Zentrale Problemstellungen dieser Arbeit sind: Warum sollten B2C-Unternehmen Internet und Social Media nutzen? Warum und wie nutzen B2C-Unternehmen internetbasierte Informationsplattformen, um die eigenen Kommunikationsziele zu erreichen? Wie verwenden B2C-Unternehmen internetgesteuerte Kommunikationsinstrumente, um effizient und effektiv mit internen und externen Zielgruppen zu kommunizieren? Welche Nachteile oder Gefahren der oben angesprochenen Instrumente müssen von B2C-Unternehmen umgangen werden und wie vermeiden sie solche Probleme? Welche Trends der weltweiten Kommunikation gibt es und wie können B2CUnternehmen darauf positiv reagieren?
In Kapitel 1 geht es um die Problemstellung und Zielsetzung. Es geht vor allem um die Hintergründe des aufbereiteten Themas, aus denen sich die Notwendigkeit der Bearbeitung ergibt. Gleichzeitig werden die zentralen Probleme und die Forschungsziele dieses Themas darstellt. Kapitel 2 beschäftigt sich mit den Merkmalen der B2C-Unternehmen. Hier werden die Grundlagen des B2C-Markts, der B2C-Unternehmen und die Besonderheiten des B2C-Marketings sowie die Entwicklungssituation des Online B2C Marktes erläutert. In Kapitel 3 stehen die Funktionen und die Wirkung von Internet und Social Media in der Unternehmenskommunikation im Mittelpunkt. Zuerst werden Definitionen zu den Begriffen Internet, Web 2.0 und Social Media gegeben. Dann werden die Position und die Notwendigkeit von online-gestützten Informationskanälen aufgegriffen. Danach geht es um die von Kunden am häufigsten frequentierten Informationsplattformen, die auch oft von B2C-Unternehmen für Kommunikationsziele verwendet werden. Kapitel 4 fügt die Kommunikationsinstrumente mit Internet und Social Media zusammen. Auch auf die Verwendung und Wirkung der neuen Kommunikationsinstrumente wie Online-Werbung, Online-Direct Marketing und Online-PR wird am Beispiel von typischen B2C-Unternehmen detailliert eingegangen. In Kapitel 5 werden zunächst die möglichen Nachteile und Gefahren der eingesetzten Online-Kommunikationsinstrumente dargestellt. Danach werden Lösungen und Maßnahmen gegen diese Nachteile vorgeschlagen. Kapitel 6 thematisiert mit Adidas ein typisches B2C-Unternehmen, das durch Internet und Social Media große Kommunikationserfolge erzielt. Damit wird die Bedeutung von Internet und Social Media für B2C-Unternehmen noch einmal reflektiert. Kapitel 7 und 8 gehen um den Ausblick der weltweiten Kommunikation und die Ergebnisse dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Zielsetzung
1.2 Aufbau der Arbeit
2 Merkmale von B2C-Unternehmen
2.1 Die Grundlagen des B2C-Marktes
2.2 B2C-Unternehmen
2.3 Besonderheiten des B2C-Marketings
2.4 Die Entwicklungssituation des Online B2C-Marktes
3 Internetbasierte Kommunikation
3.1 Grundlagen von Internet und Social Media
3.2 Stellung und Notwendigkeit der neuen Informationskanäle in der Unternehmenskommunikation
3.3 Beispielhafte Informationsplattformen im Internet
3.3.1 Die Website von B2C-Unternehmen
3.3.2 Content Communities am Beispiel von YouTube
3.3.3 Soziale Netzwerke am Beispiel von Facebook und XING
3.3.4 Microblogs am Beispiel von Twitter
3.4 Kommunikation aus Kundensicht
4 Internetgesteuerte Kommunikationspolitik im B2C-Unternehmen
4.1 Grundlagen der Online-Kommunikation
4.1.1 Stellung und Notwendigkeit der Online-Kommunikation
4.1.2 Online-Kommunikationsinstrumente
4.2 Online-Werbung
4.2.1 Arten von Online-Werbung
4.2.2 Online-Werbung in der Praxis von Taobao
4.3 Online Direct Marketing
4.3.1 Instrumente des Online Direct Marketing
4.3.2 Online Direct Marketing von Lufthansa
4.4 Online Public Relations
4.4.1 Interne und externe PR im Internet
4.4.2 Online PR am Beispiel von Microsoft
4.5 Veränderte Kommunikation aus Unternehmenssicht
5 Kritische Hinweise zum Einsatz der Online Kommunikationsinstrumente
5.1 Online Werbung für aktuelle Botschaften
5.2 Online Direct Marketing im Kundendialog
5.3 Online PR als Imagewerkzeug
6 Die Bedeutung von Internet und Social Media am Unternehmensbeispiel Adidas
7 Trends und Ausblick der weltweiten Kommunikation
8 Zusammenfassung
Anhang
Anhang 1: Die Corporte Website von VW
Anhang 2: Das Unternehmensprofil der Deutschen Bahn auf Facebook
Anhang 3: Die Werbeanzeigen von Amazon auf XING
Anhang 4: Flugrabatt über den offiziellen Twitter-Kanal der Lufthansa
Anhang 5: Die falsche Werbung von Taobao
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1:Aufbau des Vertriebs von B2C-Unternehmen
Abbildung 2: Umsatz des Online B2C-Marktes in Deutschland zwischen 2003 und 2013
Abbildung 3: Zweiseitige Interaktion mit Konsumenten bei Online-Medien
Abbildung 4: AIDA-Modell zur Werbewirkung
Abbildung 5: Das Fanwachstum durch Social Media-Kampagnen bei Adidas
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Die Online-Kommunikationsinstrumente von B2C-Unternehmen
Abk ürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Zielsetzung
Der Markt hat sich in den letzten 30 bis 50 Jahren in den Industrieländern stark gewandelt. Er entwickelte sich vom Verkäufermarkt zum Käufermarkt, in dem die privaten Konsumenten eine dominierende Rolle einnehmen.1 Gleichzeitig können über die klassischen Kommunikationsmaßnahmen wie Radio und Fernsehen wegen des weitgehend gesättigten Marktes in der modernen Gesellschaft nicht mehr so gut neue Kunden gewonnen werden. Deshalb konzentrieren sich immer mehr Wirtschaftsexperten und Forschungsinstitutionen auf den kundendominierten Markt (B2C-Markt), um das private Konsumverhalten zu erforschen und effektive Kommunikationsmaßnahmen für die B2C-Unternehmen zu entwickeln. Aufgrund der zunehmenden Konkurrenz suchen die Unternehmen auch dringend nach einem neuen Kommunikationskanal, um mehr Aufmerksamkeit von den Konsumenten zu bekommen, mehr Marktanteile zu erreichen, viele neue, hochqualifizierte Mitarbeiter für sich zu gewinnen sowie eventuell langfristige Wettbewerbsvorteile im B2C-Markt zu schaffen.2 Inzwischen hat sich das Internet sehr schnell entwickelt. Ende 2005 wurden in Deutschland nur ca. 3 Mio. Websites registriert, aber heute existieren fast 16 Mio. Websites, die Zahl hat sich also ungefähr verfünffacht. 3 Die meisten deutschen Jugendlichen surfen täglich auf solchen Websites und tauschen sich miteinander aus, spielen Online-Spiele, tätigen Online-Einkäufe, nehmen an Gewinnspielen teil, lösen Einkaufsgutscheine ein usw.4 Immer mehr Erwachsene gehen ebenfalls online, um EMail-Newsletter zu lesen, mit Geschäftspartnern zu kommunizieren, Tickets zu kaufen oder eine Online-Ausbildung zu machen usw. Laut Statistik waren 76,5% der Deutschen im Jahre 2013 online erreichbar und dieser Anteil verzeichnet gegenwärtig noch einen zunehmenden Trend.5 Diese rasante Entwicklung des Internets reflektiert das wachsende Informationsbedürfnis der Menschen.
