Das Geldrätsel. Was wir heute von Marx‘ Geldtheorie lernen können


Seminararbeit, 2010

19 Seiten, Note: 1,0

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Die Geldtheorie von Karl Marx
2.1 Die Grundbegriffe der Marx’schen (Arbeits-) Wertlehre
2.1.2 Die Ware: Gebrauchswert und Tauschwert
2.1.2 Das gemeinsame Dritte: Der Wert
2.1.3 Der Charakter der Arbeit im Kapitalismus
2.2 Die Ableitung des Geldes
2.2.1 Mit der Wertformanalyse zur Geldform
2.2.2 Der Austauschprozess: Die Einführung handelnder Individuen
2.3 Marx‘ Lösung des Geldrätsels

3 Diskussion des Geldrätsels
3.1 Probleme der Marx‘schen Geldtheorie
3.1.1 Ist Geld (immer) an eine Ware gekoppelt?
3.1.2 Das Problem mit dem Wert und der Fehler der Geldableitung
3.2 Ein Lösungsversuch und Marx‘ Beitrag

4 Fazit

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Geld – sofern man genügend besitzt, gibt es keine Probleme damit. Ein fehlender Zugang dazu kann jedoch strukturell gewaltsame Auswirkungen nach sich ziehen. Zwar besteht kein proportionaler Zusammenhang zwischen Reichtum und Wohlbefinden, doch bedarf der Mensch eines Grundstocks an Geld, um seine Bedürfnisse zu befriedigen. Im Geld liegt somit Macht. Schon 408 v. Chr. lässt Aristophanes in „Plutos“ Chremylos sagen: „Geld regiert die Welt […]“1. Aber wer regiert das Geld? Gemäß der ökonomischen Theorie des Neoliberalismus ist das Preissystem eine „Befehlswirtschaft“2, die „den Menschen sag[t], was sie tun sollen“3. Gibt es also keinen Regenten des Geldes, so dass wir uns ihm ähnlich einer Naturgewalt beugen müssen?

Diese Arbeit fragt, was Geld ist, und wie es sein kann, dass wir damit fast alles kaufen können. Die Frage mutet zunächst trivial an, da ein jeder täglich mit Geld umgeht. Die moderne Wirtschaftswissenschaft definiert Geld formal über seine Funktionen als (1) Tausch- und Zahlungsmittel, (2) Wertaufbewahrungsmittel sowie (3) Recheneinheit. Der Marktwert einer Ware werde (3) zufolge in einem Standardgut ausgedrückt. Was aber das den Funktionen zugrundeliegende Geld ist und wie das Geld seinen Wert erhält, bleibt unbeantwortet.4 Insbesondere wird die Tauschmittelfunktion hervorgehoben, so im Suchkostenmodell von Nobuhiro Kiyotaki und Randall Wright, die behaupten, dass Geld aufgrund der Senkung von Transaktionskosten entstehe.5 Transaktionskosten müssen aber in einer Geld-Einheit gemessen werden, so dass wiederum Geld als Rechnungseinheit vorausgesetzt ist und es nicht definiert wird. Die Ökonomik geht von der Neutralität des Geldes aus, dass es der Produktion äußerlich ist und somit lediglich als Schleier über dem vorgestellten Gütertausch liegt. Die Existenz des Geldes ist somit nicht im „am besten entwickelten Modell der Wirtschaft […] unterzubringen.“6

Die Philosophie braucht sich nicht zu scheuen, dieser ökonomischen Fragestellung nachzugehen. Vielmehr scheint gerade das Geldrätsel ein philosophisches Thema zu sein, da die Ökonomik mit ihren Methoden gescheitert ist und es der Philosophie obliegt, die Grundlagen der Wissenschaften zu reflektieren.

Das Ziel der Arbeit ist es, unter Rückgriff auf die Geldtheorie von Karl Marx (1818 – 1883) zur Diskussion der Frage „Was ist Geld?“ beizutragen und einen Lösungsvorschlag darzulegen. Ausgeblendet werden das Zins- und Kreditwesen, so dass sich die Arbeit auf das Geld an sich beschränkt, um dessen Erörterung genügend Raum bieten zu können.

