Seitdem es möglich ist, Computer über Netzwerke zu verbinden, versuchen Wissenschaftler und Fachleute, durch die sich daraus ergebenden technischen Möglichkeiten die betriebliche Zusammenarbeit zu erleichtern und effektiver zu gestalten. So vielfältig wie dabei der Bedarf unterschiedlicher Unternehmen aus verschiedensten Branchen ist, so vielfältig sind auch die Ansätze zur Lösung und damit die Anzahl der Groupware Systeme. Trotzdem lassen sie sich grob in einige Kategorien einteilen.
Nach der folgenden Definition und Begriffsabgrenzung sowie einer kurzen Vorstellung zweier nicht-funktionaler Klassifizierungsansätze werden die bereits erwähnten Kategorien näher beschrieben. Dies stellt den Kern der Arbeit dar.
Anschließend geht der Autor noch auf Problembereiche des Einsatzes von Groupware Systemen ein und gibt zwei Anwendungsbeispiele. Der Begriff Groupware wurde erstmals 1982 von P. & T. Johnson-Lenz geprägt. Es handelt
sich dabei um eine Art Wortspiel, welches man etwa mit „Software für die Gruppe“
übersetzen würde.
Inhaltlich versteht man darunter die Bemühungen, in Forschung und Praxis arbeitsteilige
Prozesse und Teamprojekte mit Hilfe der Informations- und Kommunikationstechnologie zu
unterstützen und effektiver zu gestalten. Die ebenfalls geläufige Bezeichnung computer
supported cooperative work (CSCW) wird diesem Ideengehalt gut gerecht.
Ziel des Einsatzes von Groupware Systemen ist somit u.a. die Intensivierung bestehender und
Schaffung neuer Informationskanäle sowie Arbeitsgruppen schnellen und einfachen Zugriff
auf benötigte und aufgabenrelevante Informationen zu geben. Bei richtigem Einsatz können
zusätzlich die Identifizierung der Mitarbeiter mit ihrer Gruppe und die Motivation gesteigert
werden. Workflow Management, also Vorgangssteuerung, wird in der Literatur oft als Teilanwendung
von Groupware Systemen betrachtet, da es bei beiden um die Unterstützung von
Geschäftsprozessen geht, bei denen die Koordination und Kommunikation zwischen den
Aufgabenträgern eine große Rolle spielt. Die geeignete Plattform bildet jeweils ein Client-
Server-System. Während man mit Groupware jedoch auch Vorgänge, die nicht von vorn
herein geregelt sind bzw. sich auch noch in verschiedenen Teilstadien ihrer Bearbeitung
befinden, positiv beeinflussen kann, steht beim Workflow Management „... die Kontrolle und Steuerung von Routinegeschäftsvorfällen im Vordergrund ...“. Moderne Groupware-
Konzepte beinhalten deswegen auch oft Workflow Management Elemente.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitende Erläuterungen
- 1.1 Definition
- 1.2 Abgrenzung
- 1.2.1 Zu Workflow Management
- 1.2.2 Zu Wissensmanagement
- 1.2.3 Zu Data Warehouse Technologie
- 2 Klassifikationsansätze
- 2.1 Raum-Zeit-Matrix
- 2.2 3K-Modell
- 3 Arbeitsweise
- 3.1 Kommunikationssysteme und Informationsräume
- 3.1.1 Asynchrone Kommunikation
- 3.1.2 Synchrone Kommunikation
- 3.1.3 Mischformen
- 3.2 Koordinierungssysteme
- 3.3 Kooperationssysteme
- 3.3.1 Elektronische Sitzungsunterstützung
- 3.3.2 Verteilte Dokumentensysteme
- 3.4 Agentensysteme
- 4 Problembereiche
- 4.1 Technologische Aspekte
- 4.2 Soziologische und Psychologische Aspekte
- 5 Betriebliche Anwendung
- 5.1 Beispiel Lotus Notes
- 5.2 Beispiel OCTOSUITⓇ
- 6 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht Groupware-Systeme, ihre Definition, Funktionsweise und Einsatzmöglichkeiten in Unternehmen. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis dieser Systeme zu vermitteln und verschiedene Aspekte ihrer Anwendung zu beleuchten.
