Reinigen von Anlagen in der Lebensmittelindustrie


Seminararbeit, 2007

29 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis:

Abkürzungsverzeichnis

Einführung

1. Ziel der Anlagenreinigung

2. Rechtslage

3. Erstellen von Plänen zur Reinigung und Desinfektion

4. Prozessablauf

5. Reinigungsmittel
5.1. Anforderungen an Reinigungsmittel
5.2. Zusammensetzung von Reinigungsmitteln
5.3. Überprüfung der Konzentration der Reinigungsmittellösung

6. Desinfektionsmittel
6.1. Anforderungen an Desinfektionsmittel
6.2. Desinfektionsarten:

7. Kontrolle der Reinigung und Desinfektion

8. Allgemeine Anforderungen an Reinigungsverfahren

9. Verfahren zur Reinigung von Anlagen
9.1. Reinigung offener Oberflächen - COP (Cleaning of places)
9.1.1. Manuelle Reinigung
9.1.2. Schaumreinigung
9.1.3. Hochdruckreinigung
9.1.4. Bürst-, Wisch- und Scheuerreinigung
9.2. Reinigung geschlossener Systeme - CIP (Cleaning in Place)
9.2.1. Verlorene Reinigung (Frischansatzreinigung)
9.2.2. Stapelreinigung (Mehrfach Verwendung)
9.3. Vorteile einer CIP - Anlage
9.4.CIP - Anwendungen in der Lebensmittelindustrie

10. Reinigungsvalidierung

11. Ausblick

12. Literaturverzeichnis
Fachliteratur
Zeitschriften
Elektronische Hilfsmittel (Internet)

Abkürzungsverzeichnis:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Einführung:

Das Reinigen von Anlagen gehört gerade in der Lebensmittelindustrie zu einer der wichtigsten Aufgaben bei der Herstellung von Lebensmitteln.

Die Bildung von Belägen und Biofilmen, infolge von Mikroorganismen ist ein gefürchtetes Problem in der Lebensmittelindustrie.

Denn verdorbene oder mikrobiologisch kontaminierte Lebensmittel haben schädliche Wirkungen auf den menschlichen Organismus, deshalb muss besonders auf Hygiene, die sachgerechte Behandlung der Lebensmittel und die Reinigung der Anlagen und Anlagenteile geachtet werden. In Zeiten in denen immer mehr Leute allergisch auf Stoffe reagieren, sind selbst bei Produktwechseln, erhöhte Anforderungen an die Reinigung zu stellen.

Jedes Jahr entstehen infolge dessen hohe Kosten durch Rückrufaktionen und Umsatzeinbussen nach Infektionen von Lebensmitteln. Das schadet nicht nur dem einzelnen Unternehmen, sondern dem gesamten Image der Lebensmittelindustrie.1

Die Reinigung, Desinfektion und Sterilisation von Produktionseinrichtungen und Verteilersysteme sind anspruchsvolle und Qualitätsbestimmende Arbeitsschritte.

Heutzutage werden Anlagen nicht nur nach ihrer Prozessfunktion, sondern auch nach ihrer Reinigungsfähigkeit konstruiert.2 Infolge dessen wurde nach Möglichkeiten gesucht diese Anlagen automatisch zu reinigen, ohne die Anlagen zu demontieren. Das Ergebnis waren CIP - Systeme (Cleaning In Place).

Diese Hausarbeit soll Auskunft darüber geben, welche konkreten Ziele die Reinigung von Anlagen erfüllen soll, welche Rolle Reinigungsmittel- und Desinfektionsmittel haben, Wie die Rechtslage bezogen auf die Lebensmittelindustrie aussieht, welche Anforderung an die Reinigungsverfahren gestellt werden, wie der Aufbau und die Arbeitsweise speziell von CIP Systemen aussieht und wie der gesamte Reinigungsprozess überprüft und kontrolliert werden kann.

1. Ziel der Anlagenreinigung

Ziel ist es die Anlagen und dazugehörigen Anlagenteile und Geräte so zu reinigen, das produktbezogene und mikrobielle Verschmutzungen vollständig beseitigt werden und eine ausreichende Desinfektion gewährleistet ist.3

Dabei ist mit „reinigen, die mechanische und/ oder chemische Behandlung der technischen und sonstigen Einrichtungen, Gerätschaften, Transportmittel und Produktionsräume mit Wasser, Reinigungsmitteln und/ oder -geräten zur Beseitigung von Rückständen und Verunreinigungen, d.h. Schmutz, verdorbenen oder hygienewidrigen, totem oder lebenden Material, Ablagerungen, u.a. Mittel aus dem Produktionsprozess“, gemeint. (aus H.- A. KURZHALS, 2003, „Lexikon Lebensmitteltechnik“, S.899 ff)

Auch die allgemeine Betriebshygiene spielt bei der Lebensmittelherstellung eine wichtige Rolle, zu ihr zählt nicht nur die Reinigung und Desinfektion der Anlagen, Anlagenteile und Geräte, sondern auch die der Produktions-, Kühl-, Lager-, und Sozialräume. Sie schließt auch die Personalhygiene mit ein.4

Seit vielen Jahren wird versucht Reinigungsvorgänge zunehmend zu verbessern.

Dabei können folgende Angaben als Richtwerte genutzt werden.

