Der Roman „Canaima“ von Rómulo Gallegos im Vergleich mit „Doña Barbara“


Seminararbeit, 2004

13 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltverzeichnis

1 Einleitung

2 Der Roman Canaima – eine Inhaltsangabe
2.1 Canaima und Doña Barbara – Zusammenhang und Vergleich
2.2 Die Bedeutung Romulo Gallegos’ für die Literatur Lateinamerikas

3 Zusammenfassung

4 Bibliographie
4.1 Primärliteratur
4.2 Sekundärliteratur

1 Einleitung

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem modernistischen Roman Canaima des venezuelanischen Autoren Rómulo Gallegos. Er schrieb diesen Roman während seines selbstgewählten Exils in Madrid 1935. Canaima wurde, im Gegensatz zu Doña Barbara, in Venezuela verboten und die gesamte Auflage konfisziert.

Erst nach dem Tod des Diktators Gómez 1936 kehrte Gallegos nach Venezuela zurück, wo er 1969 starb und bis heute als bedeutender Schriftsteller gefeiert wird.

Der erste Teil dieser Arbeit (2.) befasst sich mit dem Inhalt des Romans Canaima. In ihm wird die Geschichte vorgestellt, sowie eine kurze Analyse der Erzählperspektive vorgenommen.

In 2.1 soll der Roman Gallegos’ Doña Barbara (1929) in Beziehung zu Canaima gesetzt werden. Dieser gilt als sein vermutlich wichtigstes Werk und bildet, zusammen mit Canaima und Cantaclaro (1934), nach Ansicht einiger Literaturwissenschaftler eine Romantrilogie.

Ein umfassenderes Bild der Bedeutung Canaimas und Rómulo Gallegos’ als lateinamerikanischem Schriftsteller wird in 2.2 gegeben. Das Kapitel stellt den Autoren und dessen literarisches Werk vor dem Hintergrund lateinamerikanischer Literaturgeschichte vor.

Der letzte Teil dieser Arbeit fasst die Ergebnisse des Vergleiches zwischen Canaima und Doña Barbara zusammen und stellt einen übergreifenden Zusammenhang zwischen dem Autoren, seinem Werk und dessen bedeutenden Einfluss auf die Literatur Lateinamerikas her.

2 Der Roman Canaima – eine Inhaltsangabe

Es handelt sich bei dem Roman Canaima um einen extradiegetischen Text. Die narrative Stimme ist homodiegetisch und der narrative Modus durch eine Nullfokalisierung gekennzeichnet.

In Canaima geht es um das rauhe Leben und Überleben der Menschen in der venezuelanischen selva. Dabei steht die Natur im Mittelpunkt des Geschehens und ist die eigentliche Protagonistin des Romans. Er handelt von der Hauptfigur Marcos Vargas, einem jungen Glückssucher aus Ciudad Bolívar, der sich aufmacht, um sich mit den Kräften der Natur und den hombres machos zu messen, bzw. einer von ihnen zu werden. Das Motiv des machismo, der großen Bedeutung der Männlichkeit in den lateinamerikanischen Ländern, wird in diesem Roman Gallegos’ besonders deutlich. Der Protagonist, erst noch ein junger ungestümer Bursche, Anführer seiner Freunde, verlässt nach dem Tod seines Vaters das elterliche Haus in der Haupstadt. Sein Weg führt ihn nach Upata, wo er Manuel Ladera und dessen Familie begegnet. Als Karrenbesitzer beginnt er seine Laufbahn und verliebt sich in die jüngste Tochter Laderas. Als er dem Mörder seines Bruders und später auch Manuel Laderas, Cholo Parima, begegnet, kommt es zum Duell und Marcos, der Sieger, hat fortan den Status eines hombre macho, da er seine Männlichkeit durch die Rache an Parima beweisen konnte. Als Marcos eine Stelle als Aufseher der Kautschukplantage im Urwald annimmt, ändert sich sein Verhältnis zu sich selbst.

Sein Mord an Cholo Parima setzt ihm psychisch zu und er erlebt den „grünen Sog“, den der Urwald auf die Menschen ausüben kann. Dabei wird er zwischenzeitlich symbolisch selbst zu einem Teil der Vegetation. Hierbei spielen die geheimnisvollen Kräfte des Canaima eine Rolle.

Canaima ist eine indianische Gottheit, das Prinzip des Bösen und des Todes, die den Gegensatz zu Cajuña bildet, die für die Befruchtung und das Gute steht. Diese beiden stellen den Kreislauf des Lebens dar, was Marcos Vargas erstmals im Kautschuklager erfährt, als die Raupen zu tausenden von den Bäumen fallen, um einige Tage später als Schmetterlinge davonzufliegen.

Y se cerró el círculo de la vida en el vuelo nupcial de los insectos recién salidos del letargo creador, se unieron allí mismo los dos extremos del torbellino: la fecundación y la muerte. Cajuña y Canaima…[1]

Bei einem Besuch im Hause des mysteriösen Conde Giaffaro, der schon seit vielen Jahren ein Anwesen im Urwald bewohnt, wird er in dessen geheimes Mittel des emotionalen Druckabbaus und der „Kompensation“ des Dschungels als eines die Seele beeinflussenden Elements eingeführt:

[...]


[1] Rómulo Gallegos. 1935. Canaima, S.123 f In: Minguet, Charles (Hrsg.).1991. Canaima – Edición crítica. Paris: Colección Archivos.

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Der Roman „Canaima“ von Rómulo Gallegos im Vergleich mit „Doña Barbara“
Hochschule
Universität Hamburg  (Institut für Romanistik)
Veranstaltung
Lateinamerikanische Literatur des 20. Jahrhunderts: Historische Avantgarde versus Traditionalismus. Von der Mexikanischen Revolution bis zur Jahrhundertmitte Hans-Otto Dill
Note
1,3
Autor
Jahr
2004
Seiten
13
Katalognummer
V90633
ISBN (eBook)
9783638048286
Dateigröße
422 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Roman, Rómulo, Gallegos, Vergleich, Barbara“, Lateinamerikanische, Literatur, Jahrhunderts, Historische, Avantgarde, Traditionalismus, Mexikanischen, Revolution, Jahrhundertmitte, Hans-Otto, Dill, realismo mágico, Canaima, Dona Barbara, Buchvergleich, Venezuela, venezolanisch
Arbeit zitieren
Mareike Kruse (Autor:in), 2004, Der Roman „Canaima“ von Rómulo Gallegos im Vergleich mit „Doña Barbara“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90633

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