Diese Seminararbeit bezieht sich auf Judith Butlers Buch "Das Unbehagen der Geschlechter" aus dem Jahr 1991. Zentrale Problemstellung des Werkes ist die Auseinandersetzung mit der Zuschreibung und Reproduktion von Geschlechterverhältnissen. "Gender" als relevanter Begriff, welches im Deutschen als das soziale Geschlecht übersetzt wird, spielt in der feministischen Theorie eine zentrale Rolle, zumal es den Unterschied zum biologischen Geschlecht und dessen ontologisierenden, sozialen Zuschreibungen markieren soll. Butler stimmt vorangegangen feministischen Theorien zu, dass die Geschlechtsidentität (gender) nicht ursächlich mit dem biologischen Geschlecht (sex) in Verbindung steht. Darüber hinaus ist sie der Ansicht, dass ebenfalls das biologische Geschlecht diskursiv erzeugt ist, d.h. mit sozialen, normativen und kulturellen Vorstellungen besetzt ist. Die Kategorisierung «männlich» und «weiblich» ist demzufolge ein diskursives Konstrukt, das eine scheinbar natürlich-biologische Tatsache zum Vorwand nimmt, um Herrschaft und Macht auszuüben.
Wie diese Herrschafts- und Machtstrukturen im sexualpädagogischen Kontext wirken und welche Bedeutung Butlers dekonstruktivistische Herangehensweise in der Sexualerziehung im Kontext der Jugendarbeit/-hilfe hat, sind Interessenschwerpunkte dieser schriftlichen Arbeit. Gerade in pädagogischen Diskursen wird besonders durch den Begriff der Sozialisation deutlich, welche Rolle Vermittlungs- und Lernprozesse in der Aneignung von gesellschaftlichen Normen und Werten einnimmt. Somit kann z.B. das Funktionieren einer Gesellschaft aufgezeigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Erkenntnisinteresse
- Theoretische Grundlage
- Forschungsstand und Herleitung der Fragestellung
- Theoretische Analyse
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit setzt sich mit Judith Butlers Werk "Das Unbehagen der Geschlechter" auseinander und untersucht die Frage, wie die Zuschreibung und Reproduktion von Geschlechterverhältnissen im Kontext der Kinder- und Jugendarbeit funktionieren. Dabei werden die Konzepte von "Gender" und "Sex" beleuchtet und die dekonstruktivistische Perspektive Butlers im Hinblick auf die Sexualerziehung in der Jugendarbeit/-hilfe untersucht.
- Die Konstruktion von Geschlecht und Geschlechtsidentität im Diskurs
- Die Kritik an essentialistischen Geschlechterkonzepten
- Die Rolle der Sozialisation in der Aneignung von Geschlechterrollen
- Die Bedeutung der Sexualerziehung in der Jugendarbeit/-hilfe
- Die dekonstruktivistische Herangehensweise Butlers in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Erkenntnisinteresse
Dieses Kapitel stellt die zentrale Problemstellung des Werkes "Das Unbehagen der Geschlechter" vor und beleuchtet die Rolle des Begriffs "Gender" in der feministischen Theorie. Es wird die These Butlers aufgezeigt, dass sowohl das biologische Geschlecht als auch die Geschlechtsidentität diskursiv erzeugt sind. Der Fokus liegt auf der Frage, wie diese Herrschafts- und Machtstrukturen im sexualpädagogischen Kontext wirken und welche Bedeutung Butlers dekonstruktivistische Herangehensweise in der Sexualerziehung im Kontext der Jugendarbeit/-hilfe hat.
Theoretische Grundlage
In diesem Kapitel werden zentrale Begriffe zur Theorie Butlers erläutert, insbesondere in Bezug auf die Konzepte von Geschlecht und Geschlechtsidentität. Es wird Butlers poststrukturalistische und dekonstruktivistische Perspektive dargestellt, die von einer gesellschaftlichen Konstruktion von Geschlecht und Sexualität ausgeht. Zudem werden die Begriffspaare "sex" und "gender" sowie "Natur" und "Kultur" in ihrer Bedeutung für Butlers Theorie beleuchtet.
Forschungsstand und Herleitung der Fragestellung
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über den Forschungsstand zu Geschlecht und Geschlechtsidentität in der Kinder- und Jugendarbeit. Es werden relevante Studien und Theorien erwähnt und die Herleitung der Fragestellung für die Seminararbeit erläutert.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter dieser Seminararbeit sind: "Das Unbehagen der Geschlechter", Judith Butler, "Gender", "Sex", Geschlechtsidentität, Sozialisation, Sexualerziehung, Jugendarbeit, Dekonstruktion, poststrukturalistische Theorie, feministische Theorie.
- Quote paper
- Trime Misini (Author), 2019, Geschlecht und Geschlechtsidentität in der Kinder- und Jugendarbeit. Gibt es dekonstruktivistische Bedürfnisse und Wünsche?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/903364