Marx könnte von grundlegender Bedeutung sein, da er beansprucht, das Geldrätsel, das heißt die Frage „Was ist Geld?“, gelöst zu haben. Zwar galt mit dem Zusammenbruch des real existierenden Sozialismus „zugleich das endgültige Ende marxistischer Theorie eingeläutet“7, doch angesichts der Krisenhaftigkeit des Kapitalismus, die sich spätestens seit der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise zeigt, ist es wieder hoffähig geworden, sich mit Marx und dessen Analysen ernsthaft auseinanderzusetzen. Wichtig ist, dass Marx die dem Kapitalismus zugrundeliegenden Gesetze analysiert und sich nicht auf eine historische Phase beschränkt. Er untersucht die kapitalistische Produktionsweise im „idealen Durchschnitt“8, das, was den Kapitalismus zum Kapitalismus macht. Dabei darf die analytische Reichweite nicht überschätzt werden, da jede Form des Kapitalismus historisch eingebettet ist.

Die Arbeit nimmt eine Interpretation von Marx‘ Lösung des Geldrätsels vor, indem die ersten beiden Kapitel des Kapitals untersucht werden. Dabei wird in einem ersten Schritt Marx‘ Geldtheorie dargestellt. Dazu ist es erforderlich, die Marx‘sche Wertlehre zumindest in den Grundbegriffen zu erläutern, um sodann die darauf aufbauende Geldableitung nachzuvollziehen. Die Darstellung wird mit Marx‘ Kapitel über den Austauschprozesses vervollständigt, und dann kurz zusammengefasst. Die Argumentationsstruktur orientiert sich an der von Marx, da deren Einzelschritte sinnvoll logisch aufeinander aufbauen. In einem zweiten Schritt soll die Geldtheorie im Hinblick auf Probleme und Konsistenz untersucht werden, was sogar in Marx‘ Interesse liegt, da er schreibt, dass ihm „jedes Urteil wissenschaftlicher Kritik […] willkommen“9 ist. Aufbauend auf den Erkenntnissen der Auseinandersetzung mit Marx und unter Einbezug neuerer Geldtheorien schließt die Arbeit mit einem Lösungsvorschlag. Die These der Arbeit ist, dass Marx‘ Geldtheorie hinsichtlich ihrer logischen Konsistenz nicht aufrechterhalten werden kann, sie jedoch richtig darauf verweist, dass Geld ein gesellschaftliches Produkt ist.

Bei der Auswahl der Sekundärliteratur ist zu beachten, dass es unterschiedliche Lesarten und nicht den Marxismus gibt. Die Rezeptionsgeschichte verläuft vom traditionellen Marxismus über den Marxismus-Leninismus und den westlichen Marxismus bis hin zur neuen Marx-Lektüre.10 Erst bei letzterer fand eine intensive Auseinandersetzung mit dem traditionellen Verständnis der Geldtheorie statt, u.a. durch Hans-Georg Backhaus und Michael Heinrich. Mit ihnen fällt das Dogma der Unantastbarkeit der Darstellung im Kapital endgültig weg. In der Rezeptionsgesichte wurden sukzessiv Erkenntnisfortschritte gemacht, weshalb es sich lohnt, alle Auslegungen einzubeziehen, um Marx zu verstehen. Die vorliegende Interpretation nähert sich der neuen Marx-Lektüre an.

2 Die Geldtheorie von Karl Marx

Marx beschreibt das Geldrätsel und seine Auflösung wie folgt:

„Jedermann weiß, […] dass die Waren eine mit den bunten Naturalformen ihrer Gebrauchswerte höchst frappant kontrastierende, gemeinsame Wertform besitzen – die Geldform. Hier gilt es […] zu leisten, was von der bürgerlichen Ökonomie nicht einmal versucht ward, nämlich die Genesis dieser Geldform nachzuweisen, also die Entwicklung des im Wertverhältnis der Waren enthaltenen Wertausdrucks von seiner einfachsten, unscheinbarsten Gestalt bis zur blendenden Geldform zu verfolgen. Damit verschwindet zugleich das Geldrätsel.“11

Dabei unterscheidet er einerseits zwischen einer spezifischen Wertform, der Geldform, einer bestimmten Art Wert auszudrücken und andererseits dem Geld an sich, das materiell den Wert trägt. Zunächst geht es um die Herleitung der Geldform. Unter Genesis darf keine historische Entwicklung verstanden werden, wie es im traditionellen Marxismus getan wurde. Marx spricht nirgends von einer solchen und es ist daran zu erinnern, dass er den Kapitalismus im Durchschnitt analysiert. Zudem hat sich die bürgerliche Ökonomie um einen historischen Nachweis des Geldes bemüht, was Marx bekannt war. Die Genesis ist daher vielmehr eine logisch-systematische Rekonstruktion, mit der das Geldrätsel gelöst werden soll.12

Das Rätsel wird nicht explizit erläutert und auf den ersten Blick gibt es auch keines, mit Geld können wir einfach fast alles kaufen. Doch warum wir dies können, ist unklar. Es kann nicht daran liegen, dass Geld Wert besitzt, den schreiben wir auch (anderen) Waren zu. Dass es an bestimmten materiellen Eigenschaften liegt, überzeugt nicht, da der stoffliche Träger oft wechselte und wir heute mit elektronischem Geld bezahlen. Zur Lösung dieser Frage muss daher die „Entwicklung des im Wertverhältnis der Waren enthaltenen Wertausdrucks“13 nachvollzogen werden.

