Familienkrisen in der Literatur. Thomas Manns "Buddenbrooks" und Friedrich Schillers "Die Räuber"


Magisterarbeit, 2007

79 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Familie

3. Die Familienkrisen der Buddenbrooks
Exkurs: Die bürgerliche Familie im 19. Jahrhundert
3.1 Die Familie Buddenbrook
3.2 Spannungsverhältnisse zwischen den Familienmitgliedern
3. 2. 1 Vater-Sohn Konflikte
a) Die Konflikte zwischen Johann und Gotthold
b) Die Konflikte zwischen Thomas und Hanno
3.2.2 Streitigkeiten zwischen Brüdern
a) Die Beziehung von Jean und Gotthold
b) Die Beziehung von Thomas und Christian
3.2.3 Streit zwischen Thomas und seiner Mutter Elisabeth
3.3 Die Ehen der Familie Buddenbrook
3.3.1 Tony und Grünlich
3.3.2 Tony und Permaneder
3.3.3 Thomas und Gerda
3.3.4 Erika und Weinschenk
3.3.5 Christian und Aline
3.3.6 Clara und Tiburtius
3.4 Der Zusammenhang zwischen den Familienkrisen und dem Verfall der Familie
3.4.1 Verfall durch die Konflikte zwischen den Familienmitgliedern
3.4.2 Verfall durch die Ehen der Buddenbrooks
3.5 Abschließende Feststellungen zu den Familienkrisen der Familie Buddenbrook
3.6 Autobiographische Bezüge

4. Die Familienkrisen der Familie von Moor
4.1 Die Familie von Moor
4.2 Die Beziehungen der Familienmitglieder zueinander
4.2.1 Vater-Sohn Konflikte
a) Maximilian und Franz
b) Maximilian und Karl
4.2.2 Der Bruderzwist
4.3 Abschließende Feststellungen zu den Familienkrisen der Familie von Moor
4.4 Autobiographische Bezüge

5. Parallelen und Unterschiede der Familienkrisen in den Familien Buddenbrook und Moor
5.1 Parallelen
5.2 Unterschiede

6. Fazit

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die Familie ist in dem Roman „Die Buddenbrooks“[1] von Thomas Mann ein zentrales Thema, was auch der Untertitel „Verfall einer Familie“ erkennen lässt.

Diese Arbeit soll nun zeigen, aus welchen Familienmitgliedern die Familie Buddenbrook besteht und welche Krisen es in dieser Familie gibt.

Dafür werde ich die Krisen, bzw. Konflikte, die zwischen den Familienmitgliedern bestehen, analysieren, die sich auf die ganze Familie auswirken und so auch zur Krise der ganzen Familie werden.

„Konflikte treten immer dann auf, wenn mehrere Zustände oder Handlungen, die nicht miteinander vereinbar sind, trotzdem von einer oder mehreren Personen gewünscht oder angestrebt werden.“[2] Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich dabei immer um Konflikte zwischen mindestens zwei Personen, nicht um Konflikte, die sich im Inneren einer Person abspielen.

Bei den Buddenbrooks soll dargestellt werden, welche Konflikte zwischen den einzelnen Familienmitgliedern bestehen und wodurch diese entstanden sind. Interessant ist auch die Klärung der Frage, ob diese Krisen zum Verfall der Familie beitragen und wenn ja, warum.

Auch die Ehen, die von den Familienmitgliedern geschlossen werden, sind nicht frei von Konflikten. So stellt sich hier die Frage nach der Motivation für diese Eheschließungen und dem Beitrag, den diese Ehen zum Verfall leisten.

Auch in Friedrich Schillers Drama „Die Räuber“[3] spielt die Familie eine zentrale Rolle und ist von vielen Krisen geprägt.

Auch hier ist es das Ziel zu zeigen, wer zur Familie von Moor gehört und welche Konflikte es zwischen den Familienmitgliedern gibt. Außerdem werde ich erläutern, wie diese Krisen entstanden sind und was diese am Ende für die Familie und deren Fortbestand bedeuten.

Vor der Untersuchung der Familienkrisen der beiden Werke werde ich zunächst kurz die Herkunft des Begriffs der „Familie“ darlegen und den Wandel der Bedeutung der Familie im Laufe der Zeit. Nach einem Exkurs über die bürgerliche Familie im 19. Jahrhundert beginne ich dann mit der Analyse der Familienkonflikte der Buddenbrooks, insbesondere der Vater-Sohn Konflikte, Streitigkeiten zwischen Brüdern und der Ehen der Familie Buddenbrook. Anschließend untersuche ich, ob es einen Zusammenhang zwischen den Familienkrisen und dem Verfall der Familie gibt. Dieser Analyse schließt sich die Untersuchung der Familienkrisen in der Familie von Moor an, welche aus den Vater-Sohn Konflikten und dem Zwist zwischen den Brüdern Franz und Karl bestehen.

Zum Schluss werde ich die Familienkrisen der Familien Buddenbrook und von Moor vergleichen um zu sehen, welche Parallelen und welche Unterschiede es gibt.

Die autobiographischen Bezüge sollen jeweils zeigen, ob und wie persönliche Erfahrungen von Thomas Mann und Friedrich Schiller einen Anstoß zur Themenwahl gegeben haben.

2. Die Familie

Das Wort „Familie“ hat sich im deutschen Sprachgebrauch spät eingebürgert, erst gegen Ende des 17., Anfang des 18. Jahrhunderts.[4] „Es [drang] als französisches Lehnwort ‚famille’ in die deutsche Alltagssprache ein und löste dort den älteren Begriff des ‚Hauses’ ab,“[5] zu welchem „nicht nur die Familie im heutigen Sinne, sondern auch das Gesinde und der Besitz gehörten“.[6] Einen Begriff für die Abgrenzung zwischen dem engsten Verwandtenkreis und dem Kreis einschließlich der Dienerschaft und dem Besitz gab es bis Ende des 18. Jahrhunderts nicht.[7] „Bis tief in das 19. Jahrhundert hinein blieben also Begriff, Vorstellung und Sozialform der Familie mehrdeutig.“[8]

Dann beginnt sich das Familienmodell der bürgerlichen Kern- oder Kleinfamilie durchzusetzen und der Lebensbereich der Familie trennt sich in „privat“ und „öffentlich“.[9] Der Wohnbereich wurde vom Arbeitsbereich getrennt.[10]

