Die Annahme, dass Kinder in Deutschland behütet aufwachsen, während in der Dritten Welt Not und Elend herrschen, ist weit verbreitet. Es scheint weder Armengettos in den Außenbezirken der Großstädte wie in den USA noch das Phänomen der Straßenkinder wie in Südamerika zu geben. Doch die Idylle trügt: Obwohl die meisten Kinder in Deutschland in gesicherten Verhältnissen aufwachsen, sind sie, nach jeder Definition, unter den Armen die am stärksten vertretene Gruppe. Derzeit lebt hier fast jedes zehnte Kind in relativer Armut - das sind nach amtlicher Statistik 1,5 Millionen der unter 18-jährigen, nach neuesten Angaben sind es sogar 2,5 Millionen.
In deutschen Großstädten ist eine sozialräumliche Segregation von finanziell schlecht gestellten Menschen zu beobachten, es gibt also Wohnviertel, in denen überwiegend Sozialhilfeempfänger leben. Insbesondere Kinder aus Ein-Eltern-Familien, mit vielen Geschwistern oder mit Migrationshintergrund haben ein besonders hohes Armutsrisiko. Da der Risikofaktor „Migration“ den Umfang dieser Hausarbeit sprengen würde, wird auf ihn nur am Rande eingegangen.
Dass sich Armut in einer reichen, wohlhabenden Gesellschaft deprimierender, bedrückender und bedrängender auswirkt als in einer armen Gesellschaft, wo sie zu Solidarisierung und nicht zur Stigmatisierung und Ausgrenzung der Betroffenen führt, findet wenig Beachtung. Bereits im Kindesalter macht sich bei vielen Betroffenen eine soziale Exklusion und eine Perspektivlosigkeit bemerkbar.
Kinderarmut wird in den Medien und in Fachdiskussionen immer mehr als gesamtgesellschaftliches und nicht mehr als individuelles Problem wahrgenommen. So stand das Phänomen auch im Mittelpunkt des diesjährigen Weltkindertages sowie der Nationalen Armutskonferenz. Hier wurde die Forderung laut, das Existenzminimum von Kindern neu zu berechnen, da der derzeitige Sozialhilfesatz den Bedarf von Kindern nicht ausreichend decke. Sowohl in Zeitungen als auch im Fernsehen wird das Thema Kinderarmut immer präsenter. Es gibt immer häufiger Dokumentationen über arme Familien, Talk-Shows, in denen Politiker und Betroffene diskutieren, oder auch, insbesondere auf den privaten Fernsehsendern, Sendungen, die sich mit Verschuldung befassen.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
TEIL A
I. Definition von Armut
II. Kinderarmut in Deutschland
2.1. Kinderarmutsentwicklung
2.1.1. Auslöser von Kinderarmut
2.1.2. Formen von Kinderarmut
2.2. Die aktuelle Situation in Deutschland
2.3. Kinderarmut im internationalen Vergleich
2.4. Tendenzen
III. Auswirkungen von Armutslagen bei Kindern
3.1. Psychosoziale Folgen
3.2. Gesundheitliche Folgen
3.3. Bewältigungsstrategien
Exkurs: Auswirkungen von Kinderarmut auf den Schulerfolg
TEIL B
IV. Präventionsmaßnahmen gegen Kinderarmut
4.1. Gegenstrategien der Bundesregierung
4.1.1. Sozialpolitische Gegenstrategien
4.1.2. Familienpolitische Gegenstrategien
4.1.3. Pädagogische Gegenstrategien
V. Projekte zur Förderung armer Kinder
5.1. Initiatoren von Projekten
5.2. Die Arche
5.3. Mo.Ki - Monheim für Kinder
Endresümee
Literatur
Internetquellen
Abbildungsverzeichnis
Einleitung
Die Annahme, dass Kinder in Deutschland behütet aufwachsen, während in der Dritten Welt Not und Elend herrschen, ist weit verbreitet. Es scheint weder Armengettos in den Außenbezirken der Großstädte wie in den USA noch das Phänomen der Straßenkinder wie in Südamerika zu geben. Doch die Idylle trügt: Obwohl die meisten Kinder in Deutschland in gesicherten Verhältnissen aufwachsen, sind sie, nach jeder Definition, unter den Armen die am stärksten vertretene Gruppe. Derzeit lebt hier fast jedes zehnte Kind in relativer Armut - das sind nach amtlicher Statistik 1,5 Millionen der unter 18-jährigen, nach neuesten Angaben sind es sogar 2,5 Millionen.
In deutschen Großstädten ist eine sozialräumliche Segregation von finanziell schlecht gestellten Menschen zu beobachten, es gibt also Wohnviertel, in denen überwiegend Sozialhilfeempfänger leben. Insbesondere Kinder aus Ein-Eltern-Familien, mit vielen Geschwistern oder mit Migrationshintergrund haben ein besonders hohes Armutsrisiko. Da der Risikofaktor „Migration“ den Umfang dieser Hausarbeit sprengen würde, wird auf ihn nur am Rande eingegangen.
Dass sich Armut in einer reichen, wohlhabenden Gesellschaft deprimierender, bedrückender und bedrängender auswirkt als in einer armen Gesellschaft, wo sie zu Solidarisierung und nicht zur Stigmatisierung und Ausgrenzung der Betroffenen führt, findet wenig Beachtung. Bereits im Kindesalter macht sich bei vielen Betroffenen eine soziale Exklusion und eine Perspektivlosigkeit bemerkbar.
Kinderarmut wird in den Medien und in Fachdiskussionen immer mehr als gesamtgesellschaftliches und nicht mehr als individuelles Problem wahrgenommen. So stand das Phänomen auch im Mittelpunkt des diesjährigen Weltkindertages sowie der Nationalen Armutskonferenz. Hier wurde die Forderung laut, das Existenzminimum von Kindern neu zu berechnen, da der derzeitige Sozialhilfesatz den Bedarf von Kindern nicht ausreichend decke. Sowohl in Zeitungen als auch im Fernsehen wird das Thema Kinderarmut immer präsenter. Es gibt immer häufiger Dokumentationen über arme Familien, Talk-Shows, in denen Politiker und Betroffene diskutieren, oder auch, insbesondere auf den privaten Fernsehsendern, Sendungen, die sich mit Verschuldung befassen.
Auch in der Politik sind neue Diskussionen entstanden, die Ideen entwickeln Kinder besser zu unterstützen - sei es durch monetäre Transfers oder bessere Betreuungs- und Förderangebote.
Diese WHA gliedert sich in den theoretischen Teil A und den praktischen Teil B.
Im theoretischen Teil der Arbeit wird zunächst in Punkt I die Frage geklärt, was unter Armut zu verstehen ist. Hier werden neben politischen Grenzziehungen auch mehrdimensionale Definitionsansätze aus der Armutsforschung erläutert. Weiter wird in Punkt II zunächst die Entwicklung der Kinderarmut in Deutschland mit ihren Auslösern und Ursachen dargestellt. Es soll untersucht werden, warum Kinder im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ein wesentlich höheres Armutsrisiko tragen.
