Aufgrund der Stigmatisierung schwieriger Kinder, die bereits vor der Einschulung beginnt, ist diesen Kindern der Weg als Verlierer in unserer Gesellschaft nahezu vorgzeichnet. Diesen durch die frühzeitige Etikettierung als „verhaltensgestört“ vorgezeichneten Weg des Verlierers gilt es zu verhindern. Die zentrale These ist, dass Sozialpädagogen/innen durch frühzeitige Prävention das Hineinrutschen in diesen „Teufelskreis“ der Stigmatisierung verhindern können. Im Verlau werden Zahlen präsentiert, die belegen, dass im Laufe der Entwicklung immer mehr Kinder Förderschulen mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung besuchen und dass ihre Chancen, einen hohen Bildungsabschluss zu erlangen, stark reduziert sind. Dann wird Basiswissen über Störungen im emotional-sozialen Bereich thematisiert.
Im dritten Kapitel wird die Notwendigkeit früher sozialpädagogischer Hilfen erarbeitet.
Im vierten Kapitel werden sozialpädagogische Präventions- und Interventionsmöglichkeiten in der Arbeit mit Vorschulkindern mit emotional-sozialen Störungen näher beleuchtet. Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang die vermehrte Entwicklung von Familienzentren in der Region Hannover seit 2006.
Eine besondere Rolle innerhalb sozialpädagogischer Handlungsmöglichkeiten nimmt die Frühförderung ein, die sich hinsichtlich emotional-sozialer Störungen bei Vorschulkindern rechtlich problematisch gestaltet.
Am Ende des vierten Kapitels werden drei Präventionsprojekte vorgestellt, die die Förderung der emotionalen und sozialen Entwicklung von Kindern zum Ziel haben.
Die Zusammenarbeit mit Eltern ist ein sehr wichtiger und unerlässlicher Bereich in der sozialpädagogischen Arbeit mit Kindern, sodass ein besonderes Augenmerk auf diese Thematik gerichtet wird. Die Entwicklung vieler früh einsetzender Hilfsangebote für Eltern belegt den hohen Bedarf sehr deutlich. Es ist allerdings fraglich, ob die vielfältigen bestehenden Angebote für alle Eltern, insbesondere für Eltern sozial schwacher Lebenslagen, erreichbar und ansprechend sind. Am Ende werden Überlegungen dazu angestellt, welchen Beitrag Soziale Arbeit leisten kann, um Kindern den durch Etikettierung vorgezeichneten Weg zu ersparen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Störungen im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung - ein zunehmend verbreitetes soziales Problem in Deutschland.
- Erscheinungsformen und Merkmale.
- Statistische Daten über Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung in Niedersachsen.
- Störungen emotionaler und sozialer Entwicklung
- Hyperkinetische Störungen.
- Feststellbarkeit emotional-sozialer Störungen im Vorschulalter
- Ursachen und Einflussfaktoren.
- Schutzfaktoren, die das Risiko emotional-sozialer Störungen mindern
- Die Notwendigkeit früher sozialpädagogischer Hilfen.
- Selektion im deutschen Schulsystem.
- Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie
- Emotionale und soziale Entwicklung im Vorschulalter.
- Ergebnisse der Bindungsforschung.
- Sozialpädagogische Präventions- und Interventionsmöglichkeiten bei Vorschulkindern mit Störungen der emotionalen und sozialen Entwicklung.
- Kinder- und Jugendhilfe.
- Kindertageseinrichtungen und Familienzentren
- Frühförderung
- Präventionsprojekte
- Kindergarten plus.
- Kinder früher fördern.
- FAST - ein Präventionsprogramm zur Familienstärkung
- Sozialpädagogische Unterstützung für Eltern.
- Die Situation der Eltern.
- Beratungsangebote für Eltern.
- Projekte für und mit Eltern.
- Triple P (Positive Parenting Program).
- Starke Eltern - starke Kinder.
- Eltern stärken – Dialogische Elternseminare.
- Eltern-AG - Empowermentprogramm für mehr Elternkompetenz in Problemfamilien.
- Prager-Eltern-Kind-Programm (PEKiP)
- Zusammenfassung und Perspektiven für sozialpädagogisches Handeln
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit zielt darauf ab, die Möglichkeiten sozialpädagogischer Prävention und Intervention bei emotional-sozialen Störungen von Vorschulkindern zu untersuchen. Im Fokus steht die Frage, wie frühzeitige Interventionen das Hineinrutschen in einen Teufelskreis der Stigmatisierung verhindern und Kindern, die bereits davon betroffen sind, helfen können.
- Statistische Daten und aktuelle Trends zu emotional-sozialen Störungen bei Kindern im Vorschulalter
- Definition und Erscheinungsformen von emotional-sozialen Störungen
- Wichtige Einflussfaktoren und Schutzfaktoren für die Entwicklung von Kindern
- Die Rolle der Frühförderung und sozialpädagogischer Interventionen im Vorschulalter
- Die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Eltern und Familien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung der Diplomarbeit stellt das Thema der sozialpädagogischen Prävention und Intervention emotional-sozialer Störungen bei Vorschulkindern vor und erläutert die Motivation und den Hintergrund der Arbeit.
Kapitel 2 beleuchtet die Verbreitung des Problems in Deutschland und liefert statistische Daten sowie Informationen zu Erscheinungsformen, Merkmalen, Ursachen und Einflussfaktoren.
Kapitel 3 befasst sich mit der Notwendigkeit früher sozialpädagogischer Hilfen und beleuchtet die Herausforderungen des deutschen Schulsystems sowie die Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie, insbesondere der Bindungsforschung.
Kapitel 4 präsentiert verschiedene sozialpädagogische Präventions- und Interventionsmöglichkeiten, die für Vorschulkinder mit emotional-sozialen Störungen zur Verfügung stehen, und untersucht den Stellenwert von Familienzentren und Frühförderung.
Kapitel 5 befasst sich mit der Bedeutung der Elternarbeit und analysiert die Herausforderungen und Chancen der Zusammenarbeit mit Eltern.
Die Zusammenfassung fasst die zentralen Erkenntnisse der Diplomarbeit zusammen und beleuchtet die Perspektiven für die sozialpädagogische Arbeit mit Familien, in denen emotionale und soziale Störungen bei Kindern vorhanden sind oder zu erwarten sind.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind emotionale und soziale Entwicklung, Vorschulkinder, Störungen, Prävention, Intervention, Sozialpädagogik, Familienarbeit, Frühförderung, Familienzentren, Stigmatisierung.
- Arbeit zitieren
- Katharina Bormann (Autor:in), 2008, Sozialpädagogische Präventions- und Interventionsmöglichkeiten in der Arbeit mit Vorschulkindern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90486