Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Ruth Klügers Autobiografie „weiter leben. Eine Jugend“ und mit der Frage, ob die Autorin, deren Lebensumstände sich immer wieder drastisch verändern, irgendwo eine Heimat hat, oder ob sie ihr Leben lang eine „displaced person“ ist, wie sie in der Zeit kurz nach der Gefangenschaft im KZ bezeichnet wird.
Zunächst wird ein einführender Überblick über unterschiedliche Definitionen des Heimat-Begriffs gegeben. Dabei wird der Begriff in drei Kategorien geteilt, die jeweils Konstituenten für Heimat sein können, nämlich Orte, Gemeinschaften und Sprache. Aufbauend auf die theoretische Grundlage werden dann einzelne Elemente in Ruth Klügers Autobiografie als mögliche Heimat diskutiert. Ziel der Arbeit ist es, die Frage nach einer Heimat zu klären bzw. zu zeigen, warum keine der untersuchten Möglichkeiten eine Heimat sein kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Gegenstand und Zielsetzung der Arbeit
- Der Begriff „Heimat“
- Orte als Heimat
- Gemeinschaften als Heimat
- Sprache als Heimat
- Möglichkeiten einer Heimat in „weiter leben“
- Orte
- Wien und Österreich
- Die Lager
- Deutschland
- Amerika
- Gemeinschaften
- Familie
- Die Juden
- Sprache
- Orte
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die komplexe Bedeutung des Begriffs „Heimat“ anhand der Autobiografie „weiter leben. Eine Jugend“ von Ruth Klüger. Die Autorin, die aufgrund ihres jüdischen Hintergrundes und der NS-Verfolgung zahlreiche Heimatverluste erlebte, steht exemplarisch für das Problem der Heimatlosigkeit im 20. Jahrhundert. Die Arbeit analysiert, inwiefern verschiedene Aspekte wie Orte, Gemeinschaften und Sprache im Kontext der Biografie eine Heimat für die Autorin darstellen können.
- Der vielschichtige und emotionale Begriff der „Heimat“
- Heimatlosigkeit als Folge von Flucht, Vertreibung und Krieg
- Die Suche nach einer Heimat in verschiedenen Orten, Gemeinschaften und durch Sprache
- Die Frage, ob eine „displaced person“ wie Ruth Klüger überhaupt eine Heimat finden kann
- Die Analyse der autobiografischen Darstellung von Heimatverlust und Heimatfindung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Gegenstand und Zielsetzung der Arbeit
Dieses Kapitel stellt den Begriff „Heimat“ und seine Bedeutung in der Literatur vor, insbesondere in der autobiografischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Es wird die Bedeutung der Frage nach Heimat im Kontext von Heimatverlust thematisiert und das Ziel der Arbeit, Ruth Klügers Lebensgeschichte im Hinblick auf die Suche nach einer Heimat zu analysieren, definiert.
Der Begriff „Heimat“
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit verschiedenen Definitionen des Begriffs „Heimat“. Es werden drei Hauptkategorien von Heimat identifiziert: Orte, Gemeinschaften und Sprache. Dabei wird herausgestellt, dass Heimat nicht als ein statisches Konzept verstanden werden kann, sondern als ein komplexes Beziehungsgefüge, das verschiedene Faktoren umfasst.
Möglichkeiten einer Heimat in „weiter leben“
In diesem Kapitel werden die verschiedenen Orte, Gemeinschaften und die Sprache in Ruth Klügers Autobiografie „weiter leben“ hinsichtlich ihrer Fähigkeit, eine Heimat für die Autorin zu bilden, untersucht. Es werden dabei Themen wie Familie, die jüdische Gemeinschaft, Österreich, die Lager und Amerika beleuchtet.
Schlüsselwörter
Heimat, Heimatlosigkeit, Autobiografie, Ruth Klüger, weiter leben, „displaced person“, Orte, Gemeinschaften, Sprache, Identität, Verlust, Flucht, Vertreibung, Krieg, jüdische Identität, NS-Zeit, Lager, Österreich, Amerika, Familie, Sprachheimat, Trauma, Erinnerung, Zweifel
- Arbeit zitieren
- Eva Kühl (Autor:in), 2006, Die "displaced person" Ruth Klüger, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89364