Diese Hausarbeit bezieht sich auf das Proseminar „Einführung in das Studium der Geschichte, Teil I Antike/Mittelalter: Ostsiedlung und Deutscher Orden“.
Innerhalb dieses Seminars wurden Heinrich der Löwe sowie die Stadtneugründungen Lübeck, Berlin und Stettin behandelt. Ich habe mich für das Leben Heinrich des Löwen insbesondere in Verbindung zur Stadtneugründung Lübecks entschieden, weil die Ostsiedlung des Herzogs von Sachsen und besonders die Stadtneugründung Lübecks ein Beispiel ist für die Verbindung von Machterweiterung und wirtschaftlicher Entwicklung des Bürgertums. Es wird in vorliegender Arbeit das Leben Heinrich des Löwen behandelt, unter Berücksichtigung der Ostkolonisation. Am konkreten Beispiel Lübecks wird eine der Stadtneugründungen Heinrichs des Löwen beschrieben. Während Kaiser Friedrichs I. (Barbarossa) Italienfeldzüge häufig als unrealistischer, staufischer Trieb in die Ferne interpretiert wurden, sind Herzog Heinrich von Sachsens (Heinrich der Löwe) Eroberungen im Osten dem welfischen Wirklichkeitssinn zugeschrieben.
Im Gegensatz zu Interpretationen bis 1945 sieht der Biograf Hiller durchaus die ernste Gefahr, die durch eine Expansion sowohl des byzantinischen als auch des süditalienischen normannischen Reiches nach Norden bestand.
Es gab eine sich gegenseitig bedingende Verquickung des Kaisers Barbarossa und Heinrich des Löwen. Der Kaiser hätte sein Ziel der Wiederherstellung des Reiches und der Reichsmacht ebenso wenig verfolgen können, wie der Löwe das der Expansion seines Herrschaftsbereiches, wenn nicht jeweils der andere Beistand und Unterstützung geleistet hätte. Heinrich, Herzog von Sachsen und Bayern, legte sein Schwergewicht in den Norden, weil er in Bayern nur geringe Eigengüter besaß. Die vielen Eigengüter, die der Welfe vor allem zwischen Weser und Elbe aus den verschiedenen Erbschaften besaß, spornten ihn dazu an, das Fehlende auch noch zu gewinnen.
Im 12. und 13. Jahrhundert erreichte die Neulandgewinnung ihren Höhepunkt. In Deutschland setzte die Ausdehnung der Bodenflächen in den westlichen Teilen ein. Jenseits der Elbe, in den seit dem zweiten Viertel des 12. Jahrhunderts unterworfenen slawischen Gebieten folgte die Kultivierung der Eroberung oder ging mit ihr Hand in Hand. Eine entscheidende Rolle in der Kultivierung der jenseits der Elbe unterworfenen Gebiete spielten im 12. und 13. Jahrhundert die neuen Orden, die Prämonstratenser und in noch höherem Maße die Zisterzienser.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Lebensdaten Heinrich des Löwen - Zeittafel zur Geschichte
- Heinrich der Löwe in seiner Zeit – Kolonisation und Ostsiedlung
- Städtegründungen durch Heinrich den Löwen
- Stadtneugründung Lübeck
- Drei Siedlungen – drei Gründungen
- Gründungstheorien
- Die räumliche Entwicklung und die Bürger Lübecks
- Der Handel
- Die Kirche
- Rechte
- Das Ende der Macht Heinrich des Löwen in Lübeck
- Die Bedeutung der Stadtneugründung, Ostsiedlung und Kolonisation Heinrichs des Löwen aus heutiger Sicht
- Wertung und ein Blick in die Zukunft
- Literaturverzeichnis
- Anmerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht das Leben Heinrichs des Löwen im Kontext der Ostkolonisation und der Stadtneugründungen, insbesondere am Beispiel der Stadt Lübeck. Die Arbeit analysiert die Verbindung von Machterweiterung und wirtschaftlicher Entwicklung des Bürgertums, die durch die Ostsiedlung des Herzogs von Sachsen und die Gründung Lübecks deutlich werden.
- Das Leben und Wirken Heinrichs des Löwen in Bezug auf die Ostkolonisation
- Die Stadtneugründung Lübecks als Beispiel für die politische und wirtschaftliche Strategie Heinrichs des Löwen
- Die Rolle des Bürgertums bei der Entwicklung Lübecks
- Die Bedeutung der Ostsiedlung und der Stadtgründungen für die Entwicklung der deutschen Geschichte
- Die Relevanz der Ostsiedlung und der Stadtgründungen aus heutiger Sicht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Heinrich den Löwen als Schlüsselfigur der Ostkolonisation und der Stadtgründungen in Norddeutschland vor. Sie zeichnet die politischen Ziele des Herzogs von Sachsen und die Bedeutung der Ostsiedlung für die Entwicklung des deutschen Reiches nach.
Kapitel 1 widmet sich den Lebensdaten Heinrichs des Löwen und liefert eine chronologische Übersicht seiner wichtigsten Stationen.
Kapitel 2 beleuchtet die Ostsiedlung als Teil der Herrschaft Heinrichs des Löwen und untersucht die Stadtgründungen, insbesondere die Neugründung Lübecks. Es werden die verschiedenen Aspekte der Stadtgründung betrachtet, darunter die Gründungsgeschichte, die räumliche Entwicklung, die wirtschaftliche Bedeutung und die Rolle der Kirche.
Schlüsselwörter
Heinrich der Löwe, Ostkolonisation, Stadtneugründung, Lübeck, Ostsiedlung, Machterweiterung, wirtschaftliche Entwicklung, Bürgertum, Handel, Kirche, Rechtsordnung, Politik, Geschichte
- Arbeit zitieren
- Cristina R. Hirschochs-Villanueva (Autor:in), 2003, Das Leben Heinrich des Löwen im Hinblick auf die Ostkolonisation und die Städtegründungen am konkreten Beispiel der Stadtneugründung Lübecks, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89567