Im Laufe der Entwicklung des 19. und 20. Jahrhunderts wurde die bürgerliche Familie, zu der in der Regel nicht mehr das Hauspersonal gehörte,[11] zunehmend attraktiver.[12] Die gefühlsbetonte Bedeutung der Familie steigt und die Liebe wird zur Grundlage für die Eheschließung.[13]

Zur heutigen Definition von Familie sind eine Reihe von Vorschlägen gemacht worden, aus denen als Kern festgehalten werden kann, dass die Familie eine auf Dauer angelegte Verbindung von Mann und Frau mit gemeinsamer Haushaltsführung und mindestens einem eigenen oder adoptieren Kind ist.[14] Diese Definition kennzeichnet allerdings nur die Merkmale, die mindestens erfüllt sein müssen, wenn von einer Familie gesprochen werden soll. Erfahrungsgemäß sind Familien in größere Einheiten eingebettet, so dass zur Haushaltsführung noch weitere Verwandte hinzutreten.[15]

3. Die Familienkrisen der Buddenbrooks

Exkurs: Die bürgerliche Familie im 19. Jahrhundert

„Die Familie ist [im 19. Jahrhundert] das einzige Versorgungsinstitut für ihre Mitglieder, und sie nimmt auch nach Vermögen die Aufgaben der Lebensversicherung wahr, die im Laufe der letzten hundert Jahre […] vom Staat übernommen worden sind.“[16] Ihre Existenz sichert sie sich durch ihre finanzielle Selbständigkeit und der Autorität des Familienoberhaupts. Dieses Familienoberhaupt wacht und vergrößert das Familienvermögen, welches sich immer weiter vererbt.[17] Es repräsentiert die Familie nach außen, bestimmt innerhalb der Familie über die Ausbildung der Kinder, entscheidet über die Heiratsbewerber der Töchter und verteilt testamentarisch das Familienvermögen.[18]

Die Unternehmer repräsentierten das Wesen des Bürgertums im 19. Jahrhundert durch ihren sozialen und wirtschaftlichen Aufstieg, beruhend auf Leistung, am stärksten. Der Lebensstil des Adels wurde kopiert,[19] „Normen einer ‚standesgemäßen Lebensführung’ entwickelt, die auf Repräsentation des sozialen Status und Prachtentfaltung abzielten.“[20] Für dieses vornehme Leben war die Beschäftigung von mindestens einem Dienstmädchen unbedingt notwendig, ebenso wie die Sommerreisen und gepflegte Kleidung.[21] „Die Ausbildung der Söhne war ebenfalls Indikator einer standesgemäßen Lebensführung.“[22]

Durch die Heirat wurde „Kapital beschafft, Geschäftsverbindungen geknüpft, [und] Konkurrenten ausgeschaltet“.[23] Während Frauen auf eine Hochzeit angewiesen waren, um nicht für den Rest ihres Lebens von der Versorgung durch ihre Eltern oder Brüdern, bzw. anderen Verwandten abhängig zu sein,[24] war die Hochzeit „für alle bürgerlichen Männer ein sozial zwar nicht unumgängliches, aber übliches traditionelles Verhalten, von dem nur in wenigen Fällen abgewichen wurde“.[25]

Für die Wahl des Ehepartners im 19. Jahrhundert haben vor allem sachliche Überlegungen und besonders das Geld den Ausschlag gegeben. Mitgiften vergrößerten das Vermögen,[26] „die Verbindung mit einer renommierten Familie steigerte das eigene Ansehen und damit die Kreditfähigkeit, schuf neue oder stabilisierte alte Geschäftsbedingungen, knüpfte neue Kontakte“.[27] Eine „gute Partie“ zu machen war das vorrangigste Ziel, wenn man beabsichtigte zu heiraten.[28]

Die Gründung einer Ehe aus Liebe wurde von den Romantikern im 19. Jahrhundert propagiert und von der Gesellschaft auch wahrgenommen. Jedoch entfalteten diese Ansätze vor allem in der Oberschicht ihre Wirkung erst allmählich.[29]

„Die ‚Familie’ war nicht nur die Kernzelle der bürgerlichen Gesellschaft, sondern auch die Zelle bürgerlichen Besitzes und des Geschäftsunter-nehmens. […] Alles, was zur Schwächung dieser Einheit, ‚Familie’ führen konnte, war streng verpönt – und unbestreitbar lockerten sich die Familienbande durch nichts so sehr wie durch unkontrollierte sinnliche Begierde, die ‚unstandes-gemäße’ (d.h. ökonomisch untragbare) Freier und Bräute ins Spiel brachten, Ehen zerrüttete und damit wie überhaupt zur Verschwendung der ge-meinsamen Mittel beitrug.“[30]

„Die Partnerwahl der Kinder [entschied] über die soziale Platzierung der Familie in der Zukunft. Schichtendogamie war und ist daher auch in bildungs- und großbürgerlichen Familien die Regel.“[31] Die Partnerwahl war daher keine private, sondern eine Angelegenheit der Familie.[32] Sobald sich erste Absichten andeuteten, wurden über das Vermögen des potentiellen Partners heimliche Nachforschungen angestellt.[33]

Ledige Frauen waren, auch wenn sie über Vermögen verfügten, stark eingeschränkt. Sie konnten z.B. Cafés und Restaurants nicht besuchen, und auch sexuelle Beziehungen zu Männern waren ihnen nicht möglich. Bei geschiedenen Frauen bedeutete die Scheidung zusätzlich noch einen Skandal.[34]

Über das Motiv der Zeugung von Kindern schreibt Heidi Rosenbaum folgendes:

„Bei den Unternehmern [war] solange die Familienunternehmen dominierten, der Wunsch nach einem Erben und Fortsetzer der eigenen Arbeit sicher wichtig. Problematisch scheint es mir aber zu sein, die Kinderzahl einzig auf ihre Funktion für die Familie zurückzuführen. […] Aus der Tatsache, daß Kinder tatsächlich eine sinnvolle Funktion für den Betrieb oder das Geschäft erfüllten, kann […] nicht geschlossen werden, diese Überlegung sei ausschlaggebend für ihre Zeugung gewesen.“[35]