Deshalb bietet das Internet eine gute Kommunikationsmöglichkeit für die Unternehmen, da sie auf diesem Weg auch mit weit entfernten Konsumenten einen effektiven Kontakt halten können. Mit der zunehmenden Bedeutung des Internets sowie wegen der internetbasierten Medien im Marketingmix, insbesondere in der Unternehmenskommunikation, setzen immer mehr Unternehmen auf Online-Ressourcen, um mit ihren Zielgruppen zu kommunizieren.
In dieser Arbeit wird das Zusammenspiel der drei Bereiche B2C-Unternehmen, Internet und Social Media sowie Online-Kommunikationspolitik erläutert, um daraus dann die wachsende Bedeutung der online-gestützten Medien für die B2C-Unternehmen abzuleiten. Zentrale Problemstellungen sind dabei:
1. Warum sollten B2C-Unternehmen Internet und Social Media nutzen?
2. Warum und wie nutzen B2C-Unternehmen internetbasierte Informationsplattformen, um die eigenen Kommunikationsziele zu erreichen?
3. Wie verwenden B2C-Unternehmen internetgesteuerte Kommunikationsinstrumente, um effizient und effektiv mit internen und externen Zielgruppen zu kommunizieren?
4. Welche Nachteile oder Gefahren der oben angesprochenen Instrumente müssen von B2C-Unternehmen umgangen werden und wie vermeiden B2C-Unternehmen solche Probleme?
5. Welche Trends der weltweiten Kommunikation gibt es und wie können B2C-Unternehmen darauf positiv reagieren?
Dieser Forschung wird aus der Perspektive der Kommunikationswissenschaften über B2C-Unternehmen nachgegangen. Der Verfasser möchte mit dieser Arbeiter die oben gestellten Probleme lösen und zu dem Ergebnis kommen, dass Internet und Social Media für die B2C-Unternehmenskommunikation immer wichtiger werden und die B2C-Unternehmen die Anwendung von Internet und Social Media beachten müssen.
1.2 Aufbau der Arbeit
Diese Arbeit wird im Laufe von acht Kapiteln bearbeitet:
In Kapitel 1 geht es um die Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit. Es geht vor allem um die Hintergründe des aufbereiteten Themas, aus denen sich die Notwendigkeit der Bearbeitung ergibt. Gleichzeitig werden die zentralen Probleme und die Forschungsziele dieses Themas darstellt, was zum Verständnis dieser Arbeit beiträgt. Kapitel 2 beschäftigt sich mit den Merkmalen der B2C-Unternehmen. Hier werden die Grundlagen des B2C-Markts, der B2C-Unternehmen und die Besonderheiten des B2C- Marketings sowie die Entwicklungssituation und Notwendigkeit des Online-B2C-Marktes erläutert.
In Kapitel 3 stehen die Funktionen und die Wirkung von Internet und Social Media in der Unternehmenskommunikation im Mittelpunkt. Zuerst werden Definitionen zu den Begriffen Internet, Web 2.0 und Social Media gegeben. Dann werden die Position und die Notwendigkeit von online-gestützten Informationskanälen aufgegriffen. Danach geht es um die von Kunden am häufigsten frequentierten Informationsplattformen, die auch oft von B2C-Unternehmen für Kommunikationsziele verwendet werden. Kapitel 4 fügt die Kommunikationsinstrumente mit Internet und Social Media zusammen. Auch auf die Verwendung und Wirkung der neuen Kommunikationsinstrumente wie Online-Werbung, Online-Direct Marketing und Online-PR wird am Beispiel von typischen B2C-Unternehmen detailliert eingegangen. In Kapitel 5 werden zunächst die möglichen Nachteile und Gefahren der eingesetzten Online-Kommunikationsinstrumente dargestellt. Danach werden Lösungen und Maßnahmen gegen diese Nachteile vorgeschlagen.
Kapitel 7 thematisiert mit Adidas ein typisches B2C-Unternehmen, das durch Internet und Social Media große Kommunikationserfolge erzielt. Damit wird die Bedeutung von Internet und Social Media für B2C-Unternehmen noch einmal reflektiert. Kapitel 8 fasst die Ergebnisse dieser Arbeit zusammen. Die eingangs aufgeworfenen Fragen werden hier beantwortet und es werden eigene Empfehlungen für B2C-Unternehmen erdacht, damit sich diese in Zukunft verbessern können. Abschließend wird das Thema sukzessiv detailliert durchgesprochen.