Dies setzt die Erläuterung der Marx‘schen Wertlehre voraus, um zu klären, was überhaupt Wert ist, um dessen Entwicklung nachvollziehen zu können. Dieser soll sich im Wertverhältnis der Waren befinden, weshalb mit der Analyse der Ware begonnen wird.

2.1 Die Grundbegriffe der Marx’schen (Arbeits-) Wertlehre

2.1.1 Die Ware: Gebrauchswert und Tauschwert

Einerseits besitzen Waren einen Gebrauchswert, andererseits können sie Tauschwert tragen14. Gebrauchswert besitzt ein Ding, das „durch seine Eigenschaften menschliche Bedürfnisse irgendeiner Art befriedigt“15, also nützlich ist. Dieser existiert auch außerhalb des Kapitalismus16, da auch dort beispielsweise ein Schal warm hält. Die Naturalform des Schals, sein Gebrauchswert, wird im Tausch „stoffliche[r] Träger des Tauschwerts“17 einer anderen Ware.

Der Tauschwert ist das, was im Tausch für eine Ware zu erhalten ist. Im Tausch geht es um das Verhältnis Ware gegen Ware, da vom Geld abstrahiert wird und es kategorial noch nicht eingeführt ist, schließlich soll es erst hergeleitet werden. Tauscht sich ein Schal gegen fünf Brote, dann werden die unterschiedlichen Gebrauchswerte im Tauschverhältnis quantitativ gleichgesetzt. Der Tauschwert des Schals drückt sich im Gebrauchswert der Brote aus, da für den Schal genau diese Menge an Gebrauchswert einzutauschen ist. Der Schal besitzt folglich einen Tauschwert in Höhe des Gebrauchswerts von fünf Broten. Waren können den Tauschwert nur im Austausch und somit nur im Kapitalismus tragen. Da jede Ware mit jeder anderen einen anderen Tauschwert besitzt, der mit Ort und Zeit wechseln kann, „scheint der Tauschwert etwas Zufälliges und rein Relatives“18 zu sein.

Der Schein löst sich auf, indem Marx Transitivität19 postuliert. Wenn sich ein Schal und fünf Brote beide gegen ein Ticket tauschen lassen, dann sind sie „gleich große Tauschwerte“20 und müssen sich auch gegeneinander tauschen lassen. Heinrich weist darauf hin, dass andernfalls Arbitrage-Gewinne 21 möglich wären, was beim zufälligen und vereinzelten Tausch durchaus der Fall sein kann.22 Im Kapitalismus kommt es aber regelmäßig zum Austausch, da nicht jeder alles zur Befriedigung seiner Bedürfnisse herstellen kann. Wenn der Tausch die vorherrschende Form des Wirtschaftens ist, dann werden alle Tauschpartner die günstigste Tauschkette wählen, so dass keine Arbitrage-Gewinne auftreten.

Da verschiedene Gebrauchswerte regelmäßig in einem bestimmten Verhältnis getauscht werden, muss es eine gemeinsame Basis geben, die dies ermöglicht. Was besagt die Gleichung: 1 Schal = 5 Brote (gesprochen: Ein Schal ist fünf Brote wert)?

2.1.2 Das gemeinsame Dritte: Der Wert

Marx zufolge wird die Gleichung durch ein gemeinsames Drittes ermöglicht, das nicht aus den Gebrauchswerten abgeleitet werden kann, da im Tausch von diesen abstrahiert wird. Abstrahiert wird, weil jeder Gebrauchswert gegen jeden anderen getauscht werden kann, sofern die nötige Proportion vorhanden ist.23 Als Drittes bleibt Marx zufolge, dass die Waren Produkte gleicher menschlicher Arbeit sind und „als Kristalle dieser Substanz sind sie Werte […]“24. Nach dem Gebrauchs- und dem Tauschwert ist nun als Drittes der Wert eingeführt, der die Gleichsetzung unterschiedlicher Gebrauchswerte überhaupt erst ermöglicht. Die Wertsubstanz ist aber nicht jede menschliche Arbeit, sondern abstrakt menschliche Arbeit. Es findet eine weitere Abstraktion statt. Was ist abstrakt menschliche Arbeit und wovon wird abstrahiert?

