Angesichts der heute häufig kaum noch einschätzbaren Prozeßrisiken von Kündigungsschutzklagen für die Arbeitgeber und dem Druck der Arbeitgeber, aus Kostengründen Personal abzubauen, wird das Arbeitsverhältnis zunehmend in der Praxis nicht durch ordentliche oder fristlose Kündigung, sondern durch den Aufhebungsvertrag beendet. Der Aufhebungsvertrag ist sinnvoll, um einen schnellen und angemessenen Ausgleich zwischen den Vertragsparteien zu erreichen. Jedoch besteht in der Praxis auch hier durch die Neuregelung des Arbeitsförderungsgesetzes (AFG) und den steuerlichen Auswirkungen eine hohe Rechtsunsicherheit bei der Erstellung solcher Verträge. Es ist wichtig, jeden Aufhebungsvertrag individuell zu sehen. Eine Standardisierung ist nicht angemessen, da nur durch individuelle Gestaltung der Ausgleich zwischen den Interessenparteien geschaffen werden kann.
Diese Hausarbeit soll einen kleinen Leitfaden zur Durchführung von Aufhebungsverträgen darstellen. Die Hausarbeit erhebt nicht den Anspruch einer umfassenden Darstellung, sondern soll gerade die für die Praxis entscheidenen Sachverhalte aufzeigen und Hilfestellung geben. D.h., der hier behandelte Aufhebungsvertrag bezieht sich nur auf den außergerichtlichen Aufhebungsvertrag. Auf andere Formen des Aufhebungsvertrages wird im Rahmen dieser Arbeit nur kurz eingangen. Es wird auf die neueste richterliche Rechtsprechung und den daraus resultierenden Folgen Bezug genommen. Daher wird sich die Arbeit als Schwerpunkt mit den steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Rahmenbedingungen sowie mit der Gegenüberstellung der alten und der neuen Regelung der Anrechnung von Abfindungen auf das Arbeitslosengeld und deren Folgen befassen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grundlagen des Aufhebungsvertrages
- 2.1 Arten von Aufhebungsverträgen
- 2.1.1 Außergerichtliche Aufhebungsverträge
- 2.1.2 Gerichtliche Aufhebungsverträge
- 2.1.3 Bedingte Aufhebungsverträge
- 2.1.4 Aufhebungsverträge für Altersgrenzen
- 2.1.5 Aufhebungsverträge für Berufs- und Erwerbsunfähigkeit
- 2.2 Zulässigkeit des Aufhebungsvertrages
- 2.3 Formfreiheit des Aufhebungsvertrages
- 2.4 Unwirksamkeit des Aufhebungsvertrages
- 2.5 Aufklärungspflicht des Arbeitgebers bei Aufhebungsverträgen
- 3. Steuerliche und sozialversicherungsrechtliche Rahmenbedingungen
- 3.1 Steuern
- 3.2 Ruhen des Arbeitslosengeldanspruches
- 3.3 Sperrzeit
- 3.4 Sozialversicherung
- 3.5 Erstattungspflicht gemäß § 128 AFG
- 3.6 Übergangsregelung für die Anrechnung der Abfindung auf das Arbeitslosengeld
- 4. Inhalt des Aufhebungsvertrages
- 4.1 Art und Zeitpunkt der Beendigung
- 4.2 Freistellung des Arbeitnehmers
- 4.3 Nachvertragliche Wettbewerbsverbote
- 4.4 Betriebliche Altersversorgung
- 4.5 Allgemeine Klauseln in Aufhebungsverträgen
- 4.6 Widerrufsrecht und Überlegungsfristen
- 5. Anfechtung des Aufhebungsvertrages
- 6. Schlußbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit dient als Leitfaden für die Durchführung von Aufhebungsverträgen. Sie fokussiert auf die wichtigen Sachverhalte für die Praxis und bietet Hilfestellung im Bereich des außergerichtlichen Aufhebungsvertrages. Die Arbeit berücksichtigt die neueste Rechtsprechung und ihre Folgen, insbesondere die steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Rahmenbedingungen sowie die Anrechnung von Abfindungen auf das Arbeitslosengeld.
- Grundlagen des Aufhebungsvertrages: Arten, Zulässigkeit, Formfreiheit und Unwirksamkeit
- Aufklärungspflicht des Arbeitgebers bei Aufhebungsverträgen
- Steuerliche und sozialversicherungsrechtliche Folgen von Aufhebungsverträgen
- Inhalt des Aufhebungsvertrages: Beendigung, Freistellung, Wettbewerbsverbote, Altersversorgung und Klauseln
- Anfechtung von Aufhebungsverträgen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die steigende Bedeutung von Aufhebungsverträgen im Arbeitsrecht. Sie erklärt, dass diese Verträge eine schnellere und angemessene Beendigung des Arbeitsverhältnisses ermöglichen. Allerdings existiert aufgrund neuer gesetzlicher Regelungen eine große Rechtsunsicherheit bei der Gestaltung dieser Verträge.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit den Grundlagen des Aufhebungsvertrages. Es werden verschiedene Arten von Aufhebungsverträgen unterschieden, darunter außergerichtliche, gerichtliche und bedingte Verträge. Des Weiteren wird die Zulässigkeit, Formfreiheit und Unwirksamkeit von Aufhebungsverträgen behandelt. Die Aufklärungspflicht des Arbeitgebers bei diesen Verträgen wird ebenfalls erläutert.
Kapitel 3 beleuchtet die steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Rahmenbedingungen von Aufhebungsverträgen. Es werden die Folgen für Steuern, Arbeitslosengeld, Sperrzeiten und Sozialversicherung erörtert. Zudem wird die Erstattungspflicht gemäß § 128 AFG sowie die Übergangsregelung für die Anrechnung der Abfindung auf das Arbeitslosengeld erläutert.
Kapitel 4 befasst sich mit dem Inhalt des Aufhebungsvertrages. Es werden wichtige Punkte wie die Art und den Zeitpunkt der Beendigung, die Freistellung des Arbeitnehmers, nachvertragliche Wettbewerbsverbote, betriebliche Altersversorgung und allgemeine Klauseln in Aufhebungsverträgen behandelt. Auch das Widerrufsrecht und Überlegungsfristen werden erläutert.
Kapitel 5 behandelt die Anfechtung des Aufhebungsvertrages.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Aufhebungsvertrag im Arbeitsrecht, insbesondere im außergerichtlichen Kontext. Wichtige Themen sind die verschiedenen Arten von Aufhebungsverträgen, die Zulässigkeit und Formfreiheit, die Unwirksamkeit und die Aufklärungspflicht des Arbeitgebers. Des Weiteren werden die steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Rahmenbedingungen, die Anrechnung von Abfindungen auf das Arbeitslosengeld, der Inhalt des Aufhebungsvertrages und die Anfechtung des Aufhebungsvertrages behandelt.
- Arbeit zitieren
- Mark-Oliver Würtz (Autor:in), 1999, Der Aufhebungsvertrag, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9065