2 Merkmale von B2C-Unternehmen 2.1 Die Grundlagen des B2C-Marktes
B2C ist die Abkürzung für Business-to-Consumer, oder auch für Business-to-Client oder Business-to-Customer. 6 Damit ist die Geschäftsbeziehung (nicht nur die Handelsbeziehung, sondern auch die Kommunikation der beiden Parteien) zwischen Unternehmen und Privatpersonen (Konsumenten oder Kunden) gemeint.7
Die Märkte, die vor allem auf die privaten Konsumenten ausgerichtet sind, können als B2C-Märkte bezeichnet werden, wie z.B. der Konsumgüter-Markt, der kundenorientierte Dienstleistungsmarkt u.a.8 Im B2C-Markt bietet ein Unternehmen eine Leistung an und die Nachfrager sind die privaten Konsumenten. Die Angebote der Unternehmen umfassen fast alle Arten von Produkten: von Konsumgütern über Dienstleistungen bis hin zu Ideen, nach denen private Kunden fragen.9 Für einen Markt ist eine Klassifizierung von Zielgruppen notwendig.10 Im B2C-Markt können die Zielgruppen aufgrund ihrer Merkmale nach vier Kriterien klassifiziert werden: nach demografischen Merkmalen (Alter, Geschlecht, Wohnort usw.), sozioökonomischen Merkmalen (Bildung, Gehalt, Beruf usw.), psychografischen Merkmalen (Einstellung, Motivation) sowie nach dem Kaufverhalten (Preissensibilität, Kaufreichweite usw.).11 Gegenwärtig befinden sich die überwiegenden Zielgruppen des B2C-Marktes im Konsumgüter-Markt.12
Im B2C-Markt stehen die Unternehmen einer Vielzahl von Kunden gegenüber. Weltweit leben 7,2 Mrd. Menschen, die als potenzielle private Konsumenten gesehen werden können.13 Aufgrund der Vielzahl an Kunden verlaufen die Kontakte zwischen Unternehmen und Kunden häufig anonym und nicht vertraut. Die Unternehmen tätigen dabei meistens Massenproduktion/Serienfertigung, um den Bedarf einer Masse von Kunden zu befriedigen.14 Die Massenkommunikation - wie durch Radio und Fernsehen – spielt vorwiegend eine wichtige Rolle im B2C-Markt.15 Seit einigen Jahren erfassen viele Unternehmen mithilfe von Kundenkarten (z.B. Payback) Informationen über das Kaufverhalten ihrer Kunden. Diese Kundendaten werden dann analysiert und ausgewertet, um den Kunden maßgeschneiderte Angebote präsentieren zu können.16 Die Kunden wohnen meist weit verstreut, deshalb verkaufen die Unternehmen ihre Angebote vorwiegend über den Handel, der so als Absatzmittler fungiert.17 Die Kunden im B2C-Markt erwerben die Leistungen für den eigenen Bedarf und für einen originären Nutzen. Ihr Kaufverhalten wird von ihren Präferenzen, Einstellungen und der bestehenden Kaufkraft sowie durch viele andere individuelle Faktoren beeinflusst. Die Konsumenten treffen ihre Kaufentscheidungen normalerweise in kurzer Zeit ohne größere formale Entscheidungsprozesse. Deshalb ist das Konsumverhalten als relativ und nicht als rational zu bewerten. Außerdem sind die meisten B2C-Märkte gesättigte Märkte, wodurch aufgrund der Angebotsüberlastung und zunehmenden Ähnlichkeit vieler Produkte ein starker Wettbewerb entstanden ist. 18
2.2 B2C-Unternehmen
Bei B2C-Unternehmen handelt es sich um Unternehmen, deren Produkte oder Leistungen vor allem auf private Kunden ausgerichtet sind. Das bedeutet, dass für private Kunden hergestellt und an sie verkauft wird, um direkt ihre individuellen materiellen oder immateriellen Bedürfnisse zu befriedigen.19
Deshalb gehören fast alle Konsumgüterunternehmen wie Lebensmittelunternehmen, Sportartikelunternehmen, Kosmetikunternehmen, Unterhaltungselektronikunternehmen, Möbelunternehmen, Familienautomobilunternehmen, Luxusgüterunternehmen usw. sowie Online-Einzelhandelsunternehmen zu den B2C-Unternehmen20, außerdem sind ihnen auch Dienstleistungsunternehmen (bieten Kundenservice an und keine Produkte) wie Flugunternehmen u.a. zuzuordnen.21
Die berühmtesten B2C-Unternehmen weltweit sind Lebensmittelunternehmen wie Nestlé, Coca-Cola, Unilever und PepsiCo, Sportartikelunternehmen wie Adidas, Nike
und Jack Wolfskin, Kosmetikunternehmen wie Nivea, Lancome und Estee Lauder, Unterhaltungselektronikunternehmen wie Apple, Samsung, Sony, Nokia und Microsoft, Möbelunternehmen wie IKEA, Haier und Boydak-Holding, Familienautomobilunternehmen wie VW, Toyota und GM, Online-Einzelhandelsunternehmen wie Taobao, Amazon und eBay sowie Dienstleistungsunternehmen wie Lufthansa und Air China.22 In Deutschland sind große und beliebte B2C-Unternehmen z.B. Notebooksbilliger, Redcoon, Aldi, Lidl, dm, Rewe, Reemtsma, Philip Morris usw.
2.3 Besonderheiten des B2C-Marketings
B2C-Marketing wird oft auch mit Konsumgütermarketing gleichgesetzt und beschreibt eine Form des Marketings, die sich auf die Vermarktung zwischen B2C-Unternehmen und Endverbraucher bezieht.23 Die Besonderheiten des B2C-Marketings treten vor allem im Marketing-Mix in Erscheinung:
- In der Produktpolitik sind die Angebote homogene Massengüter und in der Regel selbsterklärend. Der Massenmarkt führt eher zur Herstellung von Standardprodukten. Und wenn die Konsumenten ihre Kaufentscheidungen treffen, müssen sie nicht lange überlegen.24
- In der Preispolitik gibt es wegen des starken Konkurrenzdrucks und der preissensitiven Kundschaft normalerweise feste und transparente Preise.25
- In der Distributionspolitik vertreiben die B2C-Unternehmen ihre Produkte sowohl über den Handel (indirekter Vertrieb) als auch in Form des Direktvertriebs (direkter Vertrieb) an den privaten Nachfrager.26 Dementsprechend sind in der Praxis häufig vorkommende Vertriebsformen des B2C-Marketing z.B. E-Commerce, Direktverkauf, Ladenverkauf, Marktverkauf, Versandhandel, persönliche Verkaufsformen (Partys, Aktionen etc.), Telefonverkauf, Automatenverkauf sowie indirekter Verkauf u.a.27
- In der Kommunikationspolitik sind die Absatzbeziehungen zwischen Unternehmen und Kunden anonym. Deshalb ist die Anwendung von Massenkommunikation notwendig, um Botschaften unter einer Vielzahl von potenziellen Kunden zu verbreiten.28
Abbildung 1:Aufbau des Vertriebs von B2C-Unternehmen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: In Anlehnung an: Nelius, Y. (2013), S. 21.
Meistens ist der Vertrieb im B2C-Maketing mehrstufig und verläuft indirekt unter Einschaltung des Handels.29 Aber gegenwärtig ist der klassische B2C-Markt (z.B. ein Geschäft) wegen der Angebotsüberlastung weitgehend gesättigt. Deshalb verläuft die Entwicklung dieses Marktes langsam. 30 Mithilfe des Internets weist der B2C-Markt jedoch einen sich rascher entwickelnden Trend auf. Zurzeit tätigen die Konsumenten nämlich ihre B2C-Transaktionen immer mehr über das Internet, da es den Unternehmen mehr Absatzmöglichkeiten bietet und die Effizienz der B2C-Transaktionen in Bezug auf Bestellung, Lieferung und Bezahlung steigert.31 Aufgrund der zunehmenden Bedeutung des B2C-Marketings über elektronische Informationskanäle stehen in dieser Arbeit der elektronische B2C-Markt und die elektronischen Informationsplattformen sowie die elektronischen Marketing- und Kommunikationsinstrumente im Mittelpunkt der Betrachtung und werden deshalb detaillierter beleuchtet.
