Mehrsprachigkeit im Kindesalter


Hausarbeit (Hauptseminar), 2007

40 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Gliederung

1. Einleitung

2. Was ist Sprache?
2.1 Definition von Sprache
2.2 Sprache als Bildungsprozess

3. Die kindliche Sprachentwicklung
3.1 Wie Kinder sprechen lernen
3.2 Die Phasen des Spracherwerbs

4. Grundwissen über Mehrsprachigkeit
4.1 Was ist Mehrsprachigkeit?
4.2 Der Doppelspracherwerb
4.3 Kindlicher Zweitspracherwerb

5. Spracherwerb einer Zweitsprache im Kindesalter
5.1 Die Bedeutung der Erstsprache und die damit verbundene Identitätsentwicklung
5.2 Die Erstsprache als Grundgerüst für den Erwerb der Zweitsprache
5.3 Wie lernen Kinder eine Zweitsprache
5.4 Mögliche Schwierigkeiten beim Erlernen einer Zweitsprache

6. Spracherwerb von zwei Sprachen nach der Geburt
6.1 Die Phasen des Doppelspracherwerbs
6.2 Die zweisprachige Erziehung
6.3 Welche Sprache wird bevorzugt wenn Kinder Doppelsprachig aufwachsen?

7. Mehrsprachigkeit als Chance nutzen
7.1 Normalität Mehrsprachigkeit
7.2 Mehrsprachigkeit als Entwicklungschance sehen

8. Umgang mit Mehrsprachigkeit bei Kindern mit Migrationhintergrund im Kindergarten und in der Schule
8.1 Mehrsprachige Kinder sind oft Kinder mit Migrationshintergrund
8.2 Sprachförderung von Kindern mit Migrationshintergrund
8.3 Sprachentfaltung statt Sprachvermittlung bei Kindern mit Migrationshintergrund
8.4 Eine praktische Möglichkeit zum sprachlichen Förderung im Sinne der Sprachentfaltung

9. Die interkulturelle Pädagogik zur Unterstützung der Mehrsprachigkeit
9.1 Die interkulturelle Pädagogik
9.2 Grundlagen der interkulturellen Pädagogik
9.3 Vorurteilsbewusste Erziehung
9.4 Fazit der interkulturellen Erziehung zur Unterstützung der Mehrsprachigkeit

10. Projekte aus der Praxis
10.1 Projekt zur sprachlichen Frühförderung von Kindern mit Migrationshintergrund
10.2 Projekt "Sprachen öffnen: Leben am Schnittpunkt von Kulturen“
10.3 Förderung türkischsprachiger Kinder

12. Quellenverzeichnis

1. Einleitung

„Die Grenzen meiner Sprache, bedeutet die Grenzen meiner Welt.“

(Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, Zitiert von Ludwig Wittgenstein (1889-1951) Philosoph, 2006, S 90)

Sprache ist die wichtigste Voraussetzung für die Verständigung mit anderen Menschen. Ich kommuniziere mit meinen Mitmenschen. Man kann nicht nicht kommunizieren.

Mit Hilfe von Sprache können wir Kontakt aufnehmen. Wir können unsere Wünsche, Gefühle und Gedanken ausdrücken und anderen mitteilen. Wir können Fragen stellen und Antworten geben und Zusammenhänge verstehen.

Bestandteile einer Kommunikation sind Körperausdruck und Sprache, aber auch Sprachmelodie, Rhythmus, Tonfall, Gestik und Mimik gehören dazu.

Der Erweb der Sprache, beginnt bereits mit der Geburt des Kindes. Die ersten Lebensjahre sind die Grundlage für den Spracherwerb. In dieser Zeit können Kinder mühelos ihre Muttersprache und wenn nötig eine Zweitsprache erlernen. Deshalb ist es wichtig die Kinder in dieser Lebensphase, in ihrer Sprachentwicklung zu begleiten. Wir als Erzieherinnen spielen dabei eine große Rolle. Es ist für uns eine zentrale elementarpädagogische Aufgabe.

Der Dialog zwischen Mutter und Kind beginnt bereits im Mutterleib. Das Kind reagiert auf bekannte Stimmen.

