Die Kernfrage, die in dieser Arbeit behandelt wird, ist die nach der Möglichkeit der Initiierung und Steuerung von Lernprozessen durch Outdoor-Training in der Teamentwicklung aus systemtheoretisch-konstruktivistischer Sicht.
Nach der Erläuterung vorliegender Theorien zum Lernen in sozialen Systemen, sowie zu dem damit in ursächlichem Zusammenhang stehenden Aspekt der Kommunikation, wird die Möglichkeit durch handlungsorientierte Ansätze Lernprozesse zu initiieren diskutiert und Problemfelder und Grenzen werden aufgezeigt.
Im Anschluss daran werden Chancen sowie Kritikpunkte zum Einsatz handlungsorientierter Teamentwicklungskonzepte zusammengefasst und Schlussfolgerungen für die Anwendung in der Praxis gezogen.
Outdoor-Training als körper- und bewegungsbezogene Trainingsform bietet Werkzeuge zur Unterstützung in der Persönlichkeitsentwicklung durch körperlich-psychische Erlebnisse. Durch Konfrontation mit Unsicherheitsfaktoren sowie realitätsnahen, neuartigen, intensiven Situationen und Aufgaben sollen echte Gefühle und wahres Verhalten initiiert werden. Durch Reflexion und Aufarbeitung der Erlebnisse haben die TeilnehmerInnen die Möglichkeit aus diesen Erfahrungen zu lernen, wodurch Veränderungen in Wahrnehmung und Verhalten ermöglicht werden. Die Konfrontation mit diesen speziell auf Entwicklungsziele abgestimmten Aufgaben wirkt persönlichkeitsbildend.
Zahlreiche Mittel und Methoden werden in der Literatur in „rezeptform“ angeboten, kommerzielle Anbieter versprechen sensationelle Erfolge mit ihren Seminarprogrammen. Es werden jedoch weder in erlebnispädagogischer Literatur, noch bei der Anwendung praxisorientierter Outdoor-Konzepte die Grundsätze der Systemtheorie in ausreichendem Maß berücksichtigt.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Möglichkeiten der Teamentwicklung durch Outdoor-Training basierend auf systemtheoretischen Ansätzen und die Problematik ihrer Anwendung zu erläutern, sowie im Anschluss daran die Bedeutung beider Aspekte für die Praxis aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Relevanz und Ziel der Bearbeitung
- Aufbau der Arbeit
- Theoretische Grundlagen
- Grundbegriffe der Systemtheorie
- System
- Soziale Systeme
- Systemisches Lernen
- Kognition
- Kommunikation
- Kultur und Sinn
- Die Offenheit des Systems
- Ergebnis systemischen Lernens
- Der Teamentwicklungsbegriff
- Gruppe und Team
- Teamentwicklung
- Outdoor-Training
- Lern- und Wirkungsmodelle im Outdoor-Training
- Steuerung von Lernen aus systemtheoretischer Sicht
- Steuerungsmöglichkeiten
- Das Zusammenspiel von Kognition – Kommunikation - Kultur
- Lernprozessmanagement / Kommunikationsmanagement
- Systemtheorie und Outdoor-Training
- Die Funktion von Outdoor-Übungen
- Erkennen der Teamdynamik
- Experimentieren mit alternativen Handlungsmustern
- Die Bedeutung der Struktur von Outdoor-Übungen
- Analyse und Zielformulierung
- Quellen der Veränderung
- Ressourcen / Lösungskompetenz
- Lösungsorientierung
- Sinn
- Lernen durch Handeln
- Vernetzung
- Prozessbegleitung
- Qualitätssicherung
- Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Anwendung systemtheoretischer Prinzipien im Outdoor-Training und untersucht, wie Lernprozesse in diesem Kontext gesteuert werden können. Dabei wird das Zusammenspiel von Kognition, Kommunikation und Kultur in den Fokus gerückt, sowie die Bedeutung von Lernprozessmanagement und Kommunikationsmanagement in der Teamentwicklung.
- Systemtheoretische Grundlagen des Lernens und der Teamentwicklung
- Steuerungsmöglichkeiten von Lernprozessen im Outdoor-Training
- Die Bedeutung von Kommunikation und Kultur in der Teamentwicklung
- Die Rolle von Outdoor-Übungen für das Erkennen von Teamdynamik und das Experimentieren mit neuen Handlungsmustern
- Der Einfluss von Ressourcen, Lösungsorientierung und Sinn auf die Veränderung von Teamdynamiken
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problemstellung ein und erläutert Relevanz und Ziel der Arbeit. Kapitel 2 präsentiert die theoretischen Grundlagen, indem es zentrale Begriffe der Systemtheorie sowie das Konzept des systemischen Lernens beleuchtet. Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem Outdoor-Training und seinen Lern- und Wirkungsmodellen. Kapitel 4 analysiert die Steuerung von Lernen aus systemtheoretischer Sicht und betrachtet die Steuerungsmöglichkeiten in Bezug auf die Interaktion von Kognition, Kommunikation und Kultur. Kapitel 5 widmet sich dem Einsatz der Systemtheorie im Outdoor-Training und untersucht die Funktionen von Outdoor-Übungen im Kontext der Teamentwicklung. Dabei werden die Aspekte der Analyse und Zielformulierung, die Quellen der Veränderung (Ressourcen, Lösungsorientierung, Sinn) und die Bedeutung von Lernen durch Handeln beleuchtet.
Schlüsselwörter
Systemtheorie, Outdoor-Training, Teamentwicklung, Lernprozessmanagement, Kommunikationsmanagement, Kognition, Kommunikation, Kultur, Teamdynamik, Ressourcen, Lösungsorientierung, Sinn, Lernen durch Handeln.
- Arbeit zitieren
- Mag. Klaudia Woller (Autor:in), 2006, Outdoor-Training in der Teamentwicklung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89720