Die bürgerliche Familie im 19. Jahrhundert wurde als „konfliktlose ‚Sphäre’ idealisiert, in der Rechtsstreitigkeiten zwischen Ehepartnern oder Eltern nicht vorgesehen waren, so daß Frauen und Kindern auch keine individuellen Rechte und Pflichten zugestanden werden brauchten.“[36]

Das Eltern-Kind Verhältnis war von der Autorität des Vaters geprägt, welcher im Konfliktfalle mit der Enterbung drohte, um das Kind zum Gehorsam zu zwingen. Dies galt besonders für reiche Familien mit einer blühenden Firma.[37] „Der Erbe des Familienunternehmens stand unter starkem Druck, den väterlichen Vorstellungen und Erwartungen genügen zu müssen.“[38] So war die Vater-Kind Beziehung oft zurückhaltend und lieblos und häufig von Ehrfurcht und Angst geprägt.[39]

3.1 Die Familie Buddenbrook

Vier Generationen umfasst die Geschichte der Familie Buddenbrook. Sie besteht aus Johann Buddenbrook, verheiratet in zweiter Ehe mit Antoinette Buddenbrook, geborene Duchamps[40] und ihren beiden gemeinsamen Kindern. Die Tochter wohnt in Frankfurt[41] und wird immer nur kurz am Rande erwähnt. Der Sohn, der mit Taufnamen auch Johann heißt, aber immer Jean[42] genannt wird, ist mit Elisabeth Buddenbrook, geborene Kröger, verheiratet[43] und hat mit dieser vier Kinder: Thomas, Antonie, Christian und Clara.[44]

Thomas ist der älteste und Christian, auch Chris genannt, ist der jüngste Sohn.[45] Antonie, auch Tony genannt, steht zwischen ihren Brüdern und Clara ist das Nesthäkchen. Thomas heiratet später Gerda Arnoldsen[46] und bekommt mit ihr einen Sohn[47] namens Johann,[48] genannt Hanno.[49]

Antonie bekommt von ihrem ersten Ehemann Bendix Grünlich ihre Tochter Erika,[50] das Kind aus ihrer zweiten Ehe mit Alois Permaneder stirbt kurz nach der Geburt.[51]

Tonys Tochter Erika bekommt mit ihrem Ehemann Hugo Weinschenk eine Tochter namens Elisabeth.[52]

Christian heiratet Aline Puvogel[53] die jedoch von den Familienmitgliedern der Familie Buddenbrook, welche alle gegen eine Verbindung der beiden waren, nicht als zur Familie zugehörig angesehen wird.[54] Ob Gisela, die Tochter von Aline Puvogel, die leibliche Tochter von Christian ist, bleibt offen. Christian glaubt an seine Vaterschaft, Thomas dagegen ist sich sicher, dass Christian nicht der Vater ist und von Aline belogen wird.[55]

Auch Petriconi glaubt an Christians Vaterschaft.[56] Beweise gibt es dafür allerdings nicht.

Die Ehe der jüngsten Tochter Clara mit Sievert Tiburtius bleibt kinderlos.[57]

Ebenfalls zur Familie Buddenbrook gehört Gotthold, Johanns erster und ältester Sohn aus seiner ersten Ehe mit Josephine.[58] Gotthold ist mit „Mademoiselle Stüwing“ verheiratet und hat mit ihr drei Töchter: Friederike, Henriette und Pfiffi.[59]

3.2 Spannungsverhältnisse zwischen den Familienmitgliedern

3. 2. 1 Vater-Sohn Konflikte

a) Die Konflikte zwischen Johann und Gotthold

Gleich zu Beginn des Romans stößt man auf den Vater-Sohn Konflikt zwischen Johann Buddenbrook und seinem ältesten Sohn Gotthold. Dass die Beziehung der beiden zu einander gestört ist und sogar schon ins Katastrophale ausartet,[60] hat mehrere Gründe.

Ein Grund für das schlechte Vater-Sohn Verhältnis wird öfters erwähnt und auch von Gotthold in einem Brief an seinen Vater angesprochen. Gotthold folgte gegen den Willen seines Vaters seinem Herzen, heiratete seine Liebe Mamsell Stüwing und übernahm deren Laden.[61] Johann hatte seinem Sohn diese Hochzeit, weil sie nicht standesgemäß war,[62] streng verboten. Schließlich war es in der bürgerlichen Familie des 19. Jahrhunderts üblich, durch standesgemäße Ehen und entsprechende Mitgiften das eigene Vermögen zu sichern und das Ansehen zu steigern. Als Gotthold trotz Verbots Mamsell Stüwing heiratet, ist Johann in seinem Standesstolz verletzt, da sein Sohn es wagt, „die selbst gesetzte Grenze des großbürgerlichen Ranges zu durchbrechen“.[63] Für Johann sind Standesstolz und gesellschaftliche Interessen wichtiger als sein eigener Sohn und so kündigt Johann seinem Sohn die Freundschaft,[64] was einem Verstoß aus der Familie entspricht. Auch diese Reaktion ist nicht unüblich für die damalige Zeit, in welcher jede Schwächung der Familie und des Familienvermögens die Beziehung zur Familie stark belastete.[65]

Durch die Hochzeit entschied sich Gotthold bewusst gegen seinen Vater und die Familie, und löste so für sich „den Konflikt zwischen persönlicher Liebe und gesellschaftlichen Interessen zugunsten seiner persönlichen Gefühle auf Kosten der Zugehörigkeit zur Gesellschaft, der er entstammt, und einer Karriere, die ihm im Rahmen dieser Gesellschaft unzweifelhaft bevorgestanden hätte“.[66]

Doch ist die verbotene Hochzeit nicht der alleinige Grund für die Abneigung von Johann Buddenbrook gegen seinen Ältesten. Johann hasst seinen Sohn schon seit dessen Geburt aus tiefstem Herzen. Er gibt Gotthold die Schuld am Tode seiner ersten Frau, die dessen schmerzhafte Geburt nicht überlebte.[67] Für ihn ist Gotthold ein „skrupelloser Eindringling“,[68] der „Zerstörer seines Glückes“[69] und ein Mörder der Mutter.[70] Dabei kann Gotthold am allerwenigsten etwas für den Tod seiner Mutter und Johann hätte besser, das ist auch die Ansicht von Jean, seine ganze Liebe auf den Sohn übertragen, dem sie das Leben schenkte und welches sie ihm überließ.[71]