Da Kinderarmut nicht auf finanzielle Armut zu reduzieren ist werden unter Punkt 2.1.2. verschiedene Formen von Kinderarmut, wie beispielsweise die Kindesvernachlässigung aufgezeigt. In Punkt 2.2. wird aus den aktuellsten Informationen der Statistischen Bundesämter die derzeitige Situation in Deutschland dargestellt. Zum Stand dieses Jahres liegen allerdings bisher noch keine ausgewerteten Daten vor. Teilweise dauert es bis zu drei Jahren, bis die Daten von den Ämtern bearbeitet und freigegeben werden, weshalb genaue Angaben nur bis zum Jahr 2004 verfügbar sind. Die deutsche Kinderarmutsquote wird in Punkt 2.3. den Quoten anderer OECD Länder gegenübergestellt. Ein Vergleich mit diesen Ländern schien sinnvoll, da sie ähnlich entwickelt sind wie Deutschland und die Menschen in diesen Ländern größtenteils ähnliche Lebensstandards haben. Weiter wird in Punkt 2.4. aufgezeigt, welche Tendenzen die Kinderarmut in Deutschland hat. Es soll untersucht werden, ob eine Reduktion der Armutsquote von Kindern zu erwarten ist.
Die Benachteiligungen, die Kinder durch das Aufwachsen in Armut in ihrer Entwicklung erfahren, werden in Punkt III erläutert. Hier werden insbesondere psychosoziale und gesundheitliche Folgen der Armut beschrieben, die sich häufig bei den betroffenen Kindern negativ auf das spätere Erwachsenenleben auswirken. Das Augenmerk richtet sich hier auf die Frage, warum Armutsfolgen auftreten und welche am häufigsten zu beobachten sind. Die Bewältigungsstrategien, die Kindern zur Verfügung stehen und Armutsfolgen bestenfalls verhindern oder zumindest verringern, sollen in Punkt 3.3. dargestellt werden. Hier soll auch untersucht werden, welche Unterschiede es in den Auswirkungen sowie bei der Bewältigung von Armut zwischen den Geschlechtern gibt. Im Anschluss folgt ein Exkurs, der sich mit Kinderarmut und Schulerfolg auseinandersetzt und untersucht, warum Kinder aus armen Familien häufig niedrigere Schulabschlüsse erlangen als ihre nichtarmen Peers.
Im praktischen Teil B der Arbeit sollen Möglichkeiten der Armutsprävention und der Bekämpfung der Armutsfolgen vorgestellt werden. Zum einen sollen die Gegenstrategien der Bundesregierung, die verschiedene Entwürfe zur Armutsbekämpfung vorgelegt hat, dargestellt werden. In Punkt 4.1.1. und 4.1.2. sollen vor allem die von der Sozial- und Familienpolitik bereits geleisteten Armutspräventionsmaßnahmen aufgezeigt werden. Die aktuellen politischen Diskussionsmaßnahmen, wie beispielsweise um den Kinderzuschlag oder den Ausbau von Ganztagsschulen und Tagesbetreuungsplätzen für Kinder unter 3, werden hier angeschnitten. Aufgrund der Aktualität und des näherrückenden Abgabetermins dieser wissenschaftlichen Hausarbeit kann der Stand der Diskussionen nur bis zum 31.10.2007 berücksichtigt werden. Auch pädagogische Maßnahmen, die sich vor allem auf den Umgang mit von Armut betroffenen Kindern beziehen, werden in Punkt 4.1.3. erläutert. Hier soll das Empowermentkonzept dem traditionellen Resozialisierungskonzept gegenübergestellt werden.
In Punkt V werden Projekte, die arme Kinder auf ihrem Lebensweg unterstützen und durch pädagogische Arbeit versuchen Defizite in ihrer Entwicklung auszugleichen beziehungsweise zu verhindern, vorgestellt. Es soll sowohl die Arbeit kirchlicher als auch staatlicher Projekte vorgestellt werden. Allerdings muss an dieser Stelle gesagt werden, dass es keine Projekte gegen Kinderarmut und deren Folgen gibt, die sich ausschließlich durch Mittel der Bundesregierung finanzieren. Die kirchlichen Projekte Leben vorwiegend von Spendengeldern, während die staatlichen Projekte eher kommunale Projekte sind, die sich aus Geldern der jeweiligen Kommunen finanzieren. Es gibt sicherlich in jeder größeren Stadt Kinder- und Jugendbüros sowie Hilfseinrichtungen des Jugendamtes, die sich unter anderem um arme Kinder kümmern. Da ich aber ein Projekt suchte, dass sich konkret mit der Bekämpfung von Armutsfolgen befasst, schien mir das mehrfach ausgezeichnete Modelprojekt in Monheim am Rhein „Mo.Ki - Monheim für Kinder“ am Geeignetsten, dem sich Punkt 5.2. widmet. Bei den kirchlichen Initiatoren fiel mir sofort die „Arche“ in Berlin ein, die stark in den Medien präsent ist und unter Punkt 5.3. dieser wissenschaftlichen Hausarbeit beleuchtet werden soll.
TEIL A
I. Definition von Armut
Armut ist ein vielfältig gebrauchter Begriff zur Beschreibung wirtschaftlicher und sozialer Randlagen. Darüber, wie Armut allgemeingültig definiert werden soll, gibt es bis heute in Wissenschaft und Politik keine klare Übereinstimmung. In der Armutsforschung herrscht allerdings Konsens darüber, dass Armut mehrdimensional definiert werden muss und dass eine Definition immer mit den jeweiligen Wertvorstellungen einer Gesellschaft einhergeht. Sie ist „keine universelle Größe in Zeit und Raum, sondern muss für eine bestimmte Gesellschaft sowie einen begrenzten Zeitabschnitt begriffen werden“[1]. Es besteht auch Konsens darüber, dass Armut in entwickelten Ländern, wie Deutschland, nicht mit dem physischen Überleben gleichzusetzen ist, sondern soziale Deprivation und Ausgrenzungen in den Lebens- und Handlungsspielräumen ausdrückt.
Auf die Mehrdimensionalität und Komplexität des Armutsbegriffes machte schon im Jahre 1908 der Soziologe Georg Simmel aufmerksam:
„Arm ist derjenige dessen Mittel zu seinen Zwecken nicht ausreichen […]. Jedes allgemeine Milieu und jede besondere soziale Schicht besitzt typische Bedürfnisse, denen nicht genügen zu können Armut bedeutet […] Dabei mag der, absolut genommen, Ärmste unter Diskrepanz seiner Mittel zu seinen klassenmäßigen Bedürfnissen nicht leiden, so dass gar keine Armut im psychologischen Sinne besteht; oder der Reichste mag sich Zwecke setzen, die über jene klassenmäßig vorausgesetzten Wünsche hinausgehen, so daß er sich psychologisch gesehen als arm empfindet. So kann individuelle Armut - das Nichtzureichen der Mittel zu den Zwecken der Person – ausbleiben, wo ihr sozialer Begriff statthat, und sie kann vorhanden sein, wo von ihr im letzteren Sinne keine Rede ist.“[2]
Auf Basis der Einkommensarmut gibt es zwei verschiedene Armutsgrenzen: Die relative und die absolute Armut.