- Definition und Abgrenzung von Groupware-Systemen zu verwandten Konzepten (Workflow Management, Wissensmanagement, Data Warehousing).
- Klassifizierung von Groupware-Systemen anhand verschiedener Modelle (Raum-Zeit-Matrix, 3K-Modell).
- Beschreibung der Arbeitsweise von Groupware-Systemen, einschließlich Kommunikations- und Kooperationssysteme.
- Analyse von Problembereichen im Zusammenhang mit dem Einsatz von Groupware-Systemen (technologische, soziologische und psychologische Aspekte).
- Beispiele für die betriebliche Anwendung von Groupware-Systemen.
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitende Erläuterungen: Dieses Kapitel legt den Grundstein der Arbeit, indem es den Begriff Groupware definiert und von verwandten Konzepten wie Workflow Management, Wissensmanagement und Data Warehouse-Technologien abgrenzt. Es wird der historische Kontext beleuchtet und die Ziele des Einsatzes von Groupware-Systemen skizziert, nämlich die Verbesserung der Zusammenarbeit und des Informationsflusses in Unternehmen. Die Abgrenzung verdeutlicht die spezifischen Eigenschaften von Groupware als Werkzeug zur Unterstützung von Gruppenarbeit und Kommunikation, im Gegensatz zu den eher prozessorientierten Ansätzen des Workflow Managements oder den datenorientierten Ansätzen des Data Warehousing. Das Kapitel bereitet den Leser auf die folgenden Kapitel vor, in denen die Klassifizierung, Arbeitsweise und Anwendung von Groupware-Systemen im Detail behandelt werden.
2 Klassifikationsansätze: Kapitel 2 stellt zwei verschiedene Ansätze zur Klassifizierung von Groupware-Systemen vor: die Raum-Zeit-Matrix und das 3K-Modell. Die Raum-Zeit-Matrix kategorisiert Groupware nach der räumlichen und zeitlichen Nähe der beteiligten Personen. Das 3K-Modell hingegen klassifiziert Systeme nach Kommunikation, Kooperation und Koordination. Diese Modelle bieten verschiedene Perspektiven auf die Vielfalt von Groupware-Systemen und helfen, die Komplexität des Themas zu ordnen. Die Gegenüberstellung der beiden Modelle verdeutlicht, dass Groupware-Systeme nicht nur nach technischen Merkmalen, sondern auch nach den sozialen und organisatorischen Kontexten klassifiziert werden können.
3 Arbeitsweise: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Arbeitsweise von Groupware-Systemen. Es unterteilt die Systeme in Kommunikationssysteme (asynchron, synchron, Mischformen), Koordinierungs- und Kooperationssysteme (einschließlich elektronischer Sitzungsunterstützung und verteilter Dokumentensysteme) und Agentensysteme. Die verschiedenen Kategorien verdeutlichen die breite Palette an Funktionen, die Groupware-Systeme bieten können, um die Zusammenarbeit in Teams zu unterstützen. Die Einbeziehung von Agentensystemen zeigt den zunehmenden Einsatz von künstlicher Intelligenz in diesem Bereich.
4 Problembereiche: Kapitel 4 beleuchtet kritische Aspekte beim Einsatz von Groupware-Systemen. Es werden sowohl technologische Herausforderungen (z.B. Kompatibilität, Sicherheit) als auch soziologische und psychologische Aspekte (z.B. Akzeptanz, Teamdynamik) diskutiert. Die Berücksichtigung dieser Faktoren ist entscheidend für den erfolgreichen Einsatz von Groupware. Die Kapitel betont die Notwendigkeit, nicht nur die technischen Aspekte, sondern auch die menschlichen Faktoren bei der Implementierung und Nutzung von Groupware-Systemen zu berücksichtigen.
5 Betriebliche Anwendung: Dieses Kapitel präsentiert zwei konkrete Beispiele für den Einsatz von Groupware-Systemen in Unternehmen: Lotus Notes und OCTOSUITⓇ. Die Fallbeispiele illustrieren die praktische Anwendung der in den vorherigen Kapiteln beschriebenen Konzepte und zeigen die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten. Durch die Betrachtung konkreter Beispiele wird das abstrakte Wissen über Groupware-Systeme mit der Realität in Unternehmen verknüpft.