Gotthold, der seinem Vater zu Recht die Schuld an der Kluft gibt, die zwischen den beiden steht, leidet unter dieser Situation. Zu erkennen ist das daran, dass er diese Kluft beklagt, die Hartnäckigkeit, mit der sein Vater ihn ignoriert, eine Sünde nennt und seine Traurigkeit über Johanns Reaktion auf seine Hochzeit ausdrückt. Mit dem Verstoß aus der Familie hat er sich jedoch abgefunden, fordert er in dem Brief doch nur Geld und keine Versöhnung.[72]

Johann hingegen hat kein Problem mit der bösen Feindschaft zu seinem ältesten Sohn, denn er hält die Bedenken von Jean, der die Feindschaft mit einem heimlichen Riss, der ein Gebäude durchläuft, vergleicht, für Flausen und Possen.[73] Mit seinem Sohn will er keinen Kontakt mehr haben und so lässt er die Briefe von ihm unbeantwortet.[74] „Und wenn er die Briefe seines bittenden Sohnes unbeantwortet lässt, so stört das keine Minute seinen Schlaf. Was er tut, ist wohlgetan, davon ist er überzeugt.“[75] Seinen Sohn aufgrund der unstandesgemäßen Hochzeit zu verstoßen fiel ihm leicht, hat er ihn doch durch den Tod seiner ersten Frau sowieso nicht lieben können.

Auch nach dem Verstoß aus der Familie geht der Streit zwischen Vater und Sohn weiter, weil Gotthold eine Entschädigungssumme für seinen Anteil an dem neuen Haus der Familie Buddenbrook in der Mengstraße beansprucht.[76]

Als Jean nach dem Einweihungsfest des neuen Hauses seinem Vater den Brief mit Gottholds Forderung aushändigt, wird Johann sehr zornig. Beim lesen verdüstert sich sein Blick,[77] er liest den Brief mit verfinsterten Augenbrauen[78] und wirft ihn dann erzürnt zu Jean.

In diesem Brief, der schon bezeichnenderweise mit „Mein Vater!“[79] und nicht mit „Lieber Vater“ beginnt, wie z.B. Jean seinen Vater Johann anspricht,[80] den er für den besten Vater der Welt hält,[81] bittet er nicht um das Geld, sondern er fordert es regelrecht.[82] Es hört sich fast an wie eine Drohung, wenn Gotthold schreibt: „[…] und versichere Sie zum letzten Male, dass, sollten Sie sich nicht entschließen können, meine gerechten Ansprüche zu respektieren, ich Sie weder als Christ noch als Vater noch als Geschäftsmann länger werde achten können“.[83]

Johann fühlt sich durch den geldgierigen Brief von Gotthold gedemütigt[84] und beschimpft ihn als „exaltierten Schlingel“.[85]

Bezüglich der Entschädigungsforderung ist es für Johann klar, dass er seinem Ältesten neben der Mitgift und einem Erbanteil kein weiteres Geld auszahlen wird.[86] Dafür hat er mehrere Gründe. Zum einen ist er zornig über den unverschämten Brief, zum anderen ist er immer noch wütend über die verbotene Hochzeit, die er als Rebellion gegen sich ansieht.[87] Es gibt für ihn keinen Zweifel und keine Bedenken, denn „das Interesse der Firma hat über den gerechten Anspruch des entfremdeten, entgleisten Sohn gestellt zu werden“.[88]

Für Helmut Koopmann ist die Entschädigungsforderung eine illegitime Attacke auf das Betriebskapital der Firma.[89] Für diese Ansicht spricht, dass Johann seinem Sohn Gotthold für den Fall einer Hochzeit lediglich eine Mitgift und einen ebenso hohen Anteil im Testament auszahlen wollte.[90]

Hermann Kurzke hingegen ist der Meinung, dass Gotthold eine Auszahlung moralisch und rechtlich eigentlich durchaus zusteht.[91] Dafür spricht, dass Johann explizit sagte, dass er Gotthold nicht enterben will. Noch dazu hätte Gotthold nach der Familientradition als ältester Sohn eigentlich die Firma übernehmen sollen. Nur weil er es vorzieht, den Laden seiner Frau zu übernehmen, darf er gegenüber seinen Geschwistern nicht benachteiligt werden. Daher schließe ich mich der Meinung von Hermann Kurzke an.

Die Wut auf Gotthold steigert sich durch den Brief so sehr, dass an eine Versöhnung nicht mehr zu denken ist und Johann bis zu seinem Tode nicht mehr mit seinem ältesten Sohn spricht.[92]

Trotz allem was zwischen den beiden vorgefallen ist, kommt Gotthold, wenn er auch nicht Jeans Aufforderung, er solle am Sterbebett seines Vaters erscheinen, folge leistet,[93] samt Familie zu Johanns Begräbnis.[94]

Bei diesem Begräbnis muss Gotthold dann jedoch enttäuscht von Jean erfahren, dass Johann seine Meinung bezüglich des Geldes bis zuletzt nicht geändert habe[95] und somit seinem Sohn die Hochzeit auch nicht verziehen hat.

b) Die Konflikte zwischen Thomas und Hanno

Ebenso wie die Beziehung zwischen Johann und Gotthold ist die Vater-Sohn Beziehung zwischen Thomas, auch Tom genannt, und seinem Sohn Hanno voller Konflikte.

Da Hanno das einzige und lang ersehnte Kind von Thomas und Gerda ist,[96] ruhen alle Hoffnungen auf ihm; ist er doch auch der einzige männliche Nachkomme in der Familie. Dass Gerda aufgrund ihrer körperlichen Verfassung besser keine Kinder mehr bekommen sollte[97] verhindert, „dass der Vater den Knaben unvoreingenommen und frei von den Ansprüchen einer Familien- und Firmenräson heranwachsen sieht“.[98] Denn kein Bruder kann an seiner Stelle später die Firma übernehmen.