Als absolut oder extrem arm werden Personen bezeichnet, deren Einkommen weniger als 40% des durchschnittlichen Nettoeinkommens ist und nicht reicht, um für den eigenen Lebensunterhalt aufzukommen. Nach dem Konzept der relativen Armut gelten diejenigen Personen als arm, denen weniger als 50% des durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommens einer Gesellschaft zur Verfügung steht.[3]
Eine weitere Grenzziehung liegt bei der 60% Schwelle, deren Unterschreitung als armutsnah definiert wird; bei einem Einkommen unter 75% des durchschnittlichen Nettoeinkommens wird von prekärem Wohlstand gesprochen.[4]
Die Begriffe der relativen und absoluten Armut beziehen sich lediglich auf das Einkommen. Da Faktoren wie Vermögen oder Schulden nicht beachtet werden, sollten diese Definitionen nur eingeschränkt verwendet werden.
In Deutschland liegt das durchschnittliche Wohlstandsniveau der Bevölkerung über dem physischen Existenzminimum. Deshalb scheint es laut Bundesregierung angebracht, den relativen Armutsbegriff für ihre Berichterstattung zu verwenden.[5]
Die politisch-normative Definition von Armut des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales besagt, dass diejenigen Personen arm sind, die es nicht schaffen aus eigenen Mitteln einen angemessenen Lebensunterhalt zu finanzieren.[6] Demzufolge wird der Bezug von Sozialhilfe als Armutsindikator gesehen. Problematisch ist, dass die hier festgelegte Armutsgrenze von Sparmaßnahmen des Bundes abhängig ist. Würde die Sozialhilfegrenze beispielsweise um 10% gesenkt, so würde im gleichen Zug die Armutsquote abnehmen, ohne dass sich dabei an der Lage der Betroffenen etwas ändern würde. Ein weiterer Kritikpunkt der politisch-normativen Definition ist, dass die sogenannten verdeckten Armen, also Personengruppen, die trotz Sozialhilfeanspruch auf diesen verzichten, ignoriert werden.[7] Mit steigender Haushaltsgröße und besonders bei Alleinerziehenden ist die Quote der verdeckten Armen besonders hoch. Einer Studie von Neumann und Hertz aus dem Jahre 1998 zufolge kamen 1995 auf 100 Sozialhilfeempfänger 110 verdeckte Arme.[8]
Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben sich auf die Definition einer Armutsrisikoquote geeinigt. Hier wird der Anteil der Personen in Haushalten gemessen, deren Nettoeinkommen weniger als 60% des Durchschnittseinkommens der Bevölkerung beträgt.[9] In Deutschland liegt diese Armutsrisikogrenze im Jahr 2005 für einen Einpersonenhaushalt bei 874 Euro.
In der Armutsforschung wurde seit Mitte der 1970er Jahre der eindimensionale ressourcenorientierte Armutsbegriff diskutiert.[10] Diesem Ansatz liegt die Einkommensarmut zugrunde. Aus Querschnittstudien sowie von der nationalen und kommunalen Sozialberichterstattung, die heute noch der wichtigste Datenlieferant für die Armutsforschung ist, wurden Daten bezogen und analysiert.
Obwohl die Höhe des Einkommens als maßgebliches Indiz für Armut sowie für die Lebensqualität gesehen wird, ist man sich in der Armutsforschung einig, dass Armut nicht auf eine rein finanzielle Benachteiligung zu reduzieren ist. Deshalb wurden Versuche unternommen eine mehrdimensionale Armutsdefinition zu entwickeln.
Der Nationalökonom und Philosoph Otto Neurath entwarf schon in den 1930er Jahren das Konzept der Lebenslage. In den 1950er Jahren präzisierte Gerhard Weisser das Lebenslagenkonzept, in dem Armut erstmalig als mehrdimensionales Phänomen definiert ist.[11] Armut wird hier nicht auf Einkommensschwäche reduziert, sondern bezieht sich auf den Mangel beziehungsweise die Unterversorgung in verschiedenen Lebensbereichen.
Den Begriff der Lebenslage definierte Weisser als den „Spielraum, den einem Menschen […] die äußeren Umstände nachhaltig für die Befriedigung der Interessen bietet, die den Sinn seines Lebens bestimmen“[12]. Armut wird hier als soziale Ungleichheit sowie als Unterversorgung in den zentralen Lebenslagen (Einkommen, Arbeit, Bildung, Wohnung und Gesundheit) erfasst.[13] Kommt diese Unterversorgung in mindestens zwei dieser Bereiche vor, wird von Armut gesprochen.
Persönliche Merkmale der von Armut betroffenen Personen werden in Weissers Lebenslagenkonzept mit sozialen, normativen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verknüpft. Auch die Teilhabe am sozialen, politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben wird hier als eine Lebenslage verstanden.[14] Dieser Punkt wurde mehrfach kritisiert, da die Möglichkeit der Teilhabe meist von den verfügbaren finanziellen Mitteln abhängt und somit eher als Folge von Armut zu sehen sei.[15]
In der Armutsforschung besteht Übereinstimmung darin, dass der Lebenslagenansatz die Vielfalt der Dimensionen von Armut am Besten erfasst. Besonders im Hinblick auf Armut von Kindern, deren Armutsausmaß nicht über das Einkommen ersichtlich ist, findet der Lebenslagenansatz häufig Verwendung.
Problematisch ist es jedoch die Schwellenwerte für die Unterversorgung in den einzelnen Lebensbereichen festzulegen. Trotz mehrdimensionaler Analysen und dem Versuch der Bestimmung von Unterversorgungslagen, wie zum Beispiel das Fehlen von Schulabschlüssen im Bereich der Bildung oder das Leben in einer lauten oder baulich mangelhaften Wohnung im Bereich des Wohnens, konnte auch der Lebenslagenansatz zu keiner konkreten Definition des Armutsbegriffes gelangen.[16]
Auf weitere Kritik stößt das Lebenslagenkonzept, da die verschiedenen Unterversorgungsbereiche meist einzeln analysiert werden und nur nebeneinander stehen, ohne miteinander verbunden zu werden.
Christoph Butterwegge (2005) warnt davor, dass durch die Bestimmung von zu vielen Lebenslagen die soziale Ungleichheit heruntergespielt werden kann, bei der Bestimmung von zu wenigen Bereichen dagegen die Komplexität des Ansatzes aufgegeben wird.[17]
Hans-Jürgen Andreß und Gero Lippmann erweiterten das Lebenslagenkonzept 1995 in ihrem Lebensstandardansatz, in dem Armut als relative Deprivation beschrieben ist. Armut ist nach Andreß und Lippmann ein Zustand, in dem eine so hohe Deprivation vorliegt, dass die Betroffenen erhebliche Einschränkungen in ihrem Lebensstil und ihren Lebenschancen erfahren.[18]
1970 entwarf der britische Soziologe Peter Townsend einen Ressourcenansatz. In seinen Forschungen setzte er Einkommen und Verhalten in Beziehung zueinander und versuchte eine Einkommensgrenze festzulegen, die eine Veränderung im sozialen Verhalten mit sich bringt.[19]
In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre war die Diskussion um den Armutsbegriff stark von der dynamischen beziehungsweise lebenslauforientierten Armutsforschung beeinflusst, die in der soziologischen Biographieforschung verwurzelt ist. Im Mittelpunkt dieses Ansatzes steht die Rekonstruktion von Sozialhilfekarrieren mit dem Ziel, Armutsphasen in Bezug auf deren Dauer zu analysieren.
