglich kommerziellen Projekt Mambo entstanden. Es erhielt 2005 auf der LinuxWorld UK Expo den Preis für das Beste Content Management System9 und wird aus diesen Gründen eines der Untersuchungsobjekte für den Einsatz an der HTWM sein. Einen anderen Weg ist Typo3 gegangen. Dieses System ist schon seit seiner Erstellung im Jahre 1998 ein Open Source Projekt und kann daher als ausreichend öffentlich ge- testet gelten. Hinzu kommt die große Zahl von ca. 200.000 Installationen, die zu- sammen mit den 1.800 verfügbaren Erweiterungen für die große Komplexität des Projektes sprechen.10

Contenido ist ein weiteres CMS aus der Open Source Gemeinde. Dieses deutsche Projekt befindet sich seit dem Jahre 2000 in der Entwicklung bei der four for busi- ness AG, wird jedoch auch mit von Nutzern entwickelten Modulen erweitert. In einem kompakten Forum bietet es von 2.300 Nutzern entwickelte Module zum freien Down- load, verbunden mit dem kostenfreien Support. Lediglich einige Zusatzmodule wer- den zum kostenpflichtigen Download angeboten. Dieses CMS wurde auf Grund per- sönlicher Erfahrungen des Autors mit in die Betrachtungen aufgenommen.

[...]


1 http://de.wikipedia.org/wiki/Redaktionssystem am 10.10.06

2 http://www.contentmanager.de/itguide/marktuebersichtproduktecmsopensource.html am 28.08.2007

3 Fixkosten sind Kosten die regelmäßig und in gleicher Höhe eintreten.

4 Beispiel EGOTEC 4 CMS - Preisliste Mai 2007. Es wurden alle relevanten Module ausgewählt.

5 Seite 79, Trebeck, Susann: Einfluss der Usability auf Content Management Systeme, Diplomarbeit, Leipzig 2006

6 http://www.mum.lu/de/cms/cms.php am 13.10.06

7 http://www.gnu.org/licenses/gpl.html am 13.10.06

8 http://www.contentmanager.de/magazin/artikel1020cmsjoomla.html ,verfügbar am 16.10.06

9 http://www.linux-magazine.com/issue/61/LinuxworldLondonUK2005.pdf ,verfügbar am 16.10.06

10 http://de.wikipedia.org/wiki/TYPO3 ,verfügbar am 18.10.06

Ende der Leseprobe aus 84 Seiten

Details

Titel
Untersuchungen zur Einführung eines CMS an der HTWM
Untertitel
Typo3, Joomla und Contenido im Vergleich
Hochschule
Hochschule Mittweida (FH)  (Fachgruppe Kommunikationstechnik)
Veranstaltung
Studiengang Industrial Management
Note
1,0
Autor
Jahr
2008
Seiten
84
Katalognummer
V89076
ISBN (eBook)
9783638025508
ISBN (Buch)
9783656208990
Dateigröße
1497 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Untersuchungen, Einführung, HTWM, Studiengang, Industrial, Management
Arbeit zitieren
M.Sc. Sven Bertelmann (Autor:in), 2008, Untersuchungen zur Einführung eines CMS an der HTWM, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89076

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