Es steht von Anfang an fest, dass Hanno auf die Realschule geht, um dann Kaufmann zu werden und die Firma zu übernehmen.[99] Hanno ist der Erbe und Tom hofft, in ihm „den Wiederbeginn der alten Zeit, der Zeit von Hannos Urgroßvater“[100] erblicken zu können. Ihm schwebt vor, dass Hanno wie sein Urgroßvater wird, „ein heller Kopf, jovial, einfach humoristisch und stark“.[101] „Schon die Wahl des Vornamens ‚Johann’ hat programmatisches Gewicht.“[102]

Aus diesen Gründen reagiert Thomas auch so streng, herrscht Hanno mit zusammengezogenen Brauen an[103] und schlägt ihm aufgebracht mit dem leicht zusammengerollten Heft auf die Wange,[104] als Hanno unter die Eintragungen, die über ihn in den Familienpapieren stehen, einen Strich zieht, weil er denkt, dass nach ihm nichts mehr kommt. „Der letzte eines Geschlechts tüchtiger Kaufleute nahm damit, sieben Jahre vor dem Tode des Senators und neun vor dem eigenen, das Ende der Firma und das Erlöschen der Buddenbrooks […] vorweg.“[105] Für Thomas ist es unvorstellbar, dass es nach Hanno keine männlichen Nachkommen mehr geben könnte und die Familie ausstirbt.

Jedoch entwickelt Hanno sich nicht in der Weise wie Thomas sich das wünscht und vorgestellt hat,[106] und so wird Thomas immer wieder von seinem Sohn enttäuscht, wenn dieser seinen Erwartungen mal wieder nicht entsprechen kann.

Ein Beispiel dafür ist das Firmenjubiläum, bei dem es Hanno nicht fertig bringt, seinem Vater standzuhalten. Er soll ein Gedicht aufsagen, wird jedoch ständig auf grausame Weise von seinem Vater unterbrochen und korrigiert.

„Das war grausam, und der Senator wußte wohl, daß er dem Kinde damit den letzten Rest von Haltung und Widerstandskraft raubte. Aber der Junge sollte ihn sich nicht rauben lassen! Er sollte sich nicht beirren lassen! Er sollte Festigkeit und Männlichkeit gewinnen…’Schäfers Sonntagslied…!’ wiederholte er [Thomas] unerbittlich und aufmunternd…“[107]

Doch Hanno versagt schließlich ganz und Thomas verlässt gereizt den Raum.[108]

Hanno hat „nicht genügend Widerstandskraft, um sich von den väterlichen Ansprüchen zu befreien; er lässt sie über sich ergehen, sie gehen durch ihn hindurch, unverstanden und mit unerkannt - vertrauten Schmerzen“.[109]

Bedauernd, dass er Hanno aus Zeitmangel nicht nach dem Bild seines Großvaters modeln kann,[110] unterzieht Thomas seinen Sohn zwischendurch, wann immer es möglich ist, z.B. bei Tisch,[111] kleineren Prüfungen, um ihn auf sein Leben als Kaufmann vorzubereiten. Oft bricht Hanno dann aber in Tränen aus,[112] woraufhin Tom zornig wird und Hanno beschimpft.[113] Das Verhältnis von Vater und Sohn wird dadurch immer fremder und kälter.[114]

Die Schuld daran, dass Hanno sich nicht nach seinen Vorstellungen entwickelt und somit auch an dem schlechten Verhältnis zu seinem Sohn, gibt Thomas der Musik. Für ihn ist die Musik eine feindliche Macht, die sich zwischen ihn und sein Kind stellt und seine Hoffnungen, dass Hanno ein echter Buddenbrook wird, zunichte macht.[115]

Auf die Idee, Hanno seinen eigenen Weg gehen zu lassen, kann Thomas aufgrund seiner eigenen Erziehung und der Familientradition nicht kommen, denn in der Familie sind die Familientradition und das Ansehen der Familie und Firma immer wichtiger gewesen als individuelle Bedürfnisse.

Zu erkennen ist das beispielsweise daran, dass schon Thomas als Erstgeborener Kaufmann werden musste, während Christian das Gymnasium besuchen musste, um später zu studieren; obwohl er dabei unglücklich ist, weil er auch lieber Kaufmann werden wollte.[116]

Fraglich ist, ob Tom seinen Sohn Hanno wirklich liebt, als Individuum, oder ob er in ihm nur seinen Nachfolger und die glücklichere, bessere Zukunft sieht.

Dafür, dass Thomas seinen Sohn dennoch liebt, spricht, dass er Blicke „voll verhaltener Zärtlichkeit“[117] für Hanno hat, mit Sorge die Entfremdung zu ihm beobachtet, und es ihm einen schmerzlichen Stich versetzt, wenn Hanno scheu seinem Blick ausweicht.[118] So stellt Eric Herd fest: „Der Vater meint es eigentlich gut mit dem Kinde, aber er legt mehr Gewicht auf die guten Formen als auf eine liebevolle Beziehung zu seinem Sohn.“[119] Dagegen spricht allerdings, dass er sich von Hanno abwendet als er merkt, dass dieser nicht mit Herzen die Firma übernehmen will.[120] So sieht das auch Inge Diersen wenn sie schreibt: „An seinem Sohn hängt er zwar mehr, als er zeigt, aber doch nur in dem Maße, wie er hofft, in ihm seine eigenen Wünsche Lebenstüchtigkeit und fröhlichen Erfolg einst erfüllt zu sehen.“[121] Dieser Meinung schließe ich mich an. Auf keinen Fall kann ich jedoch der Ansicht von Manfred Eickhölter, nämlich dass Thomas seinen Sohn verachtet,[122] zustimmen.