Körpersprache, Klangfarbe und Sprachmelodie der Eltern transportieren Gefühle und Stimmungen, die das Kind versteht, schon lange, bevor es sprechen kann. Dies ist mit ein Grund, weshalb es für manche Kinder später wichtig ist, in ihrer Muttersprache/Erstsprache zu sprechen. Sie verbinden damit bestimmte Gefühle. Es vermittelt Geborgenheit, wenn sie diese Sprache hören oder sprechen.

(vgl. Sozialpädagogisches Institut NRW – Landesinstitut für Kinder, Jugend und Familie, 2002, S.32 und Uta Hellrung 2002, S.1)

Ich habe das Thema „Mehrsprachigkeit“ gewählt, weil es mich schon längere Zeit interessiert und ich finde, dass es jetzt schon eine große Rolle spielt und in nahre Zukunft eine noch bedeutendere Rolle spielt wird.

Im Unterricht konnte ich erste Eindrücke zu diesem Thema sammeln.

In meinen schulischen Praktikas bin ich in den verschiedensten Einrichtungen mit Mehrsprachigkeit konfrontiert worden. Deshalb habe ich mich entschieden, meine Facharbeit über dieses Thema zu schreiben und mich intensiv mit diesem Stoff auseinander zu setzen.

Ich sehe es auch als Herausforderung, da Mehrsprachigkeit ein wichtiges Thema in unserer Gesellschaft ist.

Es leben viele Kinder mit Migrationshintergrund bei uns, die zweisprachig aufwachsen. Sie sprechen zum Beispiel zuhause ihre Muttersprache und in der Schule und ihrer Freizeit deutsch.

Ich konnte in meine Praktikas schon Erfahrungen sammeln, mit Kinder die mehrere Sprachen sprechen und es fasziniert mich, wie scheinbar einfach ihnen dies fällt ist.

2. Was ist Sprache?

2.1 Definition von Sprache

„Die menschliche Sprache ist eine hochdifferenzierte motorische, aber auch kognitive Leistung. ... Um menschliche Sprachlaute, Lautverbindungen, Silben, Wörter und Sätze herauszubilden, ist das motorisch koordinieren, In- Tätigkeit- Treten zahlreicher Muskeln der Lippen, der Zunge, des Kehlkopfes und der Stimmbänder notwendig.

Sprechen ist von daher in erster Linie ein Bewegungsvorgang ... .

Die menschliche Sprache hat neben der verbalen Kommunikationsfunktion vor allem eine emotionale- expressive Aufgabe. Sie dient der inner- seelischen Entladung und Spannungsbefreiung.“

(Unterrichtsmitschrieb in FEB von Frau Hutter im Unterkurs vom 09.01.06)

2.2 Sprache als Bildungsprozess

„Erzähle mir und ich vergesse. Zeige mir und ich erinnere. Lass es mich tun und ich verstehe“

(Stadt Giengen, katholische Kirchengemeinde Giengen, evangelische Kirchengemeinde in Giengen, Zitat von Konfuzius (551-479 v. Chr.) 2005, S.6)

Ein zentrales Element frühkindlicher Bildungsprozesse ist die Entwicklung sprachlicher Fähigkeiten. In den ersten Lebensjahren lernt das Kind die Sprache seiner Lebenswelt. Seine Erstsprache ist Mittel der Kommunikation und des Denkens. Durch Sprache wird das Denken Strukturiert. Der Spracherwerb ist eine komplexe Angelegenheit. Ein Wechselspiel zwischen Entwicklung, Reifung und Lernen. Das Kind, das sprachlich gefördert wird, spricht nicht nur besser, sondern denkt gleichzeitig auch besser.

Die ersten Jahre sind für die Entwicklung der Sprachkompetenz von großer Bedeutung. Das Kind lernt in dieser Zeit seine Bedürfnisse, Gefühle und Gedanken zu artikulieren und erfährt gleichzeitig, dass dies auch andere Menschen verstehen.

Das Kind erschießt sich die Sprache, auch eine Zweitsprache, durch Strukturen, Regeln, Lautsprache,... . die Lernumgebung muss aber so gestaltet sein, dass es seine sprachlichen Fähigkeiten entwickeln kann.

