Warum ist es so schwierig, darüber zu schreiben? Das Nibelungenlied ist bekannt, aber ob es je in der Art erlebt wurde, weiß keiner. Man durch-wandert ein einem
Liede, wenngleich Nationalepos der Deutschen, gewidmetes Museum ohne ein einziges, wirklich „primäres“ Exponat, recherchiert quasi ohne Sekundärliteratur, sucht die Stadt Worms nach Beweisen ab und findet stetige Hinweise auf „könnte hier...“, „ist wahrscheinlich hier...“, „...soll hier versenkt...“ – nichts, was bewiesen ist. Und schreibt dann über dieses Museum, das keines ist - zumindest nicht im herkömmlichen Sinne.
Weil jedoch nicht immer nur interessant sein muß, was zugleich herkömmlich ist, beschäftigt sich diese Arbeit mit den Dingen jenseits da-von. Es sollen daher folgende Punkte besonders herausgestellt werden:
Ein Museum, das keines ist
Statt Wandeln zwischen Vitrinen virtuelle und visuelle Wahrnehmung - vor dem Hintergrund des Nibelungenliedes, seiner Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte, seinen Umsetzungen und Deutungen und dem Ansinnen des museologischen Programms (jeweils eingebunden in die einzelnen Kapitel).
Inhaltsverzeichnis und Gliederung
- Inhaltsverzeichnis und Gliederung
- Literaturverzeichnis und Aufstellung der Anlagen
- Vorwort in eigener Sache
- I. Einführung
- II. Ein Museum, das keines ist
- II.1. Rundgang
- II.2. Der Rütelin im Sehturm
- II.3. Im Hörturm
- II.4. Der Schatzraum
- III. Die Multimediapräsentation eines mittelalterlichen Textes
- III.1. Schrift und Bild
- III.2. Die Verbindung von Hören, Sehen und Computeranimation
- III.3. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, das Nibelungenmuseum in Worms zu beschreiben und zu untersuchen. Das Museum befasst sich mit dem Nibelungenlied, einem mittelalterlichen Epos, und präsentiert seine Entstehung und Rezeptionsgeschichte in einer multimedialen Inszenierung.
- Die multimediale Präsentation eines mittelalterlichen Textes
- Das Nibelungenlied als historischer und literarischer Kontext
- Die Verbindung von Schrift und Bild
- Die Rolle von Hören und Sehen in der Museumserfahrung
- Die Rezeption und Vereinnahmung des Nibelungenliedes im Laufe der Geschichte
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel II: Dieses Kapitel beleuchtet die Besonderheiten des Museums, das sich dem Nibelungenlied widmet, obwohl es keine physischen Artefakte aus dieser Zeit ausstellt. Der Rundgang durch das Museum wird detailliert beschrieben, wobei die einzelnen Stationen im Sehturm, dem Hörturm und dem Schatzraum vorgestellt werden. Die multimedialen Elemente, die eingesetzt werden, wie z. B. die Stimme Mario Adorfs als Erzähler, Filmszenen aus Fritz Langs „Siegfrieds Tod“, sowie die Verwendung von Mittelhochdeutsch und Simultanübersetzungen, werden ebenfalls analysiert.
- Kapitel III: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die multimediale Präsentation des Nibelungenliedes. Die Symbiose von Schrift und Bild, die im Museum genutzt wird, wird im Zusammenhang mit dem Thema der mittelalterlichen Kommunikation und der Bedeutung von Bildern als Vermittlungsmittel erläutert. Der Einsatz von Computeranimation als zusätzliches Medium im Schatzraum wird analysiert, sowie die Wirkung des Gesamteindrucks der multimedialen Erfahrung auf den Besucher.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Nibelungenlied, Nibelungenmuseum, Worms, Mittelalter, Multimediale Präsentation, Schrift und Bild, Hören und Sehen, Rezeption, Vereinnahmung, Computeranimation, Mittelalterliche Kommunikation.
- Arbeit zitieren
- Diplomgermanistin Dorothee Noras (Autor:in), 2002, "Mit lobelîchen êren unz an ir endes zît" oder: Das Museum, das keines ist, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89217