Hannos Beziehung zu seinem Vater ist von Angst geprägt, der Angst vor den Prüfungen seines Vaters,[123] der Angst, ihm falsche Antworten zu geben,[124] und der Angst, seinen Anforderungen nicht genügen zu können. Wenn er ihm begegnet, blickt er auf den Boden und schaut seinen Vater nicht an, grüßt ihn nur leise, versucht auch nicht aufzublicken, wenn er mit ihm redet,[125] und weicht sogar beim Anstoßen an Weihnachten seinem Blick aus.[126] „Die Augen, nach mythologischer Auffassung der Zugang zur Seele, sperren den Vater aus von dem kindlichen ‚Reich eines milden, süßen und trostreichen Ernstes’.“[127]

Richtig wohl fühlt Hanno sich nur dort, wo ihn die Augen seines Vaters nicht erreichen, zum Beispiel in Travemünde.[128] Dort kann er ganz er selbst sein und seiner Leidenschaft, der Musik, nachgehen.[129]

„Hier weiß er sich außerhalb des väterlichen Machtbereichs: die Augen des Vaters erreichen ihn nicht […], der Blick dringt nicht in ihn ein, wenn er sich in sein Refugium am Klavier zurückgezogen hat […] vor den unbegriffenen Anforderungen einer mit dem Vaterbild ins Unermessliche gesteigerten Realität.“[130]

Nur ein einziges Mal fühlen Vater und Sohn zueinander dasselbe ohne Fremdheit, Kälte und Zwang und Missverständnisse. Als Leutnant von Throta schon über zwei Stunden bei Gerda ist, schauen sich die beiden liebevoll an, so dass Tom sich bei Angelegenheiten „wo es sich nicht um Energie, Tüchtigkeit und helläugige Frische, sondern um Furcht und Leiden handelte, des Vertrauens und der Hingabe seines Sohnes gewiss sein kann“.[131] In diesem Augenblick ist „das Autoritätsverhältnis des Vaters zum Sohn aufgehoben“.[132] „Thomas kann für dieses eine Mal nicht den ‚Vater’ gegenüber Hanno hervorkehren, den Fordernden und Strafenden.“[133] Jedoch sträubt sich Thomas Buddenbrook, „dessen zu achten, da er an Hannos künftiges, tätiges Leben denkt – die Brücke des gegenseitigen Verstehens zerbricht, kaum dass sie gebaut ist“.[134]

Er macht diese Annäherung wieder zunichte, indem er seinen Sohn strenger als jemals zuvor den Prüfungen unterzieht.[135]

Eine weitere Enttäuschung für Thomas ist, dass Hanno nicht das ehrgeizige Ziel hat Kaufmann zu werden, wie es die Familientradition vorsieht.

Auf die rhetorischen Fragen seines Vaters, ob er Lust habe, Kaufmann zu werden und die Firma zu übernehmen, antwortet Hanno immer mit einem einfachen und scheuen „ja“, ohne lebhafter oder ausführlicher zu werden.[136] Er weiß genau, dass die Familientradition den Beruf des Kaufmanns für ihn vorsieht. Darum bejaht er die Frage von Thomas, obwohl er eigentlich kein Kaufmann werden will. Die Arbeit seines Vaters schreckt ihn sogar ab.

„Und bei dem Gedanken, man erwarte, dass auch er dereinst in öffentlichen Versammlungen auftreten und unter Druck aller Blicke mit Wort und Gebärde tätig sein sollte, schloß Hanno mit einem Schauder angstvollen Widerstrebens seine Augen…“[137]

Die Beziehung zwischen Thomas und Hanno war immer „eine brüchige, nicht sehr verläßliche und spannungsvolle Beziehung“[138] und „belastet mit falschen, weil unerfüllbaren Hoffnungen von seiten (sic!) des Vaters und ebenso unerfüllbaren Versprechungen von seiten (sic!) des Sohnes“.[139]

Tom ist von Hannos Gleichgültigkeit, sich auch mit Herzen für den Kaufmannsberuf zu entscheiden, gequält und wendet sich daraufhin niedergeschlagen und ohne Hoffnung auf einen Nachfolger von seinem einzigen Sohn ab.[140] Dass Thomas seine Liebe zu Hanno allein von seiner Funktion für die Familie abhängig macht, belastet die ganze Zeit die Beziehung zwischen Vater und Sohn. Bis zum Ende bleibt es „bei der Absage des Vaters an den Sohn“,[141] denn Thomas hat in seinem Testament verfügt, dass die Firma liquidiert werden und nicht für Hanno am Leben erhalten werden soll.[142] Damit nimmt er aber auch die „harte, selbstgerechte Hand von Hanno“[143] und „entläßt den Sohn aus der Firmenverpflichtung“.[144]

3.2.2 Streitigkeiten zwischen Brüdern

a) Die Beziehung von Jean und Gotthold

Jean und Gotthold sind Stiefbrüder,[145] haben aber keinen guten Kontakt zueinander. Vor allem Gotthold ist auf Jean nicht gut zu sprechen. Zu erkennen ist das daran, dass Gotthold in dem Brief an seinen Vater nicht von seinem Halbbruder Jean, sondern von ihm als Sohn aus zweiter Ehe und Associé Johann spricht.[146]

Der Grund dafür ist, dass er im Vergleich zu seinem Bruder Jean von seinem Vater benachteiligt wird.[147] Wenn man bedenkt, dass Jean später die Firma übernimmt und Gotthold hingegen mit einer kleinen Abfindung „abgespeist“ wird,[148] obwohl er der älteste Sohn ist, der laut Familientradition die Firma hätte übernehmen sollen, dann ist es durchaus verständlich, dass Gotthold auf seinen Bruder schlecht zu sprechen ist. Jedoch glaube ich nicht, dass es sich dabei um Eifersucht handelt, da es Gottholds Entscheidung war, Mamsell Stüwing zu heiraten. Mit der Reaktion seines Vaters auf diese unstandesgemäße Hochzeit musste er rechnen, da diese Reaktion im 19. Jahrhundert nichts Ungewöhnliches war.

Jean hingegen nennt Gotthold „Bruder“,[149] ist betrübt über das Zerwürfnis der Familie mit Gotthold[150] und schließt diesen in seine Gebete mit ein.[151] Er ist der Meinung, dass eine Familie zusammenhalten muss. Er will keinen Riss in der Beziehung zu ihm haben, und so sagt er auch zu seinem Vater: „Eine Familie muss zusammenhalten, Vater, sonst klopft das Übel an die Tür….“[152] Allerdings unternimmt er auch keine Schlichtungsversuche zwischen seinem Bruder und seinem Vater. Ihm, um sein Ansehen besorgt, ist es nur wichtig, dass Gotthold ihn nicht als einen Intriganten sieht, der sich bei den Eltern eingenistet hat.[153] Er will nicht, dass sein Bruder denkt, er beeinflusse den Vater schlecht.[154]

[...]