Nur im aktiven Dialog mit der sozialen Umwelt und der kindlichen Motivation ist es möglich, Sprache zu erlernen.

Sprache ist ein Teil von Bildung, durch die Sprache wird ein Teilhaben an Bildung ermöglicht.

(vgl. Stadt Giengen, katholische Kirchengemeinde Giengen, evangelische Kirchengemeinde in Giengen, 2005, S.6)

3. Die kindliche Sprachentwicklung

3.1 Wie Kinder sprechen lernen

Kinder „sprechen“ zunächst mit ihrem ganzen Körper. Die Verständigung durch Mimik und Gestik ist in alle Kulturen sehr ähnlich. Ihre Bedürfnisse wie Hunger, Freude oder Schmerz können sie eindeutig vermitteln. So erfahren sie auch sehr schnell, dass ihre Zeichen oder Signale verstanden werden, lange bevor sie sprechen können.

Kinder lernen die Sprache ungesteuert, sie lernen sie wie von selbst.

Kinder brauchen zum sprechen ein intaktes Gehirn und intakte Sinnesorgane. Besonders wichtig sind dabei die Ohren, Augen und der Mund. Ebenso wichtig sind auch die Vielfältige sprachlichen Anregungen, die das Kind benötigt, um sprechen zu lernen. Es braucht ein Sprachvorbild. Die Sprachentwicklung des Kindes ist abhängig von einem sprachlichen Vorbild, von wertschätzenden Beziehungen und von unterschiedlichen Dialogen.

Kinder lernen die Sprache im Handeln und mit allen Sinnen. Sie erkunden und erproben die Welt, lernen sie so verstehen und benennen sie. Durch das Hören der Umgebungssprache leiten sich die Kinder eigene Gesetze ab, wenden sie an, verbessern sie, wenn nötig und verfeinern sie. Sie erschließen sich die innere Struktur und die innere Logik des komplizierten System Sprache selbständig, in die für sie typischen Phasenabschnitten.

Bereits in den ersten Monaten, in der Lallphase können Kinder Muttersprachliche Laute von fremden Lauten unterscheiden. Laute, Wörter und Sprache bedeuten schon in diesem frühen Stadium, mit Menschen in Kontakt zu treten und Beziehung aufzunehmen.

Dabei ist wichtig zu wissen, dass sich „Sprache-Verstehen“ immer von dem „Sprach-Sprechen“ entwickelt. Diese Regel gilt für jeden neuen Spracherwerb.

Bei jedem Kind ist aber zu beachten, dass jedes Kind einzigartig ist und jedes Kind deshalb seine eigenen individuellen Voraussetzungen, sein eigenes Lerntempo hat und seine eigene Lebenswelt.

Zur Veranschaulichung dieser Entwicklung gibt es im Anhang ein Schaubild dazu

–Sprachentwicklung wie erlernen Kinder Sprache-

(vgl. Sozialpädagogisches Institut NRW – Landesinstitut für Kinder, Jugend und Familie 2002, S.32-35, 117 und Elke Schlösser 2001, S.137)

3.2 Die Phasen des Spracherwerbs

Der Erstspracherwerb entwickelt sich bei Kindern in bestimmten Phasen. Alle Kinder verfügen über einen gemeinsamen Lautbereich. Die frühkindlichen Laute sind in allen Sprachen vorhanden und bauen sich dann auf den jeweiligen Sprachen mit den spezifischen Lauten auf.

- Schreien zählt in den ersten Wochen zu den wichtigsten Signalen, die das Kind von sich gibt. So können sie den Eltern ihre Bedürfnisse nach Nahrung und körperlichem Wohlbefinden mitteilen.
- Die Lall-, Gurr- und Schnalzlaute sind typisch für die Phase ab dem zweiten Monat. Die Eltern reagieren auf die Äußerungen ihres Säuglings meistens mit einen etwas höhern Stimme. Sie sprechen in kurzen Sätzen und dehnen die Vokale übertrieben. Dieses Verhalten wurde in vielen Kulturen nachgewissen.
- Im 4.– 7. Monat beginnt das Stadium der sogenannten Echolaute: der Säugling ahmt die Laute der Menschen in seiner Umgebung nach. Er experimentiert mit den Lauten, die er von sich gibt. Er reiht Silben aneinander, überprüft sie und vergleicht. Eltern und Kinder führen so schon einen differenzierten Dialog. Das Kind stellt somit eine Verbindung her zwischen Hören, Sprechen und Sehen. Aus einer spontanen Lautäußerung, wird eine gezielte Artikulation.

