Bereits im vorletzten Jahrhundert forderte Taylor mit dem Modell des Scientific Learning die Trennung von Planung und Ausführung der Arbeit. Im Laufe der Zeit wurden immer mehr Theorien zur Erklärung und Verbesserung organisatorischer Abläufe entwickelt. Dies ist umso bedeutender, da die heutige Zeit im Zeichen der Globalisierung gekennzeichnet ist von stetem Wandel und einer zunehmenden Komplexität. Entwicklungen sind oftmals schwer vorhersehbar. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sind Unternehmen einem steten Veränderungsruck ausgesetzt. Sie müssen ihr Wissen und ihre Fähigkeiten so gut wie möglich nutzen. Mit diesem Phänomen beschäftigt sich das relativ junge Konzept des organisationalen Lernens. Im Folgenden soll das Konzept sowie die Chancen und die mit ihm verbundenen Risiken näher erläutert werden. Ziel dieser Arbeit ist es, das komplexe Thema kompakt und verständlich anhand der Anwendung bei KMU zu erklären. Auf den ersten Blick mag der Gedanke, dass eine Organisation fähig ist zu lernen, absurd erscheinen. Deshalb ist es wichtig, zu klären, was eine Organisation ausmacht, unter welchen Voraussetzungen organisationales Lernen zustande kommt und wie dieses Konzept für KMU Anwendung finden kann. Am besten scheint hiefür die Theorie von Argyris & Schön geeignet zu sein, die im Folgenden in ihren wesentlichen Elementen dargestellt werden soll. Agyris & Schön nennen drei Bedingungen, damit eine Gruppe Individuen einer Organisation ähnlich wird. Diese Personen müssen Wege finden, um auch alleine Entscheidungen im Namen der Gesamtheit treffen zu können, wobei Einzelne eine Vollmacht erhalten, um für die anderen Mitglieder zu handeln. Außerdem müssen klare Grenzen zwischen dieser Gruppe und deren Umwelt gezogen werden.
Die einzelnen Organisationsmitglieder lernen in der täglichen Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt. Die Ergebnisse dieser individuellen Lernvorgänge werden durch bereichsübergreifende Kommunikation der Organisation vermittelt. Das so gesammelte Wissen stellt eine organisatorische Wissensbasis dar, die jederzeit geändert oder erweitert werden kann. Veränderungen einer Organisation oder deren Verhalten sind somit begründet in individuellen Lernprozessen der Mitglieder. Mit dem veränderten Wissenspotential üben sie Einfluss auf andere Mitglieder und somit auf das organisationale Handeln aus.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen des organisationalen Lernens
- Organisatorisches Lernen nach Argyris & Schön
- Individuelles vs. organisationales Lernen
- Ebenen organisationalen Lernens
- KMU als lernende Organisationen
- Organisatorisches Lernen nach Argyris & Schön
- Chancen
- Das Modell der handlungsleitenden Theorie II
- Erfolgsfaktoren für lernende Unternehmen
- Beispiel einer erfolgreichen Umsetzung
- Risiken
- Das Lernen behindernde Faktoren
- Defensive Muster
- Weitere Hemmnisse des organisatorischen Wandels
- Grenzen der Anwendbarkeit und kritische Würdigung
- Das Lernen behindernde Faktoren
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Konzept des organisationalen Lernens und dessen Relevanz für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Ziel ist es, das Thema anhand der Anwendung bei KMU kompakt und verständlich darzulegen und die Chancen sowie Risiken des organisationalen Lernens zu beleuchten.
- Die Definition und Grundlagen des organisationalen Lernens
- Die Bedeutung der Theorie von Argyris & Schön für das Verständnis von organisationalem Lernen
- Die Chancen des organisationalen Lernens für KMU, inklusive Erfolgsfaktoren und Beispiele
- Die Risiken des organisationalen Lernens, wie z.B. defensive Muster und Hemmnisse des Wandels
- Eine kritische Würdigung des Konzepts und dessen Grenzen in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema organisatorisches Lernen ein und stellt die Relevanz des Konzepts in der heutigen Zeit des Wandels heraus. Kapitel 2 beleuchtet die Grundlagen des organisationalen Lernens, insbesondere die Theorie von Argyris & Schön, welche die Ebenen des organisationalen Lernens und die Unterscheidung zwischen individuellem und organisationalem Lernen hervorhebt. Kapitel 3 konzentriert sich auf die Chancen des organisationalen Lernens für KMU. Es werden das Modell der handlungsleitenden Theorie II, Erfolgsfaktoren für lernende Unternehmen und ein Beispiel für eine erfolgreiche Umsetzung vorgestellt. Kapitel 4 analysiert die Risiken des organisationalen Lernens, indem es auf Faktoren eingeht, die den Lernprozess behindern, wie z.B. defensive Muster und Hemmnisse des organisatorischen Wandels. Zudem werden die Grenzen der Anwendbarkeit des Konzepts und seine kritische Würdigung behandelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen organisatorisches Lernen, lernende Organisationen, KMU, Argyris & Schön, handlungsleitende Theorie II, Chancen, Risiken, defensive Muster, Hemmnisse des Wandels, Grenzen der Anwendbarkeit und kritische Würdigung.
- Quote paper
- Diplom-Betriebswirtin (FH) Cornelia Schmied (Author), 2007, Lernende Organisationen - Voraussetzungen, Chancen und Risiken für KMU, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90226