2.4 Die Entwicklungssituation des Online B2C-Marktes
Die geschäftlichen Transaktionen zwischen Unternehmen und Endkunden über das Internet werden als B2C-E-Commerce bezeichnet.32 Mit der Durchsetzung des Internets erlebte der B2C-Markt in den letzten Jahren weltweit eine rasante Entwicklung, besonders in China.33 Der chinesische Online B2C-Markt (B2C-E-Commerce-Markt) ist seit 2012 der zweitgrößte nach den USA.34 In China kauften im vergangenen Jahr 220 Mio. Menschen im Internet ein und erreichten einen Gesamtumsatz aller Transaktionen von 181,42 Mrd. USD, im Vergleich zu 2010 ein Anstieg um 246,88%. Weltweit gesehen lag der amerikanische Online B2C-Markt im Jahr 2013 mit 384,80 Mrd. USD stetig auf dem ersten Platz. Auf dem dritten Platz befindet sich Japan. Darauf folgt Großbritannien mit 141,53 Mrd. USD. Die fünfte Position besetzt der deutsche Online B2C-Markt mit 53,00 Mrd. USD.35
Die folgenden fünf Gründe verursachten hauptsächlich die rasante Entwicklung des Online B2C-Marktes:
- Durch die Entwicklung der Wirtschaft sind bei vielen Konsumenten die Einkommen und dadurch die Kaufkraft angestiegen, somit erhöht sich die Nachfrage nach privaten Waren und Dienstleistungen.36
- Durch die Internationalisierung des Marktes kommt es zu zahlreichen neuen erweiterten Märkten. Immer mehr ausländische Kunden können über das Internet inländische hochwertige Waren und Dienstleistungen kennenlernen und eventuell kaufen.
- Durch die Entwicklung der Online-Einkaufsplattformen können die Konsumenten ihre Produkte bequemer und günstiger als im klassischen Markt einkaufen, wodurch die Nachfrage der Konsumenten angereizt wird.37
- Aufgrund der Entstehung vielfältiger internetbasierter Kommunikationsmaßnahmen, mit denen die Unternehmen die Konsumenten effektiver als mit klassischen Maßnahmen beeinflussen können, besteht für die B2C-Unternehmen die Möglichkeit, mehr Kunden für sich selbst zu gewinnen. 38
-Aufgrund der Optimierung der Produktionsprozesse und der Verstärkung des Unternehmensmanagements verbessern die B2C-Unternehmen die Qualität ihrer Angebote. Und aufgrund der zunehmenden Konkurrenz führen die B2C-Unternehmen Produktdifferenzierungen durch, die die unterschiedlichen Präferenzen der Konsumenten besser ansprechen. Diese beiden Fortschritte des Angebots ziehen die Aufmerksamkeit der Konsumenten an und fördern die Entwicklung des Online B2C-Markts.39
In den letzten Jahren entwickelte sich der Online B2C-Markt in Deutschland ebenfalls sehr schnell.40 Hinter Großbritannien, dem größten Online B2C-Markt in Europa, steht Deutschland zurzeit auf dem zweiten Platz. Der Umsatz des deutschen Online B2C-Marktes erreichte 2013 ca. 53 Mrd. USD und wird für 2016 aufgrund seines stetigen Anstiegs auf 66 Mrd. USD geschätzt.41
Laut Marktanalyse zum deutschen Online B2C-Markt im Jahr 2010 von EHI und Statista dominierten wenige Top-Unternehmen den ganzen deutschen Online B2C-Markt. Für diese Studie wurden die 1.000 größten deutschen Unternehmen anhand ihres B2C-Umsatzes im Internet analysiert. Der Großteil des gesamten B2C-Umsatzes in Deutschland wird von einigen wenigen Unternehmen erwirtschaftet. Dabei generieren die zehn größten Unternehmen mehr als ein Viertel der B2C-Umsätze und die 100 größten Unternehmen über zwei Drittel. Z.B. erwirtschaftete das größte Online-Einzelhandelsunternehmen Amazon über 1,7 Mrd. Euro. Das kleinste Unternehmen unter den Top 1.000 erzielte einen Umsatz von unter einer Mio. Euro. Diejenigen Unternehmen mit mehr als einer Mio. Euro B2C-Umsatz gehören zu den Top 1.000 und diejenigen mit einem zweistelligen Millionen-Umsatz bereits zu den Top 250. Der Gesamtumsatz der Unternehmen der Ränge 501 bis 1.000 liegt unter dem Umsatz von Amazon.42
Abbildung 2: Umsatz des Online B2C-Marktes in Deutschland zwischen 2003 und 2013
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: In Anlehnung an: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/3979/umfrage/e-commerce-umsatz-in-deutschland-seit-1999/, Stand: 19.02.2014.
Die Abbildung verdeutlicht die rasante Entwicklung des Online B2C-Marktes in den letzten zehn Jahren in Deutschland in Milliarden Euro. Der Umsatz des Marktes ist von 11 Mrd. Euro im Jahr 2003 auf 33,1 Mrd. Euro gestiegen, also um ca. 300%.43 Die Grafik zeigt den zunehmenden Trend des Umsatzes im Online B2C-Markt und zudem ist das große Entwicklungspotenzial zu erkennen. Das bedeutet, dass private Konsumenten mehr Geld in den Online B2C-Markt investieren und insgesamt mehr Konsumenten gewonnen werden. 44 Deshalb müssen die Unternehmen in Deutschland die Entwicklungschancen auf dem Online B2C-Markt ergreifen, wodurch sie mehr Produkte verkaufen, mehr Gewinne erzielen und Marktvorteile festhalten können.
