Texte, Worte oder einzelne Buchstaben begegnen uns in der heutigen Zeit in unterschiedlichen Ausprägungen täglich. Sprache und Schrift ist omnipräsent. Die gilt auch für die moderne Kunst.
Es ist das zwanzigste Jahrhundert, das den interaktiven Prozess zwischen Literatur und bildender Kunst maßgeblich geprägt und vorangetrieben hat. In den Kunstbewegungen im Bereich des Kubismus, des Futurismus und des so genannten Dadaismus findet die Literatur und insbesondere die Sprache zunehmend einen Platz in der bildhaften Gestaltung.
Gleichzeitig eignet sich die Kunst Elemente des Sprachlichen an.
Mit dem Satz "Typografie kann unter Umständen Kunst sein" macht der Grafiker und Künstler Kurt Schwitters bereits 1930 deutlich, dass der Sprache ein wichtiger Stellenwert in der Kunst zugesprochen werden kann und sollte, denn in diesem Jahrzehnt wurde ihr eine gesteigerte Aufmerksamkeit zuteil. In der Moderne, insbesondere in der Avantgarde-Bewegungen und der Konzeptkunst, rückten Künstler und Künstlerinnen wie Robert Indiana und Joseph Kosuth, beeinflusst von der Linguistik und der Semiotik, neben Zahlen und Ziffern immer häufiger Buchstaben als gestalterische Elemente in den Fokus ihrer Arbeit. Die Sprache konnte und kann als künstlerisches Medium somit räumliche Grenzen in ihrer materiellen Form und ihre Möglichkeiten, die sich aus der neuen Symbiose ergeben, überschreiten.
Aufgrund dieses sehr interessanten Aspekts soll in der vorliegenden Arbeit die Sprache in der Konzeptkunst anhand verschiedener Werke des Künstlers Lawrence Weiner untersucht werden. Im Zentrum steht dabei die Frage, welche Funktion oder Funktionen die Sprache in der Kunst erfüllt und in welchen Formen sie überhaupt auftritt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Methode
- Forschungsstand
- Konzeptkunst: Eine kurze Einführung
- Sprache in der Konzeptkunst
- Form und Funktion von Sprache bei Lawrence Weiner
- Sprache in Weiners Werken
- Sprache als Selbstreflexion und Darstellung der Wirklichkeit
- Die Sprache als Objekt
- „Möglichkeit“: Schrift-Kunst als Sphäre der Imagination
- Sprachliche Kunst im öffentlichen Raum
- Lawrence Weiners Kunstwerke als „Shifter“
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Rolle von Sprache in der Konzeptkunst anhand des Werks von Lawrence Weiner. Sie untersucht, wie Sprache in der Kunst funktioniert, welche Bedeutung sie für die Gestaltung von Kunstwerken hat und wie sie als Mittel der Selbstreflexion und der Darstellung der Wirklichkeit eingesetzt wird. Dabei wird die Frage gestellt, ob und inwiefern Weiners Werke die Sprache als Objekt inszenieren und die künstlerische Vorstellungskraft des Betrachters aktivieren.
- Die Verwendung von Sprache als zentrales Konstruktionsmaterial in der Konzeptkunst.
- Die Funktion von Sprache als Selbstreflexion und Darstellung der Wirklichkeit in den Werken von Lawrence Weiner.
- Die Bedeutung der Sprache als Objekt in der Konzeptkunst und die Inszenierung von Sprachobjekten.
- Die Rolle der Sprache in der Aktivierung der künstlerischen Vorstellungskraft des Betrachters.
- Die Relevanz von sprachlicher Kunst im öffentlichen Raum.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Sprach- und Schriftkunst im Kontext der bildenden Kunst ein und stellt die Relevanz von Sprache als künstlerisches Medium im 20. Jahrhundert dar. Im Fokus steht die Untersuchung von Lawrence Weiners Werken und deren Relevanz für die Analyse von Sprache in der Konzeptkunst.
Kapitel 1 erläutert die Methode der Untersuchung und gibt einen Überblick über den Forschungsstand. Es wird deutlich gemacht, dass sich bisher keine vergleichbare Arbeit mit der Form und Funktion von Sprache in der Konzeptkunst anhand von Lawrence Weiners Werk auseinandergesetzt hat.
Kapitel 2 bietet eine kurze Einführung in die Konzeptkunst und beleuchtet die Bedeutung von Sprache in diesem Bereich.
Kapitel 3 untersucht die Funktion von Sprache in den Werken Lawrence Weiners. Es wird analysiert, inwieweit diese als Selbstreflexion verstanden werden können, wie Sprache zur Darstellung der Wirklichkeit eingesetzt wird und wie sie zu einem Objekt wird.
Kapitel 4 widmet sich der sprachlichen Kunst im öffentlichen Raum und erörtert, wie die Werke von Lawrence Weiner die Grenzen des Galerie- und Museumsraums überschreiten und für die Öffentlichkeit zugänglich werden.
Kapitel 5 untersucht, inwieweit Lawrence Weiners Kunstwerke als „Shifter“ im Sinne von Adam Jaworski verstanden werden können.
Schlüsselwörter
Konzeptkunst, Sprache, Schrift, Lawrence Weiner, Selbstreflexion, Wirklichkeit, Objekt, Imagination, Shifter, öffentlicher Raum.
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- Melissa Rohlfs (Author), 2019, Sprach- und schriftbasierte Kunst, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/900429