Schlüsselwörter
Groupware, Zusammenarbeit, Kommunikation, Kooperation, Koordination, Workflow Management, Wissensmanagement, Informationstechnologie, betriebliche Anwendung, Klassifizierung, Raum-Zeit-Matrix, 3K-Modell, Lotus Notes, OCTOSUITⓇ, technologische Aspekte, soziologische Aspekte, psychologische Aspekte.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Groupware-Systeme
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit bietet einen umfassenden Überblick über Groupware-Systeme. Sie behandelt die Definition und Abgrenzung von Groupware, verschiedene Klassifizierungsansätze (Raum-Zeit-Matrix und 3K-Modell), die Arbeitsweise von Groupware-Systemen (Kommunikation, Kooperation, Koordination), potenzielle Problembereiche (technologische, soziologische und psychologische Aspekte) und schließlich praxisnahe Beispiele für den betrieblichen Einsatz (Lotus Notes und OCTOSUITⓇ).
Was sind die Ziele der Seminararbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis von Groupware-Systemen zu vermitteln. Sie soll die Funktionsweise, Einsatzmöglichkeiten und relevanten Aspekte der Anwendung dieser Systeme in Unternehmen beleuchten.
Wie werden Groupware-Systeme definiert und abgegrenzt?
Die Arbeit definiert Groupware und grenzt sie klar von verwandten Konzepten wie Workflow Management, Wissensmanagement und Data Warehousing ab. Der Fokus liegt auf der Unterstützung von Gruppenarbeit und Kommunikation im Gegensatz zu prozessorientierten oder datenorientierten Ansätzen anderer Systeme.
Welche Klassifizierungsansätze für Groupware-Systeme werden vorgestellt?
Die Seminararbeit präsentiert die Raum-Zeit-Matrix und das 3K-Modell als zwei verschiedene Ansätze zur Klassifizierung von Groupware. Die Raum-Zeit-Matrix betrachtet die räumliche und zeitliche Nähe der Nutzer, während das 3K-Modell die Aspekte Kommunikation, Kooperation und Koordination berücksichtigt.
Wie beschreibt die Arbeit die Arbeitsweise von Groupware-Systemen?
Die Arbeitsweise von Groupware wird detailliert beschrieben, unterteilt in Kommunikationssysteme (asynchron, synchron, Mischformen), Koordinierungs- und Kooperationssysteme (inklusive elektronischer Sitzungsunterstützung und verteilter Dokumentensysteme) sowie Agentensysteme. Dies verdeutlicht die vielseitigen Funktionen zur Unterstützung der Zusammenarbeit in Teams.
Welche Problembereiche im Zusammenhang mit Groupware werden angesprochen?
Die Arbeit beleuchtet sowohl technologische Herausforderungen (Kompatibilität, Sicherheit) als auch soziologische und psychologische Aspekte (Akzeptanz, Teamdynamik) im Zusammenhang mit dem Einsatz von Groupware. Die Bedeutung der Berücksichtigung menschlicher Faktoren neben den technischen Aspekten wird hervorgehoben.
Welche Beispiele für den betrieblichen Einsatz von Groupware werden genannt?
Die Seminararbeit präsentiert Lotus Notes und OCTOSUITⓇ als konkrete Beispiele für den Einsatz von Groupware in Unternehmen. Diese Fallbeispiele veranschaulichen die praktische Anwendung der beschriebenen Konzepte und die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter umfassen: Groupware, Zusammenarbeit, Kommunikation, Kooperation, Koordination, Workflow Management, Wissensmanagement, Informationstechnologie, betriebliche Anwendung, Klassifizierung, Raum-Zeit-Matrix, 3K-Modell, Lotus Notes, OCTOSUITⓇ, technologische Aspekte, soziologische Aspekte, psychologische Aspekte.
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- Susann Metzler (Author), 2002, Groupware Systeme, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90641