3 Internetbasierte Kommunikation
3.1 Grundlagen von Internet und Social Media
Das Internet – eine der wichtigsten technologischen Entwicklungen der modernen Welt – ging im Jahr 1969 aus einem Projekt in den USA hervor.45 Es handelt sich dabei um ein weltweites Netzwerk, bestehend aus vielen Rechnernetzwerken, über die Informationen ausgetauscht werden. Zwischen den einzelnen Internetrechnern ermöglicht das Internet einen Informationsaustausch. 46 Das Internet besitzt eine beträchtliche Anzahl an Informationen, die ohne Beschränkung räumlicher Distanz (Globalität) verbreitet werden. Durch das Internet können die Sender und Empfänger der Nachrichten online miteinander verbunden werden (Interaktivität).47 Unter Online-Medien versteht man internetbasierte Medien, auf denen die online digitalisierten Nachrichten publiziert werden. Ein typisches, traditionelles Beispiel für ein Online-Medium ist die Website.48 Ein relevanter Bestandteil der Online-Medien ist zudem Social Media, wodurch es den Nutzern leichter ermöglicht wird, sich untereinander auszutauschen, Informationen zu teilen und eigene Informationen zu erstellen.49 Die am häufigsten genutzten Social Media sind YouTube, Facebook, Twitter, XING und andere Medienanwendungen. Web 2.0 Durch Online-Medien wird die Kommunikation eines Menschen mit einem anderen deutlich vereinfacht. Sie ermöglichen es zudem, mit vielfältigen Inhalten in attraktiver Form von Texten, Bildern, Video oder Audio eigene Emotionen auszudrücken. Deshalb werden Online-Medien insbesondere bei jüngeren Menschen immer beliebter.50 Sie konsumieren dabei nicht nur Informationen, sondern produzieren auch selbst welche. Solche selbst erstellten Inhalte sind diejenigen Websites, die als Web 2.0 bezeichnet werden.51
Mit zunehmend mehr aktiven Menschen im Web 2.0 nutzen auch immer mehr B2C-Unternehmen Online-Medien (z.B. in Form der Erstellung eines eigenen Unternehmensprofils), um ihre Marken, Produkte oder Dienstleistungen darüber zu positionieren und eventuell zahlreiche Online-Konsumenten anzusprechen.52 Mithilfe von Online-Medien können die Unternehmen geografische Grenzen zwischen den Menschen überschreiten und ihre Unternehmensbotschaften schnell unter den Konsumenten verbreiten.53 Früher wurden die Informationen über klassische Medien nur einseitig an die Konsumenten versendet, aber mithilfe von Online-Medien können die Unternehmen heute einen persönlichen, zweiseitigen, interaktiven Kontakt zu den Kunden aufnehmen, wodurch sie Kundenfeedback gewinnen, Erfahrungen mit den realen Kundenbedürfnissen sammeln usw. Die Online-Medien werden aufgrund der hohen Effektivität und der niedrigen Kosten bei den Unternehmen immer beliebter.54
Abbildung 3: Zweiseitige Interaktion mit Konsumenten bei Online-Medien
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Meffert, H.; Burmann, C.; Kirchgeorg, M. (2012), S. 655.
3.2 Stellung und Notwendigkeit der neuen Informationskan äle in der Unternehmenskommunikation
Die Unternehmenskommunikation umfasst alle Maßnahmen, die vom Unternehmen genutzt werden, um seine Botschaften, seine Produkte oder Leistungen den wichtigen internen und externen Zielgruppen zu vermitteln oder um mit den Zielgruppen in Interaktion zu treten.55
Der Wettbewerb zwischen den klassischen Informationskanälen wie Print, Radio, TV usw. und auch derjenige im eigenen Medienumfeld wird immer stärker. Es ist gegenwärtig sehr kompliziert geworden, die wirkungsvollsten Werbemedien auszuwählen, um mehr Kunden für das Unternehmen gewinnen können.56 Für die Konsumenten selbst ist nur ein kleiner Teil der Informationen, die sie über klassische Medien beziehen, praktisch und die restlichen 98% sind unwichtig.57 Zum Beispiel ist die Anzahl der TV-Spots in Deutschland in den letzten Jahren stark angestiegen und lag 2013 bei 3,5 Millionen.58 Aber mit der Zeit ist die Einschaltquote der Werbespots deutlich rückläufig. Während sich 1985 noch 18% der Zuschauer einen Werbespot angeschaut haben, waren es 2002 nur noch 8 %. Die Informationsüberflutung reduziert das Interesse für Werbespots und die plötzlich aufleuchtende Werbung verursacht Ablehnung bei den Zuschauern. Auch führt die zunehmende Informationskomplexität zu einem gesteigerten Interessenverlust an klassischen Medien. 59 Um mehr Konsumenten zu erreichen, seinen Marktanteil zu vergrößern und langfristige Wettbewerbsvorteile im Markt zu sichern, muss sich das Unternehmen auf neuartigeren und effektiveren Informations- und Werbeplattformen wiederfinden.60 Die neuen Informationskanäle sind meistens vereinfachte Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen, die keine solchen Probleme haben. Es handelt sich vor allem um elektronische Medien (Online-Medien).61
Laut einer US-Studie überholte die Online-Werbung im Jahr 2001 die klassischen Printanzeigen im gesamten Budgetaufkommen. Das zeigt deutlich eine zunehmende Anwendung sowie Stellung der Online-Medien in der Unternehmenskommunikation.62 Eine Umfrage des Consulting- und Wirtschaftsprüfungsdienstleisters Deloitte im Jahr 2009 kam zu dem Ergebnis, dass 94% aller Unternehmen weltweit in Online-Medien investiert haben. Weshalb eine Vielzahl an Unternehmen Online-Medien nutzen, wird nachfolgend beschrieben. Online-Medien können den Unternehmen folgende Vorteile bringen:
- Kosten sparen: Mithilfe von Online-Medien können die Unternehmensbotschaften kostenlos oder kostengünstig verbreitet werden. Im Vergleich zu den traditionellen Medien müssen die Unternehmen nicht für Druck- und Transaktionskosten bezahlen. Damit können die Werbebotschaften der Unternehmen leichter unter den Kunden verbreitet werden.63
- Neukunden gewinnen: Die Nutzer tauschen ihre Erfahrungen über soziale Netzwerke aus. Wenn ein Nutzer auf einen interessanten Werbeinhalt trifft, wird er ihn seinen Familienangehörigen, Freunden, Kollegen sowie anderen Menschen in seinem medialen Umfeld empfehlen. Dadurch entsteht eine aktive Beeinflussung solcher Menschen, die dann dieses Produkt kaufen und Neukunden werden.
- Unternehmensimage verbessern: Die Unternehmen können durch Online-Medien einen direkten Kontakt zu ihren Kunden aufbauen, dadurch können sie die aufgetretenen Probleme der Kunden schnell lösen und deren Bedürfnisse befriedigen. Das steigert die Sympathie, die die Kunden dem Unternehmen entgegenbringen. Dieses positive Unternehmensimage wird infolgedessen über soziale Netzwerke weiter verbreitet.64
- Markenbekanntheitsgrad steigern: Durch Online-Medien werden die Einstellung zu und die Erfahrung mit den Produkten einer Marke rasant weiter verbreitet. Eine langfristige positive Bewertung wird die Bekanntheit dieser Marke steigern.