In der dynamischen Armutsforschung wird sich darum bemüht, Wege in sowie aus der Armut sowie die Auswirkungen auf die betroffenen Personen zu erfassen, um dadurch verschiedene Armutstypen zu ermitteln.[20] Armut wird als verzeitlicht, individualisiert und als soziale Entgrenzung definiert. Mit den neuen Aspekten der Verzeitlichung und Individualisierung wurde die Diskussion um den Armutsbegriff erweitert.[21] Mit der Dimension der Verzeitlichung wird Armut als zeitlicher Abschnitt, nicht als dauerhafter Zustand gesehen. Die Individualisierung von Armut bereicherte die Armutsforschung erheblich, da hiermit die Subjektperspektive, also die subjektive Einschätzung der Situation durch die Betroffenen selbst, in die Diskussion aufgenommen wurde.
Die Bremer Forschungsgruppe, die die dynamische Armutsforschung prägte, stellte die Behauptung auf, dass Armut kein fester Zustand und keine Eigenschaft mehr sei, sondern ein Ereignis bzw. eine Phase im Lebenslauf, die nicht nur soziale Randgruppen betreffe.[22] Diese These wurde von Christoph Butterwegge (2000) dahin gehend kritisiert, dass seiner Ansicht nach Armut zwar „nie ein »fester Zustand« oder die »Eigenschaft« von Personen(gruppen) [war]. Sie aber auch heutzutage kein (Natur-) Ereignis, höchstens eine Folge von: Frühinvalidität, Arbeitslosigkeit, Scheidung, Tod des Ernährers und anderen Schicksalsschlägen[ist]. Zudem provoziere die These der »sozialen Entgrenzung«, jede/r sei potentiell von Armut betroffen“[23]. Weiter argumentierten die Bremer Forscher, dass Armut meist von kurzer Dauer sei und dass die betroffenen Personen ihre Lage aktiv verändern könnten. Dass die individuellen Bemühungen Armut zu überwinden immer stärker auf strukturelle Grenzen stoßen und die Handlungsautonomie durch Sparmaßnahmen im Sozialbereich eingegrenzt ist, wurde außer Acht gelassen.[24]
Der Ansatz der dynamischen Armutsforschung wurde kritisiert, da befürchtet wurde, dass das Ausmaß der gesellschaftlichen Armutsproblematik durch eine zu starke Fixierung auf individuelle Sichtweisen heruntergespielt werden könnte. Außerdem wurde bemängelt, dass verfestigte Formen von Armut und sozialer Deprivation sowie Randgruppen, wie Obdachlose und verdeckte Arme, weitgehend übergangen würden und dass das Augenmerk nur auf Kurzzeitarmut läge. Das Konzept der Bremer Forschungsgruppe setzte das Ende eines Sozialhilfebezugs mit dem Ende der Armut gleich, was problematisch ist, da beispielsweise ein Arbeitsplatz im Niedriglohnsektor zwar die Sozialhilfeberechtigung beendet, nicht aber die Lebensqualität verbessert.[25] Insbesondere für die Erfassung und Definition von Kinderarmut scheint die dynamische Armutsforschung ungeeignet, da sie Kinder lediglich als rechnerische Größe in einem Haushalt erfasst.
Neben der dynamischen Forschung steht der Ansatz der dualen Armutsforschung. Dieser versucht, Armut in ihrer Komplexität zu erfassen und all ihre ökonomischen, politischen sowie sozialen Ursachen, mit den dadurch entstehenden Folgen einzubeziehen und somit Aussagen über sozialpolitische Handlungsmöglichkeiten zu treffen.[26] Die duale Armutsforschung stellt den Anspruch die Gesellschaftstheorie mit der Empirie zu verbinden, Armut in Bezug zu den Geschehnissen des Weltmarktes zu setzen und alle betroffenen Gruppen zu berücksichtigen.[27]
Überdies wurden milieuspezifische und subjektive Armutskonzepte entworfen, die sich auf die sozial differenzierte, beziehungsweise individuelle Wahrnehmung und Bewertung der Armutslage beziehen[28] und zum anderen eine gute Erweiterung zu den rein objektiven Ansätzen darstellen, aber alleine keine befriedigende Definition von Armut geben können.
Speziell für Kinderarmut gibt es keine eigene Definition. Es herrscht allerdings Einigkeit darüber, dass eine Armutsdefinition für Kinder mehrdimensional sein sollte und die Erscheinungsformen der Armut und die Bedingungen des Aufwachsens einschließen müsste. Hierfür ist es notwendig zunächst die Lebenslagen zu bestimmen, die für Kinder in Armut die größten Belastungen aufweisen.[29] Armut muss mit all ihren subjektiven und objektiven Auswirkungen familienbezogen betrachtet werden, da sie alle Mitglieder in unterschiedlicher Weise betrifft.
Sowohl für Kinderarmut als auch für den Armutsbegriff im Allgemeinen scheint der Lebenslagenbegriff, trotz aller Kritik, am Geeignetsten zu sein, da er die Komplexität des Armutsphänomens darstellt. Für eine präzise Definition von Armut scheint es allerdings erforderlich zu sein, das Lebenslagenkonzept mit dem Ressourcenansatz zu verknüpfen, da das Unterschreiten einer Einkommensgrenze das Hauptindiz von Armut ist und den Zugang sowie die Benutzung anderer Ressourcen beeinflusst, wenn nicht sogar direkt darüber entscheidet.[30]
II. Kinderarmut in Deutschland
Das Vorhandensein von Armut in einem Sozialstaat wie Deutschland kann als verfassungswidrig angesehen werden, da Artikel 1 des Grundgesetzbuches verletzt wird. Dieser garantiert jedem Menschen „eine der Würde des Menschen entsprechende Teilhabe am Leben“[31]. Kinder werden häufig als würdige Arme bezeichnet, da sie selbst nicht für ihre Lage verantwortlich sind. Dass es überhaupt arme Kinder in einem reichen Land wie Deutschland gibt, wird als „moralischer Skandal“ gesehen.[32]
Da Kinder im Vergleich zur Gesamtbevölkerung in den letzten Jahren am stärksten von Armut bedroht und betroffen sind, prägte Richard Hauser (1989) den Begriff der Infantilisierung der Armut. Darüber, ob man jedoch von einer Infantilisierung der Armut in Deutschland sprechen kann, sind sich die Armutsforscher nicht einig. Während ein Großteil der Meinung ist, dass sich der Kreis der Armen seit den 1980er Jahren vermehrt auf Kinder beziehungsweise Familien mit Kindern verschoben hat, spricht Heinz Gerhard Beisenherz (2002) beispielsweise von einer Maternalisierung beziehungsweise Feminisierung von Armut, da Frauen auch heute noch oft niedrigere Gehälter beziehen als Männer und gerade im gebärfähigen Alter schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Hier wird Kinderarmut als Begleiterscheinung von Familienarmut insbesondere alleinerziehender Mütter gesehen.[33]
In der neuen Kindheitsforschung wird Kindheit als kollektive Einheit gesehen und nicht allein als Vorbereitungszeit auf das Erwachsenenleben. Kinder werden als eigenständig handelnde Personen und als Teil der Gesellschaft gesehen, die ein eigenes Recht auf ein Leben ohne Armut haben und so auch eigene Ansprüche an Politik und Gesellschaft stellen können.[34] Deshalb ist es notwendig, dass auch in Armutslagen ihre Autonomie sichergestellt wird. Um Kinderarmut als eigenständiges soziales Phänomen zu erfassen, muss immer die Perspektive der betroffenen Kinder im Mittelpunkt stehen, es muss eine kindbezogene und keine familien- oder haushaltsbezogene Auswertung der Daten der Sozialämter erfolgen, wobei die Bedeutung der Eltern nicht geleugnet werden darf. Bisher wird Kinderarmut immer noch hauptsächlich aus der Sicht der Erwachsenen betrachtet, arme Kinder sind demzufolge Haushaltsangehörige von einkommensschwachen Personen. Auch in der Armutsforschung wird der Autonomie der Kinder noch zu wenig Beachtung geschenkt.[35] Erst seit den 1990er Jahren wird Kinderarmut nicht mehr ausschließlich als Begleiterscheinung von Familienarmut gesehen, sondern Kindern wird als eigenständigen Subjekten, die von der Armutslage in anderem Maße betroffen sind als ihre Eltern, Beachtung geschenkt. Die Sichtweisen dieses neuen Kindheitsdiskurses sind schwierig umzusetzen, da Kinder vor allem finanziell immer von ihren Eltern abhängig sind und in diesem Bereich keine Autonomie haben.
