Wie denken junge Leute, Nachkommen von sudetendeutschen Heimatvertriebenen, über die Ereignisse in der Folge des Zweiten Weltkriegs? Spielen die Erfahrungen ihrer Eltern und Großeltern mit Flucht und Vertreibung noch eine Rolle in ihrem Leben? Gibt es für sie Verbindungen zu gleichaltrigen Tschechen? Eine Gruppe deutscher und tschechischer Jugendlicher arbeitet gemeinsam an einem Projekt zur Restaurierung eines Friedhofs, auf dem Tschechen und Deutsche begraben sind.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Das psychosoziale Konzept der Selbst- und Fremdbilder
- 1. Die sprachtheoretische Erklärung des Begriffs Identität
- 2. Für oder gegen Erikson?
- 3. Kritik am Erikson - Modell
- 4. Basistheorie und Prämisse der Arbeit
- III. Zielsetzung der Untersuchung, Anlage, Themenwahl
- 1. Zielführende Fragen und Thesen
- 2. Untersuchungsgegenstand und Festlegung der Gruppe
- 3. Welches Untersuchungsziel folgt aus den Leitfragen?
- IV. Empirische Forschungsmethode
- 1. Vom Text zur Theorie: Auswahl der Forschungsmethode
- 1.1. Aktion auf dem Klosterfriedhof
- 1.2. Entwicklung des Interview-Leitfadens
- 1.3. Leitfaden gestützte Interviews in Tschechien und Deutschland
- 2. Interviewauswertung: Das Thematische Kodieren
- 2.1. Motto und Interview-Kurzbeschreibung
- 2.2. Die Entwicklung der Kategorien
- 2.2.1. Kategoriensystem, angewandt auf alle Fälle
- 2.2.2. Thematische Struktur der Fallanalysen
- 1. Vom Text zur Theorie: Auswahl der Forschungsmethode
- V. Politisch-historische Dimension und aktuelle Diskussion
- 1. Die aktuelle politische Debatte
- 2. Bewegung in der Ostpolitik
- 3. Václav Havel: „Die Zeit der Entschuldigungen ist vorbei“
- 3.1. Der Odsun aus tschechischer Sicht
- 3.2. Tschechen deutscher Abstammung: „Der Schweik'sche Weg“
- VI. Darstellung der Forschungsergebnisse
- 1. Ergebnisinterpretation
- 1.1. Kategorie: „Starke“ Prägung durch Herkunftsfamilie
- 1.2. Fallbeispiele: „Starke“ Prägung durch die Familie
- 1.3. Kategorie: „Geringe - mittlere“ Prägung durch Herkunftsfamilie
- 1.4. Kategorie: „Unbedeutende“ Prägung durch Familie
- 2. Expertenbewertung
- 1. Ergebnisinterpretation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Identitätsarbeit von Nachkommen Heimatvertriebener, insbesondere deren Dialogbereitschaft mit Tschechien. Sie fragt nach dem Einfluss der Familiengeschichte auf die heutige Generation und ob die geschichtliche Belastung die Beziehungen zu Tschechien beeinflusst.
- Identitätsbildung von Nachkommen Heimatvertriebener
- Grenzüberschreitende Dialogbereitschaft
- Einfluss der Familiengeschichte auf die heutige Generation
- Deutsch-tschechische Beziehungen im Kontext der Vertreibung
- Kollektive Identität und individuelle Erfahrungen
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Hintergrund der deutsch-tschechischen Beziehungen nach 1990, geprägt von den Traumata der Kriegs- und Nachkriegszeit, insbesondere der Vertreibung von Millionen Sudetendeutschen. Die Arbeit untersucht, wie junge Nachkommen von Vertriebenen, die sich in landsmannschaftlichen Gruppen engagieren, mit dieser Problematik umgehen und ob die emotionale Distanz der älteren Generation auch für sie besteht.
II. Das psychosoziale Konzept der Selbst- und Fremdbilder: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar, indem es verschiedene Konzepte der Identitätsbildung, insbesondere das Erikson-Modell, diskutiert und kritisch bewertet. Es etabliert die Basistheorie und die Prämissen für die anschließende empirische Untersuchung.
III. Zielsetzung der Untersuchung, Anlage, Themenwahl: Dieses Kapitel formuliert die Forschungsfragen und -hypothesen der Arbeit. Es definiert den Untersuchungsgegenstand, die Auswahl der Interviewpartner (Nachkommen von Sudetendeutschen, engagiert in landsmannschaftlichen Gruppen und an einem Sanierungsprojekt in Tschechien) und das daraus resultierende Untersuchungsziel.