Das Gehirn filtern aus der Vielzahl von Lauten und Geräuschen, die heraus, die für die Erstsprache wichtig ist. Die Ohren bilden einen Lautfilter, eine Art Hörmuster, das unbekannte Laute erst gar nicht ins Zentrum der Aufmerksamkeit dringen lässt.

Das Kind hört sich selbst, überprüft seine eigene Lautproduktion und vergleicht sie mit der Umgebung. Es entwickelt ein eigenes auditives Feed-back-System, das ihm zurückmeldet, ob die Artikulation gelungen ist. Der Sprachbewegungsmuster wird automatisiert, indem das Kind im Mundbereich ein motorisches Bewegungsmuster für alle Laute entwickelt.

In dieser Zeit schärft sich auch das Richtungshören.

- Im 8. – 12. Monat beginnt das Kind Sprache zu verstehen. Es begreift einzelne Wörter und Sätze, lange bevor es sie selbst aussprechen kann.
- Die Einwortphase beginnt zwischen dem 13. – 18. Monat. Das Kind benennt, was es tut, sieht, hört und fühlt. Spricht alles nach, ohne unbedingt den Sinn zu verstehen. In Einwortäußerungen werden Gefühle, Bedürfnis, Wünsche und Zusammenhänge geäußert. Sie beschreiben nicht nur den Inhalt eines Wortes, sondern oft eine Gesamtsituation. Dies ist auch beim Zweitspracherwerb zu beobachten.
- Ab ca. dem 18 Monat bis zum 2. Lebensjahr spricht das Kind in Zweiwortsätze. Das Kind versteht langsam Aufforderungen, die zwei verschiedenen Handlungen enthalten. Das Sprachverständnis entwickelt sich weiter.
- Im 2. – 3. Lebensjahr beherrscht das Kind Mehrwortsätze und durchlebt das sogenannte Fragealter.

In diesem Alter können Kinder leicht eine Zweitsprache erlernen. Das Kind konzentriert sich auf die wichtigen Inhaltswörter für das Verständnis, auch bei der Zweitsprache. Feinheiten werden erst nach und nach in den Wortschatz und die grammatikalischen Strukturen eingeführt. Sie haben immer einen „ Bauplan für die Sätze“ im Kopf.

- Im 3.- 4. Lebensjahr beherrscht das Kind Mehrwortsätze mit Nebensatzkonstruktionen. Der Wortschatz erweitert sich und die Aussprache wird immer besser. Es beherrscht nun 100- 1000 Wörter. Es beginnt abstrakte Raum- und Zeitbegriffe zu erobern.
- Im 5. Lebensjahr sollte der Spracherwerb in den Grundlagen abgeschlossen sein. Alle Laute und Lautverbindungen der Erstsprache sollten richtig artikuliert werden. Kleinere Ausnahme gibt es natürlich immer.

Zur Veranschaulichung dieser Phasen gibt es im Anhang ein Schaubilder

-Sprachentwicklung Sprachentwicklungsphasen-

(vgl. Sozialpädagogisches Institut NRW – Landesinstitut für Kinder, Jugend und Familie 2002, S.32-35, 119)

4. Grundwissen über Mehrsprachigkeit

4.1 Was ist Mehrsprachigkeit?

Mehrsprachigkeit ist ein großer, weiter Begriff und kann daher gut als Schirmbegriff dienen. Unter diesem Begriff finden sich viele unterschiedliche Fähigkeiten in mindestens zwei Sprachen zusammen. Die Fähigkeit zwei Sprachen zu verstehen und zu sprechen, aber auch in diesen Sprachen lesen und schreiben zu können.

Grundsätzlich können die sprachlichen Kompetenzen nach H. Reich von Mehrsprachigkeit auf drei Ebenen eingeordnet werden.