Wird in der Forschung von Kinderarmut gesprochen, so ist Grundlage dieser die relative Einkommensarmut ihrer Familien. Überdies finden die mit der materiellen Armut einhergehenden Unterversorgungen in den Bereichen Gesundheit, Kultur und sozialer Teilhabe Beachtung, die bei Kindern andere Folgen haben als bei armen Erwachsenen. Mehr als jedes dritte materiell arme Kind wächst mit multiplen Deprivationen auf, knapp ¼ der armen Kinder wächst trotz materieller Benachteiligungen im Wohlergehen auf, die restlichen 40% wachsen in einfacher Benachteiligung auf.[36] Das Wohlergehen des Kindes hängt dabei stark vom familiären Klima und den Belastungen der Eltern sowie der elterlichen Bewältigungsstrategien ab.
Um Armut mit ihren einhergehenden Benachteiligungen zu erfassen und um zu erforschen, wie Kinder Armut bewältigen und sie erleben wurde das Spielräumekonzept entwickelt.[37] Hierfür wurden fünf Spielräume definiert. Neben dem Versorgungsspielraum, der die materielle Grundversorgung meint, steht hier zunächst der Kooperations- und Kontaktspielraum, der sich auf die sozialen Ressourcen eines Kindes bezieht. Desweiteren werden der Lern- und Erfahrungsspielraum mit den Bildungs- und Erfahrungsmöglichkeiten eines Kindes sowie der Regenerationsspielraum, der die Bereiche Freizeit, Erholung und die Förderung von Interessen des Kindes einschließt, benannt. Auch der Dispositions- und Entscheidungsspielraum, der die Teilhabemöglichkeiten der betroffenen Kinder umfasst, ist im Spielräumekonzept verankert.[38] Für die Definition von Kinderarmut ist die Einbeziehung all dieser Dimensionen notwendig, allerdings sollte nach Meinung der meisten Armutsforscher nur von Kinderarmut gesprochen werden, wenn familiäre Einkommensarmut besteht.
Kinderarmut in Deutschland gibt es nicht nur in sozialen Brennpunkten. Sie ist in Großstädten zwar vermehrt aufzufinden, kommt aber auch in ländlichen Regionen vor.[39]
Im Kontrast zu der hohen Kinderarmutsquote haben andere Kinder in Deutschland ein Vermögen wie nie zuvor. Um von steuerlichen Vorteilen zu profitieren überschreiben viele Eltern ihre Wertpapiere und Geldanlagen schon kurz nach der Geburt auf ihre Kinder.[40]
2.1. Kinderarmutsentwicklung
Die Kinderarmut in Deutschland steigt seit den 1960er Jahren sowohl absolut als auch relativ. Während die Armutsthematik in den USA bereits 1964 als nationales Problem erkannt wurde, war sie in Deutschland lange Zeit ein politisches Tabu.[41] Erst mit der Massenarbeitslosigkeit Mitte der 1970er Jahre wurde Armut in Deutschland thematisiert, allerdings wurde sie meist durch das Leistungsversagen und die mangelnde Arbeitsbereitschaft der Betroffenen erklärt.[42] Kinderarmut wurde weiterhin nicht als eigenes Phänomen zur Kenntnis genommen. Kinder wurde in diesem Zusammenhang, wenn überhaupt, lediglich als Mitglieder armer Familien gesehen. Die Idee von SPD und den Grünen einen Armutsbericht zu publizieren wurde bis zum Jahr 2001 von der Regierung abgelehnt.[43]
Seit Ende der 1980er Jahre wird in der Armutsforschung von einer Infantilisierung der Armut gesprochen, da sich das Armutsrisiko von den älteren Menschen, die noch bis in die 1970er am stärksten von Armut betroffen waren, auf Kinder bzw. bestimmte Familienformen mit Kindern verlagert hat. Auch der erste Armuts- und Reichtumsbericht, den die Bundesregierung am 25.4.2001 veröffentlichte, zeigt auf, dass sich die Armutsstruktur in Deutschland verändert hat.[44] Die neuen Armen sind vermehrt Menschen im erwerbsfähigen Alter, Arbeitslose, Alleinerziehende und Familien mit mehreren Kindern.
Zwischen 1991 und 2002 stieg der Sozialhilfebezug in der Gesamtbevölkerung um 0,8% - bei Kindern gab es einen Zuwachs von 1,9%. Der Höhepunkt der Sozialhilfequote wurde 1998 erreicht, von 1998 bis 2001 sank der Sozialhilfebezug wieder, was auf eine gute Wirtschaftsentwicklung in dieser Zeit zurückzuführen ist.[45] Seit 2001 steigt die Bezieherquote wieder an. Am Jahresende 2002 machten Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren mit einer Quote von knapp über einer Million 37% der gesamten Sozialhilfeempfänger aus. Von diesen Kindern und Jugendlichen lebten 55% in Alleinerziehendenhaushalten und 29% in einer Familie mit beiden Elternteilen. Während am Jahresende 2004 3,7% der deutschen Bevölkerung Sozialhilfe bezogen, waren es in der Gruppe der unter 18-jährigen 6,7%, Kinder unter 3 Jahren stellten den größten Teil dar.[46] Die Gesamtzahl der Sozialhilfeempfänger ist zwischen 1973 und 2001 in den alten Bundesländern um das Vierfache gestiegen, in den neuen Bundesländern seit 1991 um das Doppelte.
Abbildung 1:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Mehr als die Hälfte aller Kinder unter 10 Jahren wuchsen im Jahr 2000 in den alten Bundesländern in prekären Einkommensverhältnissen, also unterhalb der 75% Schwelle, auf - 15,6% davon unterhalb der relativen Armutsschwelle von 50%.[47] In den neuen Bundesländern wuchsen fast 75% der unter 10-jährigen Kinder in prekären Einkommensverhältnissen und davon 25% in relativer Armut auf.[48] Der Unterschied zwischen den neuen und alten Bundesländern sowie die Zunahme von Kinderarmut nach der deutschen Wiedervereinigung liegen vor allem in der stark gestiegenen Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland.