- Kundenbindung verstärken: Durch den direkten persönlichen Dialog mit den Kunden sowie durch Unternehmensaktivitäten über Online-Medien können die Unternehmen die Bindung der Kunden verstärken. Außerdem wird durch gutes Zuhören und schnelles Reagieren auf die Probleme der Kunden durch Online-Medien wie Facebook die Motivation der Kunden geweckt, aktiv mit dem Unternehmen zu kommunizieren.65
- Produkte verbessern: Viele Kunden-Communities werden durch Social Media aufgebaut, um Kundenerfahrungen sowie -bewertungen auszutauschen. Dabei sammeln die Unternehmen Feedbacks wie Produktverbesserungsvorschläge oder Ideen für neue Produkte. Danach sprechen die Unternehmen die Kunden auf die Produkte an.
- Neue Mitarbeiter gewinnen: Die Gewinnung von Mitarbeitern durch Online-Medien ist ein immer häufigerer Trend der letzten Jahren. Viele Unternehmen präsentieren ihre Unternehmensprofile über Online-Medien, um hoch qualifizierte und effektive Mitarbeiter zu erreichen.66 Aufgrund solcher Vorteile werden die neuen Informationskanäle immer beliebter bei den Unternehmen.
3.3 Beispielhafte Informationsplattformen im Internet
Das Internet hat sich in den letzten Jahren rapide entwickelt. Und es entstehen immer mehr neue Informationsplattformen wie Online-Medien.67 Online-Medien spielen eine wichtige Rolle im medialen Umfeld der Konsumenten. Fast alle Lebensbereiche der Konsumenten haben mit Online-Medien zu tun. Deshalb investieren die Unternehmen in Online-Medien, um dadurch schnell mehr Kunden zu gewinnen und andere Kommunikationsziele zu erreichen.68 Die am häufigsten genutzten Online-Medien sind die Website, Content Communities, soziale Netzwerke, Microblogs usw. Nachfolgend werden diese vier Informationsplattformen anhand von Beispielen detailliert beschrieben.
3.3.1 Die Website von B2C-Unternehmen
Die Anzahl der Websites entwickelt sich sehr schnell: Vor zehn Jahren gab es nur ungefähr 90.000 deutsche Websites, heute existieren jedoch fast 16 Millionen.69 In den USA verbringt man mehr Zeit auf Websites als vor dem Fernseher. In Europa versuchen fast alle Unternehmen aus nahezu allen Wirtschaftseinheiten, die Kunden mithilfe von Websites zu erreichen.70 In China veröffentlicht das „Staatliche Internet-Informationsoffice“ die Daten über chinesische Websites: Ende 2009 erreichte die Anzahl der Websites 3,23 Millionen, das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 12,3%.71
Eine Website ist ein virtueller Platz im World Wide Web, der aus mehreren Seiten und anderen Ressourcen besteht. Diese sind üblicherweise durch address links verknüpft.72
Die Website eines B2C-Unternehmens ist meistens eine Corporate Website und wird auch als Homepage bezeichnet. Die Ziele der Homepage sind die Unternehmensdarstellung und das Leistungsmarketing. 73 Somit können die Unternehmen ihre Produkte über eine Homepage online vorstellen, Botschaften verbreiten, ihr Unternehmensimage verbessern sowie die Kundenbindung verstärken usw.74
Die meisten Konsumenten besuchen oft die Websites von Unternehmen, um Informationen als Grundlagen für ihre zukünftigen Kaufentscheidungen zu sammeln. Deshalb ist eine gut designte Homepage sehr wichtig für jedes Unternehmen.75 Eine Homepage wird allgemein zielgerichtet und übersichtlich gestaltet, denn dadurch wird den Besuchern die Auswahl erleichtert. Die meisten Homepages haben eine Suchfunktion, wodurch die Produkte so einfach wie möglich von den Besuchern gefunden werden können.76 Durch eine Homepage können die Besucher in den Genuss vieler Dienstleistungen kommen, wie z.B. Beratung, Bestellung, Bezahlung sowie Beschwerden usw. Um das Interesse der Besucher für die Unternehmen und ihre Produkte zu wecken, gibt es auf den Homepages oft Internetaktivitäten oder andere digitale Kommunikationsinhalte wie Sonderangebote, kostenlose Geschenke, Gewinnspiele usw. Außerdem wird die Homepage auch als Ausgangspunkt angesehen, um auf Facebook-Seiten, Google+-Accounts sowie YouTube-Konten des Unternehmens weitergeleitet zu werden.77
Die Homepage von VW ist eine gut designte Corporate Website. Das Aussehen ist lapidar und übersichtlich. Auf der Mitte der Startseite werden etwa aktuelle Werbe-Nachrichten zu neu designten Automodellen wie dem e-Golf chronologisch sortiert. Unter den Verlinkungen „News“ und „Das Auto Magazin“ sowie „Newsletter“ befinden sich auf der unteren Startseite Informationen über VW, seine Autos sowie seine interne und externe PR. Unter der Verlinkung „Online Shop“ werden die unterschiedlichsten Autos vorgestellt. Unter „Kontakt“ können die Besucher direkt mit VW in einen Dialog treten. Über „Service & Zubehör“ erfahren die Besucher etwas über die Dienstleistungen zu ihren Autos. „Mein Auto“ richtet sich speziell an Fans und Kunden von VW, die Kunden können hierüber direkt Vorschläge von VW-Experten erhalten.78 So setzt VW über seine Homepage viele Kommunikationsziele um. In Anhang 1 befindet sich die Startseite der Corporate Website von VW.
3.3.2 Content Communities am Beispiel von YouTube
Content Communities sind Plattformen, auf denen die Nutzer eigene multimediale Inhalte wie Fotos oder Videos ins Internet hochladen und normalerweise mit bestimmten Schlagwörtern veröffentlichen können. Die hochgeladenen Inhalte können allgemein angesehen und bewertet werden.79 Die Unternehmen nutzen oft und gern Videoportale wie YouTube als Marketing- und Kommunikationsplattformen, um die Werbung eines Produktes zu präsentieren, ihr Unternehmensimage zu verbessern, Missverständnisse abzubauen usw.80
YouTube
YouTube ist ein Videoportal, das am 14. Februar 2005 von Chad Hurley, Steve Chen und Jawed Karim in Kalifornien gegründet wurde.81 Im Oktober 2006 akquirierte der Google-Konzern YouTube zu einem Kaufpreis von 1,32 Milliarden Euro. Seitdem entwickelte sich die Plattform enorm und wird heutzutage fast als TV-Ersatz genutzt.82 Bisher besuchen jeden Monat mehr als 1 Milliarde einzelner Nutzer die Seite YouTube. Pro Minute werden 100 Stunden Video-Material auf diese Plattform hochgeladen. Die Brutto- und Nettoerlöse des Unternehmens betrugen 2013 5,6 bzw. 1,96 Mrd. USD.83 Der Marktwert von YouTube liegt heute um 30 Mrd. USD höher als derjenige von Twitter mit 290 Mrd. USD.84 Es ist gegenwärtig das größte und beliebteste Videoportal weltweit.
