Der innovative Denkansatz, bei dem Schüler verschiedene Aufgaben des Lehrers
übernehmen, hat neben der Vermittlung von Lerninhalten in erster Instanz das
Erweitern und Festigen von Kompetenzen diverser Art zum Ziel. In der Arbeit
versuche ich, unter Verwendung von Fachliteratur und der empirischen Forschung Vorteile, Nachteile, mögliche Probleme und Grenzen von „Lernen durch Lehren“ zu explizieren und darzustellen, welche Lehrkompetenzen in welchem Umfang von Schülern adaptiert werden können.
Ich setze mich in diesem Zusammenhang mit der Fragestellung auseinander, wie
Schülerpartizipation auf der Ebene des Schulprojektes mit einer innovativen Methode
wie „Lernen durch Lehren“ realisierbar ist. Dazu werde ich die Effizienz auf der
fachlich-didaktischen, aber auch pädagogisch-psychologischen Ebene untersuchen
und Schlussfolgerungen ziehen. Die inhaltliche Auseinadersetzung mit dem Thema Wein und die didaktischen Transformationen für den Einsatz des Gegenstandes in der Schule sollen den letzten Teil der vorliegenden Arbeit ausmachen. Dabei wird zunächst der Wein als Teil des Kulturgutes und der Geschichte der Saale-Unstrut besprochen. Neben dem Anbau, den Herstellungsprozessen und der sensorischen Qualitätsprüfung soll die Weinanalytik als Arbeitsschwerpunkt in die Projektkonzeption eingehen, um somit eine enge Verbindung zu rahmenrichtlinienbezogenen Lerninhalten herzustellen.
In verschiedenen Experimenten werden Verfahren dargestellt, bei welchen man auch als Nichtwinzer Wein bereiten und ihn auf den Gärerfolg und die wesentlichen Bestandteile prüfen kann. Dabei steht den Schülern ein breites Informations- und Anleitungsmaterial zur Verfügung, welches sie im Rahmen des Schulprojektes nutzen können. Die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema Alkohol aus chemischen
Gesichtspunkten bildet dabei einen Schwerpunkt der praktischen und theoretischen
Arbeit. Die vorliegende Arbeit bietet keine repräsentative Meinung zum Einsatz von „Lernen durch Lehren“ im Chemieunterricht, sondern diskutiert Ergebnisse des selbst konzipierten, durchgeführten und reflektierten Schulprojektes. Mein erworbener Standpunkt dient der Auseinandersetzung mit der Problemstellung. Die abgeleiteten Schlussfolgerungen beziehen sich auf Erfahrungen,welche ich in einem Zeitraum
von mehreren Wochen gesammelt habe. In jenem wurden Experimente konzipiert, Schüler als Lehrende befähigt, Anleitungsmaterialien angefertigt und ein Grobablaufplan für das Schulprojekt erstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Ziele und Grenzen der Arbeit
- „Lernen durch Lehren“ als Form von Schülerpartizipation
- Begriffsklärung und theoretische Positionen zu „Lernen durch Lehren“
- Relevante Perspektiven im Lern- und Lehrprozess
- Empirische Lage in Deutschland
- Reflexionen
- Anwendung im Fach Chemie
- Einsatzmöglichkeiten
- Projekte und Ergebnisse an der Martin-Luther-Universität
- Grenzen und Probleme
- Effizienz der Schülerpartizipation
- Betrachtung der didaktischen Ebene
- Betrachtung der pädagogisch-psychologischen Ebene
- Eigene Vorstellungen zu „Lernen durch Lehren“
- Begriffseingrenzung
- Rolle des lehrenden Schülers
- Rolle des betreuenden Lehrers
- Die Konzeption des Weinprojektes im Rahmen der Projektwoche
- Begriffsklärung Schulprojekt
- Ziele der Projektwoche
- Planungs- und Umsetzungsphasen
- Praxiserfahrungen im Fach „Weinbau“ am Burgenlandkreisgymnasium Laucha
- Fachliche Grundlagen zum Wein
- Der Weinbegriff
- Die Weinrebe
- Das Getränk Wein
- Qualitätsstufen des Weins
- Der Apfelwein
- Historischer Abriss der Weinherstellung
- Realisierung der Weinbereitung
- Weinfehler
- Prinzip der alkoholischen Gärung
- Weinanalytik
- Organoleptische Qualitätsprüfung
- Wein und Mensch
- Ausgewählte Schülerexperimente zum Thema Wein
- Herstellung eines Fruchtweins
- Bedingungen der alkoholischen Gärung
- Nachweis des Gärproduktes Kohlenstoffdioxid
- Qualitativer Nachweis
- Quantitativer Nachweis
- Nachweis des Gärproduktes Ethanol
- Qualitativer Nachweis
- Quantitativer Nachweis
- Bestimmung des Zuckergehaltes
- Bestimmung des Säuregehaltes
- Projektergebnisse und Feedback
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einsatz der handlungsorientierten Unterrichtsmethode „Lernen durch Lehren“ im Fach Chemie, insbesondere im Kontext eines Forschungsprojekts an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Die Arbeit analysiert die Methode und ihre Anwendung im schulischen Kontext, wobei der Fokus auf der Erweiterung und Festigung von Kompetenzen durch Schülerpartizipation liegt. Das Ziel ist es, die Vorteile, Nachteile, Probleme und Grenzen von „Lernen durch Lehren“ im naturwissenschaftlichen Unterricht, insbesondere im Fach Chemie, zu beleuchten und zu bewerten.
- Analyse der Unterrichtsmethode „Lernen durch Lehren“
- Bedeutung von Schülerpartizipation im Lernprozess
- Anwendung der Methode im Fach Chemie
- Konzeption eines Schulprojektes zum Thema „Rund um den Wein“
- Bewertung der Effizienz von „Lernen durch Lehren“ auf fachlicher und pädagogischer Ebene
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Methode „Lernen durch Lehren“, inklusive einer Definition, theoretischen Positionen, empirischer Erkenntnisse und einer Reflexion der Anwendung im Fach Chemie. Anschließend wird die Konzeption des Schulprojektes „in vino veritas“ vorgestellt, welches die Methode „Lernen durch Lehren“ in der Praxis einsetzt. Die fachlichen Grundlagen zum Thema Wein, einschließlich Anbau, Herstellungsprozessen, Qualitätsprüfung und Weinanalytik, werden ausführlich erläutert. Abschließend werden verschiedene Schülerexperimente zum Thema Wein präsentiert, die im Rahmen des Projektes durchgeführt wurden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen „Lernen durch Lehren“, Schülerpartizipation, Unterrichtsmethode, Fach Chemie, Weinbau, Weinanalytik, alkoholische Gärung, Schülerexperimente, Schulprojekt, Didaktik, Pädagogik, und empirische Forschung.
- Arbeit zitieren
- Nils Schäffner (Autor:in), 2007, Lernen durch Lehren im Fachbereich Chemie am Beispiel der Thematik "Rund um den Wein", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89480