- Eine Ebene währe das Handwerkszeug einer Sprache einsetzen zu können. Über sprachlichen Strukturen und Mittel, wie korrekte Artikulation, einen angemessenen Wortschatz und Kenntnisse über Wortformen und Satzaufbau zu besitzen.
- Die zweite Ebene währe der kommunikative Einsatz der Sprache. Vor allem die Entscheidung, wann ich welche Sprache spreche. Die Kompetenz der Sprachmischung kommt vor allem in privaten Bereichen oft vor.
- Die dritte Ebene währe nach H. Reich die der sprachkognitiven Kompetenzen. Dazu gehört die Fähigkeit, die Bedeutung der Sprache zu erfassen. Dabei spielt die Wort- und Begriffsebene, aber auch die sprachstrukturellen und Grammatikebenen eine wichtige Rolle. Das Kind soll nicht nur die Fähigkeit haben einen Satz richtig zu sprechen und zu formulieren, sondern auch die Bedeutung und den Zusammenhang der gewählten Struktur beurteilen können.

Natürlich ist die Ausprägung der Mehrsprachigkeit nicht nur von der drei Kompetenzen abhängig, sondern auch, wann und mit welcher Intensität man die einzelnen Sprachen erobert. Dies ist bei jedem Kind individuell und unterscheidet sich in einzelnen Phasen und Verläufen.

(vgl. Maria Ringel/Verband binationaler Familien und Partnerschaften 2004, S. 29)

4.2 Der Doppelspracherwerb

Wird das Kind schon sehr früh, von Geburt an oder in den ersten ein bis zwei Lebensjahren mit einer weiteren Sprache intensiv konfrontiert, so spricht man von Doppelspracherwerb. Dies kommt häufig bei Familien vor in denen die Eltern unterschiedliche Muttersprachen haben. Die der Regel gilt „eine Person- eine Sprache“.

(vgl. Maria Ringel/Verband binationaler Familien und Partnerschaften 2004, S. 29)

4.3 Kindlicher Zweitspracherwerb

Kommt das Kind während das Sprachentwicklungsprozess mit etwa zwei bis drei Jahren intensiv mit einer zweiten Sprache in Kontakt, so spricht man von kindlichem Zweitspracherwerb.

Entwickeln sich beide Sprachen parallel so weiter, Vorausgesetzt die erste Sprache wird nicht verdrängt, spricht man von einer additiven Mehrsprachigkeit. Forschungen haben ergeben, dass dies eine positive Auswirkung auf die gesamte sprachliche Entwicklung und auch auf die kognitive Entwicklung des Kindes haben kann.

Entwickelt sich aber die erste Sprache aufgrund der intensiven Konfrontierung der Zweitsprache nicht mehr altersgemäß weiter, so spricht man von einer substraktiven Mehrsprachigkeit. Unter solchen Umständen sind Nachteile für die gesamte sprachliche und kognitive Entwicklung des Kindes zu befürchten. Man vermutet, dass wichtige sprachübergreifende Strukturen des Regelwissens und der Sprachlogik wegbrechen.

Eine der einflussreichsten Theorie im Zusammenhang mit dem kindlichen Zweitspracherwerb ist die „Interdependenzhypothese“. Sie besagt im wesentlichen, dass die beiden Sprachen, die das Kind erwirbt, sich in gegenseitiger Abhängigkeit entwickeln. In welchem Ausmaß, zu welcher Zeit, welche Abhängigkeit im einzelnen auftreten, ist aber noch nicht genau erforscht.

(vgl. Maria Ringel/Verband binationaler Familien und Partnerschaften 2004, S.29-32)

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Ende der Leseprobe aus 40 Seiten

Details

Titel
Mehrsprachigkeit im Kindesalter
Hochschule
Duale Hochschule Baden-Württemberg, Ravensburg, früher: Berufsakademie Ravensburg
Note
1,5
Autor
Jahr
2007
Seiten
40
Katalognummer
V89551
ISBN (eBook)
9783638040426
ISBN (Buch)
9783656213482
Dateigröße
549 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Mehrsprachigkeit, Kindesalter, Pädagogik, Sprachentwicklung, Spracherwerb
Arbeit zitieren
Marlen Beyrle (Autor:in), 2007, Mehrsprachigkeit im Kindesalter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89551

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