Im Wesentlichen existieren zwei Theorien, die die Ablenkung des Kreuzzuges nach Konstantinopel zu erklären suchen, die Zufalls- und die Intrigentheorie. Laut den Vertretern der Zufallstheorie gab es keine Intrige, vielmehr sei die Ablenkung des Kreuzzuges Resultat zufällig eingetretener Ereignisse, während die Intrigentheorie von einem geplanten Zug nach Konstantinopel ausgeht. Ziel dieser Hausarbeit ist es, beide Theorien einander gegenüberzustellen und einer kritischen Untersuchung zu unterziehen, um sich letztendlich der zentralen Frage dieser Arbeit, nämlich wie es zu der Ablenkung des Kreuzzuges nach Konstantinopel kommen konnte, widmen zu können.
Zu allererst müssen jedoch die vorliegenden Quellen eingeordnet und hinsichtlich ihrer Authentizität bewertet werden, da eine exakte Quellenarbeit für die Arbeit an einem mittelalterlichen Sachverhalt unerlässlich ist! Im Anschluss soll auf die bereits vorliegende Forschungsliteratur verwiesen und deren wichtigste Vertreter und Positionen herausgestrichen werden, schließlich sollen auch die Erkenntnisse der Sekundärliteratur in diese Arbeit einfließen.
Im Hauptteil werden die beiden existierenden Theorien unter genauer Berücksichtigung der Quellen vorgestellt und einer kritischen Betrachtung unterzogen. Als erstes wird sich hierbei der Zufallstheorie angenommen. An dieser Stelle werden die von den Vertretern der Zufallstheorie angeführten Argumente vorgestellt und hinsichtlich ihrer Glaubwürdigkeit und Wichtigkeit zur Erklärung der Ablenkung des Kreuzzuges untersucht. Zudem wird eine Abfolge der einander bedingenden Ereignisse, welche zum Zug nach Konstantinopel führten, im Sinne der Zufallstheorie vorgestellt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Quellen/Quellenlage
- Forschungsstand
- Zufallstheorie
- Die Ernennung von Bonifaz von Montferrat zum Kreuzzugsführer
- Finanzielle Schwierigkeiten
- Das Auftauchen des jungen Alexios
- Exkurs: Der Vierte Kreuzzug in seinen aufeinanderfolgenden und einander bedingenden Ereignissen als Erklärung der Ableitung des Kreuzzuges nach Konstantinopel im Rahmen der Zufallstheorie
- Intrigentheorie
- Die machtpolitischen Interessen Venedigs
- Ein staufisches Komplott? Die Rolle Philipps von Schwaben und seines Vetters Bonifaz von Montferrat
- Die machtpolitischen Interessen Philipps von Schwaben
- Die persönlichen Interessen des Bonifaz von Montferrat
- Möglichkeiten einer gemeinsamen Intrige
- Griechenhass der Lateiner
- Reichtum und Reliquien
- Fazit
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Ablenkung des Vierten Kreuzzuges von seinem ursprünglichen Ziel, Jerusalem, nach Konstantinopel. Sie analysiert die beiden vorherrschenden Theorien, die Zufallstheorie und die Intrigentheorie, um zu erklären, wie es zu dieser Umleitung kam. Der Fokus liegt auf der kritischen Analyse beider Theorien und der Berücksichtigung verschiedener Faktoren, die die Ablenkung begünstigt haben könnten, wie z.B. die Machtinteressen Venedigs, die Rolle Bonifaz von Montferrat und die lange bestehende Fehde zwischen Lateinern und Griechen.
- Die historische Bedeutung der Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer des Vierten Kreuzzuges
- Die Rolle der Zufalls- und Intrigentheorie bei der Ablenkung des Kreuzzuges nach Konstantinopel
- Die Machtinteressen Venedigs und die Rolle Bonifaz von Montferrat im Kontext des Kreuzzuges
- Der Einfluss des langjährigen Griechenhasses der Lateiner auf die Ereignisse
- Die Bedeutung des Reichtums und der Reliquien Konstantinopels
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die historischen Folgen der Eroberung Konstantinopels und die bleibenden Auswirkungen dieses Ereignisses auf das Verhältnis zwischen Katholiken und Orthodoxen. Sie stellt die Fragestellung der Arbeit vor und führt die beiden Theorien ein, die die Ablenkung des Kreuzzuges erklären wollen.
Das Kapitel „Quellen/Quellenlage“ widmet sich der Analyse und Bewertung der verfügbaren Quellen. Es wird auf deren Authentizität und Relevanz für das Thema eingegangen.
Das Kapitel „Forschungsstand“ präsentiert die wichtigsten Vertreter und Positionen der bisherigen Forschung und stellt deren Erkenntnisse vor.
Das Kapitel „Zufallstheorie“ untersucht die Argumente der Vertreter der Zufallstheorie und analysiert deren Glaubwürdigkeit und Bedeutung für die Erklärung der Ablenkung des Kreuzzuges.
Das Kapitel „Intrigentheorie“ widmet sich der Analyse der verschiedenen Parteien, die von den Vertretern der Intrigentheorie einer Verschwörung gegen Byzanz bezichtigt werden. Es wird insbesondere auf die Rolle Venedigs und die persönlichen Motive Bonifaz von Montferrat und Philipp von Schwaben eingegangen.
Das Kapitel „Griechenhass der Lateiner“ untersucht den langjährigen Konflikt zwischen Lateinern und Griechen und dessen potenziellen Einfluss auf die Ablenkung des Kreuzzuges.
Das Kapitel „Reichtum und Reliquien“ beleuchtet die Bedeutung des Reichtums und der Reliquien Konstantinopels und deren Rolle im Kontext des Kreuzzuges.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Hausarbeit sind die Ablenkung des Vierten Kreuzzuges nach Konstantinopel, die Zufallstheorie, die Intrigentheorie, die Machtinteressen Venedigs, die Rolle Bonifaz von Montferrat, der langjährige Griechenhass der Lateiner und die Bedeutung des Reichtums und der Reliquien Konstantinopels.
- Quote paper
- Felix Wilhelm (Author), 2018, Die Wendung des Vierten Kreuzzuges gegen Konstantinopel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/904082