Im Rahmen der Arbeit soll nicht nur der Begriff Craftivismus erklärt werden, sondern auch, wie die Handarbeit über die Jahrzehnte vom privaten in den öffentlichen Raum gelangt ist. Handarbeiten wie Stricken und Häkeln gelten als Tätigkeiten, mit denen sich hauptsächlich ‚gute Hausfrauen‘ beschäftigen. Die angeführten Zitate deuten auf die Beweggründe der Craftivismus-Künstler hin, die mit ihren Werken eine positive Veränderung in der Gesellschaft bezwecken möchten. In einer Welt, in der Menschen das Interesse aneinander verlieren und Freundlichkeit rar ist, sind die Handarbeiten der Craftivismus-Künstler dazu bestimmt, als ein freundlicher Akt der Rebellion zu gelten. Kleine Handarbeiten werden an Fremde verschenkt, um dessen Tag positiv zu verändern oder zum Nachdenken anzuregen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen
- Öffentlicher Raum
- Privatheit
- Grenzverschiebung zwischen Privatheit und Öffentlichkeit
- Handarbeit und Feminismus in der Moderne - Revolutionäre Aktivistinnen
- Übergang der Handarbeit vom privaten in den öffentlichen Raum – Warum wird die Handarbeit politisiert?
- Historische Hintergründe der Craftistas
- Do-It-Yourself im 19. Jahrhundert und heute
- Radical Crafting & D.I.Y.-Aktivismus
- Handarbeitsprojekte, Ausstellungen und Werke
- Craftivismus im öffentlichen Raum
- Gattungshierarchien und Geschlechterkonstruktionen
- Problematik Craftivismus
- D.I.Y. - Produkt, das Märkte schafft, oder Kritik an Konsumgesellschaft?
- Interviews
- Craftivismus im Kunstunterricht – Interview mit einer Kunstlehrerin
- Interview mit einer Craftivismus-Künstlerin
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit beschäftigt sich mit dem Phänomen des Craftivismus und untersucht dessen Bedeutung als Form der urbanen Intervention im öffentlichen Raum. Die Arbeit beleuchtet die historische Entwicklung der Handarbeit vom privaten in den öffentlichen Raum und analysiert, wie die Craftivismus-Künstlerinnen und Künstler diese Entwicklung nutzen, um soziale und politische Anliegen zu artikulieren.
- Die Definition und Entstehung des Begriffs „Craftivismus“
- Die Rolle der Handarbeit im Kontext von Feminismus und sozialer Veränderung
- Die Politisierung von Handarbeit und die Auseinandersetzung mit Konsumgesellschaft und Kapitalismus
- Die Auswirkungen von Craftivismus auf den öffentlichen Raum und die Gestaltung urbaner Umgebungen
- Die Relevanz von Craftivismus im Kunstunterricht und die pädagogischen Potenziale
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Craftivismus als eine neue Form des Aktivismus vor, die Handarbeit als Mittel des politischen Protests einsetzt. Kapitel 2 erläutert die relevanten Begriffe wie öffentlicher Raum, Privatheit und die sich verändernden Grenzen zwischen diesen Bereichen. Kapitel 3 befasst sich mit dem historischen Kontext von Handarbeit und Feminismus und beleuchtet den Wandel von Handarbeit als traditionellem Frauenbereich hin zu einer Form des politischen Engagements. In Kapitel 4 werden die historischen Hintergründe des Craftivismus sowie die Bedeutung von DIY-Bewegungen im 19. Jahrhundert und heute untersucht. Kapitel 5 beschäftigt sich mit den verschiedenen Formen des Craftivismus, den damit verbundenen Projekten und die Auswirkungen auf den öffentlichen Raum. Zudem werden die Themen Geschlechterkonstruktionen und Gattungshierarchien im Zusammenhang mit Craftivismus beleuchtet. In Kapitel 6 wird die Problematik des Craftivismus diskutiert, wobei insbesondere die Frage nach seiner Rolle als Kritik an der Konsumgesellschaft oder als Produkt der Marktmechanismen im Vordergrund steht. Kapitel 7 präsentiert Interviews mit einer Kunstlehrerin und einer Craftivismus-Künstlerin, die verschiedene Perspektiven auf das Thema eröffnen.
Schlüsselwörter
Craftivismus, Handarbeit, Aktivismus, öffentlicher Raum, Feminismus, DIY, Konsumgesellschaft, soziale Intervention, urbane Intervention, Kunst im öffentlichen Raum, Kunstpädagogik.
- Arbeit zitieren
- Greta Wanning (Autor:in), 2020, Craftivismus als Handarbeitsaktivismus. Urbane Intervention im öffentlichen Raum, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/903517