[1] Im folgenden Text werde ich, wenn ich aus dem Roman „Die Buddenbrooks“ zitiere, nur die Seitenzahl angeben. Diese Angaben beziehen sich auf die im Literaturverzeichnis angegebene Ausgabe des Romans.

[2] Preiser, Siegfried: Autoritätsverhältnisse und Konflikte im Familienleben. Ihre Abhängigkeit von frühen Erfahrungen und von der aktuellen Situation. Phil. Diss. masch. Erlangen-Nürnberg 1970. S. 30.

[3] Bei Zitaten aus Friedrich Schillers Drama „Die Räuber“ gebe ich in den Fußnoten den jeweiligen Akt, die Szene und die Seitenzahl an. Auch diese Angaben beziehen sich auf die im Literaturverzeichnis angegebene Ausgabe des Dramas.

[4] Vgl. Wirsching, Andreas: Agrarischer Protest und Krise der Familie. Zwei Versuche zur Geschichte der Moderne. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2004 (= Otto-von-Freising-Vorlesungen der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt Bd. 23). S. 53.

[5] Gestrich, Andreas: Geschichte der Familie im 19. und 20. Jahrhundert. München: Oldenbourg 1999 (=Enzyklopädie deutscher Geschichte Bd. 50). S. 4.

[6] Ebd.

[7] Vgl. Ebd.

[8] Wirsching, A.: Agrarischer Protest und Krise der Familie. S. 54.

[9] Vgl. Ebd.

[10] Vgl. Schäfers, Bernhard: Gesellschaftlicher Wandel in Deutschland. Ein Studienbuch zur Sozialstruktur und Sozialgeschichte. 6. Auflage. Stuttgart: Enke 1995. S. 112.

[11] Vgl. Ebd.

[12] Vgl. Rosenbaum, Heidi: Formen der Familie. Untersuchungen zum Zusammenhang von Familienverhältnissen, Sozialstruktur und sozialem Wandel in der deutschen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1982. S. 251.

[13] Vgl. Wirsching, A.: Agrarischer Protest und Krise der Familie. S. 55.

[14] Vgl. Hill, Paul B., Johannes Kopp: Familiensoziologie. Grundlagen und theoretische Perspektiven. 4. Auflage. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2006 (= Studienskripten für Soziologie). S. 13.

[15] Vgl. Ebd. S. 16.

[16] Ludwig, Martin H.: Perspektive und Weltbild in Thomas Manns „Buddenbrooks“. In: Der deutsche Roman im 20. Jahrhundert I. Analysen und Materialien zur Theorie und Soziologie des Romans. Hrsg. von Manfred Brauneck. Bamberg: Buchners 1976. S. 90.

[17] Vgl. Boudet, Robert: Die bürgerliche Familie. In: Seminar: Familie und Familienstruktur. Materialien zu den sozioökonomischen Bedingungen von Familienformen. Hrsg. von Heide Rosenbaum. 2. Auflage. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1980. S. 399.

[18] Vgl. Rosenbaum, H.: Formen der Familie. S. 343.

[19] Vgl. Rosenbaum, H.: Formen der Familie. S. 310f.

[20] Ebd. S. 311.

[21] Vgl. Ebd. S. 328.

[22] Ebd.

[23] Rosenbaum, H.: Formen der Familie. S. 330.

[24] Vgl. Ebd. S. 331,

[25] Ebd.

[26] Vgl. Ebd. S. 332.

[27] Ebd.

[28] Vgl. Borscheid, Peter: Geld und Liebe: Zu den Auswirkungen des Romantischen auf die Partnerwahl im 19. Jahrhundert. In: Ehe, Liebe, Tod. Zum Wandel der Familie, der Geschlechts- und Generationsbeziehungen in der Neuzeit. Hrsg. von Peter Borscheid und Hans J. Teuteberg. Münster: F. Coppenrath 1983 (= Studien zur Geschichte des Alltags Bd. 1). S. 128f.

[29] Vgl. Gestrich, A.: Geschichte der Familie im 19. und 20. Jahrhundert. S. 5.

[30] Hobsbawm, Eric J.: Die Blütezeit des Kapitals. Eine Kulturgeschichte der Jahre 1848 - 1875. München: Kindler 1975. S. 291.

[31] Gestrich, A.: Geschichte der Familie im 19. und 20. Jahrhundert. S. 30.

[32] Vgl. Boudet, R.: Die bürgerliche Familie. S. 399.

[33] Vgl. Rosenbaum, H.: Formen der Familie. S. 339.

[34] Vgl. Ebd. S. 340.

[35] Rosenbaum, H.: Formen der Familie. S. 355f.

[36] Metzmacher, Ulrich, Stefanie Schulz: Konflikt und Identitätsbildung in der Familie. Berlin: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin 1983. S. 207.

[37] Vgl. Rosenbaum, H.: Formen der Familie. S. 358.

[38] Ebd.

[39] Vgl. Ebd. S. 359.

[40] Vgl. S. 55.

[41] Vgl. S. 45.

[42] Im folgenden Text werde ich ihn auch nur Jean nennen um eine Verwechslung mit seinem Vater zu vermeiden.

[43] Vgl. S. 51.

[44] Vgl. S. 7; 15; 51.

[45] Vgl. S. 16.

[46] Vgl. S. 289.

[47] Im folgenden Text werde ich ihn nur Hanno nennen um eine Verwechslung mit seinem Groß- und Urgroßvater zu vermeiden.

[48] Vgl. S. 396f.

[49] Vgl. S. 422.

[50] Vgl. S. 175.

[51] Vgl. S. 368.

[52] Vgl. S. 451.

[53] Vgl. S. 695.

[54] Vgl. S. 575f; 695.

[55] Vgl. S. 576.

[56] Vgl. Petriconi, Hellmuth: Das Reich des Untergangs. Bemerkungen über ein mythologisches Thema. Hamburg: Hoffmann und Campe 1958. S. 160.

[57] Vgl. S. 433.

[58] Vgl. S. 54f.

[59] Vgl. S. 73.

[60] Vgl. Koopmann, H.: Thomas Mann. Konstanten seines literarischen Werks. Göttingen: Vanderhoeck & Ruprecht. S. 12.

[61] Vgl. S. 44.