2.1.3 Der Charakter der Arbeit im Kapitalismus

Die Arbeit, die Gebrauchswerte herstellt, beispielsweise die Weberei für einen Schal, ist als konkrete Arbeit definiert. Im Tausch wird von dieser abstrahiert und sie wird auf abstrakt menschliche Arbeit reduziert, welche die Substanz des Werts ist. Die Wertgröße wird durch die Zeit gebildet, die eine „Durchschnitts-Arbeitskraft normalerweise zur Produktion einer Ware benötigt“25. Damit geht konkrete Arbeit nur in den Wert ein, soweit sie gesellschaftliche Durchschnittsarbeit ist. Die gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit ist von den allgemeinen Produktionsbedingungen sowie der Arbeitsproduktivität abhängig.26 Benötigt ein Tischler 30 Stunden pro Tisch, während die gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit bei Fertigstellung nur 20 Stunden beträgt, dann erhält er im Tausch nur den Lohn für 20 Stunden der Arbeit. Über den Wert werden die individuellen Arbeiten in ein Verhältnis zur gesellschaftlichen Arbeit gesetzt, es entsteht ein gesellschaftlicher Zusammenhang.

Während der Schal und die Brote als Gebrauchswerte qualitativ verschieden sind, sind sie im Austausch als Werte Ausdruck der gleichen Menge abstrakt menschlicher Arbeit. Bei der Abstraktion von der konkreten Arbeit werden die unterschiedlichen Arbeiten gleichgestellt. Dies meint, dass die Unterschiede, ob es sich um körperliche oder geistige Arbeit handelt, in der nicht fassbaren abstrakt menschlichen Arbeit aufgehoben werden.27 Marx unterscheidet zwischen einfacher und komplizierter Arbeit, wobei letztere in weiterer Reduktion als „multiplizierte einfache Arbeit“28 gilt, womit eine Stunde komplizierter Arbeit das x-fache einer Stunde einfacher Arbeit wert ist.

Ebenso wie der Tauschwert existieren die abstrakte Arbeit und der Wert nur in kapitalistischen Gesellschaften, da die abstrakte Arbeit erst im Austauschprozess selbst konstituiert wird. Die konkrete Arbeit ist als Hersteller von Gebrauchswerten von der Gesellschaftsform unabhängig, während abstrakte Arbeit nur im Kapitalismus existiert. Wird diese Differenz übersehen, dann kann eine gesellschaftliche Erscheinung mit von der Gesellschaftsform Unabhängigem vermischt werden, so dass sie als natürliche interpretiert wird. Auffällig ist, dass bislang keine handelnden Individuen eingeführt wurden, dies geschieht erst im Kapitel zum Austauschprozess. Für Marx sind die gesellschaftlichen Verhältnisse, die den Individuen eine bestimmte Rationalität vorgeben, fundamental und damit prioritär.29

Der Wert, die Menge der abstrakt menschlichen Arbeit in einer Ware, drückt sich im Austauschverhältnis aus und ermöglicht die Gleichsetzung, ist aber an der einzelnen Ware selbst nicht zu fassen. Wie und in welcher Form wird der Wert des Schals gegenständlich?

2.2 Die Ableitung des Geldes

2.2.1 Mit der Wertformanalyse zur Geldform

Mit der Analyse der Wertform, der Untersuchung „wie der einfache Wertausdruck einer Ware im Wertverhältnis zweier Waren steckt“30, beginnt die eigentliche Genesis der Geldform. Wurde bisher der Wert aus dem Austauschverhältnis ermittelt, so wird das Austauschverhältnis nun im Hinblick auf das implizite Verhältnis der Warenwerte untersucht.

Die Analyse beginnt mit der „ einfache[n], einzelne[n] oder zufällige[n] Wertform31, d.h. mit der simplen Gleichung: x Ware A = y Ware B. Angewendet auf das Beispiel und ausgedrückt in Worten bedeutet dies: Ein Schal ist fünf Brote wert. Im Austausch spielen beide Waren dieselbe Rolle, sie tragen denselben Wert. In der Wertform hingegen bestehen zwei Pole: die relative Wertform und die Äquivalentform.32 Ware A der Gleichung steht in relativer Wertform und drückt aktiv ihren Wert in Ware B aus, die passiv in besonderer Äquivalentform steht. Dies ist umkehrbar, so dass Ware B in relativer Wertform und Ware A in Äquivalentform steht. Was bedeutet dies und wie kommt es zur Polarisierung?