Seit Ende der 1980er Jahre hat sich in Deutschland ein Niedriglohnsektor herausgebildet, der häufig unterschätzt wird. Das Einkommen von immer mehr Personen genügt nicht um ihre Familien zu versorgen. Die Gruppe dieser Personen, die sich trotz Erwerbstätigkeit kein Leben im Wohlstand leisten kann, wird in der Armutsforschung als working poor bezeichnet.[49]
Christoph Butterwegge (2002) spricht im Zusammenhang mit Armut vom Pater-Noster-Effekt. Auf der einen Seite gibt es immer mehr Arme, auf der anderen Seite gibt es immer mehr Menschen, die aufsteigen und mehr Geld zur Verfügung haben denn je. Dieses Auf und Ab, das mit der Globalisierung einhergeht, ist für viele Menschen Auslöser für Existenzängste und Unsicherheit.[50] Dagegen sprechen andere Forscher, wie Bech (1986), vom Fahrstuhleffekt, der besagt, dass sowohl die Reichen als auch die Armen eine Etage aufsteigen und heutzutage alle Menschen jeder Schicht mehr Geld zur Verfügung haben als noch in früheren Zeiten.[51] Dem ist entgegenzusetzen, dass die Lebenshaltungskosten ebenfalls gestiegen sind. So garantiert ein höheres Einkommen als früher nicht unbedingt die Möglichkeit einen höheren Lebensstandard halten zu können.
2.1.1. Auslöser von Kinderarmut
Häufig werden die Auslöser von Armut mit deren Ursachen verwechselt. Während strukturelle und gesellschaftliche Gegebenheiten, unter denen Kinder aufwachsen, die Voraussetzung für Verarmung sind, lösen bestimmte Ereignisse diese Entwicklung aus oder lassen die volle Entfaltung der Armut zu. Butterwegge, Klundt und Zeng (2005) geben zu bedenken, dass somit der Alleinerziehendenstatus und die Arbeitslosigkeit Auslöser von Armut sind, deren Ursachen im Wirtschaftssystem und in der Sozialpolitik liegen.[52]
Die Auslöser von Kinderarmut sind vielfältig und vorwiegend bei den Eltern dieser Kinder zu suchen. Hauptgrund für die Verarmung von Familien ist die Einkommens- und Erwerbssituation der Eltern. Der Anstieg der Kinderarmut in Deutschland weist auf eine Zuspitzung der Arbeitsmarktsituation hin. Doch auch viele Familien, die nicht von Arbeitslosigkeit betroffen sind, haben mit Armut zu kämpfen. Dies liegt daran, dass die Anzahl derer, die in einem Normalarbeitsverhältnis mit arbeits-, tarif- und sozialrechtlichem Schutz stehen, sinkt und der Anteil von Personen in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen, wie Teilzeitarbeit oder geringfügiger Beschäftigung, deren Schutz durch sozialstaatliche Leistungen begrenzt ist, steigt.[53]
Es gibt auch Familienkonstellationen, in denen die Kinder Sozialhilfe beziehen, nicht aber ihre Eltern. Dies ist der Fall, wenn die Eltern zwar arbeiten, aber nicht genügend finanzielle Mittel zur Versorgung aller Familienmitglieder haben, so dass nach Berechnung des Sozialamtes nur ein Teil des Haushaltes sozialhilfeberechtigt ist.[54]
Im Allgemeinen wird zwischen sozioökonomischen / strukturellen sowie familiären und sozial / emotionalen Risikofaktoren von Armut unterschieden.[55]
Neben der Arbeitslosigkeit werden zu den sozioökonomisch / strukturellen Faktoren die familiäre Einkommensarmut, der geringe Bildungs- und Berufsstatus der Eltern, das Aufwachsen mit vielen Geschwistern, der Alleinerziehendenstatus, Migrationshintergrund, die Prozesse des Sozialabbaus, ungünstige Steuerverteilung von unten nach oben, mangelnde Maßnahmen gegen den sozialen Abstieg sowie ein ungenügender Familienlastenausgleich gezählt. Desweiteren ist hier die Über- und Verschuldung von Privathaushalten als Ursache für Kinderarmut zu nennen.[56] Obwohl der Migrationshintergrund ein hohes Armutsrisiko birgt, sind mehrheitlich deutsche Kinder von Armut betroffen.[57] Immer mehr Haushalte aus allen gesellschaftlichen Gruppen müssen mit Überschuldung kämpfen, die zur Exklusion vom sozialen und wirtschaftlichen Leben führen kann. Angespornt durch die Werbung in den Massenmedien und die Einfachheit einen Kredit zu bekommen, werden viele dazu verleitet einen Lebensstandard zu führen, der bei unvorhersehbaren Ereignissen wie Arbeitslosigkeit oder Krankheit, aber auch bei geringen Haushaltsführungskompetenzen und Fehlkalkulationen bei Neuanschaffungen zur Überschuldung führt. Besonders verheerend ist das Ausmaß der Überschuldung, wenn schon bei Eintritt in die Zahlungsverpflichtungen unbeständige wirtschaftliche Bedingungen vorliegen.[58] Von Überschuldung wird gesprochen, wenn nach Abzug der Lebenshaltungskosten nicht genügend Geld zur Zahlung der Raten von Krediten übrig ist.
Für viele Familien bringt die Geburt von Kindern ein zweifaches finanzielles Risiko mit sich. Zum einen müssen die Kosten für einen angemessenen Lebensunterhalt des Kindes aufgebracht werden. Je länger die Ausbildung des Kindes dauert, umso höher und länger dauert diese finanzielle Belastung.[59] Zum anderen reduziert oder unterbricht meistens ein Elternteil, in der Regel auch heutzutage meist die Mutter, seine Beschäftigung, um sich in den Monaten nach der Geburt um das Kind zu kümmern. Selbst bei erfolgreichem Wiedereinstig in den Beruf ist häufig ein schlechterer Verdienst als vor der Unterbrechung zu verzeichnen.[60]
Eine sozioökonomisch / strukturelle Armutsursache, die Kinder in besonderem Maße trifft, ist die Wohnungsnot. Kostengünstiger Wohnraum und sozialer Wohnungsbau werden immer knapper, worunter besonders Alleinerziehende und Familien mit Kindern leiden.[61] Familien, die ihren Wohnsitz an Orten mit schlecht ausgebauter sozialer Infrastruktur haben, laufen ein höheres Risiko in eine Armutssituation zu geraten. Sind die Kinder beispielsweise nur halbtags in einer Einrichtung untergebracht, ist es für Eltern, insbesondere bei Alleinerziehenden, schwieriger einen Arbeitsplatz zu finden, der genügend Einkommen zur Versorgung der Familie gewährleistet.
