Die Arbeit folgt der These, dass in Formen der Selbstgerechtigkeit die Irrationalität des Menschen zum Ausdruck kommt. Sie offenbart die Schuld jedes Einzelnen, weswegen das Scheitern des Menschen auf sein irrationales Verhalten zurückzuführen ist. Die folgende Analyse prüft in vier Unterkapiteln, ob diese Behauptung anhand der Kantonspolizei, der Dorfgemeinschaft, Frau Schrott und Matthäi realisiert werden kann. Das vorherige Theoriekapitel führt dafür in das Welt- und Menschenbild Dürrenmatts ein.
Friedrich Dürrenmatts Roman "Das Versprechen" ist im Bildungskontext eine bekannte Lektüre und hat unter verschiedenen Perspektiven im wissenschaftlichen Diskurs schon mehrfach Berücksichtigung gefunden hat. Zunehmend ist dabei der Untertitel ,Requiem auf den Kriminalroman' im Hinblick auf Dürrenmatts Bruch mit den üblichen Genrekonventionen des Kriminalromans hervorgehoben worden. Peter Gasser führt beispielsweise das Scheitern des Protagonisten Matthäi auf die Instanz des Zufalls zurück und leitet daran eine Kritik Dürrenmatts an der Rationalität kriminalistischer Vorgehensweisen und weiter dem Glauben der Menschheit an eine rationale Welt ab. Dieser Behauptung ist nicht zu widersprechen, wenn auch ein anderer Blickwinkel für die folgende Ausarbeitung eingenommen werden soll: Fokussiert wird die Auseinandersetzung des Menschen mit sich selbst und seinem Verhalten anderen Menschen gegenüber.
Dürrenmatts Anschauungen zum Menschen offenbaren eine dem emotionalen Teil des Menschen unterliegende Vernunft. Es fällt auf, dass dieser Aspekt in ,Das Versprechen' auf unterschiedlichen sozialen Ebenen durch verschiedene Instanzen verhandelt wird, ebenso wie die Thematik der Selbstgerechtigkeit. Die Arbeit folgt der These, dass in Formen der Selbstgerechtigkeit die Irrationalität des Menschen zum Ausdruck kommt. Sie offenbart die Schuld jedes Einzelnen, weswegen das Scheitern des Menschen auf sein irrationales Verhalten zurückzuführen ist. Die folgende Analyse prüft in vier Unterkapiteln, ob diese Behauptung anhand der Kantonspolizei, der Dorfgemeinschaft, Frau Schrott und Matthäi realisiert werden kann. Das vorherige Theoriekapitel führt dafür in das Welt und Menschenbild Dürrenmatts ein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Friedrich Dürrenmatts Anschauungen zum Menschen
- Selbstgerechtigkeit als Ausdruck emotional menschlichen Handelns in Das Versprechen
- Ein Dorf rächt sich
- Polizeigewalt im Umgang mit Unschuldigen
- Die Liebe zum Mörder als getarnte Selbstliebe bei Frau Schrott
- Der Kampf um die Vernunft im Fall Matthäi
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung von Selbstgerechtigkeit in Friedrich Dürrenmatts Roman "Das Versprechen" und deren Ausdruck emotionalen und triebhaften Verhaltens. Sie analysiert, wie Dürrenmatts Sicht des Menschen, geprägt von Irrationalität und dem Konflikt zwischen Vernunft und Emotion, in den Handlungen der Romanfiguren zum Ausdruck kommt. Die Arbeit prüft die These, dass das Scheitern der Figuren auf ihr irrationales, selbstgerechtes Verhalten zurückzuführen ist.
- Dürrenmatts Menschenbild und seine pessimistische Weltsicht
- Selbstgerechtigkeit als Ausdruck emotionalen Handelns
- Die Rolle von Irrationalität und Zufall im Roman
- Analyse verschiedener Instanzen (Polizei, Dorfgemeinschaft, Individuen)
- Das Scheitern des Menschen aufgrund seines irrationalen Verhaltens
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Darstellung von Selbstgerechtigkeit in Dürrenmatts "Das Versprechen" als Ausdruck emotionalen und irrationalen Verhaltens vor. Sie führt in Dürrenmatts pessimistische Sicht des Menschen ein, der von Emotionen gesteuert wird und die Vernunft oft unterordnet. Die Arbeit skizziert den methodischen Ansatz, der die Analyse verschiedener Figuren und sozialer Ebenen im Roman umfasst, um die These zu überprüfen, dass das Scheitern der Figuren auf ihr irrationales, selbstgerechtes Verhalten zurückzuführen ist.
