Die Arbeit in der Forschung und Entwicklung hat zum Ziel, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu erlangen (Forschung), um diese zur Gewinnung neuer Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen zu nutzen (Entwicklung). Bei der Forschung unterscheidet man begrifflich zwischen Grundlagenforschung und Anwendungsforschung. Bei der Grundlagenforschung bleibt das Forschungsgebiet mehr allgemeiner Natur, d.h. es wird kein bestimmtes Einsatzgebiet des zu erforschenden Wissens von vornherein festgelegt. Bei der Anwendungsforschung wird die Forschung im Hinblick auf ein zuvor festgelegtes Ziel betrieben und die Tätigkeiten werden somit auf ein spezielles Produkt oder Verfahren ausgerichtet. Die Aufgabe liegt in der Ergründung neuer technischer Fachkenntnisse und in der systematischen Suche nach neuen Produkten. Man unterscheidet hierbei zwischen reiner Industrieforschung und Auftragsforschung, bei der von einem Auftraggeber Projektdefinition und -etat vorgegeben werden.
Die Entwicklung baut auf den Erkenntnissen der Forschung auf, wobei beabsichtigt wird, eine Neu- oder Weiterentwicklung von produktions- und marktfähigen Systemen, Produkten, Verfahren oder Materialien zu erreichen.
Wesentliche Merkmale der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sind ein hohes Risiko, sowie die nicht direkt einem Kostenträger zurechenbaren Aufwendungen. Der Forschungsprozess ist i. d. R. langfristiger Natur und in hohem Maße innovativ mit ungewissem Ausgang. Entwicklungsaufgaben dagegen sind mittelfristig oder auch kurzfristig ausgerichtet. Sie sind besser strukturierbar, näher am Marktgeschehen und tendenziell weniger risikobehaftet als Forschungstätigkeiten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Forschung und Entwicklung
- 1.1 Begriffsabgrenzung und Ziele
- 1.2 Konsequenzen für das Controlling
- 2. Organisation des F&E-Controlling
- 3. Teilsysteme des F&E-Controlling
- 3.1 Strategisches und operatives F&E-Controlling
- 3.2 F&E-Projektcontrolling und F&E-Bereichscontrolling
- 4. Vom F&E-Controlling zum Innovationscontrolling
- 4.1 Aufgabenbereiche
- 4.1.1 Unterstützung bei strategischen Entscheidungen
- 4.1.2 Projektbeurteilung und Planung
- 4.1.3 Kontrolle des einzelnen Projekts
- 4.1.4 Planung des F&E-Bereichs
- 4.2 Instrumente und Methoden
- 4.2.1 Szenario-Technik
- 4.2.2 Life Cycle Costing
- 4.2.3 Portfolios
- 4.2.4 Target Costing
- 4.2.5 Performance Management
- 4.1 Aufgabenbereiche
- 5. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht das Controlling in Forschung und Entwicklung (F&E). Ziel ist es, die Notwendigkeit und Gestaltung eines effektiven F&E-Controllings aufzuzeigen und dessen Rolle in der Innovationsförderung zu beleuchten. Die Arbeit betrachtet dabei verschiedene Aspekte des Controllings, von der strategischen Planung bis hin zu operativen Steuerungsinstrumenten.
- Begriffsabgrenzung und Ziele von Forschung und Entwicklung
- Organisation und Struktur des F&E-Controllings
- Strategisches und operatives F&E-Controlling
- Instrumente und Methoden des F&E-Controllings
- Der Übergang vom F&E-Controlling zum Innovationscontrolling
Zusammenfassung der Kapitel
1. Forschung und Entwicklung: Dieses Kapitel definiert die Begriffe Forschung und Entwicklung und unterscheidet zwischen Grundlagenforschung und Anwendungsforschung sowie reiner Industrieforschung und Auftragsforschung. Es beschreibt die Ziele von F&E-Aktivitäten, die auf der Erlangung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und deren Umsetzung in neue Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen beruhen. Die Charakteristika von F&E-Aktivitäten wie hohes Risiko und langfristige, innovative Prozesse werden hervorgehoben, im Gegensatz zu den eher kurz- bis mittelfristigen und weniger risikobehafteten Entwicklungsaufgaben.
2. Organisation des F&E-Controlling: Dieses Kapitel befasst sich mit der Organisation des F&E-Controllings innerhalb eines Unternehmens. Es diskutiert die Abhängigkeit der Organisationsform von Unternehmensgröße und F&E-Budget, wobei die Einrichtung einer eigenständigen Controlling-Abteilung für größere Unternehmen mit hohen F&E-Aufwendungen als sinnvoll erachtet wird. Der Text beleuchtet Gestaltungsfaktoren wie Zentralisierung/Dezentralisierung und die Bedeutung der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit zwischen F&E, Beschaffung, Produktion und Marketing, um eine Markt- und Kundenorientierung zu gewährleisten. Die Rolle des Controllers als Koordinator und Berater wird ebenfalls betont, wobei die Notwendigkeit einer sensiblen Führung betont wird, um die Kreativität und Innovationsfähigkeit der F&E-Mitarbeiter nicht zu behindern.