Bislang wurden die im Tausch auftretenden Abstraktionen vom Gebrauchswert sowie von konkreter Arbeit dargestellt. Der Schal und die fünf Brote werden über den Tauschwert gleichgesetzt. Dies ist möglich, da beide im Austausch von gleichem Wert sind. Das Resultat ist nun Bestandteil der weiteren Analyse. Der Wert drückt sich über den Tauschwert aus. Da der Gebrauchswert der Brote zum Träger des Tauschwerts des Schals wird, erscheinen die Brote im Tausch als Existenzform des Werts, sie gelten als Wertding.33 Der Wert des Schals findet seinen Ausdruck über den Tauschwert in einer anderen Ware. Der Schal erhält „eine von [seiner] Naturalform unterschiedne Wertform, […] die sinnlich fassbar ist“34. Er kann seinen Wert selbst nicht ausdrücken und ist somit auf die Brote angewiesen, um ihn in diesen auszudrücken. Der Wert erscheint Marx daher als „gespenstische Gegenständlichkeit“35, da im Tausch des Schals gegen fünf Brote vom Gebrauchswert sowie der konkreten Arbeit abstrahiert wird, und der Wert sich übersinnlich und nicht fassbar, daher gespenstisch, in abstrakter Arbeit konstituiert. Dennoch gegenständlich, da er sich im Austausch über den Tauschwert ausdrückt. Die Brote stehen in besonderer Äquivalentform, was ausdrückt, dass sie in Form unmittelbarer Austauschbarkeit zum Schal (deshalb besondere Äquivalentform) stehen.

[...]


1 Aristophanes, zit. n. Brodbeck 2009: S. 1.

2 Hayek 1991: S. 298.

3 Hayek 1996: S. 272.

4 Vgl. Kettner: S. 34.

5 Vgl. Steinwender 2006: S. 11f.

6 Hahn 1982: S. 1.

7 Stützle 2006: S. 255.

8 Marx 1890: S. 839.

9 A. a. O.: S. 17.

10 Vgl. Ingo Elbe: S. 8.

11 Marx 1890: S. 62. In den Originalzitaten wird zur besseren Übersicht auf eine Kennzeichnung der aus heutiger Sicht fehlerhaften Rechtschreibung verzichtet. Die Fehler ergeben sich aus dem historischen Wandel der Rechtschreibung.

12 Vgl. Iber 2006: S. 189.

13 Marx 1890: S. 62.

14 Wortwahl beachten: Waren besitzen nicht Tauschwert, sondern können Träger von diesem sein.

15 Marx 1890: S. 49.

16 Unter Kapitalismus wird im Laufe der Arbeit eine Gesellschaft verstanden, in welcher der Tausch die allgemeine Form des Wirtschaftens ist.

17 A. a. O.: S. 50.

18 A. a. O.

19 Die zweistellige Relation R (R hier: ist so viel Wert wie) ist transitiv auf einer Menge, wenn aus x R y und y R z folgt: x R z.

20 Marx 1890: S. 52.

21 Unter Arbitrage wird das Ausnutzen räumlicher oder zeitlicher Preisunterschiede eines Gutes verstanden.

22 Vgl. Kirchhoff / Reutlinger 2006: S. 210.

23 Vgl. Heinrich 2008: S. 65.

24 Marx 1890: S. 52.

25 A. a. O.: S. 77.

26 Vgl. a. a. O.: S. 54.

27 Vgl. a. a. O.: S. 59.

28 A. a. O.

29 Vgl. Heinrich 2005: S. 43.

30 Marx 1890: S. 64.

31 A. a. O.: S. 63.

32 Vgl. a. a. O.

33 Vgl. Heinrich 2008: S. 115.

34 A. a. O.: S. 117.

35 Marx 1890: S. 52.

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Das Geldrätsel. Was wir heute von Marx‘ Geldtheorie lernen können
Hochschule
Universität Bayreuth
Note
1,0
Jahr
2010
Seiten
19
Katalognummer
V907037
ISBN (eBook)
9783346213969
ISBN (Buch)
9783346213976
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Marx, Kapitalismus, Geld, Philosophie
Arbeit zitieren
Anonym, 2010, Das Geldrätsel. Was wir heute von Marx‘ Geldtheorie lernen können, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/907037

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