Ist Thomas Mortons New English Canaan eines der ersten kolonialwirtschaftlichen Werbemittel statt nur satirische Kritik an den spaßfeindlichen Puritanern?
In der vorliegenden Hauptseminarsarbeit soll untersucht werden, inwiefern Thomas Mortons New English Canaan als Werbemaßnahme für die Kolonialwirtschaft zu interpretieren ist. Dieser Ansatz bietet eine alternative Sichtweise auf Mortons Werk, das bisher selten im Kontext von transatlantischen ökonomischen Interessen gedeutet wurde. Stattdessen wurde es im literaturwissenschaftlichen Diskurs vorwiegend auf die satirische Kritik an der puritanischen Ablehnung von Vergnügen reduziert, was der Vielschichtigkeit des Buches nicht gerecht wir.
Da die in New English Canaan beschriebenen wirtschaftlichen Möglichkeiten des kolonialen Handels den Schwerpunkt dieser Arbeit darstellen, sollen vornehmlich die ersten zwei Bücher von Mortons Werk, die sich mit Neuengland, seinen natürlichen Ressourcen und den amerikanischen Ureinwohnern beschäftigen, analysiert werden. Wichtig sind hierbei die Motive des Autors, ihre Umsetzung und die angesprochene Zielgruppe. Zu erörtern ist, worin laut Morton die wirtschaftliche Attraktivität des Standorts Neuengland besteht. In diesem Kontext gilt besondere Aufmerksamkeit der Darstellung der Ureinwohner Amerikas im Hinblick auf ihre Eignung als Arbeitskräfte und Handelspartner. Als Einstieg werden sowohl relevante Aspekte von Mortons Biografie als auch der historische Kontext umrissen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der historische Kontext von New English Canaan
- Kolonialliteratur in Nordamerika
- Thomas Morton
- New English Canaan als kolonialwirtschaftliche Werbemaßnahme
- Die Beschreibung Neuenglands und seiner natürlichen Ressourcen
- Die Darstellung der Indianer
- Mortons Zielgruppe
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht Thomas Mortons "New English Canaan" als kolonialwirtschaftliche Werbemaßnahme. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche wirtschaftlichen Möglichkeiten der koloniale Handel in Neuengland bietet und welche Rolle die Darstellung der amerikanischen Ureinwohner in diesem Kontext spielt. Die Arbeit konzentriert sich dabei auf die ersten zwei Bücher von Mortons Werk, die sich mit der Landschaft, den Ressourcen und den Indianern Neuenglands befassen.
- Analyse von "New English Canaan" als Werbemaßnahme für den kolonialen Handel
- Darstellung der natürlichen Ressourcen und wirtschaftlichen Möglichkeiten Neuenglands
- Analyse der Darstellung der amerikanischen Ureinwohner als Arbeitskräfte und Handelspartner
- Untersuchung der Zielgruppe und der Motive von Thomas Morton
- Einordnung von "New English Canaan" in den historischen Kontext der frühen amerikanischen Kolonialliteratur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Zielsetzung der Arbeit und stellt den Ansatz vor, "New English Canaan" als kolonialwirtschaftliche Werbemaßnahme zu interpretieren. Kapitel 2 beleuchtet den historischen Kontext von Mortons Werk und setzt es in die Tradition der frühen amerikanischen Kolonialliteratur ein. Hierbei wird auf die literarischen Formen und die unterschiedlichen Ziele der Puritaner und anderer Siedlergruppen eingegangen. Kapitel 2.2 fokussiert auf die Biografie von Thomas Morton und seine Konflikte mit den Puritanern. Kapitel 3 analysiert "New English Canaan" als Werbemaßnahme und untersucht Mortons Beschreibung Neuenglands, seiner Ressourcen und der amerikanischen Ureinwohner.
Schlüsselwörter
Kolonialliteratur, amerikanische Literatur, Thomas Morton, New English Canaan, Werbemaßnahme, Kolonialwirtschaft, Pelzhandel, Indianer, Puritaner, Neuengland, Reisebericht, Satire, transatlantischer Handel, historische Kontext
- Arbeit zitieren
- Yann Martin (Autor:in), 2008, Thomas Mortons "New English Canaan" als kolonialwirtschaftliche Werbemaßnahme, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90488