1. Verminderung des Zeitaufwandes bei der Reinigung
2. Kontrollierbarkeit des Reinigungsvorganges
3. Erhöhung der Sicherheit
4. Erreichen möglichst mikrobiell unbelasteter Produkte
5. Personaleinsparungen
6. Vermeidung der Demontage der Anlage
7. Schaffung eines gleich bleibenden Hygienestandards
8. Optimale Sauberkeit5

2. Rechtslage

Mit dem Eintritt in die Europäische Gemeinschaft wurden schon zahlreiche Richtlinien und Verordnungen eingebracht, die im Anschluss in nationales Recht umgewandelt wurden oder durch die EG direkte Gültigkeit erhalten haben. Die aktuell gültigen Rechtsnormen basieren oder verlaufen zumindest im Einklang mit den Richtlinien der EG.6

Nachfolgend ist eine Tabelle 1 aus G. Wildbrett (1996) aufgeführt auf der veranschaulicht dargestellt ist, welche Hygienerelevante Sachverhalte durch welche jeweiligen Gesetze geregelt ist.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: Regelung hygienischer Sachverhalte

Zum Beispiel hat das Deutsche Institut für Normung eine eigene Norm für die „Reinigung und Desinfektion“ von Oberflächen, Vorrichtungen und Geräten in Betriebstädten der Lebensmittelbranche festgelegt. Die Norm „DIN 10516“ kann daher nicht nur als Hilfestellung angesehen werden, sondern bietet und gibt geeignete Maßnahmen zu Anwendung vor.

Sie gibt eine Anleitung für die Organisation und Realisierung beim Herstellen, Behandeln und Vertriebsbedingungen von Lebensmitteln.7

Nähere Informationen bezüglich Verordnungen und Richtlinien findet man z.B: im DIN- Taschenbuch „Lebensmittelhygiene“, dem Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaft, direkt beim Europäischen Komitee für Normung (www.cen.eu) oder der ISO.

3. Erstellen von Plänen zur Reinigung und Desinfektion

Aus Gründen der Kontrolle ist es wichtig Pläne anzufertigen, um die Aufgaben der Reinigung zu dokumentieren und rückverfolgen zu können.

Dieser Plan sollte folgende Sachverhalte regeln:

- die zu reinigenden und desinfizierenden Bereiche, Anlagen und Gegenstände
- Häufigkeit der durchzuführenden Reinigung
- die Reinigungs- und Desinfektionsverfahren
- die Reinigungs- und Desinfektionsmittel
- die Einwirkzeiten
- die Zuständigkeit für die Durchführung8

Moderne Unternehmen managen diese Sachverhalte heute ebenfalls mit EDV- Systemen. Die unübersichtlichen Blattsammlungen von Plänen und Zetteln verschwindet zunehmend. Dies ist z.B. mit den Softwarekomplettlösungen von SAP® möglich.9

4. Prozessablauf

Im folgenden Teil wird auf den Prozessablauf beim Reinigen im ganz Allgemeinen eingegangen.

1. Als Erster Schritt wird mit Wasser vorgespült.

Ziel dieses Vorganges ist es fest haftende Verunreinigungen zu lösen und zu entfernen.10 Dem Vorspülen geht meist eine Trockenreinigung voraus, durch

z.B. Fegen11

2. Im Nachfolgenden Schritt erfolgt das Reinigen mit Wasser, dem zumeist Reinigungsmittel zugesetzt sind.12

Diese Reinigungsmittellösungen müssen die Oberflächen, inkl. Poren und Spalten vollständig benetzen, um eine gründliche Reinigung zu gewährleisten

Die Chemischen und Physikalischen Prozesse kommen nun zum tragen und sollen, die unerwünschten Substanzen und Ablagerungen lösen.

3. Nun erfolgt eine Zwischenspülung die die Verunreinigungen und Lösungsmittelreste entfernt.

4. Im Anschluss erfolgt eine Desinfizieren mit einer Desinfektionslösung, um die Existenz und Ausbreitung pathogener Keime so gut es geht zu minimieren

5. Als Abschluss erfolgt nochmals eine Reinigung mit Frischwasser.

Die Vorgänge des Reinigens und Zwischenspülens sind so oft zu wiederholen, bis die zu reinigenden Anlagen, Anlagenteile und Gerätschaften gesäubert sind.

Beim Nachspülvorgang ist darauf zu achten, dass die eingesetzten Reinigungs- und Desinfektionsmittel vollständig entfernt werden.

[...]


1- Prof. Dr. Helmar Schubert, 2001, S. 229

2- H. Brockmann, 1988, S. 1

3- L. Bohne, 1989, S.19

4- H.- D. Tscheuschner, 1996, S.622

5- L. Bohne, 1989, S.19ff

6- G. Wildbrett, 1996, S. 335 ff

7- Dr. Hans Böhm, 2001, S.229

8- Dr. Hans Böhm, 2001, S.226

9 - http://www.sap.com/germany/media/mc_319/50032145.pdf

Ende der Leseprobe aus 29 Seiten

Details

Titel
Reinigen von Anlagen in der Lebensmittelindustrie
Hochschule
Hochschule Fulda
Note
1,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
29
Katalognummer
V90482
ISBN (eBook)
9783638047708
Dateigröße
495 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Reinigen, Anlagen, Lebensmittelindustrie
Arbeit zitieren
Christian Bienert (Autor:in), 2007, Reinigen von Anlagen in der Lebensmittelindustrie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90482

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