[...]Zum Thema Politikvermittlung in Deutschland via Medien im Allgemeinen und auch via Internet gibt es eine Fülle an theoretisch
fundierter Literatur. [...] Um den Umfang der Arbeit nicht zu sprengen, habe ich eine Auswahl getroffen, die mir in Zusammenhang mit der Fragestellung interessant erscheint und die möglichst aktuell ist. Eine grobe Unterteilung ergibt sich gemäß der inhaltlichen Perspektive, unter der die Untersuchung stattfindet.
Beispielsweise unter der Prämisse herauszufinden, welche Auswirkungen sich für den Rezipienten ergeben, forschen etliche Wissenschaftler. Untersucht werden die Auswirkungen und Folgen der Internetnutzung auf alle Bürger, wie von Leggewie, und mit besonderem Augenmerk auf die junge Generation, unter anderen von Tapscott. Inwiefern das Internet überhaupt für politische Information genutzt wird, in welcher Weise und mit welcher Auswirkung auf das politische Wissen, untersuchen
Hagen und Mayer sowie Horstmann. Letzterer setzt sich dabei ebenso wie Saxer damit auseinander, ob Medieninhalte die Wissenskluft zwischen Rezipienten und Nichtrezipienten verbreitert. Andere Forscher hingegen untersuchen die Rückkoppelungen der Politikvermittlung via Internet auf die Vermittler,
beziehungsweise das politische System an sich. So gehen beispielsweise Leggewie und Maar sowie Woyke der Frage nach, ob sich in Deutschland eine Medien-, ja sogar Beteiligungsdemokratie entwickelt - dank des Zusammenspiels von Internet
und Demokratie. Auch letzterer Zusammenhang wird häufig thematisiert, unter anderen von Marschall, Müller-Gerbes und Kamps. Chancen und Risiken, die in der neuen Aufgabe liegen, Politik via Internet zu vermitteln, wägen Harth, Kruggel, Rilling sowie Jarren ab. Die Ergebnisse stelle ich hier nicht im Einzelnen vor, da ich zu den relevanten im Verlauf der Arbeit an geeigneter Stelle
kommen werde. Neben diesen verschiedenen inhaltlichen Schwerpunkten lassen sich nach Winkel drei grundsätzliche Positionen unterscheiden. Die Netzoptimisten, die ein demokratisches Potenzial des Internets rückhaltlos befürworten. Ihnen gegenüber stehen die Netzpessimisten, die uneingeschränkt davor warnen, politische
Funktionen ins Netz zu übertragen. Eine gemäßigte Position vertreten die Netzneutralisten, die Vor- und Nachteile abwägen. In meiner Bilanz werde ich auf die Inhalte und Argumente der einzelnen Richtung eingehen und in der Schlussbemerkung selbst Stellung beziehen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- ZUM AKTUELLEN FORSCHUNGSSTAND
- VERMITTLUNG POLITISCHER INHALTE VIA INTERNET
- VERMITTLER
- VERMITTELTE INHALTE
- ZIELGRUPPE
- BEISPIELE AUS DEM NETZ
- DAS INTERNETANGEBOT DER SPD
- DAS INTERNETANGEBOT DER UNION
- ZWISCHENFAZIT
- BILANZ
- NACHTEILE DER VERMITTLUNG VIA INTERNET
- VORTEILE DER VERMITTLUNG VIA INTERNET
- SCHLUSSBEMERKUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Einfluss des Internets auf die politische Kommunikation und den Wahlkampf in Deutschland. Die Autorin untersucht, welche Möglichkeiten das Internet für die Vermittlung politischer Inhalte bietet und welche Herausforderungen sich dabei stellen. Dabei liegt der Fokus auf der Frage, wie Parteien das Internet für ihre Wahlkampfstrategie nutzen können.
- Politische Kommunikation im Internet
- Wahlkampfangebote im Internet
- Vermittlung politischer Inhalte via Internet
- Vorteile und Nachteile der politischen Kommunikation im Internet
- Bewertung von Wahlkampfseiten im Internet
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit beleuchtet das Phänomen der Wahlmüdigkeit in Deutschland und stellt die These auf, dass das Internet eine wichtige Rolle für die politische Kommunikation und den Wahlkampf spielen kann.
- Zum aktuellen Forschungsstand: Die Autorin gibt einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zur Politikvermittlung im Internet und stellt fest, dass empirische Untersuchungen in diesem Bereich noch relativ rar sind.
- Vermittlung politischer Inhalte via Internet: Dieses Kapitel untersucht die verschiedenen Akteure, Inhalte und Zielgruppen der politischen Kommunikation im Internet.
- Beispiele aus dem Netz: Die Autorin analysiert die Internetangebote der SPD und der Union und bewertet deren Qualität.
- Bilanz: Dieses Kapitel fasst die Vor- und Nachteile der politischen Kommunikation im Internet zusammen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Wahlkampfangebote, Politikvermittlung, Internet, politische Kommunikation, Demokratie und Wahlmüdigkeit. Sie beleuchtet die Nutzung des Internets im Wahlkampf und untersucht die Möglichkeiten und Herausforderungen der Vermittlung politischer Inhalte im digitalen Raum.
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- Elisabeth Falgner (Author), 2001, Politikvermittlung im Internet, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9058