Schiller betritt zu der Zeit, in welcher er an dem Stoff zu „Maria Stuart“ schreibt eine neue Phase des kreativen Schaffens, welches unter anderem auch auf seine Lektüre Kants zurückzuführen ist. Er selbst empfindet seine „Maria Stuart“ als eine höhere Ebene in seiner Kunst. Er will Kunst produzieren, um der Kunst als rein ästhetischer Erfahrung willen. Der Leser oder vielmehr Zuschauer soll in einen Zustand der allgemeinen Rührung versetzt werden, die es ihm ermöglicht die Erfahrung der Erhabenheit zu machen.
Die dramatische Tragödie „Maria Stuart“ soll im Folgenden als charakteristisch hierfür angesehen und behandelt werden, auch wenn es ebenso möglich wäre, dies exemplarisch anhand der „Jungfrau von Orleans“ oder der „Braut von Messina“ darzustellen. Der historische Stoff dieses Dramas tritt eher in den Hintergrund. Zu Gunsten einer Psychologisierung der einzelnen Figuren, da die eigentliche Handlung vom Autor ins Innere der Figuren verlegt wird. In den folgenden Abschnitten wird sich genauer mit den einzelnen Charakteren auseinandergesetzt und ihre Funktionalität für das Drama herausgearbeitet.
Schiller selbst hatte den Anspruch dieses Drama strikt dem klassischen Dramenaufbau anzupassen, welches im Folgenden ebenfalls kurz thematisiert werden soll. Auffällig ist in diesem Stück ebenfalls eine hohe Strukturiertheit, Symmetrie im Aufbau und Ästhetizität. Kein Wort in diesem Werk scheint überflüssig oder gar „Füllsel“, weshalb es besonders wichtig scheint, sich jedes einzelne Wort ins Bewusstsein zu rufen und in die Analyse einzubeziehen, um es nicht gar zu missdeuten. Der kommende Abschnitt wird sich aber zunächst kurz mit den historischen Hintergründen des Dramas beschäftigen. Die verwendete Literatur handelt das hier thematisierte Werk teilweise etwas kurz ab. Zu Gunsten zweier scheinbar etwas populäreren Werke, die oben schon kurz erwähnt worden sind Allerdings erschienen in diesem Jahr einige neue Abhandlungen zu Schiller, die sehr viel versprechend scheinen, aber noch in laufender Beschaffung sind.
Es fand sich dennoch einige sehr gut zu verwendende Literatur Es wäre teilweise lediglich etwas mehr Ausführlichkeit zu wünschen gewesen, die für dieses interessante Werk durchaus angebracht wäre.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Schiller und Kant
- Der historische Hintergrund
- Aufbau des Dramas
- Die Charaktere
- Elisabeths >gemischter Charakter<
- Marias Wandlung
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit „Maria Stuart“ zielt darauf ab, Schillers Tragödie im Kontext seiner künstlerischen Entwicklung und unter dem Einfluss von Kants Philosophie zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet insbesondere Schillers Ambition, Kunst als ästhetisches Erlebnis zu gestalten, um im Zuschauer Rührung und Erhabenheit hervorzurufen.
- Die Verbindung zwischen Schillers Werk und Kants „Kritik der Urteilskraft“
- Die Rolle des Erhabenen in Schillers Tragödien
- Die psychologische Entwicklung der Figuren, insbesondere Maria Stuart
- Der klassische Dramenaufbau in „Maria Stuart“
- Die Bedeutung der ästhetischen Gestaltung in Schillers Werk
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und stellt Schillers „Maria Stuart“ im Kontext seiner künstlerischen Entwicklung und seiner Auseinandersetzung mit Kants Philosophie vor. Kapitel 2 befasst sich mit Schillers Verhältnis zu Kant und analysiert, wie dessen Philosophie Schillers Tragödien beeinflusst. Es werden insbesondere die Konzepte des Mitleids und des Erhabenen beleuchtet.
Kapitel 3 gibt einen Überblick über den historischen Hintergrund des Dramas. Das vierte Kapitel behandelt den Aufbau des Dramas und analysiert dessen klassische Struktur und die Bedeutung von Symmetrie und Ästhetik. Kapitel 5 widmet sich den Figuren, insbesondere Elisabeths „gemischtem Charakter“ und Marias Wandlung.
Schlüsselwörter
Schiller, Maria Stuart, Kant, Kritik der Urteilskraft, Erhabenes, Tragödie, klassische Dramenstruktur, ästhetisches Erlebnis, Mitleid, historische Hintergründe, Figurenpsychologie.
- Arbeit zitieren
- Janina Kieckbusch (Autor:in), 2006, Maria Stuart – Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89415