3. Teilsysteme des F&E-Controlling: Hier wird das F&E-Controlling in strategisches und operatives Controlling unterteilt. Das strategische Controlling befasst sich mit der langfristigen Planung und Ausrichtung der F&E-Strategie im Einklang mit der Unternehmensstrategie, während das operative Controlling die konkrete Planung, Steuerung und Kontrolle von F&E-Projekten umfasst. Der Fokus liegt auf der Zielerreichung und der Transparenz der Aktivitäten hinsichtlich Kosten und Abweichungen.
Schlüsselwörter
Forschung und Entwicklung (F&E), Controlling, F&E-Controlling, Innovationscontrolling, strategisches Controlling, operatives Controlling, Projektcontrolling, Bereichscontrolling, Planung, Steuerung, Kontrolle, Risikomanagement, Innovationsmanagement, Wettbewerbsfähigkeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zu "Controlling in Forschung und Entwicklung"
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit behandelt das Controlling in Forschung und Entwicklung (F&E). Sie untersucht die Notwendigkeit und Gestaltung eines effektiven F&E-Controllings und beleuchtet dessen Rolle bei der Innovationsförderung. Die Arbeit umfasst die strategische Planung, operative Steuerungsinstrumente und den Übergang vom F&E-Controlling zum Innovationscontrolling.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit deckt verschiedene Aspekte des F&E-Controllings ab, darunter die Begriffsabgrenzung und Ziele von F&E, die Organisation und Struktur des F&E-Controllings, strategisches und operatives F&E-Controlling, Instrumente und Methoden des F&E-Controllings sowie den Übergang zum Innovationscontrolling.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Seminararbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Kapitel 1 definiert Forschung und Entwicklung; Kapitel 2 behandelt die Organisation des F&E-Controllings; Kapitel 3 beschreibt die Teilsysteme des F&E-Controllings (strategisch und operativ); Kapitel 4 fokussiert den Übergang zum Innovationscontrolling mit seinen Aufgabenbereichen und Instrumenten; Kapitel 5 bietet eine Zusammenfassung.
Was sind die Ziele von Forschung und Entwicklung (F&E) laut der Seminararbeit?
Die Ziele von F&E-Aktivitäten bestehen in der Erlangung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und deren Umsetzung in neue Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen. Die Arbeit hebt die Charakteristika von F&E-Aktivitäten hervor, wie hohes Risiko und langfristige, innovative Prozesse.
Wie wird das F&E-Controlling in der Seminararbeit organisiert?
Die Organisation des F&E-Controllings hängt von der Unternehmensgröße und dem F&E-Budget ab. Für größere Unternehmen mit hohen F&E-Aufwendungen wird eine eigenständige Controlling-Abteilung empfohlen. Die Arbeit diskutiert Aspekte wie Zentralisierung/Dezentralisierung und die bereichsübergreifende Zusammenarbeit.
Welche Teilsysteme des F&E-Controllings werden unterschieden?
Die Seminararbeit unterscheidet zwischen strategischem und operativem F&E-Controlling. Das strategische Controlling befasst sich mit der langfristigen Planung und Ausrichtung der F&E-Strategie, während das operative Controlling die konkrete Planung, Steuerung und Kontrolle von F&E-Projekten umfasst.
Welche Instrumente und Methoden des F&E-Controllings werden behandelt?
Kapitel 4 der Seminararbeit beschreibt verschiedene Instrumente und Methoden des F&E-Controllings, darunter Szenario-Technik, Life Cycle Costing, Portfolios, Target Costing und Performance Management.
Wie wird der Übergang vom F&E-Controlling zum Innovationscontrolling dargestellt?
Die Seminararbeit beleuchtet den Übergang vom F&E-Controlling zum Innovationscontrolling, indem sie die Aufgabenbereiche (z.B. strategische Entscheidungen unterstützen, Projekte beurteilen und planen) und die relevanten Instrumente und Methoden beschreibt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt der Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Forschung und Entwicklung (F&E), Controlling, F&E-Controlling, Innovationscontrolling, strategisches Controlling, operatives Controlling, Projektcontrolling, Bereichscontrolling, Planung, Steuerung, Kontrolle, Risikomanagement, Innovationsmanagement, Wettbewerbsfähigkeit.
- Arbeit zitieren
- Katrin Jung (Autor:in), 2001, Controlling in der Forschung und Entwicklung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9007