Die vorliegende Arbeit wird sich mit der Titelfigur des Schach und seiner Einbettung in den Gesamttext beschäftigen und dabei auch auf die in der Literatur thematisierte Ambivalenz dieses Charakters eingehen. Fontane schafft diese Ambivalenz oder Vieldeutigkeit durch die personale Erzählweise und die häufigen Perspektivenwechsel, wodurch der Leser einerseits mit der Selbsteinschätzung Schachs und andererseits mit den vielen Fremdeinschätzungen durch andere Figuren konfrontiert wird. Es erfolgt selbst innerhalb des Werks keine abschließende Beurteilung der Figur des Schach zur einen oder anderen Seite, wodurch auch dem Leser ein abschließendes Urteil erschwert wird. Dem Leser werden eine Vielzahl von Deutungen und Urteilen präsentiert, wodurch die Figur insgesamt immer diffuser und komplexer erscheint und sich einer klaren Einordnung entzieht. Dies geschieht auch durch die vielen einzelnen Urteile und Einschätzungen durch andere Figuren, die dem Leser jedoch nur ihre subjektive Einschätzung offenbaren. Es muss die Leistung des Rezipienten sein, sich dies immer wieder bewusst zu machen. In den folgenden Abschnitten soll versucht werden, die angesprochenen Selbst- und Fremdreferenzen aufzuarbeiten, damit diese zur Konturierung der Figur des Schach von Wuthenow beitragen können. Der Arbeit vorangestellt sind einige kurz gehaltene Ausführungen zur Theorie des Bürgerlichen Realismus, eine kurze historische Einordnung und ein paar Worte zur Vorlage des Stoffs.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Voraussetzungen
- Der bürgerliche Realismus
- Der historische Hintergrund
- Die Vorlage der Novelle
- Die 'Schach-Figur'
- Schlussbemerkung.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Titelfigur "Schach" in Theodor Fontanes Novelle "Schach von Wuthenow" und untersucht die Einbettung des Charakters in den Gesamttext. Im Fokus steht dabei auch die in der Literatur thematisierte Ambivalenz der Figur.
- Analyse der Figur "Schach" im Kontext der Novelle
- Untersuchung der Ambivalenz der Figur durch Fontanes Erzählweise
- Bedeutung der Selbst- und Fremdeinschätzung des Protagonisten
- Einfluss des Bürgerlichen Realismus auf die Gestaltung der Figur
- Der historische Hintergrund der Novelle
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in das Thema der Arbeit ein und gibt einen Überblick über den historischen Hintergrund der Novelle "Schach von Wuthenow".
Der Abschnitt "Voraussetzungen" legt die theoretischen und historischen Grundlagen für die Analyse der Titelfigur. Hier wird der Bürgerliche Realismus als literarische Epoche definiert und die Bedeutung des historischen Kontextes für die Novelle herausgestellt. Des Weiteren werden die Vorlage der Novelle und die Rolle der "Schach-Figur" im Werk beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der Figur "Schach" in Theodor Fontanes Novelle "Schach von Wuthenow" und behandelt dabei Themen wie Bürgerlicher Realismus, literarische Ambivalenz, Selbst- und Fremdeinschätzung, historische Einordnung und die Bedeutung der "Schach-Figur" im Gesamttext.
- Arbeit zitieren
- Janina Kieckbusch (Autor:in), 2006, Zu Fontanes "Schach von Wuthenow", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89417