Auf YouTube können die Nutzer kostenlos eigene Video-Clips hochladen und mit anderen Nutzern teilen. Dort findet man private Videos, kurze Video-Anleitungen, Spaß-Videos, aber auch Film- und Fernsehausschnitte sowie zahlreiche ältere Musikvideos und Kinofilme. 85 Videos werden bei YouTube in verschiedene Themenkanälen einsortiert, mit deren Hilfe die Nutzer ihre spannendsten Videos leicht suchen können. Die Nutzer melden sich bei YouTube mit einem Google-Konto an, über das sie dann unter einem Video Kommentare und Bewertungen abgeben können.86 Wegen der Beliebtheit bei den Nutzern setzen viele Unternehmen auf YouTube-eigene offizielle Kanäle, um darüber mittels Image-Videos, Produkt-Videos, Aktionen-Videos usw. die Aufmerksamkeit des Zuschauers auf sich zu lenken.87 Es ist preisgünstig für die Unternehmen, auf YouTube zu werben, denn sie können dort zu geringeren Kosten eine höhere Aufmerksamkeit der Nutzer erreichen als über klassische Medien. Primär verbreiten die Unternehmen über YouTube Videos über sich selbst und ihre Produkte und stärken damit ihre Platzierung in den Suchmaschinen und bei den Interessenten. Jedes Video eines Unternehmens auf YouTube kann als eine kostenlose Werbefläche angesehen werden, die schnell Millionen von Zuschauern auf das Unternehmen aufmerksam macht.88
Bei der Werbung für Neuprodukteinführungen setzen die Unternehmen neben klassischen Medien ebenfalls auf YouTube. O2 hat im Jahr 2009 das neue Smartphone Palm Pre untersucht. Im Pre-Lanch dieses Smartphones erstellte O2 spezielle Profile für Palm Pre auf Social Network-Plattformen und veröffentlichte auf YouTube viele Werbespots. Die frühzeitige Produktionspräsentation auf YouTube erzeugte eine hohe Aufmerksamkeit beim Publikum. Damit konnte O2 schon vor der Veröffentlichung eine Vielzahl an Bestellungen von Palm Pre verzeichnen.89
Mit YouTube können die Unternehmen Missverständnisse beim Publikum aufklären und ihr Unternehmensimage verbessern. Das hochgeladene Video „ Dirty Dirty Dominos Pizza “ hat im Jahr 2009 negative Aufmerksamkeit auf die Schnellrestaurantkette Dominos Pizza gelenkt.90 Im Video konnten die Zuschauer die unhygienischen Herstellprozesse ansehen. Dieses Video führte dazu, dass rund eine Millionen Mal Pizza-Bestellungen storniert wurden und das hat die Reputation von Dominos Pizza stark beschädigt. 91 Darauf reagierte Dominos Pizza rasch. Um den Imageschaden zu beheben, wollte das Unternehmen zunächst für einen guten Eindruck im Web 2.0 sorgen. Dominos Pizza nahm die Kritiken zur Qualität ihrer Pizza entgegen und verbesserte seine Produkte. Die Ankündigung der neuen verbesserten Pizza wurde auf YouTube über den Videoclip „ The Pizza Turnaround “ veröffentlicht. Das Video wurde 935.261 Mal angesehen und hat Verständnis bei einem Teil des Publikums ausgelöst. Inzwischen entschuldigte sich der Geschäftsführer in einer YouTube-Videobotschaft für die Vorfälle und half damit, das verlorene Vertrauen zurückzugewinnen.92 Mithilfe von YouTube hat Dominos Pizza die weitere Verhärtung des Reputationsverlustes vermieden und verbesserte sein Image.
3.3.3 Soziale Netzwerke am Beispiel von Facebook und XING
Soziale Netzwerke sind webbasierte Anwendungen, auf denen die Internetnutzer eigene persönliche Profile erstellen und mit anderen Nutzern kommunizieren können.93 Dabei können die Nutzer wählen, was nur für sie selbst, was für Freunde und was für alle Mitglieder des Netzwerkes sichtbar sein soll. Die zweite Funktion ist eine Kontaktliste, über die der Nutzer die anderen Mitglieder in Gruppen wie z.B. Freunde, Kollegen und Familienangehörige verwalten und ihnen Nachrichten schicken kann.94 Außerdem erhält der Nutzer Nachrichten über viele unterschiedliche Ereignisse, wie Profiländerungen eines Freundes, neue hochgeladene Fotos, Videos, geteilte Texte usw. Die Nutzer können selbst einen eigenen Status veröffentlichen und auf anderen Profilen Beurteilungen und Bewertungen abgeben. Solche sozialen Netzwerke initiieren ständig neue Funktionen, um die Kommunikation der Nutzer miteinander zu verstärken.95 In einem sozialen Netzwerk steht der gegenseitige Austausch im Mittelpunkt. Mithilfe von sozialen Netzwerken können die Menschen ohne zeitliche und geografische Schranken in Kontakt bleiben.96
[...]
1 Vgl. Ramme, I. (2009), S.74.
2 Vgl. Misoch, S. (2006), S. 7.
3 Vgl. http://www.denic.de, Stand: 24.02.2014.
4 Vgl. Koß, S. (2013), S. 11 f.
5 Vgl. http://de.statista.com/statistik/daten/studie/13070/umfrage/entwicklung-der-internetnutzung-in-deutschland-seit-2001/, Stand: 12.02.2014.
6 Vgl. Ramme, I. (2009). S. 74.
7 Vgl. Meier, A.; Stormer, H. (2008), S. 4.
8 Vgl. Ramme, I. (2009), S. 74.
9 Vgl. Krause, J. (2000), S. 207.
10 Vgl. Homburg, C. (2012), S. 1023.
11 Vgl. Zarrela, D. (2012), S. 214.
12 Vgl. Hake, S. (2013), S. 3.
13 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Weltbev%C3%B6lkerung, Stand: 13.02.2014.
14 Vgl. Bauer, H. H.; Leege, D. G.; Rösger, J. (2008), S. 34.
15 Vgl. Back, A.; Gronau, N.; Tochtermann, K. (2012), S. 55.
16 Vgl. Hake, S. (2013), S. 7.
17 Vgl. Barabas, M.; Rossbach, G. (2000), S. 96.
18 Vgl. Lies, J. (2008), S. 64.
19 Vgl. Laudon, K. C.; Traver, C. G. (2002), S.67.
20 Vgl. Bruhn, M. (2013), S. 23.
21 Vgl. Meffert, H.; Bruhn, M. (2003), S. 634.
22 Vgl. http://www.lebensmittelzeitung.net/business/daten-fakten/rankings/Top-40-Konsumgueter-Hersteller-Welt-_277.html, Stand: 16.02.2014
23 Vgl. Ergenzinger, R.; Thommen, J. P. (2005), S. 3.
24 Vgl. Lies, J. J. (2008), S.136. Vgl. Vergossen, H. (2004), S. 21.
25 Vgl. Nelius, Y. (2013), S. 20.
26 Vgl. http://www.teialehrbuch.de/Kostenlose-Kurse/Marketing/15339-Vertrieb-im-B2C-und-B2B-Marketing.html, Stand: 17.02.2014.
