Wie viele andere Branchen auch, unterliegt die deutsche Maschinen- und Anlagenbaubranche seit Jahren einem stetigen Wandel, der geprägt ist durch einen steigenden Wettbewerb. Deutschen Unternehmen bereitet es zunehmend Schwierigkeiten, sich von anderen Wettbewerbern abzugrenzen.
Die einseitige Fokussierung auf Hochtechnologieprodukte ist allerdings nicht zielführend, denn die Technologieführerschaft als alleiniges Verkaufsargument reicht nicht mehr aus. Um dauerhaft im Wettbewerb bestehen zu können ist vielmehr ein integriertes Angebot aus Sach- und Dienstleistungen notwendig. Diese individualisierten, kundennutzenorientierten Leistungen werden als hybride Leistungsbündel bezeichnet. Sie sollen den Unternehmen eine erfolgreiche Vermarktung ihrer Produkte auf globalen Märkten ermöglichen.
Durch die Erweiterung der Leistungserbringung, die sich bei hybriden Leistungsbündel über den gesamten Lebenszyklus einer Maschine erstreckt, steigt natürlich das Interesse bzw. die Notwendigkeit, die dadurch einhergehenden Konsequenzen abzubilden. Aufgrund der bis dato fehlenden Transparenz im Hinblick auf die mit der Erbringung von Dienstleistungen verbundenen Kosten und Erlösen, erscheint dies auch zwingend notwendig, vor allem bei den nicht unerheblichen Risiken die hybriden Leistungsbündeln immanent sind. Somit ist es Ziel dieser Arbeit, durch eine Anwendung der Lebenszykluskostenrechnung, die Auswirkungen hybrider Leistungsbündel über den gesamten Lebenszyklus abzubilden.
Mit Hilfe der Lebenszykluskostenrechnung soll zum einen die Wirtschaftlichkeit eines hybriden Leistungsbündel ermittelt werden, um für mehr Transparenz zu sorgen. Zum anderen erlaubt eine Anwendung auch die frühzeitige Beeinflussung der Lebenszykluskosten, denen bei hybriden Leistungsbündeln eine große Bedeutung zugesprochen wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Vom Hersteller zum Dienstleister: Der Wandel im Maschinen- und Anlagenbau
- Ausgangssituation
- Differenzierung durch industrielle Dienstleistungen
- Entwicklung hybrider Leistungsbündel als konsequenter und notwendiger Entwicklungsschritt
- Dienstleistungsorientierte Geschäftsmodelle als Bezugsrahmen
- Das Konzept der Lebenszykluskostenrechnung
- Lebenszykluskonzept
- Grundlagen und Aufgaben der Lebenszykluskostenrechnung
- Gestaltungsmöglichkeiten einer Lebenszykluskostenrechnung
- Zeit als Gestaltungsmöglichkeit
- Kosten als Gestaltungsmöglichkeit
- Weitere Gestaltungsmöglichkeiten
- Gründe für den Einsatz
- Anwendungsprobleme
- Einordnung der Lebenszykluskostenrechnung in das Kostenmanagement
- Die Anwendung der Lebenszykluskostenrechnung bei hybriden Leistungsbündeln
- Anwendungsvoraussetzungen und Rechenzweck
- Anwendungsvoraussetzung
- Rechenzwecke
- Ausgestaltung der Lebenszykluskostenrechnung im Kontext hybrider Leistungsbündel
- Objektspezifizierung
- Abgrenzung des Lebenszyklus und der einzelnen Phasen
- Weitere Ausgestaltungen
- Lebenszyklusbezogene Planung der Kosten und Erlöse
- Planung der Erlöse
- Ermittlung der Zahlungsbereitschaft
- Bestimmung der Lebenszykluserlöse
- Planung der Kosten
- HLB-Besonderheiten im Bezug auf die Kostenplanung
- Bestimmung der Lebenszykluskosten
- Forderung nach dem Einsatz der Prozesskostenrechnung
- Planung der Erlöse
- Verwendung der ermittelten Daten
- Ermittlung der Wirtschaftlichkeit eines hybriden Leistungsbündels
- Fundierung preispolitischer Entscheidungen und Alternativauswahl
- Frühzeitige Beeinflussung der HLB-Lebenszykluskosten
- Management der Leistungsbereitschaftskosten
- Management der Integrationskosten
- Instrumente zur Unterstützung der frühzeitigen Kostenbeeinflussung
- Target Costing
- Prozesswertanalyse
- Service-Blueprinting
- Ausnutzung dynamischer Kostenbeziehungen bei HLB
- Kontrolle der prognostizierten Daten
- Anwendungsvoraussetzungen und Rechenzweck
- Resümee und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Lebenszykluskostenrechnung im Kontext hybrider Leistungsbündel (HLB). Ziel ist es, die Anwendbarkeit und Relevanz dieser Kostenrechnungstechnik im Umfeld des Wandels vom Hersteller zum Dienstleister im Maschinen- und Anlagenbau zu beleuchten.
- Entwicklung hybrider Leistungsbündel im Maschinen- und Anlagenbau
- Grundlagen und Anwendungsfelder der Lebenszykluskostenrechnung
- Spezifische Herausforderungen der Lebenszykluskostenrechnung bei HLB
- Planung und Steuerung von Kosten und Erlösen im Lebenszyklus von HLB
- Instrumente zur frühzeitigen Beeinflussung der Lebenszykluskosten von HLB
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung
Dieses Kapitel bietet einen einleitenden Überblick über die Thematik der Lebenszykluskostenrechnung bei hybriden Leistungsbündeln und skizziert die Forschungsfrage sowie den Aufbau der Arbeit.
- Kapitel 2: Vom Hersteller zum Dienstleister: Der Wandel im Maschinen- und Anlagenbau
Dieses Kapitel beleuchtet den Wandel im Maschinen- und Anlagenbau hin zu Dienstleistungen und die damit verbundenen Herausforderungen. Die Entstehung hybrider Leistungsbündel als Antwort auf diese Entwicklungen wird analysiert.
- Kapitel 3: Das Konzept der Lebenszykluskostenrechnung
Dieses Kapitel präsentiert die Grundlagen und Funktionsweise der Lebenszykluskostenrechnung. Es werden Gestaltungsmöglichkeiten, Anwendungsprobleme sowie die Einordnung in das Kostenmanagement diskutiert.
- Kapitel 4: Die Anwendung der Lebenszykluskostenrechnung bei hybriden Leistungsbündeln
Dieses Kapitel befasst sich mit der Anwendung der Lebenszykluskostenrechnung bei hybriden Leistungsbündeln. Die spezifischen Anforderungen und Herausforderungen im Kontext der Kostenplanung und -steuerung werden analysiert.
Schlüsselwörter
Lebenszykluskostenrechnung, hybride Leistungsbündel, Maschinen- und Anlagenbau, Dienstleistungen, Kostenmanagement, Preispolitik, Target Costing, Prozesswertanalyse, Service-Blueprinting, Wandel, Wirtschaftlichkeit.
- Arbeit zitieren
- Udo Haberpursch (Autor:in), 2007, Lebenszykluskostenrechnung bei hybriden Leistungsbündeln, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90077