Die Frage, ob und wie die Wirtschaft und die Ethik Hand in Hand gehen können, wird in der Marktwirtschaft zunehmend relevant. Sie ist eine immer wiederkehrende Herausforderung mit vielen potentiellen Chancen wie die an Bedeutung gewonnen Begriffe, „Fair-Trade“, „Nachhaltigkeit“ und das generelle „Umweltbewusstsein“ zeigen. Die Fragestellung „Ökonomik – als Ethik mit besseren Mitteln“ mit der sich diese Arbeit beschäftigt, soll diesen Diskurs der dualistischen Positionen aufgreifen und die vorherrschenden wissenschaftlichen Meinung aufzeigen. Diese teilt sich im Grunde genommen grob in zwei Lager auf. Auf der einen Seite befinden sich die Vertreter der Position, die Ethik und die Ökonomik als antagonistisch sehen. Auf der anderen Seite stehen diejenigen, welche der Meinung sind, dass die Ethik und die Ökonomik sehr wohl koexistieren können, sogar aufeinander aufbauen. Diese Auffassung vertritt auch HOMANN, auf dessen Sichtweisen diese Arbeit primär eingehen wird. Um diesen Sachverhalt zu untersuchen, wird zuerst auf den Verlauf der Ethik eingegangen, um ein besseres Verständnis für die darauffolgende Auseinandersetzung der zwei gegensätzlichen Parteien zu erlangen. Die daran anschließende Erläuterung von Dilemmastrukturen soll als Grundlage für den darauf aufbauenden Lösungsansatz HOMANNS zur Überwindung grade dieser Dilemmastrukturen in der Marktwirtschaft dienen. Hierbei werden vor allem die Ordnungs- und Handlungsethik der Unternehmen betrachtet. Letztlich wird diese Arbeit den herausgearbeiteten Ansatz HOMANNS auf den amerikanischen Energiekonzern „Enron“ anwenden und versuchen. einen möglichen Ausblick zu bieten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Moral in der Ökonomie
- Einblick in die traditionelle Ethik
- Das christliche Liebesgebot
- Die Goldene Regel
- Der kategorische Imperativ
- Moral und/oder Ökonomik - Dualismus oder gänzliche Einheit
- Die ökonomische Theorie der Moral
- Der mögliche Ort für (keine) Verhandlungen
- Die Erläuterung der Dilemmastrukturen anhand des Gefangenen-dilemmas
- Dilemmastrukturen in der Ökonomie
- Ordnungspolitischer Ansatz nach HOMANN
- HOMMANS Ansatz zur Überwindung der Dilemmastruktur
- Die Ordnungspolitik – nicht nur Aufgabe des Staates
- Die Ordnungspolitik auf staatlicher Ebene
- Die Handlungsverantwortung der Unternehmen
- Die Ordnungspolitik auf der Unternehmensseite
- Die psychologische Beleuchtung von Anreizen
- Das Fallbeispiel: Der Energiekonzern Enron
- Enron: Aufstieg und Fall
- Das Versagen der Kontrollinstanzen
- Einblick in die Special Purpose Entities
- Die Anreizsysteme bei Enron
- Fazit, offene Fragen und möglicher Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Frage, wie die Ökonomik im Kontext der Moral zu betrachten ist. Es wird analysiert, ob und wie sich ethische Prinzipien in ökonomischen Entscheidungen widerspiegeln lassen. Dabei wird der Fall Enron als Beispiel herangezogen, um die Problematik von Anreizsystemen und mangelnder Kontrolle im Bereich der Wirtschaft zu beleuchten.
- Die Beziehung zwischen Moral und Ökonomik
- Die Rolle von Anreizsystemen in der Wirtschaft
- Die Bedeutung von Kontrollmechanismen und Ordnungspolitik
- Die Analyse des Fallbeispiels Enron
- Die Herausforderungen der ethischen Gestaltung von Wirtschaftsprozessen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Fokus der Arbeit erläutert und die zentrale Fragestellung einführt. Anschließend werden die Grundlagen der Moral in der Ökonomik erörtert, wobei klassische ethische Prinzipien wie das christliche Liebesgebot, die Goldene Regel und der kategorische Imperativ vorgestellt werden. Es wird diskutiert, ob und wie diese Prinzipien in der Wirtschaft Anwendung finden können. Im dritten Kapitel werden Dilemmastrukturen und deren Auswirkungen auf das ökonomische Handeln beleuchtet. Hierbei wird das Gefangenendilemma als Beispiel herangezogen, um die Problematik von strategischem Handeln und die Gefahr von Suboptimalität zu veranschaulichen. Im vierten Kapitel wird der Ordnungspolitische Ansatz von HOMANN vorgestellt, der eine Brücke zwischen Moral und Ökonomik schlagen möchte. Es werden verschiedene Ansätze der Ordnungspolitik diskutiert und die Rolle des Staates sowie der Unternehmen im Hinblick auf die ethische Gestaltung von Wirtschaftsprozessen beleuchtet. Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit dem Fallbeispiel Enron. Hier werden die Ursachen für den Aufstieg und Fall des Unternehmens untersucht, die Rolle von Anreizsystemen und die Auswirkungen von mangelnder Kontrolle werden beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit befasst sich mit den Themen Moral, Ökonomik, Anreizsysteme, Kontrollmechanismen, Ordnungspolitik, Dilemmastrukturen, Fallbeispiel Enron, ethische Gestaltung von Wirtschaftsprozessen, Unternehmensethik.
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- Liya Rediet (Author), 2016, Ökonomik als Ethik mit besseren Mitteln? Anwendung von Karl Homanns Lösungsansatz auf den Fall Enron, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/900444