Diese Arbeit untersucht den Personenbegriff bei Locke und stellt ihn dem anderer Philosophen gegenüber, wodurch insbesondere der Bedeutungswandel unserer Auffassung von Identität zum Vorschein kommt.
Im Folgenden soll nun der Versuch unternommen werden, dem so vielfältig übertragbaren und – wohl dadurch bedingt – gleichzeitig in seiner Bestimmung auch so unklaren Phänomen der Identität von philosophischer Seite zu begegnen. Um zu untersuchen, welche Erkenntnisse die Philosophie in dieser Frage beisteuern kann, sollen zunächst die Ausführungen John Lockes dienen. Dieser hat nicht nur eine grundlegende Definition des Identitätsbegriffs geliefert. Sein Konzept zum Thema Identität war zudem äußerst einflussreich und weist eine lange Rezeptionsgeschichte auf.
Aus einer Reihe von Philosophen, bei denen Lockes Ansätze auf fruchtbaren Boden fielen, wird hier die Auseinandersetzung von Wilhelm W. Leibniz, David Hume und Peter Singer mit der Lockeschen Basistheorie im Vordergrund stehen. Durch ihre je individuelle Perspektive sollen sie einen Teil dazu beitragen, den Blick auf Lockes Ausführungen zum Identitätsbegriff weiter zu schärfen. Gleichzeitig präsentieren sich ihre Konzepte, obwohl sie inhaltliche Bezugspunkte zu Locke aufweisen, auch durchaus als selbstständige Theorien und sollen so auch dargestellt werden. Anhand ausgewählter Philosophen wird nun also untersucht, welche Facetten der Lockeschen Theorie sich standhaft gegen Kritiker behaupten konnten, durch welche Argumente sie möglicherweise eingeschränkt oder erweitert werden sollte und welche möglichen Folgen die Akzeptanz der von Locke geprägten Begriffsdefinitionen ganz konkret haben kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. John Lockes Identitätsbegriff
- 2.1 Lockes allgemeine Theorie der Identität
- 2.2 Personale Identität bei Locke
- 2.3 Die Hintergründe zur Lockeschen Identitätstheorie
- 2.4 Die Kernthesen in Lockes Identitätskonzept und deren Einordnung
- 3. Gottfried W. Leibniz
- 3.1 Leibniz und Locke
- 3.2 Leibniz und die Grundlagen seines Identitätsbegriffs
- 3.3 Leibniz und Locke über personale Identität
- 4. David Hume
- 4.1 Hume und seine Auffassung von Identität
- 4.2 Personale Identität bei Hume
- 4.3 Einordnung der Identitätstheorie Humes und über Bezüge zu Locke
- 5. Peter Singer
- 5.1 Zur Auswahl Peter Singers
- 5.2 Singers Grundposition und der Einfluss Lockes
- 5.3 Die Konsequenzen des Lockeschen Personenbegriffs bei Singer
- 6. Lockes Identitätskonzept vor seinem Rezeptionshintergrund
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht John Lockes Identitätsbegriff und dessen Rezeption bei Leibniz, Hume und Singer. Ziel ist es, Lockes essentielle Beiträge zur philosophischen Erschließung des Identitätsbegriffs aufzuzeigen und dessen Bedeutung zu beleuchten. Die Arbeit analysiert, welche Aspekte von Lockes Theorie sich bewährt haben, wo sie erweitert oder eingeschränkt werden sollten und welche Konsequenzen sich aus Lockes Definitionen ergeben.
- John Lockes allgemeine Theorie der Identität und deren Kernpunkte
- Rezeption und Kritik an Lockes Theorie bei Leibniz, Hume und Singer
- Der Einfluss des Lockeschen Identitätsbegriffs auf die Philosophie
- Personale Identität und deren unterschiedliche Interpretationen
- Vergleichende Analyse der Identitätskonzepte der ausgewählten Philosophen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Identität ein und betont die Vielschichtigkeit des Begriffs. Sie benennt John Locke als zentralen Ausgangspunkt der Arbeit, dessen einflussreiche Identitätstheorie im Kontext der Rezeption durch Leibniz, Hume und Singer untersucht wird. Die Arbeit verfolgt das Ziel, Lockes Beitrag zur philosophischen Debatte um den Identitätsbegriff zu analysieren und dessen Bedeutung hervorzuheben, sowie die verschiedenen Perspektiven der genannten Philosophen zu vergleichen.