27 Vgl. Bauer, H. H.; Hammerschmidt, M. (2004), S. 61.
28 Vgl. Kuß, A.; Tomczak, T. (2001). S. 189 f.
29 Vgl. Hettler, U. (2010), S. 1.
30 Vgl. Mast, C.; Huck-Sandhu, S.; Güller, K. (2005), S. 95.
31 Vgl. Mast, C.; Huck-Sandhu, S.; Güller, K. (2005), S. 95.
32 Vgl. Böing, C. (2001), S. 6.
33 Vgl. Bernecker, M.; Beilharz, F. (2012), S. 2.
34 Vgl. Koß, S. (2013), S. 43.
35 Vgl. http://www.aquarius.biz/de/2013/02/06/b2c-e-commerce-weltweit-weiter-auf-wachstumskurs/, Stand: 17.02.2014.
36 Vgl. Bernecker, M.; Beilharz, F. (2012), S. 96.
37 Vgl. Bauer, H. H.; Rösger, J.; Toma, B. (2013), S. 155 ff.
38 Vgl. Schürmann, E. (2004), S. 201.
39 Vgl. Barabas, M.; Rossbach, G. (2000), S. 22.
40 Vgl. Kloss , I. (2012), S. 12.
41 Vgl. http://de.statista.com/statistik/daten/studie/199790/umfrage/entwicklung-des-b2c-e-commerce-umsatzes-in-deutschland/, Stand: 18.02.2014.
42 Vgl. http://www.xsite.de/newsletter/2010/news-on-demand-april-2010.html, Stand: 17.02.2014.
43 Vgl. http://de.statista.com/statistik/daten/studie/3979/umfrage/e-commerce-umsatz-in-deutschland-seit-1999/, Stand: 19.02.2014.
44 Vgl. Bauer, H. H.; Rösger, J.; Toma, B. (2013), S. 3.
45 Vgl. Bernauer, D.; Hesse, G.; Laick, S.; Schmitz, B. (2011), S. 13.
46 Vgl. http://www.fu-berlin.de/presse/publikationen/fundiert/2006_02/06_02_kurz_fundiert/index.html, Stand: 21.02.2014.
47 Vgl. Reich, S. (2006), S. 5.
48 Vgl. Risch, D. (2008), S. 70.
49 Vgl. Weinberg, T. (2013), S. 1.
50 Vgl. Sterne, J. (2011), S. 58.
51 Vgl. Meier, A.; Stormer, H. (2008), S. 13.
52 Vgl. Friedrich, M. (2012), S. 117.
53 Vgl. Bernecker, M.; Beiharz, F. (2012), S. 4 f.
54 Vgl. Heinemann, G. (2010), S. 127.
55 Vgl. Bruhn, M. (2011), S. 5.
56 Vgl. Pfeiffer, T.; Koch, B. (2011), S. 76.
57 Vgl. Fritz, W. (2004), S. 58 f.
58 Vgl. http://de.statista.com/statistik/daten/studie/4771/umfrage/anzahl-der-tv-werbespots-indeutschland-seit-2000/, Stand: 21.02.2014.
59 Vgl. Pesch, J. (2010), S. 219.
60 Vgl. Vergossen, H. (2004), S. 210.
61 Vgl. Risch, D. (2008), S. 78.
62 Vgl. Hettler, U. (2010), S. 30.
63 Vgl. Zarrella, D. (2010), S. 6.
64 Vgl. Dörfel, L.; Schulz, T. (2011). S. 163.
65 Vgl. Pleil, T. (2007), S. 19.
66 Vgl. Dörfel, L.; Schulz, T. (2011). S. 165.
67 Vgl. http://web.sachsen-anhalt.de/index.php?id=51979, Stand: 22.02.2014.
68 Vgl. Meckel, M.; Schmid, B. F. (2008), S. 471.
69 Vgl. Pfeiffer, T.; Koch, B. (2011), S. 4.
70 Vgl. Kollmann, T.(2007), S. 7.
71 Vgl. http://www.scio.gov.cn/wlcb/hzlhb/Document/623379/623379.htm, Stand: 22.02.2014.
72 Vgl. Laudon, K. C.; Traver, C. G. (2002), S. 67 ff.
73 Vgl. Brunold, J.; Merz, H.;Wagner, J. (2000), S. 50.
74 Vgl. Bauer, H. H.; Hammerschmidt, M. (2004), S. 98.
75 Vgl. Pfeiffer, T.; Koch, B. (2011), S. 131.
76 Vgl. Lies, J. J. (2008), S.152.
77 Vgl. Mast, C.; Huck-Sandhu, S.; Güller, K. (2005), S. 25.
78 Vgl. http://www.volkswagen.de/de.html, Sand: 22.02.2014.
79 Vgl. Zarrella, D. (2012), S. 156.
80 Vgl. Graf, N.; Gründer, T. (2003), S. 95.
81 Vgl. Bernecker, M.; Beilharz, F. (2012), S. 204.
82 Vgl. Kollmann, T. (2007), S. 37.
83 Vgl. http://meedia.de/2013/12/12/youtube-umsatz-dreimal-so-hoch-wie-twitters/, Stand:25.02.2014.
84 Vgl. http://bjoerntantau.com/youtube-marktwert-zu-gering-13122013.html, Stand: 25.02.2014.
85 Vgl. Hettler, U. (2010), S.62.
86 Vgl. Dörfel, L.; Schulz, T. (2011), S. 183.
87 Vgl. Renz, F. (2007), S. 59.
88 Vgl. Bauer, H. H.; Leege, D. G.; Rösger, J. (2008), S. 111.
89 Vgl. Bruhn, M. (2011), S. 1143.
90 Vgl. https://www.youtube.com/watch?v=OhBmWxQpedI, Stand: 25.02.2014.
91 Vgl. Meckel, M.; Schmid, B. F. (2008), S. 478.
92 Vgl. Stuber, R. (2010), S. 56.
93 Vgl. Koß, S. (2013), S. 21.
94 Vgl. Mast, C.; Huck, S.; Güller, K. (2005), S.161.
95 Vgl. Zarrella, D. (2012), 79.
96 Vgl. Werner, A. (2013), S.17.
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- Yu An (Autor:in), 2014, Die wachsende Bedeutung von Internet und Social Media in der Kommunikation von B2C-Unternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/902100
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