Gegenstand dieser Untersuchung war eine Analyse des Eltern-Kind-Kommunikationsverhaltens von Jugendlichen in der Frühphase der Adoleszenz. Dabei wurde der Fokus auf die Kommunikations-Merkmale der männlichen Familienmitglieder (Vater-Sohn) gerichtet. Neben erfassten Kommunikationsmerkmalen zwischen Vater und Sohn werden auch quantitative (Wie oft kommunizieren Vater und Sohn?), thematische (Welche Themen sind wie oft Gegenstand ihrer Kommunikation?) und auch formale Aspekte untersucht.
In die Untersuchung flossen die Angaben von 37 Schülerinnen und 40 Schülern der ersten Oberstufe (Sek. A & B) in Opfikon-Glattbrugg (ZH) ein. Die Daten wurden mittels eines Fragebogens erhoben.
Zum Zeitpunkt der Erhebung waren die Befragten zwischen 13 und 15 Jahren alt und befanden sich damit in der Frühphase der Adoleszenz, einer Zeit, die einen vielseitigen Umbruch physiologisch-biologischer, psychologischer, kognitiver sowie auch sozialer Natur verspricht. In diesen Veränderungsprozessen wird dem Entwicklungskontext Elternhaus eine bedeutende Rolle zugemessen, dies besonders in Bezug auf die anstehenden Entwicklungsaufgaben.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Unterschiede zwischen den einzelnen Dyaden allgemein gering ausfallen. Allerdings stellen die Mütter für ihre Söhne die wichtigsten Ansprechpartnerinnen dar, im Gegensatz zu den Vätern, die in eher marginale Rollen einnehmen. 90 Prozent der Jungen bezeichnen die Beziehung zu beiden Elternteilen als zumindest „gut“, wobei Jungen wie auch Mädchen die Beziehung zur Mutter besser werten, als diejenige zum Vater. Die Dyade Tochter-Mutter erreicht punkto Bindung die höchsten, die Dyade Tochter-Vater die tiefsten Mittelwerte.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- FRAGESTELLUNG
- METHODE
- AUSWAHLVERFAHREN
- Kriterium Alter
- Kriterium Schulbildung
- Kriterium soziale Struktur
- KONSTRUKTION DES FRAGEBOGENS
- DATENERHEBUNG
- PROBLEME
- THEORETISCHE ÜBERLEGUNGEN
- DIE ,,ADOLESZENZ“ ALS LEBENSPHASE
- DIE ZEITEN DER VERÄNDERUNGEN
- Physiologisch-biologische Veränderungen
- Psychologische Veränderungen
- Kritik an der Theorie von William Stern
- Neuere Theorien über die psychologischen Veränderungen
- Körperliche Veränderungen als direktes Problem
- Soziale Veränderungen
- Kognitive Veränderungen
- IDENTITÄTSENTWICKLUNG
- Entwicklungsaufgaben in der Adoleszenz
- Entwicklungsaufgaben aus der Perspektive Jugendlicher
- Entwicklungsaufgaben nach Fend
- INDIVIDUATION
- Beziehung zu Gleichaltrigen
- Eltern-Kind-Beziehung
- Definition der Familie
- AUFGABEN DER FAMILIE IN BEZUG AUF DIE UMSETZUNG DER ENTWICKLUNGSAUFGABEN
- Emotionale Verbundenheit
- Autonomie
- Kontrolle
- Umbau der sozialen Beziehungen
- Zusammenfassung
- VERÄNDERUNGEN IN DER INTERAKTION / KOMMUNIKATION
- Das Gespräch als Instrument
- Die Veränderung im Gespräch
- ASPEKTE IN DER ELTERN-KIND-KOMMUNIKATION
- Gesprächsthemen
- Kommunikationsformen
- Autorität
- Disziplin
- RESULTATE UND DISKUSSION
- DAS SAMPLE
- WICHTIGSTE ANSPRECHPERSON
- BEZIEHUNGSEINSCHÄTZUNG / EMOTIONALE VERBUNDENHEIT
- STREITHÄUFIGKEIT
- GESPRÄCHSDAUER
- THEMATISCHER ASPEKT
- Allgemeine Themen
- Schule und Zukunftspläne
- Drogen
- Regeln
- Freundschaft/Liebesbeziehung / Sexualität
- Freizeit
- WERTSCHÄTZUNG RESPEKT
- STRAFINTENSITÄT UND MISSACHTUNG
- SCHLUSSFOLGERUNGEN
- QUANTITATIVER ASPEKT
- THEMATISCHER ASPEKT
- FORMALER ASPEKT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Kommunikationsverhalten zwischen Vätern und Söhnen in der frühen Adoleszenz. Die Autoren untersuchen, wie sich die Kommunikation in Familien mit Jugendlichen in dieser Phase entwickelt und welche Faktoren diese beeinflussen. Sie analysieren dabei insbesondere die Kommunikation zwischen Vater und Sohn im Vergleich zur Kommunikation zwischen Mutter und Sohn sowie Vater und Tochter.
- Die Adoleszenz als Entwicklungsphase und ihre Herausforderungen
- Die Bedeutung der Identitätsentwicklung und Individuation für Jugendliche
- Die Rolle der Familie und insbesondere der Eltern-Kind-Beziehung in der Adoleszenz
- Veränderungen in der Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Kindern
- Die Kommunikation zwischen Vater und Sohn im Kontext der Familienbeziehung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung, die den Kontext und die Motivation der Arbeit erläutert. Die Autoren stellen die Fragestellung und die Forschungsmethodik vor, bevor sie in den theoretischen Teil eintauchen. In diesem Teil werden die Adoleszenz als Entwicklungsphase, die Identitätsentwicklung, die Individuation und die Rolle der Familie in der Adoleszenz ausführlich behandelt. Die Autoren analysieren die Veränderungen in der Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Kindern in dieser Lebensphase, insbesondere die Kommunikation zwischen Vater und Sohn. Die Arbeit endet mit einer Diskussion der Resultate und Schlussfolgerungen.
Schlüsselwörter
Adoleszenz, Kommunikation, Eltern-Kind-Beziehung, Vater-Sohn-Beziehung, Identitätsentwicklung, Individuation, Familienbeziehung, Entwicklungsaufgaben, Interaktion, Gespräch, Kommunikationsstile.
- Arbeit zitieren
- lic. phil. Piero Raselli (Autor:in), Mathias Küchler (Autor:in), 2004, Väter und Söhne, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90454