Der Genozid in Ruanda 1994 hat ein gespaltenes Land zurückgelassen. Ein Leben in einer Gesellschaft, in der Täter und Opfer Tür an Tür wohnen muss reguliert werden, die Taten des Völkermordes müssen gerichtet werden. Doch wie geht eine Gesellschaft mit einer solchen Schuld um? Wie kann Gerechtigkeit stattfinden, wie können Taten bestraft und Täter und Opfer zueinander gebracht werden?
Zunächst soll zum Verständnis der Prozesse nach 1994 der historische Kontext des Genozids geklärt werden. Um diesen Konflikt zu verstehen muss zuerst einmal die Geschichte der Bevölkerung betrachtet werden. Hierbei liegt der Fokus vor allem auf den beiden in Ruanda ansässigen Gruppen der Hutu und Tutsi und der Entwicklung des Konflikts zwischen diesen. Anschließend werden die verschiedenen Formen der Transnational Justice betrachtet, hierzu zählen die Gerechtigkeitsbestrebungen der Staatengemeinschaft sowie vonseiten der ruandischen Regierung. Es soll beleuchtet werden, welche Methoden der Rechtsprechung und Wiedergutmachung angewendet wurden, um Frieden anzustreben. Die Funktions- und Vorgehensweise der verschiedenen Teile dieser soll erläutert und einer Bewertung unterzogen werden, abschließend ziehe ich ein Fazit über diese.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hutu und Tutsi
- Zukunftsperspektiven
- Vorgeschichte und Ablauf des Genozids
- Gewalt - kulturell bedingt?
- Die flow/blockage Dialektik
- Transnational Justice
- Die Rolle der Staatengemeinschaft und der UNO
- Das ruandische Justizwesen
- Gacaca-Tribunale
- Kritik
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Genozid in Ruanda 1994 und untersucht die verschiedenen Ansätze zur Wiederherstellung von Gerechtigkeit im Kontext der transnationalen Gerechtigkeit. Dabei wird die historische Entwicklung des Konflikts zwischen Hutu und Tutsi beleuchtet und die Rolle des Kolonialismus in der Entstehung dieser Spannungen analysiert. Die Arbeit beleuchtet zudem die verschiedenen Formen der transnationalen Gerechtigkeit, darunter die Bemühungen der Staatengemeinschaft und die ruandischen Justiz, einschließlich der Gacaca-Tribunale.
- Der Genozid in Ruanda 1994
- Die historische Entwicklung des Konflikts zwischen Hutu und Tutsi
- Die Rolle des Kolonialismus in der Entstehung des Konflikts
- Transnationale Gerechtigkeit
- Die verschiedenen Ansätze zur Wiederherstellung von Gerechtigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung liefert einen Überblick über die Thematik und die Zielsetzung der Arbeit. Sie stellt den historischen Kontext des Genozids in Ruanda dar und führt in die Problematik der transnationalen Gerechtigkeit ein.
Kapitel 2 befasst sich mit den beiden Gruppen Hutu und Tutsi in Ruanda. Es werden ihre soziale und wirtschaftliche Situation vor 1994 beleuchtet, sowie die historischen Ursachen für die Spannungen zwischen den beiden Gruppen. Die Rolle der deutschen und belgischen Kolonialmacht in der Entstehung und Verstärkung der ethnischen Unterschiede wird untersucht.
Kapitel 2.1 beleuchtet die Zukunftsperspektiven im Kontext der „Hamitenhypothese“. Es wird argumentiert, dass eine Dekonstruktion des „Konzepts der Rasse“ notwendig ist, um Rassismus zu überwinden.
Schlüsselwörter
Genozid, Ruanda, Hutu, Tutsi, Transnationale Gerechtigkeit, Kolonialismus, Staatengemeinschaft, UNO, Ruandisches Justizwesen, Gacaca-Tribunale, Wiedergutmachung, Frieden, Rassismus, „Hamitenhypothese“, Dekonstruktion.
- Arbeit zitieren
- Anna Buhl (Autor:in), 2019, Der Genozid in Ruanda. Transnational Justice?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/902520