[62] Vgl. Stresau, Herrmann: Die Buddenbrooks. In: Neue Rundschau 66 (1955). S. 399.

[63] Hellersberg-Wendriner, Anna: Mystik der Gottesferne. Eine Interpretation Thomas Manns. Bern: Francke 1960. S. 20.

[64] Vgl. S. 47.

[65] Vgl. Hobsbawm, E.J.: Die Blütezeit des Kapitals. S. 291.

[66] Grau, Helmut: Die Darstellung gesellschaftlicher Wirklichkeit im Frühwerk Thomas Manns. Phil. Diss. masch. Freiburg im Breisgau 1971. S. 223.

[67] Vgl. S. 55.

[68] Ebd.

[69] S. 55.

[70] Vgl. Ebd.

[71] Vgl. Ebd.

[72] Vgl. S. 44.

[73] Vgl. S. 48.

[74] Vgl. S. 43.

[75] Back, Hanne: Thomas Mann. Verfall und Überwindung. Wien: Phaidon 1925. S. 33.

[76] Vgl. S. 45.

[77] Vgl. S. 43.

[78] Vgl. S. 44.

[79] S. 44.

[80] Vgl. S. 46.

[81] Vgl. S. 72.

[82] Vgl. S. 45.

[83] Ebd.

[84] Vgl. S. 46.

[85] Ebd.

[86] Vgl. S. 47.

[87] Vgl. S. 44.

[88] Hellersberg-Wendriner, A.: Mystik der Gottesferne. S. 20.

[89] Vgl. Koopmann, Helmut: „Buddenbrooks“. Die Ambivalenz im Problem des Verfalls (1962). In: Thomas Manns „Buddenbrooks“ und die Wirkung. 1. Teil. Hrsg. von Rudolf Wolff. Bonn: Bouvier 1968. S. 48.

[90] Vgl. S. 47.

[91] Vgl. Kurzke, Hermann: Thomas Mann. Epoche – Werk – Wirkung. München: Beck 1985. S. 71.

[92] Vgl. S. 71.

[93] Vgl. Ebd.

[94] Vgl. S. 73.

[95] Vgl. S. 71f.

[96] Vgl. S. 396.

[97] Vgl. Zeller, Michael: Väter und Söhne bei Thomas Mann. Der Generationsschritt als geschichtlicher Prozess. Bonn: Bouvier 1974. S. 146.

[98] Ebd.

[99] Vgl. S. 619.

[100] Ebd.

[101] S. 522.

[102] Zeller, M.: Väter und Söhne bei Thomas Mann. S. 146.

[103] Vgl. S. 523.

[104] Vgl. S. 524.

[105] Wenzel, Georg: „Buddenbrooks“ – Leistung und Verhängnis als Familienschicksal. In: Interpretationen. Thomas Mann. Romane und Erzählungen. Hrsg. von Volkmar Hansen. Stuttgart: Reclam 1993. S. 22.

[106] Vgl. S. 508, S. 522.

[107] S. 485.

[108] Vgl. S. 486.

[109] Zeller, Michael: Seele und Saldo. Ein texttreuer Gang durch „Buddenbrooks“. In: Thomas Manns „Buddenbrooks“ und die Wirkung. 2. Teil. Hrsg. von Rudolf Wolff. Bonn: Bouvier 1986. S. 32.

[110] Vgl. S. 522.

[111] Vgl. S. 511.

[112] Vgl. S. 484.

[113] Vgl. S. 511.

[114] Vgl. S. 522.

[115] Vgl. S. 508.

[116] Vgl. S. 91f.

[117] S. 423.

[118] Vgl. S. 510.

[119] Herd, Eric: Ehe und Familie. In: Buddenrbooks – Handbuch. Hrsg. von Ken Moulden und Gero von Wilpert. Stuttgart: Kröner 1988. S. 216.

[120] Vgl. S. 653.

[121] Diersen, Inge: Thomas Manns „Buddenbrooks“. In: Weimarer Beiträge 3 (1957). S. 74.

[122] Vgl. Eickhölter, Manfred: Thomas Mann stellt seine Familie – „Buddenbrooks“. Literatur als Lebenspraxis? Eine methodische Annäherung. In: Thomas Mann Jahrbuch 17 (2004). S. 121.

[123] Vgl. S. 511.

[124] Vgl. S. 649.

[125] Vgl. Ebd.

[126] Vgl. S. 546.

[127] Zeller, M.: Seele und Saldo. S. 33.

[128] Vgl. S. 634.

[129] Vgl. S. 635.

[130] Zeller, M.: Seele und Saldo. S. 30.

[131] S. 650.

[132] Zeller, M.: Väter und Söhne bei Thomas Mann. S. 157.

[133] Zeller, M.: Seele und Saldo. S. 34.

[134] Koopmann, H.: Thomas Mann. S. 16.

[135] Vgl. S. 650.

[136] Vgl. S. 619f.

[137] S. 627f.

[138] Koopmann, H.: Thomas Mann. S. 15.

[139] Ebd.

[140] Vgl. S. 653.

[141] Vgl. Koopmann, H.: Thomas Mann. S. 18.

[142] Vgl. S. 696f.

[143] Zeller, M.: Seele und Saldo. S. 38.

[144] Ebd.

[145] Vgl. S. 43.

[146] Vgl. S. 45.

[147] Vgl. S. 274.

[148] Vgl. S. 45.

[149] S. 48.

[150] Vgl. S. 47.

[151] Vgl. S. 52.

[152] S. 48.

[153] Vgl. S. 19;

[154] Vgl. S. 46.

Ende der Leseprobe aus 79 Seiten

Details

Titel
Familienkrisen in der Literatur. Thomas Manns "Buddenbrooks" und Friedrich Schillers "Die Räuber"
Hochschule
Universität Mannheim
Note
2,3
Autor
Jahr
2007
Seiten
79
Katalognummer
V89948
ISBN (eBook)
9783638043991
ISBN (Buch)
9783638940894
Dateigröße
698 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Familienkrisen, Thomas, Manns, Buddenbrooks, Friedrich, Schillers, Räuber
Arbeit zitieren
Anke Beiler (Autor:in), 2007, Familienkrisen in der Literatur. Thomas Manns "Buddenbrooks" und Friedrich Schillers "Die Räuber", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89948

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