Ein weiterer sozioökonomisch / struktureller Grund, aus dem Familien in finanzielle Schwierigkeiten geraten können ist, neben dem Berufsverlust, der Ausfall des Haupternährers durch Trennung, Krankheit oder Tod.[62]
Auch die Gegebenheit, dass viele Familien nur unzureichend über ihre Möglichkeiten informiert sind und deshalb nicht alle finanziellen Quellen nutzen, die ihnen zustehen, kann finanzielle Notlagen entstehen lassen oder verschärfen. Über die Hälfte der Kinderunterhaltsberechtigten leiten bei ausbleibenden oder unvollständigen Unterhaltszahlungen beispielsweise keine rechtlichen Schritte ein.[63]
Die familiären und sozial / emotionalen Risikofaktoren von Kinderarmut umfassen ein schlechtes Familienklima, eine negativ geprägte Eltern-Kind-Beziehung, ein wenig kindzentriertes Familienleben, geringe Erziehungs-, Versorgungs- und Bildungskompetenzen der Eltern, ein ungenügend ausgebautes soziales Netzwerk sowie ungünstige Verhaltensweisen der Eltern beispielsweise in Punkto Gesundheit und Sozialverhalten.[64]
Familien mit vielen Kindern und Alleinerziehende sind in besonderem Maße armutsgefährdet, da die Politik und die sozialstaatlichen Sicherungssysteme sich den neuartigen sozialen Entwicklungen noch nicht genügend angepasst haben. Primär wird weiterhin das immer seltener werdende klassische Familienmodell, bei dem das Elternpaar verheiratet ist, beispielsweise durch das Ehegattensplitting entlastet. Anderen Familienformen mit Kindern, die immer vielfältiger werden, kommen wesentlich weniger sozialstaatliche Unterstützungen zugute.[65] Hierdurch ergeben sich negative Folgen für Kinder, die in nicht-traditionellen Familientypen aufwachsen, da sie weniger von dem sozial-staatlichen Netz profitieren. Da heutzutage in den neuen Bundesländern jedes zweite Kind außerhalb der Ehe aufwächst, wird die Forderung nach einem Splitting laut, das sich ausschließlich auf die Zahl der Kinder in einem Haushalt bezieht und nicht die Ehe als Grundlage sieht.[66]
Immer wieder wird auf den Zusammenhang zwischen Kinderarmut und der Höhe der staatlichen Aufwendungen hingewiesen, der sich im internationalen Vergleich bestätigt.[67] In Ländern, in denen weniger als 5% des Bruttosozialprodukts für Sozialleistungen ausgegeben wird, ist eine Kinderarmutsquote von über 15% zu verzeichnen, während in Ländern, die über 10% des Bruttosozialprodukts für Sozialleistungen ausgeben eine Quote von unter 10% festzustellen ist.[68]
2.1.2. Formen von Kinderarmut
Wenn von Kinderarmut in Deutschland die Rede ist, so handelt es sich meist um Kinder, die in relativer Armut aufwachsen. Absolute Armut ist hierzulande nur sehr selten bei vereinzelt vorkommenden Straßenkindern anzutreffen. Die Zahl der Kinder die von Zuhause flüchten, sich von der Familie abwenden und ihre Zeit auf der Straße verbringen wird in Deutschland auf 5000 - 7000 geschätzt, genaue Zahlen und Statistiken gibt es nicht.[69] Die Zahl dieser Kinder nimmt allerdings zu - nicht nur in sogenannten „sozialen Brennpunkten“ sondern auch in herkömmlichen Arbeitervierteln. Die meisten dieser Kinder leben noch mit einem Bein zu Hause, gehen also wenigstens ab und zu in die elterliche Wohnung um dort zu schlafen, zu essen oder sich umzuziehen. Sie haben allerdings eine große Distanz zu ihrer Familie und der Schule aufgebaut.
Straßenkinder in Deutschland sind selten jünger als 14. Als Vorstadium einer Straßenkarriere gelten im Allgemeinen das vermehrte Schwänzen der Schule und das Nutzen der Straße als zentralen Ort der Freizeitgestaltung bereits im frühen Kindesalter.[70] Häufig fliehen diese Kinder vor elterlicher Kontrolle, Gewalt und Vernachlässigung, die sie zu Hause erwartet, sowie vor Problemen in der Schule.[71] Sie suchen sich einen Platz an dem sie sich unbeobachtet fühlen und selbst über ihr Handeln bestimmen können. Mädchen sind unter den Straßenkinder seltener anzutreffen als Jungen, deren Lebensstil von Kriminalität und Gewalt geprägt ist und dadurch stärker auffallen, während bei Mädchen eher Auffälligkeiten in Formen der Selbstzerstörung wie Magersucht, Drogenabhängigkeit und Suizid zu beobachten sind.[72] Problematisch ist, dass delinquentes Verhalten sowie der Konsum von Alkohol, Zigaretten und anderen Drogen mit einem Leben auf der Straße einhergehen. Die Folgen dieses Lebensstils vermindern die Chancen dieser Kinder wieder in ein normales Leben zurückzukehren und später auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.[73]
[...]
[1] Butterwegge, Christoph: Armutsforschung, Kinderarmut und Familienfundamentalismus. In: Butterwegge, Christoph (Hrsg.): Kinderarmut in Deutschland. Ursachen, Erscheinungsformen und Gegenmaßnahmen. Frankfurt / New York: Campus-Verlag 2000. S. 64
[2] Simmel, Georg: Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung. Leipzig: Duncker & Humblot 1908. S. 369
[3] Vgl. Olk, Thomas: Kinder in der Armut. In: Deutsches Kinderhilfswerk e.V.(Hrsg.). München 2004.S. 25
[4] Vgl. Mingenbach, Hans-Michael; Dreyer, Manfred: Kinder- und Jugendarmut in Deutschland „Ohne Moos nix los“. Aachen : Bergmoser & Höller 2003. S.7
[5] Vgl. Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung: Lebenslagen in Deutschland. Der zweite Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung. Berlin 2005. S. 38
[6] Vgl. Chassé, Karl August; Zander, Margherita; Rasch, Konstanze: Meine Familie ist arm. Wie Kinder Armut im Grundschulalter erleben und bewältigen. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften 2005. S.12
[7] Vgl. Ebd. S.13.
[8] Vgl. Hock, Beate; Holz, Gerda: Arm dran?! Lebenslagen und Lebenschancen von Kindern und Jugendlichen. Erste Ergebnisse einer Studie im Auftrag des Bundesverbandes der Arbeiterwohlfahrt. Frankfurt: ISS 1999. S.69
[9] Vgl. Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung 2005. S. 11
[10] Vgl. Butterwegge, Christoph; Holm, Karin; Imholz, Barbara: Armut und Kindheit: ein regionaler, nationaler und internationaler Vergleich. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften 2004. S. 29
[11] Vgl. Chassé; Zander; Rasch 2005. S. 17
[12] Hock; Holz 1999. S. 70; zitiert nach Glatzer; Hübinger 1990, S. 35
[13] Vgl. Butterwegge; Holm; Imholz 2004. S. 29
[14] Vgl. Hock; Holz 1999. S. 70
[15] Vgl. Beisenherz, Heinz Gerhard: Kinderarmut in der Wohlfahrtsgesellschaft: Das Kainsmal der Globalisierung. Opladen: Leske und Budrich 2002. S. 131
[16] Vgl. Hock; Holz 1999. S. 71
[17] Vgl. Butterwegge, Christoph; Klundt, Michael; Zeng, Matthias: Kinderarmut in Ost-und Westdeutschland. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften 2005. S. 112
[18] Vgl. Chassé; Zander; Rasch 2005. S. 19
[19] Vgl. Hock; Holz 1999. S. 72
[20] Vgl. Butterwegge; Holm; Imholz 2004. S.29
[21] Vgl. Chassé; Zander; Rasch 2005. S. 20
[22] Vgl. Butterwegge 2000. S. 29
[23] Ebd.
