Wir leben in einer Wissensgesellschaft. Beständig wachsende und zudem vernetzte Wissensbestände sorgen für ein hohes gesellschaftliches Bildungsniveau. Doch wie wird neues Wissen kommuniziert? Welche Rolle spielen dabei die Neuen Medien? 15 Jahre nach Beginn des kommerziellen World Wide Web ist es nun Zeit, ein erstes Fazit zu ziehen. Worin liegen die Vor- und Nachteile des Web gegenüber den herkömmlichen Medien?
Die Informationsgesellschaft stellt hohe Anforderungen an die Kommunikationsfähigkeiten ihrer Mitglieder. Wo es früher eine überschaubare Menge an Zeitungen und Zeitschriften gab, die man regelmäßig als zuverlässige Informationsquelle heranzog, stellt das Internet nun sowohl den Leser als auch den Autor vor neue Herausforderungen. Der Autor muss sich mehr denn je gegenüber der stetig wachsenden Konkurrenz behaupten; der Leser wiederum steht vor einer fast unüberschaubaren Vielzahl von Angeboten im Netz. Die Kommerzialisierung des Internets führte in den letzten Jahren zu einer wahren Informationsflut. Einerseits wächst die Menge und Vielfältigkeit der Angebote, andererseits damit Zweifel an der Qualität der dargebotenen Informationen auf. Im Internet steht der Qualitätsjournalismus in direkter Konkurrenz zur Laienkommunikation.
Es wurde in der Vergangenheit vielfach untersucht, mit welchen Mitteln fachliche Inhalte journalistisch für ein Massenpublikum aufbereitet werden. An die Neuen Medien ist die Hoffnung geknüpft, dass sie eine unmittelbare und unverzerrte Wissensvermittlung ermöglichen können; unter anderem, weil sie nicht im gleichen Maße unter kommerziellen Zwängen stehen. Die professionellen Journalisten besitzen heute kein Vermittlungsmonopol mehr. Stattdessen gibt es im Internet ein Nebeneinander von professioneller und partizipativer Wissensvermittlung. Die Fragen, die sich in diesem Zusammenhang stellen, sind folgende: Wie kann die Validität von Informationen nachgeprüft werden? Wieviel Realität wird verfälscht? Welche Wissenstransformationen gibt es? Gibt es nur massenmediale Transformationen oder weisen auch die weniger professionellen Nischenangebote diese Verzerrungen auf – wenn ja, in welcher Art?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Wissensvermittlung in den Massenmedien
- 2.1 Selektion, Nachrichtenwert und Nachrichtenfaktoren
- 2.2 ,,Boulevardisierung“ und Wissenstransformation
- 3. Die Neuen Medien: Internet und WWW
- 3.1 Die Neuen Medien aus Sicht der Kommunikations- und Medienforschung
- 3.2 Hypertext
- 4. Wissensressourcen im WWW - ein Überblick
- 4.1 Publizistische Onlineangebote
- 4.1.1 Ableger von Massenmedien
- 4.1.2 Publizistische Nischenmedien
- 4.2 Weitere Nischenangebote: Weblogs und Wikis
- 4.2.1 Die Blogosphäre
- 4.2.2 Wikis
- 4.1 Publizistische Onlineangebote
- 5. Wissensvermittlung im WWW
- 5.1 Web 2.0
- 5.2 Profession und Partizipation
- 6. Gegenstand der Untersuchung
- 6.1 Engere Fragestellung
- 6.2 Mediendiskurs Demografie
- 6.3 Materialauswahl
- 7. Konzeption und Methodik der Untersuchung
- 7.1 Kritische Diskursanalyse
- 7.2 Untersuchungskriterien
- 8. Qualitative Analyse des Materials
- 9. Vergleichende Betrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelor-Arbeit beschäftigt sich mit der Wissensvermittlung im World Wide Web, insbesondere im Vergleich von Online-Ausgaben von Massenmedien und Nischenangeboten. Die Arbeit zielt darauf ab, die unterschiedlichen Formen und Merkmale der Wissensvermittlung in diesen beiden Bereichen zu analysieren und zu vergleichen. Dabei wird die Frage untersucht, welche Transformationen Wissensvermittlung im Internet erfährt und inwiefern sich die neuen Medien von traditionellen Medien in ihrer Rolle als Wissensvermittler unterscheiden.
- Klassifizierung von Wissensressourcen im Internet
- Analyse der Wissensvermittlung im WWW, insbesondere in Bezug auf Transformationen
- Vergleich von Massenmedien und Nischenangeboten im Hinblick auf ihre Rolle als Wissensvermittler
- Untersuchung der Validität und Qualität von Informationen im Internet
- Einbezug des Mediendiskurses Demografie in die Analyse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Wissensvermittlung im Internet ein und stellt die Forschungsfragen der Arbeit vor. Kapitel 2 analysiert die Wissensvermittlung in den Massenmedien und beleuchtet die Prozesse der Selektion, Nachrichtenwertbildung und die Transformation von Wissen. Kapitel 3 und 4 widmen sich den neuen Medien und den verschiedenen Wissensressourcen im WWW, einschließlich der Ableger von Massenmedien, publizistischen Nischenmedien, Weblogs und Wikis. Kapitel 5 untersucht die Merkmale der Wissensvermittlung im WWW, insbesondere im Kontext von Web 2.0 und den Aspekten der Profession und Partizipation. Kapitel 6 definiert den Gegenstand der Untersuchung, stellt die engere Fragestellung vor und skizziert den Mediendiskurs Demografie als relevanten Kontext. Kapitel 7 beschreibt die Konzeption und Methodik der Untersuchung, die auf der kritischen Diskursanalyse basiert. Abschließend werden in den Kapiteln 8 und 9 die qualitative Analyse des Materials und vergleichende Betrachtungen präsentiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen Wissensvermittlung, Online-Medien, Massenmedien, Nischenangebote, Web 2.0, Wissensressourcen, Transformationen, Validität von Informationen, Mediendiskurs Demografie und kritische Diskursanalyse. Diese Schlüsselbegriffe ermöglichen eine umfassende Analyse der Wissensvermittlung im WWW und bieten Einblicke in die komplexen Prozesse der Informationssuche und -vermittlung in der digitalen Welt.
- Arbeit zitieren
- Theresa Henning (Autor:in), 2006, Wissensvermittlung im World Wide Web, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89212