Friedrich Dürrenmatts Anschauungen zum Menschen: Dieses Kapitel beleuchtet Dürrenmatts pessimistische Sicht auf den Menschen und die Welt. Es beschreibt den Menschen als von Emotionen geleitet und der Vernunft unterlegen, gefangen in einem chaotischen und unergründlichen Labyrinth. Dürrenmatts Zitat, der Mensch werde von einem "dreijährigen Kind gesteuert", wird als zentrale Metapher für diese Irrationalität verwendet. Die Welt wird als "Chaos" und "Labyrinth" dargestellt, in dem der Mensch irrt und sucht. Diese Sichtweise bildet die Grundlage für das Verständnis der Selbstgerechtigkeit im Roman.
Selbstgerechtigkeit als Ausdruck emotional menschlichen Handelns in Das Versprechen: Dieses Kapitel analysiert die Selbstgerechtigkeit der verschiedenen Akteure in "Das Versprechen". Es zeigt auf, wie die Selbstgerechtigkeit als Folge von irrationalem Verhalten und der Verdrängung von Verantwortung verstanden werden kann. Es kündigt eine Analyse der Kantonspolizei, der Dorfgemeinschaft, Frau Schrott und Matthäi an, um diese These zu veranschaulichen. Die einzelnen Unterkapitel werden hier als Bausteine zur Gesamtbetrachtung der Selbstgerechtigkeit im Roman vorgestellt.
Schlüsselwörter
Friedrich Dürrenmatt, Das Versprechen, Selbstgerechtigkeit, Emotion, Irrationalität, Vernunft, Kriminalroman, Menschenbild, Weltsicht, Pessimismus, Schuld, Scheitern.
Häufig gestellte Fragen zu "Das Versprechen" - Dürrenmatt
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Darstellung von Selbstgerechtigkeit in Friedrich Dürrenmatts Roman "Das Versprechen" und deren Verbindung zu emotionalem und irrationalem Verhalten der Romanfiguren. Sie untersucht, wie Dürrenmatts pessimistische Sicht des Menschen in den Handlungen der Figuren zum Ausdruck kommt und ob das Scheitern der Figuren auf ihr selbstgerechtes Verhalten zurückzuführen ist.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Dürrenmatts Menschenbild und seine pessimistische Weltsicht, Selbstgerechtigkeit als Ausdruck emotionalen Handelns, die Rolle von Irrationalität und Zufall im Roman, sowie eine Analyse verschiedener Instanzen wie Polizei, Dorfgemeinschaft und Individuen. Der Fokus liegt auf dem Scheitern des Menschen aufgrund seines irrationalen Verhaltens.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über Dürrenmatts Anschauungen zum Menschen, ein zentrales Kapitel zur Selbstgerechtigkeit in "Das Versprechen" mit Unterkapiteln zu verschiedenen Figuren und Instanzen (Dorf, Polizei, Frau Schrott, Matthäi) und abschließend ein Fazit.
Wie wird die Selbstgerechtigkeit analysiert?
Die Selbstgerechtigkeit wird als Folge irrationalen Verhaltens und der Verdrängung von Verantwortung analysiert. Die Arbeit untersucht, wie diese bei verschiedenen Akteuren im Roman zum Ausdruck kommt und zu deren Scheitern beiträgt. Konkrete Beispiele aus dem Roman werden herangezogen.
Was ist die zentrale These der Arbeit?
Die zentrale These besagt, dass das Scheitern der Figuren in "Das Versprechen" auf ihr irrationales, selbstgerechtes Verhalten zurückzuführen ist. Diese These wird durch die Analyse der Figuren und ihrer Handlungen im Kontext von Dürrenmatts pessimistischer Sicht des Menschen überprüft.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Friedrich Dürrenmatt, Das Versprechen, Selbstgerechtigkeit, Emotion, Irrationalität, Vernunft, Kriminalroman, Menschenbild, Weltsicht, Pessimismus, Schuld, Scheitern.
Welche methodischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit verwendet eine literaturwissenschaftliche Analyse des Romans "Das Versprechen". Sie analysiert verschiedene Figuren und soziale Ebenen, um die These zum Zusammenhang zwischen Selbstgerechtigkeit und Scheitern zu überprüfen.
Wie wird Dürrenmatts Menschenbild dargestellt?
Dürrenmatts Menschenbild wird als pessimistisch dargestellt, der Mensch wird als von Emotionen gesteuert und der Vernunft unterlegen beschrieben. Die Welt wird als chaotisch und unergründlich dargestellt, in dem der Mensch irrt und sucht. Dürrenmatts Zitat über das "dreijährige Kind" wird als Metapher für diese Irrationalität verwendet.
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- Sara Tillmann (Author), 2020, Die Darstellungsweise von Selbstgerechtigkeit in Friedrich Dürrenmatts Roman „Das Versprechen“. Ein Ausdruck der Irrationalität des Menschen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/904769