[24] Vgl. Butterwegge 2000. S. 32
[25] Vgl. Ebd. S. 33
[26] Vgl. Butterwegge; Klundt; Zeng 2005. S.106
[27] Vgl. Ebd.
[28] Vgl. Beisenherz 2002. S. 73
[29] Vgl. Toppe, Sabine; Dallmann, Andreas: Armutsbegriffe und ihre Anwendung in Wissenschaft und Praxis bei Kindern. In: Altgeld, Thomas; Hofrichter, Petra (Hrsg.): Reiches Land – kranke Kinder? Frankfurt: Mabuse-Verlag 2000. S. 138
[30] Vgl. Butterwegge; Klundt; Zeng, 2005. S. 112
[31] Hanesch, Walter: Armut als Herausforderung für den Sozialstaat. In: Butterwegge, Christoph (Hrsg.): Kinderarmut in Deutschland. Frankfurt / NewYork: Campus Verlag 2000. S.221
[32] Vgl. Olk 2004. S.21
[33] Vgl. Olk 2004. S.21
[34] Vgl. Ebd S.23
[35] Vgl. Ebd.
[36] Vgl. Hock, Beate; Holz, Gerda; Simmedinger, Renate; Wüstendörfer, Werner: Gute Kindheit – Schlechte Kindheit? Armut und Zukunftschancen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Abschlussbericht zur Studie im Auftrag des Bundesverbandes der Arbeiterwohlfahrt. Frankfurt: ISS 2000. S. 56
[37] Vgl. Zander, Margherita: Kindliche Bewältigungsstrategien von Armut. In: Zander, Margherita (Hrsg.): Kinderarmut. Einführendes Handbuch für Forschung und soziale Praxis. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften 2005. S.125
[38] Vgl. Ebd.
[39] Vgl. Hock; Holz; Simmedinger; Wüstendörfer. S. VII
[40] Vgl. Butterwegge, Christoph: Hintergründe der (Kinder-)Armut in Deutschland. In: Zenz, Winfried M,; Bächer, Korinna; Blum-Maurice, Renate (Hrsg.): Die vergessenen Kinder. Vernachlässigung, Armut und Unterversorgung in Deutschland. Köln: PapyRossa 2007. S.22
[41] Vgl. Iben, Gerd: Einleitung – Kindheit und Armut. In: Iben, Gerd (Hrsg.): Kindheit und Armut: Analysen und Projekte. Münster: LIT 1998. S.8
[42] Vgl. Ebd. S.9
[43] Vgl. Ebd.
[44] Vgl. Chassé; Zander; Rasch 2005. S.11
[45] Vgl. Olk 2004. S.26
[46] Vgl. Olk 2004. S. 26
[47] Vgl. Chassé; Zander; Rasch 2005. S. 12
[48] Vgl. Ebd. S. 26
[49] Vgl. Chassé; Zander; Rasch 2005. S. 12
[50] Vgl. Ebd. S. 21
[51] Vgl. Ebd.
[52] Vgl. Butterwegge; Klundt; Zeng 2005. S. 112
[53] Vgl. Hanesch 2000. S.234
[54] Vgl. Möhle, Marion: Die Aufkündigung des Generationenvertrages? In: Mansel, Jürgen; Brinkhoff, Klaus-Peter (Hrsg.): Armut im Jugendalter: soziale Ungleichheit, Gettoisierung und die psychosozialen Folgen. Weinheim(u.a.): Juventa-Verlag 1998. S. 98
[55] Vgl. Holz, Gerda: Frühe Armutserfahrungen und ihre Folgen – Kinderarmut im Vorschulalter. In: Zander, Margherita (Hrsg.): Kinderarmut. Einführendes Handbuch für Forschung und soziale Praxis. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2005. S.104
[56] Vgl. Iben 1998. S.13
[57] Vgl. Hock; Holz; Simmedinger; Wüstendörfer 2000. S. VIII
[58] Vgl. Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung 2005. S. 63
[59] Vgl. Bäcker, Gerhard: Armut im Kindes- und Jugendalter: Defizite der sozialen Sicherung. In: Butterwegge, Christoph (Hrsg.): Kinderarmut in Deutschland. Frankfurt / NewYork: Campus Verlag 2000. S.246
[60] Vgl. Ebd. S.247
[61] Vgl. Breitfuss, Andrea; Dangschat, Jens S.: Sozialräumliche Aspekte der Armut im Jugendalter. In: Klocke, Andreas; Klaus, Hurrelmann (Hrsg.): Kinder und Jugendliche in Armut. Umfang, Auswirkungen und Konsequenzen. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag 2001. S. 124
[62] Vgl. Martiny, Ulrike: Unauffällige Teilerfolge gegen Armut. In: Klocke, Andreas; Klaus, Hurrelmann (Hrsg.): Kinder und Jugendliche in Armut. Umfang, Auswirkungen und Konsequenzen. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag 2001.S.118
[63] Vgl. Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung 2005. S. 83
[64] Vgl. Holz 2005. S.104
[65] Vgl. Fischer, Birgit: Statt eines Vorwortes: mit einer sozial tief gespaltenen Gesellschaft ins 3. Jahrtausend?! In: Butterwegge, Christoph (Hrsg.): Kinderarmut in Deutschland. Frankfurt/NewYork: Campus Verlag 2000. S.15.
[66] Vgl. Meyer-Timpe, Ulrike: Verlierer von Geburt. In: Die Zeit Nr. 33 (9.August 2007). S.17.
[67] Vgl. UNICEF: Kinderarmut in reichen Ländern. www.unicef.de/fileadmin/content_media /mediathek/ I_0104_Kinderarmut_in_Industriel_ndern_05.pdf (25.09.2007). S.1
[68] Vgl. Ebd.
[69] Vgl. Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung 2005. S. 134
[70] Vgl. Ebd.
[71] Vgl. Permien, Hanna: „Mit einem Bein zu Hause, mit einem Bein auf der Straße“ –„Straßenkinder“ in sozialen Brennpunkten. In: Altgeld, Thomas; Hofrichter, Petra (Hrsg.): Reiches Land- kranke Kinder? Frankfurt: Mabuse-Verlag 2000. S. 33
[72] Vgl. Lutz, Ronald: Straßenkinder: mediales Ereignis oder reales Phänomen? In: Butterwegge, Christoph (Hrsg.): Kinderarmut in Deutschland. Ursachen, Erscheinungsformen und Gegenmaßnahmen. Frankfurt / New York: Campus-Verlag 2000. S. 178
[73] Vgl. Permien 2000. S. 38
- Arbeit zitieren
- Lenka Eiermann (Autor:in), 2007, Kinderarmut in Deutschland. Pädagogische und sozialpolitische Gegenmaßnahmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90204
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