IV. Empirische Forschungsmethode: Dieses Kapitel beschreibt die gewählte Forschungsmethode, die leitfadengestützten Interviews in Tschechien und Deutschland. Es erläutert den Entwicklungsprozess des Interviewleitfadens und die Methode der thematischen Inhaltsanalyse zur Auswertung der Interviews. Die Kapitel beschreibt detailliert die Entwicklung der Kategorien und deren Anwendung auf die Fallanalysen.
V. Politisch-historische Dimension und aktuelle Diskussion: Dieses Kapitel beleuchtet den politisch-historischen Kontext der Untersuchung. Es analysiert die aktuelle politische Debatte um die deutsch-tschechischen Beziehungen, die Bewegung in der Ostpolitik und die Perspektiven von Václav Havel und Tschechen deutscher Abstammung.
VI. Darstellung der Forschungsergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung, kategorisiert nach dem Grad der „Prägung“ durch die Herkunftsfamilie (stark, mittel, unbedeutend). Für jede Kategorie werden Fallbeispiele vorgestellt, welche die unterschiedlichen Arten des Umgangs mit der deutsch-tschechischen Problematik illustrieren. Die Kapitel schließt mit einer Expertenbefragung zur Einordnung der Ergebnisse.
Schlüsselwörter
Identitätsarbeit, Heimatvertriebene, Sudetendeutsche, Deutsch-tschechische Beziehungen, Dialogbereitschaft, kollektive Identität, Erinnerungskultur, Identitätsbildung, Familiengeschichte, empirische Forschung, qualitative Interviews.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Identitätsarbeit von Nachkommen Heimatvertriebener
Was ist das zentrale Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Identitätsarbeit von Nachkommen Heimatvertriebener, insbesondere deren Dialogbereitschaft mit Tschechien. Sie analysiert den Einfluss der Familiengeschichte auf die heutige Generation und die Auswirkungen der geschichtlichen Belastung auf die Beziehungen zu Tschechien.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf verschiedene Konzepte der Identitätsbildung, wobei das Erikson-Modell kritisch diskutiert wird. Es wird eine Basistheorie etabliert, die die empirische Untersuchung fundiert.
Welche Forschungsmethode wurde angewendet?
Es wurden leitfadengestützte Interviews in Tschechien und Deutschland durchgeführt. Die Auswertung der Interviews erfolgte mittels thematischer Inhaltsanalyse. Die Entwicklung der Kategorien und deren Anwendung auf die Fallanalysen wird detailliert beschrieben.
Wer waren die Teilnehmer der Studie?
Die Interviewpartner waren Nachkommen von Sudetendeutschen, die sich in landsmannschaftlichen Gruppen engagieren und an einem Sanierungsprojekt in Tschechien beteiligt sind.
Wie sind die Ergebnisse kategorisiert?
Die Ergebnisse sind kategorisiert nach dem Grad der „Prägung“ durch die Herkunftsfamilie: stark, mittel und unbedeutend. Für jede Kategorie werden Fallbeispiele präsentiert.
Welche politischen und historischen Aspekte werden betrachtet?
Die Arbeit beleuchtet den politisch-historischen Kontext der deutsch-tschechischen Beziehungen, die aktuelle politische Debatte, die Bewegung in der Ostpolitik und die Perspektiven von Václav Havel und Tschechen deutscher Abstammung.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Identitätsarbeit, Heimatvertriebene, Sudetendeutsche, Deutsch-tschechische Beziehungen, Dialogbereitschaft, kollektive Identität, Erinnerungskultur, Identitätsbildung, Familiengeschichte, empirische Forschung, qualitative Interviews.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit besteht aus sechs Kapiteln: Einleitung, Das psychosoziale Konzept der Selbst- und Fremdbilder, Zielsetzung der Untersuchung, Anlage, Themenwahl, Empirische Forschungsmethode, Politisch-historische Dimension und aktuelle Diskussion, und Darstellung der Forschungsergebnisse.
Wie wird der Einfluss der Familiengeschichte untersucht?
Die Arbeit untersucht, wie die Familiengeschichte die heutige Generation beeinflusst und ob die geschichtliche Belastung die Beziehungen zu Tschechien prägt. Dies wird anhand von Fallbeispielen und Kategorien (starke, mittlere und unbedeutende Prägung durch die Herkunftsfamilie) veranschaulicht.
Gibt es eine Expertenbewertung der Ergebnisse?
Ja, die Arbeit schließt mit einer Expertenbewertung der Ergebnisse, um die Interpretation der Befunde zu unterstützen.
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- Magister Artium / Lic.rer.publ. Helga Sporer (Author), 2006, Identitätsarbeit von Nachkommen Heimatvertriebener, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89421