„Diesmal sage ich: Von hier und heute geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus, und ihr könnt sagen, ihr seid dabeigewesen“. Mit diesen Worten charakterisiert Goethe am Abend des regnerischen 20. September 1792, nach seiner Meinung zur Schlacht von Valmy gefragt, die Zeit, die den „Schauplatz“ für das Schicksal Caroline Schlegel-Schellings darstellt; eine Zeit, in der Frauen wie sie Briefe schreiben und hinterlassen, die mehr als nur Zeugnis über die aktuellen Ereignisse ablegen. Sie liefern intime und leidenschaftliche Kommentare und beurteilen das Geschehen, geben Einblicke in Liebesaffären und Teezirkelgespräche und erzählen von tapferen Frauen, die so manches Mal über sich selbst hinausgewachsen sind.
So subjektiv und zum Teil im Widerstreit mit der klaren geschichtlichen Darstellung der Ereignisse, bedeuten sie heute jedoch Relikte der unüberschaubaren Ereignisse, des drückenden Alltags, herzbewegenden Schicksals und kühnen Gedankenguts.
Nachfolgend nun soll eine Frau dieser Zeit anhand ihrer Briefe vorgestellt werden, die sich – ebenso wie ihre Zeitgenossinnen – aufgrund von Herkunft, Bildung, Individualität im Neben-einander von Normalität und Besonderheit von der breiten Masse unterschied, einer Frau, die – unbekümmert um gesellschaftliche Vorurteile – die geistige Emanzipation der Frau in einer Epoche verkörperte, die noch unter dem Kirche-Küche-Kinder-Gebot stand.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Geschichtlicher Überblick, Veränderungen, Zeitzeugen
- Biographie
- Caroline und ihre Briefe als Spiegelbild ihrer Ehen
- Caroline Michaelis und Wilhelm Böhmer
- Caroline Böhmer und August Wilhelm Schlegel
- Caroline Schlegel und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Lebensgeschichte von Caroline Schlegel-Schelling anhand ihrer Briefe und analysiert diese als Spiegelbild ihrer Ehen. Ziel ist es, die Persönlichkeit und die Entwicklung Carolines im Kontext ihrer Zeit, geprägt durch politische und gesellschaftliche Umbrüche, zu beleuchten.
- Caroline Schlegel-Schelling als Frau der Aufklärung und Romantik
- Die Rolle der Briefe als Quelle historischer und persönlicher Einblicke
- Die Bedeutung von Ehen und Beziehungen für Carolines Lebensweg
- Die Herausforderungen und Chancen der geistigen Emanzipation der Frau in der Goethezeit
- Die Wechselwirkung von Geschichte, Gesellschaft und individueller Lebensgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Dieses Kapitel skizziert den geschichtlichen Hintergrund der Goethezeit, beleuchtet Veränderungen und wichtige Zeitzeugen, und führt in die Biografie von Caroline Schlegel-Schelling ein.
- Caroline und ihre Briefe als Spiegelbild ihrer Ehen: Dieses Kapitel widmet sich den drei Ehen von Caroline und untersucht, wie ihre Briefe die jeweiligen Beziehungen und ihre eigene Entwicklung widerspiegeln. Es beleuchtet die komplexen Beziehungen zu Wilhelm Böhmer, August Wilhelm Schlegel und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling.
Schlüsselwörter
Caroline Schlegel-Schelling, Briefe, Goethezeit, Romantik, Aufklärung, Ehe, Beziehungen, geistige Emanzipation, Gesellschaft, Geschichte, Zeitzeugen, Lebensgeschichte, Bildung, Frauenrolle, Individualität.
- Arbeit zitieren
- Diplomgermanistin Dorothee Noras (Autor:in), 2002, Ein Bildnis der Caroline Schlegel-Schelling anhand ihrer Briefe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89173