2. John Lockes Identitätsbegriff: Dieses Kapitel präsentiert Lockes allgemeine Theorie der Identität, beginnend mit seiner Definition der Identität als Vergleich eines Dings mit sich selbst zu verschiedenen Zeitpunkten. Es werden Lockes Unterscheidung zwischen innerer und äußerer Wahrnehmung, sowie seine Konzepte von Identität bei Gott, endlichen vernunftbegabten Wesen und Körpern erläutert. Die Rolle des „principium individuationis“ bei der Unterscheidung von belebten und unbelebten Wesen wird ebenfalls diskutiert, wobei Lockes Beispiele des Wachstums einer Eiche und eines Pferdes als Illustration der anhaltenden Identität trotz materieller Veränderungen dienen.
Schlüsselwörter
Identität, John Locke, Leibniz, Hume, Singer, Personale Identität, Identitätstheorie, Rezeption, Philosophie, Empirismus, Principium Individuationis.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse des Identitätsbegriffs bei Locke und dessen Rezeption
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert John Lockes Identitätsbegriff und dessen Rezeption bei Gottfried Wilhelm Leibniz, David Hume und Peter Singer. Der Fokus liegt auf Lockes Beitrag zur philosophischen Debatte um Identität, der Bedeutung seiner Theorie und dem Vergleich verschiedener Interpretationen.
Welche Philosophen werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf vier zentrale Philosophen: John Locke (als Hauptfigur), Gottfried Wilhelm Leibniz, David Hume und Peter Singer. Die Rezeption von Lockes Identitätskonzept durch diese drei wird im Detail untersucht.
Was sind die Hauptthemen der Arbeit?
Die zentralen Themen umfassen Lockes allgemeine Identitätstheorie, den Begriff der personalen Identität, die Kritik und Weiterentwicklung von Lockes Ideen durch Leibniz, Hume und Singer, sowie den Vergleich der jeweiligen Identitätskonzepte. Der Einfluss des Lockeschen Denkens auf die Philosophie wird ebenfalls beleuchtet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel zu Lockes Identitätsbegriff (einschließlich seiner allgemeinen Theorie und der personalen Identität), Kapitel zu Leibniz, Hume und Singer mit Fokus auf ihre Rezeption von Locke, ein Kapitel zur Einordnung von Lockes Konzept in seinen historischen Kontext und abschließend ein Fazit. Ein detailliertes Inhaltsverzeichnis findet sich im Dokument.
Was sind Lockes zentrale Thesen zum Identitätsbegriff?
Lockes Theorie basiert auf dem Vergleich eines Dings mit sich selbst zu verschiedenen Zeitpunkten. Er unterscheidet zwischen innerer und äußerer Wahrnehmung und betrachtet Identität bei Gott, endlichen vernunftbegabten Wesen und Körpern. Wichtige Aspekte sind das "principium individuationis" und die anhaltende Identität trotz materieller Veränderungen (veranschaulicht an Beispielen wie dem Wachstum einer Eiche oder eines Pferdes).
Wie werden Leibniz, Hume und Singer in Bezug auf Locke behandelt?
Die Arbeit untersucht, wie Leibniz, Hume und Singer Lockes Identitätsbegriff aufgegriffen, kritisiert und weiterentwickelt haben. Der Fokus liegt auf den Gemeinsamkeiten und Unterschieden in ihren Ansätzen und wie sie Lockes Konzepte in ihre eigenen philosophischen Systeme integriert haben.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Identität, John Locke, Leibniz, Hume, Singer, personale Identität, Identitätstheorie, Rezeption, Philosophie, Empirismus und Principium Individuationis.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, Lockes essentielle Beiträge zur philosophischen Erschließung des Identitätsbegriffs aufzuzeigen und dessen Bedeutung zu beleuchten. Sie analysiert, welche Aspekte von Lockes Theorie sich bewährt haben, wo sie erweitert oder eingeschränkt werden sollten und welche Konsequenzen sich aus Lockes Definitionen ergeben.
- Quote paper
- Marco Hoffmann (Author), 2015, John Lockes Identitätsbegriff und dessen Rezeption bei Leibniz, Hume und Singer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/906683